Letzte Generation: Erneute Anklage gegen Klima-Kleber Christian Bläul
Dresden - Neuer Ärger für Christian Bläul (41)! Die Dresdner Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen den wohl bekanntesten Dresdner Klima-Kleber der "Letzten Generation" erhoben. Diesmal geht es um eine Blockade auf der Nürnberger Straße.
Am 8. Dezember machte Dresdens Klimaschutz-Szene mobil: Unter dem Motto "End Fossil: Occupy" wurden Kundgebungen vor der TU Dresden abgehalten, Banner gehangen und sich mit Klimaschützern solidarisiert, die in anderen Städten Hörsäle besetzt hatten.
Aber es wurde auch blockiert: Gegen 15.05 setzten sich sechs Aktivisten der "Letzten Generation" auf die Nürnberger Straße kurz vor der Bergstraße und klebten sich fest.
"Durch diese Blockade konnten insgesamt rund 40 Fahrzeugführer, die aufgrund der in erster Reihe stehenden Fahrzeuge anhalten mussten, ihre Fahrt nicht fortsetzen", so Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt (47).
Unter den Blockierern war auch Christian Bläul, der für seine Klebeaktionen schon in Schweden ins Gefängnis musste.
Derzeit nicht das einzige Verfahren: "mindestens 20"
Gegen ihn und seine Mitstreiterin Helena L. (21) hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Nötigung erhoben, die anderen vier Aktivisten (23, 23, 25, 25) bekamen einen Strafbefehl über 30 Tagessätze zu je 30 Euro.
Gegen Helena L. wurde Anklage erhoben, da sie wegen ihres Alters noch vor den Jugendrichter kommt. In diesem Bereich werden nur selten Strafbefehle erlassen.
Bläul selbst versucht gar nicht, die Blockade zu bestreiten: "Ich war an diesem Tag auf der Straße", sagt er TAG24. "Und ich finde es gut, dass der Rechtsstaat seiner Aufgabe nachkommt und prüft, ob da eine Straftat begangen wurde."
Es ist nicht das einzige Verfahren, das gegen ihn gerade läuft: "Es dürften mindestens 20 und maximal 50 derzeit sein", sagt er. "Für Berlin habe ich auch gerade zwei Ladungen bekommen."
Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel