"Letzte Generation" ändert Strategie: Das planen die Klima-Aktivisten bis Jahresende
Berlin - Ziel verfehlt: Die "Letzte Generation" war im vergangenen Mai mit der Vorgabe gestartet, ab September endlich die politische Wende in Berlin einzuleiten.
Mittlerweile ist November und von dem angestrebten Gesellschaftsrat ist weit und breit nichts zu sehen.
Die ständigen Blockaden im Straßenverkehr und Schmier-Aktionen in der Hauptstadt, beispielsweise am Brandenburger Tor oder der Weltzeituhr, sorgen zwar für mediale Präsenz, aber auch für wachsenden Unmut innerhalb der Bevölkerung.
Daher hat die Klima-Gruppe am Sonntagabend in einem so bezeichneten "Kompass-Call", der TAG24 in Auszügen vorliegt, eine Neuausrichtung beschlossen - es geht darum, endlich die Herzen und Köpfe der Menschen zu gewinnen.
In den kommenden sechs Monaten soll der Fokus darauf liegen, die Massen zu mobilisieren, mehr Popularität in der Bevölkerung zu erreichen und auch wachsende Unterstützung in wichtigen Säulen der Gesellschaft, wie dem Gesundheitssystem oder auch bei der Polizei, zu generieren.
Es sollen genug Menschen für tägliche Massenbesetzungen und Straßenblockaden aktiviert werden. Als Vorbild dürfte hier die Blockade auf der Straße des 17. Juni dienen. Eine ähnliche Aktion ist bereits für den 25. November angekündigt.
Letzte Gegenration plant, Politiker direkt zu konfrontieren und Veranstaltungen zu stören
Ziel sei es, Hunderte Menschen im zivilen Widerstand auszubilden und ihnen diese Arbeit zu ermöglichen.
Wenn genug Masse mobilisiert ist, soll die "Druck-Phase" in Gang gesetzt werden, die einmal mehr auf Berlin ausgerichtet sein wird. Dann sollen dauerhafte störende Proteste und tägliche Massenbesetzungen eine "Druckwelle" erzeugen, die die notwendige politische Wende hin zu schnellen und sozial gerechten Klimaschutz-Maßnahmen einleiten soll.
Als neues "Stilmittel" wollen die Aktivisten Politiker direkt konfrontieren. Dafür sollen politische Veranstaltungen lauthals gestört und bei den geplanten "Konfrontationsprotesten" auch die Bühne gestürmt und sich vor Ort festgeklebt werden.
Regionale Weihnachts-Proteste - im vergangenen Jahr wurde unter anderem die Spitze des Weihnachtsbaums am Brandenburger Tor gekappt - und "zentrales 'Orange Uprising'" stehen demnach ebenfalls auf dem Programm. Es hieß, man wolle die Hauptstadt weiter orange färben.
Allerdings müssten zunächst auch interne Konflikte und Hürden überwunden werden, dazu würden Events geplant, die den Gemeinschaftssinn innerhalb der Gruppe stärken sollen.
Titelfoto: Letzte Generation