"Letzte Generation" soll Parteigründung im Auge haben! Würden sie die Fünf-Prozent-Hürde knacken?

Deutschland - Stehen die Klima-Kleber schon bald auf dem Wahlzettel? Was nach ferner Zukunftsmusik klingt, könnte in absehbarer Zeit Wirklichkeit werden. Die Klimabewegung "Letzte Generation" kokettiert offen mit einer Parteigründung. Die Motive hierfür liegen auf der Hand.

Zwei Aktivisten der "Letzten Generation" sitzen Hand in Hand für mehr Klimaschutz auf der Straße.
Zwei Aktivisten der "Letzten Generation" sitzen Hand in Hand für mehr Klimaschutz auf der Straße.  © Ann-Marie Utz/dpa

Haut die "Letzte Generation" bald mit geballter Faust auf das Rednerpult im Deutschen Bundestag oder kleben sich ihre Mitglieder aus Protest gar unverhohlen vor Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD)?

Wie die "Welt" berichtete, könnte dieses Szenario künftig Realität werden. Grund zu dieser Annahme ist ein internationales Vernetzungstreffen von Klimaaktivisten der "Letzten Generation", bei dem eine Parteigründung offen diskutiert worden sein soll.

Der digitale Austausch fand unter dem Namen "International Mobilisation - Finance 101" statt. Die "Letzte Generation" plauderte mit ihren europäischen Gesinnungsgenossen wie der italienischen "Ultima Generazione", der britischen Organisation "Just Stop Oil" oder der französischen "Dernière Renovation" über länderübergreifende Allianzen und zukunftsorientierte Themen.

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Eine Vertreterin der Organisation, Caris Connell (34), fasst die Pläne wie folgt zusammen: "Jetzt bemühen wir uns, eine politische Partei zu gründen." Einen Namen gebe es noch nicht, "Letzte Generation" solle sie jedoch nicht heißen.

"Letzte Generation": Spendenfinanzierung als Motiv für Parteigründung?

Ein Klima-Kleber bei der Arbeit: Zum Schutz des Klimas behindern die Aktivisten den Straßenverkehr.
Ein Klima-Kleber bei der Arbeit: Zum Schutz des Klimas behindern die Aktivisten den Straßenverkehr.  © Ann-Marie Utz/dpa

Ein plausibler Beweggrund für eine potenzielle Parteigründung liegt im wahrsten Sinne des Wortes auf der Hand.

Die Klima-Kleber würden als eigene Partei in jeder Hinsicht vom deutschen Rechtssystem profitieren. So kämen sie beispielsweise in den Genuss von attraktiven Spendeneinnahmen, die sie gegenwärtig als reine Organisation nur mit viel Mühe und Eigeninitiative generieren können.

Aktuell finanziert sich die Umweltbewegung über gemeinnützige Gesellschaften wie die "Klima- und Umweltaufklärung für den Erhalt der lebenssichernden Ökosysteme gemeinnützige GmbH" oder den Berliner Verein "Wandelbündnis".

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Dank dieser Kooperationen ist es für einige der Klimaaktivisten möglich, für ihr Engagement bezahlt zu werden.

Doch das ambitionierte Vorhaben einer Parteigründung bedarf einer Menge Arbeit. So müsse zunächst eine Infrastruktur aufgebaut werden, die Bankkonten, Webseiten sowie Abrechnungsstrukturen ermögliche.

Danach erst würde die eigentliche Arbeit mit der Organisation von Teams und der Ausstellung von Arbeitsverträgen beginnen. Auch seien eine akkurate Buchführung und die Vernetzung mit den europäischen Allianzen unerlässlich für eine stetige Weiterentwicklung der Umweltbewegung.

Bis das alles so weit ist, kann jedoch viel Zeit verstreichen und eine Erst- oder Zweitstimme für die "Letzte Generation" unter anderem Namen muss warten.

Titelfoto: Ann-Marie Utz/dpa

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