Letzte Generation plant Dauer-Blockade in Berlin - mit Windeln und Hühnern

Berlin - Die Berliner müssen sich den Angaben der Letzten Generation zufolge ab dem 18. September auf einen Dauerprotest einstellen. Dieser soll "laut, vielfältig und ziemlich direkt" mit mehr Menschen als je zuvor werden.

Die Aktivisten der Letzten Generation (v.l.n.r.) Rolf Meyer (56), Nikolaus Froitzheim (65), Chiara Malz (22), Carla Hinrichs (26) sowie Lina Johnsen sprechen bei einer Pressekonferenz vor dem Kanzleramt.
Die Aktivisten der Letzten Generation (v.l.n.r.) Rolf Meyer (56), Nikolaus Froitzheim (65), Chiara Malz (22), Carla Hinrichs (26) sowie Lina Johnsen sprechen bei einer Pressekonferenz vor dem Kanzleramt.  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

"Es erwarten Sie Protestbilder, die Sie sich nicht vorstellen können", hieß es von den Klimaaktivisten bei einer Pressekonferenz vor dem Kanzleramt am Freitag.

Sie wurde per Livestream übertragen und startete mit einer direkten Ansprache an den regierenden Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD): "Die Bundesregierung bricht die Verfassung. (...) Selbsternannter Klimakanzler, hören Sie auf, Ihre Augen zu verschließen!"

In Anbetracht der Klimakrise kritisierten die Klimaaktivisten unter anderem die Unehrlichkeit der Politik und gaben nach ihren Vorträgen Details zu geplanten Protest- und Blockade-Aktionen in der Hauptstadt bekannt.

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  • Ab Mittwoch (13. September) kommen Menschen aus ganz Deutschland zusammen und starten mit einem gemeinsamen Protestmarsch durch ganz Berlin.
  • Am Freitag (15. September) findet ein globaler Klimastreik der Gruppierung "Fridays for Future" statt, an dem die Letzte Generation teilnehmen wird.
  • Ab dem darauffolgenden Montag (18. September) sind weitere Protestmärsche sowie Straßenblockaden geplant, die der Gruppierung nach nicht zu übersehen sein werden.

Eigenen Angaben nach wollen sich die Klimaschützer mit besonderen Utensilien Gehör verschaffen. Zum Einsatz kommen sollen unter anderem Anzug und Krawatte, Stangen, Öl, Masken, Seile, Fahrräder, Windeln, Geldscheine, Hühner, Heu, Feuerlöscher, Eier, Tomaten, Farbe, Sondermüll und natürlich darf der Kleber bei der Aufzählung nicht fehlen.

Letzte Generation: "Weg von fossil, hin zu gerecht!"

Vor dem Bundeskanzleramt in Berlin gaben die Klimaaktivisten Details zu geplanten Protestaktionen bekannt.
Vor dem Bundeskanzleramt in Berlin gaben die Klimaaktivisten Details zu geplanten Protestaktionen bekannt.  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

"Die Lage ist extrem!", veranschaulichte Naturwissenschaftler Prof. Dr. Nikolaus Froitzheim (65) an mehreren Wetterdaten die dramatisch ansteigenden Temperaturen.

"Die Klimaschützer übertreiben keineswegs. Sie nennen sich 'Letzte Generation vor den Kipppunkten' - das ist noch positiv ausgedrückt. Schon jetzt beginnen Arten, aufgrund abschmelzender Eisflächen, auszusterben", führte er aus.

Die Lösung des Geologen: "Aussteigen aus fossilen Brennstoffen, und das notfallmäßig und am besten sofort!"

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Es brauche eine Regierung, die die Verfassung schützt und die Lebensgrundlage erhält, sagte Carla Hinrichs (26), Sprecherin der Letzten Generation. Die Klimaschützer protestieren ab kommender Woche unter anderem für einen Gesellschaftsrat, um gemeinsam einen sozialgerechten Plan zu erstellen.

Das Ziel der Letzten Generation ist eine politische Wende, sodass Deutschland bis 2030 fossilfrei wird. Erst wenn die Klimaschützer dies erreichen, werden sie ihre Proteste eigenen Angaben nach beenden.

Titelfoto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

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