"Letzte Generation" beschmiert SPD-Zentrale in Berlin: Solidarität mit "Wolli"
Berlin - Aktivisten der "Letzten Generation" haben am Dienstagmorgen die Bundeszentrale der SPD in Berlin beschmiert.
Sieben Mitglieder der Gruppe haben mit schwarzer Farbe die Worte "Sei ehrlich" links und rechts des Eingangs an die hellen Mauern vom Willy-Brandt-Haus gepinselt.
Mit ihrer Aktion unterstützen die Klimaaktivisten ihre Mitstreiter, die sich zurzeit unter dem Motto "Hungern bis ihr ehrlich seid" in einem Camp im Invalidenpark in einem Hungerstreik befinden.
Mit dem Ausstand wollen sie von Kanzler Olaf Scholz (65, SPD) eine Regierungserklärung erpressen, in der er drei wissenschaftliche Fakten öffentlich aussprechen soll.
Der Aktivist Wolfgang Metzeler-Kick (49) musste nach seinem mittlerweile 89 Tage andauernden Hungerstreik am Montagabend aufgrund eines Kreislaufkollapses ins Krankenhaus gebracht werden.
Da er sich nach einer Elektrolyt-Infusion aber schnell wieder erholt hatte, kehrte er ins Camp zurück, um seinen Protest auch am 90. Tag fortzusetzen.
Letzte Generation solidarisiert sich mit Berliner Hungerstreik-Camp
Ab Mittwoch wollen "Wolli" und sein Mitstreiter Adrian Lack (34) sogar nichts mehr trinken, was die Lebensgefahr für die Hungernden noch einmal drastisch erhöht.
Auch an der SPD-Zentrale forderten die Klimaaktivisten Ehrlichkeit von Scholz und solidarisierten sich mit dem Hungerstreik. "Herr Bundeskanzler, Wolli darf nicht sterben", war auf einem Plakat zu lesen.
"Das kollektive Schweigen über das Ausmaß der Klimakatastrophe verschleppt notwendige Maßnahmen und kostet Menschenleben", stellte Pressesprecherin Carla Hinrichs (27) klar.
Die Gruppe rief ihre Unterstützer zudem zu einem "Slow-Walk" auf, der am Abend gegen 17 Uhr an der Gustav-Heinemann-Brücke stattfinden soll.
Auch die Hungerstreikenden riefen bundesweit zu gewaltfreien Protesten auf. "Die Sorge um Wolli muss jetzt als Empörung auf die Straße!", hieß es bei Instagram.
Titelfoto: Letzte Generation