"Letzte Generation" blockiert Zufahrtsstraße zum AIDA-Hafen
Rostock - In acht deutschen Städten hat die "Letzte Generation" am heutigen Samstag zu sogenannten "ungehorsamen Versammlungen" aufgerufen. Eine davon fand am Kreuzfahrtterminal Warnemünde in Rostock statt. Rund 50 Aktivisten blockierten mit einem laut Polizei "friedlichen Protest" die Zufahrtsstraße zum AIDA-Hafen.
Nach Angaben der Polizei startete die nicht angemeldete Protestaktion gegen 11 Uhr.
Etwa 17.10 soll sich die Demonstration dann friedlich aufgelöst haben. Die im Hafen liegende AIDA konnte demnach wie geplant gegen 18.30 Uhr ablegen.
Shuttle-Busse mit anreisenden Passagieren konnten laut einem Reporter vor Ort die Zufahrtsstraße Werftallee zum AIDA-Hafen zwischenzeitlich nur teilweise passieren.
"Um die Mittagsstunden hatten wir eine Vollsperrung im Bereich der Werftallee eingerichtet und auch die Fährverbindungen waren aufgehoben, dadurch kam es zeitweise zu Staus auf der Stadtautobahn Ortseingang Warnemünde", sagte eine Sprecherin der Polizei Rostock gegenüber TAG24.
Schlussendlich konnten aber alle Passagiere – mit etwas Geduld – trotz Blockade das Kreuzfahrtterminal erreichen, so die Polizei. Ebenso sei zu jedem Zeitpunkt ein ungehindertes Durchfahren von Rettungskräften möglich gewesen.
Die Protestaktion wurde um Rahmen einer europaweiten Kampagne "gegen die weitere Subventionierung fossiler Kraftstoffe in Europa und damit gegen die fortwährende Befeuerung der Erderhitzung" und des "Anti-Kreuzfahrt-Tags" organisiert.
Sprecherin der Letzen Generation: "Ich bin wütend und traurig!"
"Mich macht es wütend und traurig, wie durch fossile Subventionen die Erderhitzung immer weiter angekurbelt wird. Stabile Wetter- und Klimaverhältnisse und damit auch unsere Demokratie werden gerade verfeuert, um wenigen Konzernen weiter hohe Gewinne zu ermöglichen. Die Konsequenzen haben wir erst vor zwei Wochen wieder im Saarland gesehen", so Lina Johnsen (26), Sprecherin der "Letzten Generation" am Samstag.
Kreuzfahrtschiffe stehen aufgrund ihres sehr hohen (fossilen) Kraftstoffverbrauchs schon länger in Kritik der Umweltschützer.
Trotz des friedlichen Verlaufs des Protestes wurde gegen die Aktivisten Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz erstattet. Insgesamt waren 84 Polizisten im Einsatz.
Erstmeldung 16.38 Uhr. Aktualisiert um 18.49 Uhr.
Titelfoto: Stefan Tretropp