"Letzte Generation": Wieder bundesweite Razzia nach Flughafen-Aktion

Berlin - Nach den Störaktionen an mehreren deutschen Flughäfen hat die Polizei am Donnerstagmorgen bundesweite Razzien bei der "Letzten Generation" durchgeführt.

Nach der Störaktion am Frankfurter Airport sind am Donnerstagmorgen acht Objekte von Mitgliedern der Letzten Generation durchsucht worden.
Nach der Störaktion am Frankfurter Airport sind am Donnerstagmorgen acht Objekte von Mitgliedern der Letzten Generation durchsucht worden.  © Letzte Generation

Wie die Klimagruppe mitteilte, wurden seit 6.30 Uhr an acht Orten in Berlin, Leipzig, Halle, Mannheim und Freiburg die Wohnungen von Mitgliedern gestürmt und durchsucht. Auch DNA-Proben sollen dabei entnommen worden sein.

Anlass soll demnach die Aktion am Frankfurter Flughafen gewesen sein. Hier hatten acht Klimaaktivisten am 25. Juli im Rahmen der internationalen Kampagne "Oil Kills" die Landebahn blockiert und so den Flugverkehr unterbrochen.

Nach Angaben der Polizei wurden die Wohnungen der acht Aktivisten auf Antrag der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main durchsucht.

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Es bestehe der Verdacht der Nötigung, der gemeinschädlichen Sachbeschädigung und des Hausfriedensbruchs. Die DNA-Proben dienen demnach zum Abgleich mit am Tatort sichergestellten Spuren.

"Es ist mehr als ein Jahr später und wieder stehen etliche Polizist:innen des Landes in unseren Wohnungen", beklagte die Gruppe in einem Pressestatement.

Am 25. Mai 2023 gab es schon einmal bundesweite Durchsuchungen bei der Letzten Generation, damals unter der Federführung der Generalstaatsanwaltschaft München. Der Vorwurf: Verdacht auf Bildung und Unterstützung einer kriminellen Organisation.

In Leipzig ist in einer Wohnung eines beteiligten Klimaaktivisten in der Eisenbahnstrasse ein Durchsuchungsbeschluss vollstreckt worden.
In Leipzig ist in einer Wohnung eines beteiligten Klimaaktivisten in der Eisenbahnstrasse ein Durchsuchungsbeschluss vollstreckt worden.  © Tobias Junghannß

Letzte Generation bezeichnet neuerliche Razzien als absurd und sinnlos

Acht Klimaaktivisten hatten am 25. Juli die Landebahn am Frankfurter Flughafen blockiert.
Acht Klimaaktivisten hatten am 25. Juli die Landebahn am Frankfurter Flughafen blockiert.  © Letzte Generation

Im Verlauf der Polizeiaktion wurden sämtliche Konten und die E-Mail-Adresse der Klimagruppe gesperrt sowie die Website beschlagnahmt.

"Wieder soll uns unsere Sicherheit im eigenen Zuhause genommen werden. Wieder ein Einschüchterungsversuch, der für Menschen traumatische Folgen mit sich bringt", verurteilten die Klimaaktivisten die neuerliche Aktion am heutigen Donnerstag.

Carla Hinrichs (27), die als einer der Köpfe der Letzten Generation gilt, hatte im Mai von der für sie traumatischen Razzia berichtet, bei der sie plötzlich von etwa 15 bewaffneten Einsatzkräften aus dem Schlaf gerissen wurde.

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Die erneuten Razzien seinen absurd und sinnlos, denn sie würden den Überlebenswillen der Klimaaktivisten nicht brechen, hieß es weiter in der Presseerklärung. Zudem sei man durch dieses Vorgehen "voller Trauer und Sorge um unsere Demokratie" erfüllt.

Titelfoto: Letzte Generation, Tobias Junghannß (Bildmontage)

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