Letzte Generation legt Flughafen Leipzig/Halle lahm: Flugbetrieb mehrere Stunden eingestellt

Leipzig - Insgesamt sieben Klimaaktivisten der Letzte Generation blockierten in der Nacht auf Donnerstag den Flughafen Leipzig/Halle. Der Flugverkehr musste daraufhin mehrere Stunden eingestellt werden.

Laut Angaben vom Ort des Geschehens soll es sich um sieben Aktivisten gehandelt haben.
Laut Angaben vom Ort des Geschehens soll es sich um sieben Aktivisten gehandelt haben.  © Silvio Bürger

Vom Protest betroffen war nach Angaben der Aktivisten ausschließlich der Frachtverkehr.

Dieser musste ab 0.24 Uhr für circa drei Stunden eingestellt werden, bestätigte ein Flughafensprecher.

Start- und Landebahnen wurden nicht belegt - nach Aussage der Letzten Generation, um Personenschäden zu vermeiden.

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Beteiligt waren vier Frauen (21, 23, 25, 27) und drei Männer (21, 23, 25).

Fünf davon klebten sich kurz nach Mitternacht am südlichen Bereich des Flughafens auf der Rollbahn fest, die anderen beiden konnten davon abgehalten werden, erklärte ein Sprecher der Bundespolizei.

Fünf Personen klebten sich auf der Rollbahn fest.
Fünf Personen klebten sich auf der Rollbahn fest.  © news 5

Hubschrauber, Polizei und Flughafensicherheit die ganze Nacht im Einsatz

Sie fordern den Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis 2030.
Sie fordern den Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis 2030.  © news 5

"Einsatzkräfte der Bundespolizei und der Polizeidirektion Leipzig sowie der Flughafensicherheitsdienst suchten das weitere Flughafengelände ab. Unterstützt wurden sie dabei von einem Hubschrauber der Bundespolizei", berichtete Polizeisprecher Olaf Hoppe.

Erst gegen 5 Uhr gelang es den Bundes- und Landespolizisten, alle wieder vom Boden zu lösen.

Gegen 8 Uhr transportierten die Beamten sie vom Flughafen ab.

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Aufgrund dieser Aktion kam es zu leichten Verzögerungen beim Start der Passagierflüge. Statt planmäßig um 5.30 Uhr startete das erste Flugzeug laut Webseite circa 15 Minuten später.

Das Ziel der sieben Aktivisten sei es gewesen, für einen internationalen Ausstiegsvertrag für fossile Brennstoffe zu demonstrieren.

Gegen 8 Uhr wurden die Aktivisten in einem silbernen Polizeifahrzeug abtransportiert.
Gegen 8 Uhr wurden die Aktivisten in einem silbernen Polizeifahrzeug abtransportiert.  © Silvio Bürger

Letzte Generation protestiert für Ausstieg aus fossilen Brennstoffen

Um aufs Flughafengelände zu kommen, schnitten sie an drei Stellen Löcher in den Zaun.
Um aufs Flughafengelände zu kommen, schnitten sie an drei Stellen Löcher in den Zaun.  © dpa/Julius-Christian Schreiner

Der Protest war Teil einer internationalen Kampagne mit dem Namen "Oil Kills".

Der heutige 1. August zählt als globaler Erdüberlastungstag. Nun haben die Menschen alle natürlichen Ressourcen, die die Erde innerhalb eines Jahres zur Verfügung stellen kann, aufgebraucht.

Aus diesem Grund forderten die Demonstranten den Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis 2030.

Lina Johnsen, Sprecherin der Letzten Generation, erklärte: "Es kann nicht sein, dass Unmengen an Steuergeldern in fossile Industrien gepumpt werden, die nachweislich unsere Existenz zerstören und Menschen in den Tod reißen."

Laut ihr sollen die "Verhandlungen über einen Ausstiegsvertrag für fossile Brennstoffe" jetzt endlich aufgenommen werden. Ein weiterer Grund für die Proteste soll der bis 2053 verlängerte Vertrag des Flughafens mit DHL sein.

Die Beteiligten wurden in die Polizeidirektion Leipzig gebracht. Sie erwarten nun unter anderem Strafen wegen des gefährlichen Eingriffes in den Luftverkehr, Hausfriedensbruch, Nötigung und Sachbeschädigung.

Erstmeldung vom 1. August, 6.42 Uhr; zuletzt aktualisiert um 12.07 Uhr

Titelfoto: Bildmontage: Silvio Bürger; News 5

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