Klimaaktivisten zerstören Yacht: Jetzt spricht die Besitzerin (85)
Neustadt i.H. (Schleswig-Holstein) - Am Dienstagvormittag waren die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" wieder am Werk und hatte im "ancora Marina Yachthafen" in Neustadt an der Ostsee die Luxus-Yacht "Lady M" orange angesprüht. Mit dieser Aktion demonstrierten sie nach eigenen Angaben gegen "den zerstörerischen Lebensstil der Superreichen und dem planlosen Zusehen der Bundesregierung dabei".
Jetzt sprach die Besitzerin der Yacht mit der Bild über die Aktion.
Die 85-jährige Unternehmerin Hella Mohr aus Bilsen (Schleswig-Holstein) hat keinerlei Verständnis für die Zerstörung ihres Schiffes, denn die Geschichte hinter der Anschaffung habe überhaupt nichts mit Luxus zu tun, sondern sei für sie sehr emotional.
Die Schiffs-Eigentümerin sagte gegenüber der Bild: "Ich habe noch nie jemandem etwas Böses getan, kann einfach nicht begreifen, warum Menschen so etwas tun und blind das Eigentum von anderen Menschen zerstören. Das lässt mich nicht zur Ruhe kommen."
Die 85-Jährige gehe heute noch jeden Tag arbeiten, anstatt sich als Rentnerin zur Ruhe zu setzen, heißt es. "Wir sind keine Reichen. Ich arbeite noch jeden Tag in der Firma, gehe frühmorgens zur Arbeit und nähe nachmittags Gardinen für Kunden", so die 85-Jährige weiter.
Ihre Familie habe mit einem landwirtschaftlichen Betrieb klein angefangen. Schon früher sei sie bereits um 5 Uhr morgens auf den Beinen gestanden, um Kühe zu melken.
Ihr Mann Wilhelm, mit dem sie das Familienunternehmen vor Jahren aufgebaut habe, sei bereits verstorben.
Ein Lebenstraum ist erst mal zerstört
Gerade deshalb sei die Zerstörung ihrer "Lady M." durch die sechs selbst ernannten Aktivisten der "Letzten Generation" so schlimm für sie.
Für die 85-Jährige brach am Dienstag plötzlich eine Welt zusammen.
Der Lebenstraum ihres Mannes sei jedenfalls erst einmal zerstört. Die Schifffahrt sei für beide tatsächlich immer ein Traum gewesen: "Wir haben klein angefangen. 1977 hatten wir unser erstes Holzboot, das hatte eine kaputte Planke und ist immer abgesoffen, als wir beim Butt-Fischen an der Schlei waren. Später kauften wir dann ein Boot aus Plastik, haben uns immer wieder vergrößert, bis wir 1995 die 'Lady M.' in den Niederladen kauften."
Rausfahren und auf dieser Weise ihres Mannes gedenken, kann die 85-Jährige dank der Klima-Aktivisten nun erst mal nicht.
"Der Schaden am Schiff geht wahrscheinlich in den sechsstelligen Bereich. Wir wollten in ein paar Wochen nach Dänemark fahren, aber das geht nun nicht mehr."
Ob und wann die Senior-Chefin das nun überhaupt noch einmal machen könne, ist nicht klar.
Entsetzt auf den Farbanschlag auf die "Lady M." reagieren aber auch andere Luxus-Yacht-Besitzer. Schließlich könnte jeder von ihnen das nächste Opfer der Klimaaktivisten sein.
Der Eigner der "Magic Moment" beispielsweise verteufelt die Aktion aufs übelste und sagte gegenüber t-online, was er mit den Aktivisten täte: "Versenken oder in den Krieg nach Russland schicken".
Wen sich die "Letzte Generation" wohl als Nächstes vornimmt, um auf die anstehende Klimakatastrophe aufmerksam zu machen?
Titelfoto: DPA