Kontrollen in der Kirche: "Letzte Generation" wirft Polizei DDR-Methoden vor
Berlin - Am heutigen Samstag stand erneut ein Protestmarsch der "Letzten Generation" in Berlin an. Doch über das Vorgehen der Polizei im Vorfeld waren die Klimaschützer alles andere als erfreut.
So startete die Demonstration mit leichter Verspätung und nicht wie geplant vom Nollendorfplatz. Der Grund war laut einer Mitteilung der "Letzten Generation" eine Polizeikontrolle im Vorfeld.
Demnach waren am Morgen mehrere Polizisten zur Apostelkirche in Schöneberg gekommen, in der eine öffentliche Informationsveranstaltung der Gruppierung für alle interessierten Berliner stattfand.
Die Beamten durchsuchten alle eintreffenden Personen und nahmen ihre Personalien auf. Auch Banner und Warnwesten seien beschlagnahmt worden, hieß es.
"Polizeibeamte, die in Kirchen eindringen, in denen sich friedliche Gruppen an Menschen versammeln, die den aktuellen Regierungskurs kritisieren und nicht länger hinnehmen wollen. Als das das letzte Mal in Deutschland passiert ist, stand eine Wende an", erklärte Marion Fabian (73), Sprecherin der Letzten Generation.
Heute brauche es eine weitere Wende, sagte Fabian: "Weg von den fossilen Rohstoffen, hin zu sozial-gerechter Klimapolitik."
Demo der "Letzten Generation" in Berlin: Polizei hält Protestmarsch auf
Der Protestmarsch der Klima-Aktivisten startete stattdessen an der Apostelkirche. Doch erneut kam den Demonstranten mit Bannern wie "Die aktuelle Politik hat tödliche Folgen" die Polizei in die Quere.
Ein Video der Letzten Generation auf der Plattform X (ehemals Twitter) zeigt eine Reihe von Polizisten, die den Protestzug an der Potsdamer Straße am Weiterlaufen hindern.
Zuvor hatten sich die Aktivisten geweigert, den von der Polizei zugewiesenen Kundgebungsort an der Kurfürstenstraße aufzusuchen. Die Polizei trug die Protestierenden von der Straße und stellte die Identität von rund 100 Teilnehmern fest.
Titelfoto: Fabian Sommer/dpa