30 Tage Gewahrsam in JVA München: "Letzte Generation"-Aktivist im Hungerstreik
München - Nach einer Blockadeaktion in München vor zwei Wochen befinden sich aktuell noch 13 Klimaaktivisten in Präventivgewahrsam. Einer von ihnen ist nun in den Hungerstreik getreten.
Die Mitglieder der Gruppe "Letzte Generation" hatten Anfang November wiederholt den Verkehr am Münchner Stachus blockiert, indem sie sich teilweise auf der Straße festklebten.
Da die Klimaaktivisten weitere ähnliche Aktionen in naher Zukunft ankündigten, wurde nach richterlichem Beschluss angeordnet, dass die Mitglieder bis zum 2. Dezember in polizeilichem Gewahrsam bleiben. Sie sitzen in der JVA München in der Stadelheimer Straße. Laut Polizeiangaben werden sie von den anderen Häftlingen getrennt.
Grundlage für den Unterbindungsgewahrsam ist das bayerische Polizeiaufgabengesetz, nach dem Personen auf Grundlage einer richterlichen Entscheidung bis zu einen Monat lang festgehalten werden können, um die Begehung einer Ordnungswidrigkeit von erheblicher Bedeutung für die Allgemeinheit oder eine Straftat zu verhindern.
Dieser Zeitraum kann um maximal einen weiteren Monat verlängert werden.
Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, befindet sich einer der Aktivisten nun im Hungerstreik. Demnach verweigerte die Person am Dienstag erstmalig die Annahme von Essen.
"Letzte Generation"-Aktivist in der JVA München im Hungerstreik: "So setzt er seinen Widerstand fort"
Laut einer Mitteilung der Gruppe "Letzte Generation" handelt es sich dabei um ein Mitglied namens Wolfgang. Den Aktivisten zufolge befindet er sich seit vergangenem Donnerstag im Hungerstreik.
"So setzt er seinen Widerstand gegen den zerstörerischen Kurs der Bundesregierung in den Klimakollaps fort", erklärt die "Letzte Generation" auf Twitter. "Als Umwelt-Ingenieur streikt er für die Koalition aus Scientist Rebellion, Letzte Generation und Co."
Laut Polizeiangaben wird der gesundheitliche Zustand des streikenden Aktivisten von der Gefängnisleitung überwacht.
Dem Polizeipräsidium München ist bislang nicht bekannt, dass Rechtsmittel gegen den Gewahrsam eingelegt wurden.
Titelfoto: Twitter/Letzte Generation