Letzte Generation warnt vor Wassermangel in Deutschland und wehrt sich gegen Vorwürfe
Berlin - In einer Pressemitteilung hat die Letzte Generation am Donnerstag vor einem drohenden Wassermangel in Deutschland gewarnt.
Dabei beziehen sich die Umweltaktivisten auf einen Bericht im "Handelsblatt", in dem der Deutsche Städte- und Gemeindebund klare Regelungen für mögliche Krisen fordert.
Zu diesem Zweck hat das Bundesumweltministerium eine Nationale Wasserstrategie ins Leben gerufen, die bis 2050 ausgelegt ist und "erstmals wasserbezogene Maßnahmen in allen relevanten Sektoren: Landwirtschaft und Naturschutz, Verwaltung und Verkehr, Stadtentwicklung und Industrie" bündelt, wie auf der Internetseite des Ministeriums zu lesen ist.
"In Frankreich und Italien wird das Trinkwasser rationiert. Den Menschen dort wird der Wasserhahn abgedreht. In Europa. Im März. Nun warnen auch die Kommunen in Deutschland vor Konflikten aufgrund von Wasserknappheit", teilte die Letzte Generation in dem Pressestatement mit.
Auf die Wasserknappheit folge nach Ansicht der Umweltgruppe schließlich eine Nahrungsknappheit, die wiederum von Konflikten mit unkalkulierbarem Ausmaß begleitet würden. Und dabei sei der Wassermangel nur ein Teil der drohenden Klimakatastrophe.
Letzte Generation wird von Verfassungsschutz nicht als extremistisch eingestuft
Zudem wehrten sich die Aktivisten gegen Aussagen aus der Politik, die nach der Beschmutzung der Glasskulptur "Grundgesetz 49" gemacht wurden.
"Erneut griff man in allen politischen Lagern zu geschichtsvergessenen sowie gewaltverharmlosenden Vergleichen, nannte uns 'Abschaum' und 'Taliban', bezichtigte die Letzte Generation, eine Gefahr für unsere Demokratie zu sein", wurde in der Pressemitteilung beklagt.
Letzteres wurde jedoch vom Bundesamt für Verfassungsschutz widerlegt. "Aktuell sieht der Verfassungsschutz von Bund und Ländern keine hinreichenden Anhaltspunkte, um die Klimabewegung Letzte Generation als extremistisch einzuschätzen", erklärte Präsident Thomas Haldenwang (62) gegenüber dem "RND".
Währenddessen hat UN-Sonderberichterstatter Michel Forst den Umgang mit der Gruppe scharf kritisiert.
"Diskurse, die zivilen Ungehorsam mit schwerwiegenden und illegalen Handlungen wie Terrorismus in Verbindung bringen, stellen nicht nur eine Bedrohung für die Sicherheit von Umweltschützern dar, sondern auch für unsere demokratischen Werte", zitiert die Letzte Generation den Menschenrechtler.
Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa, Jörg Carstensen/dpa (Bildmontage)