Letzte Generation verurteilt "Bekloppt"-Aussage von Olaf Scholz: "Wie können Sie es wagen?"
Berlin/Kleinmachnow - Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) hat sich am Montag beim Besuch einer Schule in Brandenburg zu einer unbedachten Aussage über die "Letzte Generation" hinreißen lassen, die bei den Klimaaktivisten ganz und gar nicht gut angekommen ist.
"Herr Scholz, wie können Sie es wagen, sich vor die Kinder zu stellen, deren Zukunft Sie gerade vernichten und davon zu sprechen, dass Sie Protest gegen Ihre zerstörerische Politik 'völlig bekloppt' finden?", polterte die Gruppe in einer Pressemitteilung gegen den "selbsternannten Klimakanzler" los.
Der SPD-Politiker war beim EU-Projekttag an der Eigenherd-Grundschule in Kleinmachnow zu Gast und antwortete auf eine Schülerfrage zu den Aktionen der "Letzten Generation": "Ich finde das völlig bekloppt, sich irgendwie an ein Bild festzukleben oder auf der Straße."
Damit würde nichts verändert, sondern nur der Ärger und Frust in der Bevölkerung geschürt. "Das ist eine Aktion, von der ich glaube, dass sie nicht weiterhilft", stellte der Kanzler klar.
Dem widersprachen die Aktivisten in ihrem Statement vehement. Sie betonten, dass sich ihr Protest in erster Linie an Scholz richte, denn es sei seine Schuld, dass Menschen auf Deutschlands Straßen friedlich versuchen müssten, ihre Grundrechte zu erstreiten.
"Letzte Generation" kritisiert Regierung Scholz scharf
Die Ursache des Protests liegt nach Ansicht der Gruppe "in der verantwortungslosen Befeuerung des gesellschaftlichen Zusammenbruchs durch die Regierung Scholz".
Der Bundeskanzler präsentiere sich "als der liebe Onkel", schüttele Hände und beantworte wohlwollend Fragen, obwohl er wisse, dass er "diese Kinder gerade in einen globalen Schulbus schiebt, 'der mit 98% Wahrscheinlichkeit tödlich verunglückt'", kritisierte die "Letzte Generation" harsch das Verhalten des 64-Jährigen.
Die Klimaaktivisten forderten daher erneut die Einberufung eines Gesellschaftsrats, der einen noch immer fehlenden Plan, "unser Leben zu schützen, erarbeitet".
"Wenn junge Menschen auf die Straße treten, um ihr Recht auf Leben einzufordern, braucht es einen Kanzler mit Antworten, keinen, der friedlichen Protest für 'bekloppt' erklärt", hieß es in dem Pressestatement abschließend.
Aufgrund dieser offenbar als Provokation verstandenen Aussage, könnte sich der Protest der Aktivisten nun weiter verschärfen und ausweiten.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa, Paul Zinken/dpa (Bildmontage)