Klimaaktivisten kleben auf Berliner A100: Tritte und Schläge von Autofahrern

Berlin - Auch am heutigen Freitagmorgen sitzen und kleben Anhänger der "Letzten Generation" auf den Straßen von Berlin und blockieren Autofahrer. Diese reagierten teils gewaltsam auf die Aktion und schlugen und traten auf die Aktivisten ein.

Auf der A100 in Berlin blockieren Aktivisten der "Letzten Generation" den Verkehr.
Auf der A100 in Berlin blockieren Aktivisten der "Letzten Generation" den Verkehr.  © Letzte Generation

Von den Straßenblockaden betroffen sind nach Angaben der Gruppierung unter anderem stadteinwärts führende Bundesstraßen wie die Prenzlauer Allee, der Tempelhofer Damm und die Frankfurter Allee.

Auch auf der A100 blockiert die "Letzte Generation" den Verkehr. Ein Aktivist bremste die Autofahrer aus, indem er sich an den Hinterreifen seines VW klebte.

Die Reaktionen einiger Autofahrer auf der A100 in Höhe der Abfahrt Kurfürstendamm waren erschreckend: Auf einem Twitter-Video der "Letzten Generation" ist zu sehen, wie ein Autofahrer einen Aktivisten tritt und ihn schlägt. Ein anderer zerrt die Klimaschützer von der Straße, um zu verhindern, dass sie sich erneut auf die Straße begeben.

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Eine 17-jährige Klimaschützerin, die sich auf der Prenzlauer Allee festgeklebt hat, erklärt: "Es macht mir wahrlich keine Freude, meine Hand auf den Asphalt zu betonieren, von Autofahrenden angeschrien und weggezerrt zu werden. Ich will das nicht tun (...)." Doch die aktuelle politische Lage und vor allem der bevorstehende Klimakollaps würde sie zu dieser Aktion zwingen.

Der Protest lässt einige Autofahrer ausrasten

"Letzte Generation": "Es ist fast schon zu spät!"

Auch am gestrigen Donnerstag saßen Klimaaktivisten auf Berlins Straßen.
Auch am gestrigen Donnerstag saßen Klimaaktivisten auf Berlins Straßen.  © Letzte Generation

"Wann beenden die politisch Verantwortlichen endlich ihre Blockadehaltung und sorgen dafür, dass wir die Schnellstraße in Richtung Gesellschaftskollaps verlassen?", fragt die Klimaschützerin besorgt.

Theodor Schnarr, ein Sprecher der "Letzten Generation" vergleicht die aktuelle Situation mit einem bewusst ausgeschalteten Feuermelder, obwohl das eigene Haus in Flammen steht.

"Obwohl es fast zu spät ist, um die größte Katastrophe der Menschheitsgeschichte noch aufzuhalten, hält die Regierung an einem Zeitplan fest, der sich erst ums Löschen kümmert, wenn das Haus schon in Schutt und Asche liegt", erklärt der Aktivist.

Die Bundesregierung plant, Klimaneutralität im Jahr 2045 zu erreichen, obwohl bereits in den kommenden acht Jahren die völkerrechtlich bindende 1,5 Grad Marke überschritten werden könnte, befürchten die Aktivisten.

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Des Weiteren prangern die Klimaschützer an, dass noch kein Plan der Regierung zur Erreichung ihrer "völlig unzureichenden" Ziele vorliege.

In Anbetracht der verheerenden Brände in Spanien und Kanada sei höchste Eile geboten. Auch in Brandenburg sei bereits letzte Woche die zweithöchste Waldbrandstufe ausgerufen worden.

Erstmeldung 9.02 Uhr, zuletzt aktualisiert 10.10 Uhr.

Titelfoto: Letzte Generation

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