Letzte Generation mit "neuer" Protestform auf der Carolabrücke!

Dresden - Wie die "Letzte Generation" bereits im Vorfeld ihrer Aktionen am Montag ankündigte, sollte die "Intensität" ihrer Proteste in Dresden zunehmen. Am Dienstagnachmittag ließen die Klimaaktivisten den Worten dann Taten folgen und versammelten sich zu einem nicht angemeldeten Protestmarsch gegen 15.12 Uhr vor der Carolabrücke.

Kurz nach 15 Uhr setzten sich die Aktivisten der "Letzten Generation" auf der Carolabrücke in Bewegung, um den Verkehr diesmal im Laufschritt zu blockieren.
Kurz nach 15 Uhr setzten sich die Aktivisten der "Letzten Generation" auf der Carolabrücke in Bewegung, um den Verkehr diesmal im Laufschritt zu blockieren.  © Ove Landgraf

In einer Pressemitteilung am Dienstag erklärte die "Letzte Generation", dass man mit dem Marsch für das "Recht auf Leben und Zukunft" sowie gegen den "Verfassungsbruch der Regierung" demonstrieren wolle.

Gleichzeitig sollte mit diesem unangemeldeten Aufzug eine breitere Masse für den "zivilen Widerstand" begeistert werden, der sich letztlich um die Frage drehe, ob wir überleben wollen oder nicht, erklärte Lars Ritter (19), Pressesprecher der "Letzten Generation", am Dienstag.

"Dafür zeigen wir den Menschen eine massentauglichere Alternative. Denn wir sind die Letzten Generation vor den Kipppunkten und wir haben jetzt kaum noch Zeit. Doch wir können den Umschwung schaffen, wenn sich alle Menschen fragen, wieviel Verantwortung sie jetzt gerade übernehmen können", so Ritter.

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Anstatt sich diesmal also auf den Straßen der Landeshauptstadt festzukleben und die Autofahrer zur Weißglut zu treiben, versuchten die Klimaaktivisten es diesmal mit einer "freundlicheren" Variante.

TAG24 war wieder live vor Ort und schaute, ob das Vorhaben denn auch gelang.

Fünf Aktivisten blockieren Verkehr auf der Carolabrücke!

Auf der rechten Fahrspur marschierten die fünf Klimaaktivisten in Richtung Carolaplatz und forderten die Regierung auf Transparenten dazu auf, Leben zu schützen.
Auf der rechten Fahrspur marschierten die fünf Klimaaktivisten in Richtung Carolaplatz und forderten die Regierung auf Transparenten dazu auf, Leben zu schützen.  © Ove Landgraf

Gegen 15.12 Uhr ging der Protest schließlich los. Insgesamt fünf Aktivisten blockierten den Fußgängerüberweg auf der St. Petersburger Straße vor der Carolabrücke auf der Höhe der Synagoge und setzten sich dann in Richtung Neustadt in Bewegung.

Das war er also, der angekündigte "Protestmarsch". Klar, die Aktivisten blockierten den Dresdner Berufsverkehr diesmal im Gehen, doch wirklich "neuartig" schien das Ganze nicht.

Vorne mit dabei war auch wieder derselbe junge Mann, der sich am Montagabend auf der Waisenhausstraße festklebte und anschließend in Polizeigewahrsam genommen wurde. Zusammen mit seinen vier Kollegen reihte er sich mit einem Transparent, dass auf den Artikel 20a des Deutschen Grundgesetzes verwies, zwischen den fahrenden Autos ein.

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Gegen 15.20 Uhr rückte dann die Polizei an, die zunächst Schwierigkeiten hatte, sich über den Gehweg auf der Carolabrücke mit ihren Einsatzwagen den Aktivisten zu nähern.

Während die "Letzte Generation" im Rückwärtsgang die Brücke entlang schlenderte, redeten die Beamten von vorne auf die Teilnehmer ein.

Zu Fuß und im Sitzen!

Zwischenzeitlich griffen die Aktivisten zur bewährten Methode der Sitzblockade, als die Polizisten versuchten, sie von der Straße zu drängen.
Zwischenzeitlich griffen die Aktivisten zur bewährten Methode der Sitzblockade, als die Polizisten versuchten, sie von der Straße zu drängen.  © Ove Landgraf

Als die Polizisten schließlich aktiv eingriffen und versuchten, die Demonstranten von der Fahrbahn zu drängen, kam es zur altbewährten Methode der Sitzblockade.

Kurze Zeit später ging es dann aber wieder, wie geplant, im Laufschritt weiter.

Gegen 15.34 Uhr sperrte die Polizei den Carolaplatz schließlich komplett ab und um 15.40 Uhr wurde auf der Höhe der Markthalle die Blockade vollständig geräumt.

Alle beteiligten Aktivisten erhielten bis Mitternacht einen Platzverweis für den Bereich um die Carolabrücke herum, nachdem die Polizeibeamten ihre Personalien aufgenommen hatten.

Wie die Polizeidirektion Dresden im Anschluss an den Einsatz mitteilte, waren insgesamt 20 Beamte im Einsatz.

Gegen die Teilnehmer der unangemeldeten Demonstration wird nun wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und wegen Nötigung ermittelt, erklärte die Polizei.

Bereits am Mittwoch geht der Protest weiter!

Um 15.40 Uhr war dann Schluss mit lustig. Die Einsatzkräfte lösten die Blockade auf und erteilten Platzverweise.
Um 15.40 Uhr war dann Schluss mit lustig. Die Einsatzkräfte lösten die Blockade auf und erteilten Platzverweise.  © Ove Landgraf

Bereits am morgigen Mittwoch sollen die nächsten "neuartigen Protestformen" der Klimaaktivisten in Dresden folgen, kündigte die "Letzte Generation" ebenfalls am Dienstag an.

Genauer definiert wird die "Neuartigkeit" dabei nicht, jedoch teilte die Aktivisten bereits am Montag mit, sich künftig auch auf der Straße "einbetonieren" zu wollen, um das Ablösen durch die Einsatzkräfte stark zu erschweren.

Mit der Ausweitung ihres Protestes und der Unterstützung von vier Oberbürgermeistern im Rücken wolle man die Bundesregierung dazu auffordern, eine "Notfallsitzung der Gesellschaft einzuberufen", schrieb die "Letzte Generation" in ihrer Mitteilung am Dienstag.

Nach dieser Aktion am Dienstagnachmittag bleibt jedoch zu bezweifeln, ob der Protest einerseits in neuer Form auftritt und andererseits auch wirklich geeigneter für die breite Gesellschaft sein wird.

Originalmeldung vom 21. März, 16.03 Uhr. Aktualisiert um 16.30 Uhr.

Titelfoto: Ove Landgraf

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