Letzte Generation sieht mehr Zuspruch nach Razzia: So sieht die Stimmungslage wirklich aus
Berlin - Die groß angelegte Razzia hat die Letzte Generation am vergangenen Mittwoch vollkommen unerwartet getroffen: Insgesamt 15 Objekte waren im gesamten Bundesgebiet durchsucht worden.
Explizit ermittelt wurde gegen sieben Beschuldigte im Alter von 22 bis 38 Jahren, darunter Pressesprecherin Carla Hinrichs (26), die in ihrer Wohnung in Berlin-Kreuzberg vom der Polizei aus dem Bett geholt wurde, die Waffe im Anschlag.
Der Vorwurf: Mittels einer Spendenkampagne sollen Mitglieder der Gruppe insgesamt mindestens 1,4 Millionen Euro gesammelt haben, die zur Organisation weiterer Straftaten verwendet worden sein sollen.
Unter Federführung der Generalstaatsanwaltschaft München und des bayerischen Landeskriminalamts wurden unter anderem die Konten und die Internetseite der Aktivisten beschlagnahmt.
Einen Vorteil sah die Letzte Generation in der rigorosen Vorgehensweise der Staatsmacht aber trotzdem, denn im Nachhinein wurde seitens der Klimaaktivisten immer wieder darüber berichtet, dass der Zuspruch für ihr Anliegen in der Bevölkerung gewachsen sei.
Mehrheit der Bevölkerung spricht sich in Umfrage für hartes Vorgehen gegen Letzte Generation aus
In Berlin verlegte man sich nach den Durchsuchungen beispielsweise von Straßenblockaden auf Protestmärsche, denen sich immer mehr Teilnehmer angeschlossen hätten.
Das scheinen allerdings nur Einzelfälle gewesen zu sein, denn der Großteil der Bevölkerung hat das Durchgreifen der Sicherheitsbehörden laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das RTL/ntv-"Trendbarometer" begrüßt.
Demnach hielten 58 Prozent der Befragten die Razzia für richtig. Lediglich etwas mehr als ein Drittel (37 Prozent) waren der Meinung, dass das Vorgehen von Staatsanwaltschaft und Polizei überzogen gewesen sei.
Betrachtet man jedoch nur den Kreis der Grünen-Anhänger, die befragt wurden, so zeichnet sich ein anderes Bild ab: Hier sprachen sich 69 Prozent gegen die Maßnahmen aus.
Die Umfrage wurde vom 25. bis 26. Mai 2023 erhoben, wobei allerdings nur etwas mehr als 1000 Personen befragt wurden.
Titelfoto: Sven Käuler/TNN/dpa, Christoph Soeder/dpa (Bildmontage)