"Letzte Generation": Aktivist ruft Polizei zur Zusammenarbeit auf
Deutschland - Schon seit einiger Zeit sorgen die Protest-Aktionen der "Letzten Generation" für Debatten und großen Ärger in Deutschland - immer wieder bekommen es die Klimaschützer bei ihren Blockaden mit der Polizei zu tun. Doch nun hat einer der Aktivisten die Polizisten unmissverständlich zur Zusammenarbeit aufgerufen.
Der Aufruf ist in einem Video festgehalten, welches die "Letzte Generation" am gestrigen späten Donnerstagabend über ihren offiziellen Account auf der Plattform "X" (vormals "Twitter") verbreitete. Die Aussagen des Sprechers in dem Clip können daher wohl auch als ein Aufruf der umstrittenen Klimaschutz-Gruppe insgesamt angesehen werden.
Gezeigt wird eine Gruppe von Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation", sie sitzen auf einem Bürgersteig und werden von Männern in Polizeiuniformen umringt. In der Mitte sitzt ein Mann mit Vollbart, Brille und schwarzer Mütze, es handelt sich dabei um den Umweltaktivisten Arne Springorum (51).
Der Aktivist wendet sich mit lauter Stimme an die Polizisten: "Sie werden missbraucht von einem Machtapparat, dem es wichtiger ist, den Staus Quo beizubehalten - der uns ganz klar laut Wissenschaft ins Verderben führt -, als dass Sie für das Recht auf Leben und das Recht der künftigen Generationen auf Leben und auf ein normales Zusammenleben ohne Chaos und Verderben einstehen."
Danach formuliert der 51-Jährige einen klaren und unmissverständlichen Aufruf zur Zusammenarbeit an die Polizei: "Ich fordere Sie auf, Sich an unsere Seite zu stellen!"
Umweltaktivist Arne Springorum: "Das, was Sie zurzeit machen, entspricht nicht Ihrem Anspruch als Polizisten"
"Sie müssen nicht mit uns Straßen blockieren, aber benutzen Sie Ihre Stimme - als Polizisten in Deutschland, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen", fährt Springorum fort.
Er ergänzt: "Ihre Stimme hat ein Vielfaches an Wert, an Gehör in der Gesellschaft. Das, was Sie zurzeit machen, entspricht nicht Ihrem Anspruch als Polizisten, deswegen sind Sie nicht Polizist geworden."
"Sie werden in spätestens zehn Jahren zurückdenken an diese friedlichen Proteste und sagen: 'Hätten wir damals uns bloß anders verhalten. Hätten wir damals bloß unsere Vorgesetzten angesprochen - Chef, wir haben keinen Bock mehr auf das, das sind friedliche Menschen, die machen Platz-Blockaden, die tun niemandem weh, aber vor allem: Sie haben recht'", endet der Aufruf an die Polizei.
Ob es sich bei der Szene tatsächlich um eine Aufzeichnung von der Protest-Aktion der "Letzten Generation" handelt, oder um eine gestellte Szene, kann nicht genau eingeschätzt werden.
Der Umweltaktivist Arne Springorum ist allerdings schon bei früheren Aktionen der Gruppe mit dabei gewesen. So auch bei einer Blockade in Hamburg im März dieses Jahres, bei welcher der 51-Jährige von einem Lastwagen-Fahrer attackiert wurde.
Titelfoto: Screenshot/X/Letzte Generation