"Letzte Generation" blockiert Straße im Leipziger Norden: Aktivisten tragen Masken

Leipzig - Am Freitag gab es in Leipzig eine erneute Protest-Aktion der Umweltaktivisten der "Letzten Generation". Mit den Gesichtern wichtiger deutscher Politiker als Maske klebten sich sechs Demonstrierende auf eine Kreuzung im Leipziger Norden.

Die Polizei forderte die Aktivisten auf, die Straße zu räumen.
Die Polizei forderte die Aktivisten auf, die Straße zu räumen.  © Erik-Holm Langhof

Einer Pressemitteilung der "Letzten Generation" nach startete der Protest um 7.30 Uhr auf der Kreuzung der Maximilianallee und der Theresienstraße im Stadtteil Eutritzsch.

Dabei setzten sich sechs Aktivisten, darunter zwei Frauen im Alter von 17 und 27 Jahren und vier Männer im Alter von 21, 22, 26 und 27 Jahren auf den Asphalt und hielten ein Banner mit der Aufschrift "Wir brechen das Gesetz!" nach oben. Vier von ihnen klebten sich auf den Boden. Drei von ihnen trugen Gesichtsmasken von Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD), Verkehrsminister Volker Wissing (53, FDP) und Umweltminister Robert Habeck (53, Grüne).

Im Norden von Leipzig kam es somit zu Verkehrseinschränkungen - eine der drei Fahrspuren in Richtung Innenstadt blieb frei.

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"Die Versammlung war vorab nicht angemeldet. Nachdem den Versammlungsteilnehmern eine Beschränkung ausgesprochen wurde, dass sie ihre Versammlung auf dem Gehweg abhalten müssen und sie dieser trotz mehrmailger Aufforderung nicht nachkamen, wurden sie von der Fahrbahn geführt", teilte die Leipziger Polizei am Nachmittag mit.

Nachdem die Blockade beendet werden war, begannen Reinigungsfahrzeuge mit der Säuberung des Asphalts. Gegen 9.15 Uhr rollte der Verkehr wieder normal.

"Alle Personen wurden nach den polizeilichen Maßnahmen entlassen. Bei der 27-Jährigen wurde eine erkennungsdienstliche Behandlung auf einem Polizeirevier durchgeführt. Die Polizei ermittelt wegen einer versuchten Nötigung im Straßenverkehr und eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz", schloss die Behörde in einer Mitteilung.

Um 7.30 Uhr hatte der Protest auf der B2 gestartet.
Um 7.30 Uhr hatte der Protest auf der B2 gestartet.  © Erik-Holm Langhof
Auch ein Krankenwagen war vorsorglich vor Ort.
Auch ein Krankenwagen war vorsorglich vor Ort.  © Silvio Bürger
Mit Öl wurden die angeklebten Hände der Aktivisten vom Asphalt gelöst.
Mit Öl wurden die angeklebten Hände der Aktivisten vom Asphalt gelöst.  © Leipzig FireFighter
Danach eilte ein Reinigungsfahrzeug zur Stelle.
Danach eilte ein Reinigungsfahrzeug zur Stelle.  © Silvio Bürger

"Letzte Generation" pocht auf Einhaltung der Klima-Ziele

In ganz Deutschland finden am Freitag der Ankündigung der "Letzten Generation" nach 36 Sitzblockaden in 26 Städten statt.

“Wir stellen mit unserer friedlichen Sitzblockade hier die Frage, worüber wir uns empören sollten? Über eine Regierung, die ihre eigenen Gesetze bricht oder über friedlichen Protest von Bürgern und Bürgerinnen, die diesen Gesetzesbruch unserer eigenen Politiker und Politikerinnen nicht einfach so hinnehmen?", so einer der Aktivisten.

Die "Letzte Generation" fordert unter anderem mehr Engagement seitens der Bundesregierung beim Thema Klimaschutz und der Einhaltung der Klimaziele. Unter dem Motto "Stoppt den fossilen Wahnsinn" setzen sie sich unter anderem für ein Ende der Ölbohrungen in der Nordsee ein.

Die Blockaden der Aktivisten sind umstritten. In Leipzig wurden vor zwei Wochen fünf Klimaaktivistinnen und -aktivisten im Falle einer Sitzblockade vom Vorwurf der Nötigung freigesprochen.

Erstmeldung vom 14. Juli, 8.29 Uhr

Aktualisiert um 9.30 Uhr und 12.51 Uhr

Titelfoto: Erik-Holm Langhof

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