Letzte Generation: Tisch-Kleber schießt gegen "Asoziale Politik" der SPD
Berlin - Es war die Rache der "Bekloppten": Am gestrigen Dienstag hat die Letzte Generation der SPD-Parteizentrale in Berlin einen Besuch abgestattet und das Gebäude mit oranger "Warnfarbe" besprüht.
Anlass war eine Aussage von Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD), der die Klebe-Aktionen der Gruppe am Montag während eines Besuchs der Eigenherd-Grundschule in Kleinmachnow gegenüber Schülern als "völlig bekloppt" bezeichnete.
Nach einer verbalen Verurteilung seines Statements folgte am Nachmittag der Farbanschlag auf die Parteizentrale. Bei der Aktion waren mit Pressesprecherin Carla Hinrichs (26) und Henning Jeschke (23) auch zwei Köpfe der Gruppe dabei.
Jeschke erlangte Ende Februar Bekanntheit, als er sich während seines eigenen Gerichtsprozesses mit einer Hand auf die Anklagebank klebte und das Verfahren unterbrach, um auf den "Klimanotfall" aufmerksam zu machen.
Im Anschluss an die Aktion vom Dienstag machte der 23-Jährige in einem Statement seinem Unmut über die SPD-Politik unter Kanzler Scholz Luft.
Klimaaktivist Henning Jeschke verurteilt SPD-Kurs "als verfassungswidrige Politik"
"Ich will mal ein Wort dazu sagen, zur SPD-Politik, zur Politik von Kanzler Scholz. Weil es ist nicht nur völlig bekloppt, es ist viel gefährlicher, es ist gegen das Gesetz, und es ist am Ende brutal, was da gerade verkackt wird", konnte sich Jeschke eine Retourkutsche nicht verkneifen.
Richtig wütend wurde er bei dem Gedanken an die Menschen, die vor den Folgen des Klimawandels fliehen müssten, weil "wir weiter so eine fossile extremistische scheiß Politik machen", redete sich der Umweltaktivist in Rage. Viele würden bei diesem Fluchtversuch sterben.
"Ich kann dafür keinen anderen Titel finden als asoziale Politik, als verfassungswidrige Politik", schoss er noch einmal scharf gegen die SPD-geführte Regierung.
Die Letzte Generation dürfe sich "nicht von völlig bekloppten Kommentaren aus der Bahn werfen lassen". Eine Änderung dieses Politik-Kurses würde Jeschke zufolge nur klappen, wenn man genug Widerstand auf die Straße bringe.
Titelfoto: Sven Käulen/TNN/dpa, Paul Zinken/dpa (Bildmontage)