"Letzte Generation" verschärft Protest: Polizei rückt mit Presslufthammer an
Berlin - Kleber ist nicht mehr genug: In Berlin haben sich mehrere Mitglieder der "Letzten Generation" selbst an den Straßenbelag "betoniert" - die Polizei musste mit schwerem Gerät anrücken.
Konnten die Ordnungshüter die mit Sekundenkleber angeklebten Hände, die den Aktivisten den Beinamen "Klima-Kleber" einbrachten, oftmals noch relativ zügig mit handelsüblichem Speiseöl vom Asphalt lösen, greifen die Demonstranten mittlerweile zu drastischeren Mitteln.
In den vergangenen Tagen war immer wieder die Rede von einem Sand-Kleber-Gemisch, das das Ablösen der Hände erschweren sollte, doch jetzt sind die Umweltaktivisten anscheinend noch einen Schritt weitergegangen.
In einer Pressemitteilung teilte die Gruppe jüngst mit, dass sich einige Aktivisten auf den Straßen der Hauptstadt einbetoniert hätten. Fotos bei Twitter zeigen in der Tat die Hände einiger Protestler unter einer betonähnlichen Substanz.
Auf diese Weise will die "Letzte Generation" die Dauer der Protestaktionen ausweiten. "Unsere Blockaden nehmen an Intensität zu, heute haben wir über drei Stunden lang die A100 blockiert", ließ die Aktivistin Lina Johnsen verlauten.
Presslufthammer und Trennschleifer: Polizei geht mit schwerem Gerät gegen "Letzte Generation" vor
Einige Blockaden auf den Bundesstraßen seien auch nach vier Stunden noch nicht geräumt gewesen.
Auf der Stadtautobahn musste demnach ein Aktivist "aufwendig mit einem Trennschleifer aus dem Straßenbelag geschnitten werden". Dabei hätte das Sägeblatt mehrfach gewechselt werden müssen.
Zudem seien auf dem Tempelhofer Damm "mehrere festbetonierte Hände über Stunden mittels Hammer und Meißel von der Polizei von der Fahrbahn gelöst" worden.
Ein Foto, das die "Letzte Generation" zur Verfügung gestellt hat, zeigt einen Polizisten, der den Straßenbelag rund um die Hand eines Mitglieds der Gruppe auf der B1 am Mühlendamm mit einem Presslufthammer "bearbeitet".
Mindestens sechs Personen sind laut der Pressemitteilung im Anschluss an die Blockaden in Polizeigewahrsam genommen worden.
Titelfoto: Julius-Christian Schreiner/Tnn/dpa, Letzte Generation (Bildmontage)