"Kleben und kleben lassen": Söder kritisiert Klima-Aktivisten als Gefahr für die Sicherheit
München - Nach den jüngsten Protestaktionen von Klimaaktivisten hat CSU-Chef Markus Söder (55) seine scharfe Kritik an den Beteiligten erneuert.
"Normalerweise würde ich sagen, in Bayern gilt: Leben und leben lassen, kleben und kleben lassen", sagte Söder am Freitag nach einer CSU-Vorstandssitzung in München.
Aber leider sei das nicht so einfach - das hätten auch die Ereignisse am Vortag gezeigt. "Das ist alles mit großen Gefahren verbunden, für Sicherheit, auch für Leib und Leben", warnte der Ministerpräsident.
Am Donnerstag hatten Klimaaktivisten die nördliche Start- und Landebahn des Münchner Flughafens für 45 Minuten blockiert.
Vier Mitglieder der Gruppe "Letzte Generation" hatten am Morgen ein Loch in einen Zaun geschnitten und sich auf einem Rollfeld festgeklebt. Die Blockade der Südbahn durch drei andere Aktivisten konnte die Polizei nach Angaben von Innenminister Joachim Herrmann (66, CSU) verhindern.
Eine Folge der Aktion war demnach, dass ein Flugzeug mit einem Notfall-Patienten erst mit 20 Minuten Verspätung landen konnte.
Markus Söder mit kryptischer Theorie: Es gehe den Klima-Klebern nicht ums Klima
Söder kündigte in Bayern ein weiterhin konsequentes Vorgehen gegen die Klimaaktivisten an.
Dass von den sieben Beteiligten am Vortag nur zwei aus Bayern gekommen seien, zeige die übergreifende Strategie dahinter.
Söder fügte hinzu: "Es geht ja den 'Klima-Klebern' nicht in erster Linie ums Klima. Wenn Sie genau alle Unterlagen studieren, geht es ja um ein völlig anderes, sehr radikales Gesellschaftsbild."
Was genau er damit meint, ließ der CSU-Vorsitzende indes offen.
"Wir raten allen denen, die sich da überlegen, mitzumachen, was Vernünftiges zu tun: sich zu engagieren in Parteien, Bäume zu pflanzen, Moore mitzurenaturieren, Wälder zu säubern", sagte Söder.
Wenn man etwas fürs Klima tun wolle, gebe es so "tolle Gelegenheiten" und 1000 mögliche Aktivitäten, sagte der Ministerpräsident.
Titelfoto: vifogra