Erneuter Farbanschlag der "Letzten Generation" auf Willy-Brandt-Haus
Berlin - Und schon wieder ist die Fassade der SPD-Parteizentrale in Berlin-Mitte von Klimaaktivisten der "Letzten Generation" beschmiert worden.
Am Freitagmorgen pinselten Aktivisten mit schwarzer Farbe "Sei ehrlich!" an die Fassade des Willy-Brandt-Hauses, das bereits zum vierten Mal in dieser Woche Ziel des Protests war.
Erst am gestrigen Donnerstag war die Forderung nach Ehrlichkeit an das Bundeskanzleramt geschrieben worden.
Die Klimaschützer fordern, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) ausspricht, dass die Zivilisation durch die Klimakatastrophe bedroht ist und es kein CO2-Restbudget mehr gibt.
Mit dem heutigen Protest solidarisiert sich die "Letzte Generation" mit den Hungerstreikenden Wolfgang Metzeler-Kick (49), Richard Cluse, Adrian Lack und Titus Feldmann der Kampagne "Hungern bis ihr ehrlich seid".
Am Donnerstag kündigten die Hungerstreikenden eine Deeskalation an, signalisierten Verhandlungsbereitschaft und gaben dem Kanzler eine Woche Bedenkzeit, um eine Erklärung hinsichtlich der Klimakatastrophe abzugeben.
"Letzte Generation" will Protest ins Parlament bringen
Carla Hinrichs (27), Sprecherin der "Letzten Generation", wirft Scholz vor, dass er nach dem verheerenden Hochwasser in Süddeutschland zwar den Klimawandel als Ursache benannte, daraus jedoch nicht die notwendigen Handlungen ableitete, sondern "das Märchen von der Klimaanpassung, erzählt und sich weigert, auszusprechen, dass unsere Gesellschaft sich den zusammenbrechenden Ökosystemen, Dürren und Fluten nicht anpassen kann".
Am 9. Juli tritt die "Letzte Generation" als sonstige politische Vereinigung bei der Europawahl an. Die Aktivisten haben sich zum Ziel erklärt, den Protest ins Parlament zu bringen und die Volksvertretung aufzumischen.
An geplanten "runden Tischen" sollen Menschen demnach über Lösungen sprechen und ein Gemeinschaftsprogramm entwickeln.
Titelfoto: Letzte Generation