"Letzte Generation" blockiert wieder Berlin: "Ich mache weiter, auch wenn ich ins Gefängnis muss"

Berlin - An mehreren Knotenpunkten in Berlin blockieren Klimaaktivisten der "Letzten Generation" am Dienstagmorgen wieder den Verkehr.

Mit "Betonhänden" sitzen Klimaaktivisten der "Letzten Generation" auf der B109, Prenzlauer Allee in Berlin.
Mit "Betonhänden" sitzen Klimaaktivisten der "Letzten Generation" auf der B109, Prenzlauer Allee in Berlin.  © Letzte Generation

Nach eigenen Angaben sitzen die Aktivisten seit 8 Uhr auf einigen Straßen der Stadt sowie auf acht Bundesstraßen stadteinwärts.

Von den Blockaden betroffen sind unter anderem die Puschkinallee, Prenzlauer Allee, Fennstraße, Konstanzer Straßen und auch die A100.

Die Klimaaktivisten rechnen auch bei der heutigen Aktion mit verärgerten Autofahrern, die sie von der Straße zerren, einer Räumung durch die Polizei oder einem Platzverweis.

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Trotz allem wollen sich die Klimaschützer laut eigenen Angaben noch so lange unbeirrt auf die Straßen begeben, bis die Regierung einen Gesellschaftsrat einberuft oder sie alle "wegsperrt".

Carla Hinrichs (26), eine Sprecherin der "Letzten Generation", wurde vergangene Woche vom Amtsgericht Frankfurt/Main wegen der Beteiligung an einer Straßenblockade zu zwei Monaten Haft auf Bewährung und 60 Arbeitsstunden verurteilt.

Dennoch sitzt die 26-jährige Klimaaktivistin nun erneut auf der Straße.

Die Polizei informiert über den aktuellen Stand der Blockadeaktionen

Die Klimaaktivisten nehmen die Risiken bewusst in Kauf

Carla Hinrichs (26) saß schon am gestrigen Montag auf der A100 am Hohenzollerndamm und blockierte den Verkehr.
Carla Hinrichs (26) saß schon am gestrigen Montag auf der A100 am Hohenzollerndamm und blockierte den Verkehr.  © Julius-Christian Schreiner/TNN/dpa

"Ich habe Angst davor, eingesperrt zu sein, aber viel größer ist meine Angst vor dem, was passieren wird, wenn wir die Kipppunkte überschreiten und die Atmosphäre sich unumkehrbar weiter erhitzt. Unsere Ernten werden ausfallen, Milliarden Menschen müssen fliehen. Was, wenn es nicht mehr genug Wasser für alle gibt? Darum werde ich weitermachen, auch wenn ich dafür ins Gefängnis muss", erklärt Carla ihre Aktion.

Auch Lina Johnson ist Sprecherin der "Letzten Generation" und erklärt, dass die Klimaschützer bewusst die Risiken in Kauf nehmen würden, die mit den Straßenblockaden einhergehen.

Sie würden auch die rechtlichen Konsequenzen des Rechtsstaates respektieren, aber ihren Widerstand entschlossen fortsetzen, "um auf das falsche Handeln der Bundesregierung unübersehbar aufmerksam zu machen".

Titelfoto: Letzte Generation

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