Klima-Aktivisten protestierten mit dreitägigem Lese-Marathon: "1,5 Grad sind tot"
Berlin - Lesen gegen den Klimawandel: An der Freien-Universität Berlin läuft seit Dienstagmorgen eine besondere Protestaktion von Hochschulmitarbeitern und Aktivisten.
Unter dem Motto "1,5 Grad sind tot" lesen die Demonstrierenden drei Tage lang, jeweils von 9.30 bis 16.30 Uhr, in der Silberlaube der FU Berlin den kompletten sechsten Synthesebericht des Weltklimarates (IPCC) vor.
"Jene, die über das Wissen zur Klimakrise verfügen und dieses vermitteln, müssen endlich aktiv die fossilen Verbrechen von Konzernen und Finanzindustrie anprangern", fasste der Mathematiker Fabian Telschow die Motivation hinter dem Protest zusammen.
Zweimal täglich wird der Lese-Marathon von Mitgliedern der "Letzten Generation" und "Scientist Rebellion" unterbrochen. Um fünf vor zwölf beginnt ein verkleideter Anzugträger, die gelesenen Seiten langsam zu zerreißen.
Kurz darauf - um kurz nach zwölf - tritt eine Aktivistin in orangefarbener Warnweste auf und zitiert UN-Chef António Guterres: "Wir sind auf dem Weg in die Klimahölle, mit dem Fuß auf dem Gaspedal." Im Anschluss verliest sie Gedächtnisprotokolle ihrer Mitstreiter von Straßenblockaden.
Nach einer "Polizeidurchsage" geht die Lesung weiter. Damit wollen die Klima-Aktivisten laut Mitteilung darauf hinweisen, dass warnende Stimmen in der Gesellschaft zumeist kein Gehör finden.
Titelfoto: Scientist Rebellion