"Letzte Generation" setzt "Kreuzzug" für Lützerath fort und stellt RWE an den Pranger
Berlin - Lützerath ist zurzeit in aller Munde, dazu trägt auch die "Letzte Generation" mit ihren Aktionen immer wieder bei, so auch am Freitag.
Die Klimaaktivisten blockierten ab 8 Uhr wieder einmal mehrere Auffahrten zur Berliner Stadtautobahn und klebten sich mit einer Hand auf dem Asphalt fest.
Das Besondere: Diesmal hielten die Demonstranten ein gelbes Holzkreuz in der anderen Hand, um auf das Schicksal des nordrhein-westfälischen Dorfes aufmerksam zu machen, das zum Zweck der Braunkohlegewinnung geräumt und abgerissen werden soll.
Die Polizei hat nach eigenen Angaben die Blockaden an der Anschlussstelle Heckerdamm und den Ausfahrten Tempelhofer Damm und Sachsendamm bereits wieder freigeräumt.
"An drei Orten im Süden und Westen von Berlin blockieren Unterstützer:innen der 'Letzten Generation' aktuell verschiedene Autobahnauffahrten", teilte die Gruppe am Morgen in einer Pressemeldung mit.
Nach Ansicht der Aktivisten werde mit dem Abriss von Lützerath gleich in zweifacher Hinsicht "ein Zuhause für Profitinteressen geopfert".
"Letzte Generation" bezichtigt RWE der lüge und verurteilt Bundesregierung
Zum einen verliere ein ganzes Dorf seine Heimat und zum anderen "werden die 280 Millionen Tonnen Kohle unter Lützerath die Klimakatastrophe weiter anheizen".
In der Mitteilung wird der Energiekonzern RWE an den Pranger gesellt und der Lüge bezichtigt, um den eigenen Profit zu steigern. Nach Ansicht der "Letzten Generation" belüge RWE "nicht nur die Bevölkerung und die Regierung, sondern gefährdet mutwillig unser aller Zukunft".
Und auch die Regierung bekommt ihr Fett weg, die sich auf die Seite des Konzerns schlage und die Lügen wiederhole und sich somit an dem Verbrechen beteilige.
"Statt das Zuhause der Menschen in Deutschland zu schützen, macht die Regierung die Drecksarbeit von RWE und Co", machte eine Aktivistin ihrem Unmut Luft. Ganze Dörfer für noch mehr Kohle dem Erdboden gleichzumachen sei ein menschliches und ökologisches Desaster.
"RWE zu fragen, wie viel Kohle wir verbrennen sollten, ist wie einen Zigarettenhersteller zu fragen, wie viel wir rauchen sollten", stellte eine Sprecherin der Gruppe zynisch fest.
Titelfoto: Letzte Generation (Bildmontage)