Letzte Generation brüstet sich mit Schmier-Aktion: "Brandenburger Tor immer wieder orange färben"
Berlin - Diese Schmier-Aktion sorgte bundesweit für einen Aufschrei der Empörung: Die "Letzte Generation" hatte Mitte September das Brandenburger Tor mit Farbe besprüht.
Und das Wahrzeichen der Hauptstadt soll nach dem Willen der Aktivisten auch orange eingefärbt bleiben.
"Egal, ob mit Feuerlöschern, Farbeimern oder Pinseln - wir werden das Brandenburger Tor immer wieder orange färben, bis die sozialgerechte Wende weg von der Nutzung von Öl, Gas und Kohle eingeleitet ist", ließ die Gruppe am Donnerstagmorgen in einer Presseerklärung verlauten.
Das Bauwerk diene jetzt als gewaltiges Mahnmal gegen den Klimawandel und solle die Bundesregierung an ihre Verpflichtungen erinnern. "Das lebensbedrohliche Versagen unserer Regierung lässt sich nicht einfach wegwischen", hieß es in dem Statement.
Gleichzeitig leuchte das Tor orange als Symbol der Hoffnung und Zeichen für den Aufbruch in eine gerechte, lebenswerte Zukunft. "Das Brandenburger Tor ist Berlins bekanntestes Wahrzeichen und steht wie kein anderes Denkmal in Deutschland für große, hoffnungsvolle Wendepunkte der Geschichte."
Brandenburger Tor, Weltzeituhr, A100: Letzte Generation nimmt Berlin weiter ins Visier
Die Stadt Berlin kündigte kurz nach dem Farbanschlag an, das Tor schnellstmöglich reinigen zu wollen. Man ging davon aus, das Bauwerk noch vor dem Marathon am 24. September gesäubert zu haben - noch heute sind Farbspuren an den Säulen deutlich sichtbar.
Die Reinigungsarbeiten gestalten sich offenbar also schwieriger als gedacht, und sind obendrein sehr kostspielig. Zunächst wurde der Betrag auf mehrere Zehntausend Euro geschätzt, mittlerweile wird sogar eine Summe in sechsstelliger Höhe veranschlagt, die die Klima-Kleber selbst bezahlen sollen.
Damit nicht genug, beschmierten die Aktivisten am Dienstag, genau einen Monat nach der Aktion am Pariser Platz, auch noch die berühmte Berliner Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz mit oranger Warnfarbe.
Am heutigen Donnerstag wurde der Protest dann wieder auf die Straße getragen. Auf der A100 blockierten Mitglieder der Gruppe die dreispurige Fahrbahn an der Rudolf-Wissell-Brücke und klebten sich an einem Auto fest, wie die Polizei bei X, vormals Twitter, bestätigte.
Titelfoto: Paul Zinken/dpa