Letzte Generation beschmiert Berliner Weltzeituhr: "Uns läuft die Zeit davon"
Berlin - Auch am Dienstagmorgen hat die "Letzte Generation" wieder in der Hauptstadt zugeschlagen und diesmal erneut eine beliebte Touristenattraktion beschmiert: die Weltzeituhr am Alexanderplatz.
Mehrere Aktivisten haben das Wahrzeichen gegen 9 Uhr mit präparierten Feuerlöschern in die für die Gruppe typische orange Warnfarbe getaucht.
Anschließend kletterten zwei Personen mit einer Leiter auf die Uhr und entrollten ein Banner, auf dem der Slogan "Uns läuft die Zeit davon: Weg von fossil, hin zu gerecht" zu lesen war.
Die Polizei bestätigte den Vorfall bei X, vormals Twitter. Mehrere Beamten waren demnach vor Ort und stellten die Personalien von neun Demonstranten fest.
"Die Weltzeituhr ist nun ein Mahnmal für den weltweiten Wettlauf gegen die Zeit, den wir als Menschheit zu verlieren drohen", hieß es in einer Presseerklärung der Klima-Aktivisten.
Eines der Mitglieder vor Ort forderte in einem Video bei X erneut, den "Ausstieg aus den fossilen Energien bis spätestens 2030".
Letzte Generation kritisiert Regierung: "fadenscheinige Klimaschutzmaßnahmen und verlogene Lippenbekenntnisse"
Zudem wurde die Bundesregierung scharf kritisiert, die "mit fadenscheinigen Klimaschutzmaßnahmen und verlogenen Lippenbekenntnissen" kostbare Zeit verschwende. Daher sei diese Uhr nun orange, um klarzumachen, dass es endlich an der Zeit sei, zu handeln.
Die Urania-Weltzeituhr wurde von dem DDR-Designer Erich John (91) geschaffen und 1969 der Öffentlichkeit übergeben. Die Uhr steht unter Denkmalschutz und gilt auch unter Berlinern als beliebter Treffpunkt.
In den Kommentaren bei dem Kurznachrichtendienst reagierten viele Nutzer wütend auf die neuerliche Sachbeschädigung. Bereits Mitte September nahmen die Klima-Rebellen ein Berliner Wahrzeichen ins Visier und besprühten die Säulen des Brandenburger Tors.
Zeitgleich zur Aktion am Alexanderplatz klebten sich am Dienstag einige Aktivisten am Halleschen Tor und einmal mehr auf der Stadtautobahn A100 fest, um den Autoverkehr zu stören.
Die Ausfahrt am Messedamm wurde durch mehrere Personen und ein Fahrzeug blockiert, das quer über zwei Fahrspuren abgestellt wurde. Auch hier waren Polizeibeamte vor Ort, um die Sitzblockade zu beenden.
Erstmeldung, 17. Oktober, 10.32 Uhr. Aktualisiert um 11.29 Uhr.
Titelfoto: Letzte Generation