"Letzte Generation" blockiert Jahnallee und mimt Bauern-Proteste: "Wir haben einen Traktor!"
Leipzig - In Anlehnung an die Proteste der Landwirte haben Aktivisten der "Letzten Generation" am Mittwochmorgen die Leipziger Jahnallee blockiert.
Auf Höhe der Straßenbahnhaltestelle "Sportforum Süd" platzierten sich sechs Aktivisten im Alter von Anfang bis Mitte 20 auf der Fahrbahn, um gegen die Klimapolitik der Bundesregierung zu protestieren.
Anders als bei vergangenen Aktionen klebten sie sich allerdings nicht auf der Straße fest - stattdessen verteilten sie eine Spitze gegen die Bauernproteste, indem sie mit Spielzeug-Traktoren und auf Plakate gemalte landwirtschaftliche Maschinen anrückten.
Auf den Bannern der Aktivisten waren unter anderem Slogans wie "Wir dürfen das! Wir haben einen Traktor!" oder "Hört auf uns, wir haben Traktoren!" zu lesen. Damit wollen sie den Unterschied zwischen der allgemeinen Akzeptanz der Bauernproteste mit der Ablehnung der Klimaproteste aufzeigen.
Lennart Wenzel (27), der sich am Mittwoch an der Aktion beteiligte, dazu: "Die Bäuerinnen und Bauern werden von der Politik respektvoll behandelt, anstatt als Terroristen, Verbrecher und Chaoten beschimpft zu werden. Es ist der Bundesregierung also doch möglich, konstruktiv mit Protesten aus der Bevölkerung umzugehen."
Polizei ermittelt gegen Klimaaktivisten
Wie die Polizei am Nachmittag mitteilte, wurden sie gegen 9.13 Uhr über Notruf auf den Protest hingewiesen. Einsatzkräfte sowie die Leipziger Versammlungsbehörde eilten daraufhin zum Ort des Geschehens.
"Die Personen wurden durch die eingesetzten Kräfte dreimal aufgefordert, die Versammlung auf den Gehweg zu begrenzen und die Straße zu räumen", erklärte die Leipziger Polizeidirektion in einer Mitteilung. Nachdem sie der Aufforderung jedoch nicht nachgekommen waren, wurden die Aktivisten von der Straße gebracht.
Gegen 9.45 Uhr rollte der Verkehr wieder.
Die Polizei hat Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz aufgenommen.
Titelfoto: Letzte Generation