Letzte Generation verkündet Wahlergebnis und droht neue Protestwelle an
Berlin - Auch der "politische Arm" der "Letzten Generation" hat sich am gestrigen Sonntag zur Europawahl gestellt - am Montagabend haben die Klima-Rebellen das Ergebnis verkündet.
Wer sich am Wahltag die Mühe gemacht und den ellenlangen Wahlzettel bis ganz unten studiert hat, dem ist womöglich die "Partei" mit dem kuriosen Namen "Parlament aufmischen" ins Auge gefallen.
Unter dieser Bezeichnung haben sich Aktivisten der Letzten Generation zur Wahl gestellt und tatsächlich haben 104.340 Wählerinnen und Wähler ihr Kreuz an dieser Stelle gemacht, wie die Gruppe in einer Pressemitteilung bekannt gab.
Das entspreche etwa "0,3 Prozent der Stimmen Deutschlands", wie Pressesprecherin Carla Hinrichs (27) anmerkte. "Wenn man in Berlin am Brandenburger Tor steht, dann wäre bis zur Siegessäule alles voll mit Menschen. Das sind so unglaublich viele", merkte sie stolz an.
99 Prozent der Bevölkerung würden ihr zufolge sowieso nur untätig zu Hause sitzen und den Klimawandel über sich ergehen lassen, aber es liege jetzt an der Letzten Generation, das übrige eine Prozent zu mobilisieren.
Letzte Generation kündigt neue Protestwelle in Berlin für kommenden Herbst an
Die gut 100.000 Menschen hätten verstanden, dass es so nicht weitergehen könne. "Wir haben die Bestätigung, bekommen, dass wir nicht alleine sind", teilte die Klimagruppe beim Kurznachrichtendienst X mit.
Um etwas zu bewegen, müsse man jetzt gemeinsam auf die Straße gehen und nicht davon ausgehen, dass andere das für einen erledigen würden.
Daher sei der Tag nach der Europawahl auch der von den Aktivisten postulierte "Wirkliche Tag der Wahl". Aufgrund dessen stelle die Letzte Generation "die Bürger:innen Deutschlands vor die Wahl: Ergebnis hinnehmen und gemeinsam in den Untergang gehen - oder aufstehen und Teil des friedlichen Widerstands werden".
Zu diesem Zweck kündigten die Klima-Rebellen auch eine neue zentrale Protestwelle an, die ab dem 25. September 2024 über Berlin hereinbrechen soll.
Titelfoto: Uwe Lein/dpa