Klimaaktivisten zerstören Yacht von "Bananen-Willi": Keiner kann Schaden reparieren
Bilsen/Neustadt in Holstein - Der Schaden an der im Sommer von Anhängern der "Letzten Generation" beschmierten Yacht an der Ostsee ist immens.
Mindestens ein hoher sechsstelliger Betrag, wenn nicht sogar eine Millionensumme werde für die Restaurierung des Schiffs benötigt, berichtet das Hamburger Abendblatt unter Berufung auf die Eigner. Es greife zwar Versicherung, aber bislang sei kein Unternehmen gefunden worden, um die stark beschädigten Aufbauen zu reparieren und die Yacht neu zu lackieren. Die Werften seien ausgelastet.
Grund des Schadens ist ein Farbanschlag der "Letzten Generation". Am 20. Juni 2023 sprühten Klimaaktivisten die "Lady M" aus Feuerlöschern im "ancora Marina" Yachthafen in Neustadt in Holstein orange an. Die Aktion richtete sich gegen "den zerstörerischen Lebensstil der Superreichen und dem planlosen Zusehen der Bundesregierung dabei", so die "Letzte Generation".
Sie traf: Hella Mohr (86). Die Unternehmerin aus Bilsen im Kreis Pinneberg betreibt mit ihrer Familie vier Geschäfte in Schleswig-Holstein mit Waren aus Versicherungsschäden. Die Ramschläden sind im Norden und sogar darüber hinaus unter dem Spitznamen ihres verstorbenen Mannes "Bananen-Willi" bekannt.
Das Ehepaar fing mit einem kleinen Bauernhof an, arbeitete hart und war plietsch – pfiffig – genug, um das Geschäft mit den Waren aus Versicherungsschäden aufzubauen. Über die Jahrzehnte schafften es die Mohrs zu Wohlstand. Mit der Yacht "Lady M" erfüllten sie sich 1995 einen Traum, der im Sommer 2023 zerplatzte.
Yacht-Besitzer sehen sich als falsche Adressaten der Klima-Aktion
"Wir sind keine Reichen", sagte die 86-Jährige nach dem Farb-Anschlag der Bild. Obwohl sie längst im Rentenalter ist, komme sie täglich in den Laden und arbeite. Die mutwillige Zerstörung der Yacht warf sie aus der Bahn.
Ihr Sohn Kay Mohr machte dem Abendblatt gegenüber deutlich, dass sich der Angriff auch aus seiner Sicht gegen die Falschen wendete. "Wir drücken die CO2-Bilanz mit unserem Geschäft." Die Waren würden sonst auf dem Müll landen. Die "Letzte Generation" behauptete, dass eine Superyacht mehr Treibhausgase verursache als 600 durchschnittliche Bürger.
Auch ein weiteres Boot wurde bei der Aktion beschädigt. Die Polizei ermittelt gegen acht Beteiligte wegen des Verdachts der Sachbeschädigung, der Wasserverunreinigung und des Hausfriedensbruchs. Dazu kommen möglicherweise Forderungen der Versicherung.
Doch die Mitglieder der "Letzten Generation" planen finanzielle Konsequenzen ihres Handelns mit ein. In Schulungen wird erklärt, wie man zum sogenannten "Reichhörnchen" wird. Das sind Aktivisten, die "reich an Überzeugung" sind und "arm, was Geld angeht". Sie "vergraben ihr Hab und Gut im Boden, damit es niemand anderes findet", heißt es dazu im Wiki.
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