Dresdner Klimakleberin (21) wird jetzt der Prozess gemacht
Dresden - Eine Aktivistin der "Letzten Generation" wird von der Staatsanwaltschaft angeklagt. Vor dem Jugendrichter am Amtsgericht Dresden soll ihr der Prozess gemacht werden.
Es geht den Ermittlern um sechs Fälle der Nötigung sowie eine Sachbeschädigung.
Die heute 21 Jahre alte Frau soll all diese Taten innerhalb von eineinhalb Monaten begangen haben.
Die Sachbeschädigung beging die junge Frau am Nachmittag des 25. Februars. Sie betrat mit einem Mitstreiter das Gelände der SachsenEnergie am Friedrich-List-Platz und sprayte dort unter anderem "Kohle tötet" oder auch "Fossile töten" an die Glasfassade.
Konkret blockierte sie im Februar und März 2023 mindestens sechs Straßen, hinderte damit mehr als 152 Autofahrer an ihrer Weiterfahrt. Zu zwei Blockaden liegen der Staatsanwaltschaft jedoch keine Angaben zu den behinderten Autofahrern vor.
Während der Straßenproteste setzte sich die 21-Jährige auf die Fahrbahnen. Bei fünf der sechs Aktionen klebte sie sich sogar fest. Die Klima-Demos fanden statt am 9. Februar am Lennéplatz, am 15. Februar sowie 8. März auf der Hansastraße, am 27. Februar auf der Carolabrücke, am 15. März an der Kreuzung von Freiberger- und Ammonstraße und am 22. März auf dem Blauen Wunder.
"Letzte Generation": Aktivistin nicht vorbestraft, jetzt aber in sieben Fällen angeklagt
Laut Staatsanwaltschaft verfolgte die Aktivistin das Ziel, "Fahrzeugführer daran zu hindern, mit ihren Kraftfahrzeugen diesen Straßenabschnitt weiter zu befahren, zugleich auf die Klimaveränderung aufmerksam zu machen und in einem Fall auch für mehr Feminismus einzutreten".
Durch die Proteste staute sich der Verkehr. Nachfolgende Autofahrer konnten oft nicht ausweichen oder wenden.
Die 21-Jährige sei nicht vorbestraft und äußerte sich bisher nicht zu den Vorwürfen, teilte die Staatsanwaltschaft abschließend mit. Das Amtsgericht wird jetzt über einen Termin zur Verhandlung entscheiden.
Erst vor wenigen Tagen verurteilte ein Dresdner Richter einen anderen "Letzte Generation"-Aktivisten: Der 28-Jährige blockierte ebenfalls das Blaue Wunder. Sollte er nochmals als Klimakleber auffallen, müsse er eine Geldstrafe begleichen. Ansonsten bleibt er straffrei.
Titelfoto: Montage: Steffen Füssel (2)