Letzte Generation macht Ernst! Nächste Straßen-Blockade in Dresden

Dresden - Die "Letzte Generation" macht ihre Drohungen ernst und blockiert noch mehr in der Landeshauptstadt: Am Freitag traf es jetzt den Sachsenplatz. Währenddessen ermittelt die Polizei noch wegen der Donnerstagsblockade. Allerdings nicht nur gegen die Aktivisten, sondern gegen einen der ihren.

Rückblick auf Donnerstag: Der Dresdner Polizist (hier im Karohemd) sieht sich mit dem Anfangsverdacht einer Körperverletzung im Amt konfrontiert. Er war offenbar zu hart gegen Lars Ritter (19, hier am Boden liegend) vorgegangen.
Rückblick auf Donnerstag: Der Dresdner Polizist (hier im Karohemd) sieht sich mit dem Anfangsverdacht einer Körperverletzung im Amt konfrontiert. Er war offenbar zu hart gegen Lars Ritter (19, hier am Boden liegend) vorgegangen.  © Thomas Türpe

Als die Polizei zur zweiten Blockade am Donnerstag zur Naumannstraße ausrückte, hatte sie nicht mehr viel zu tun: Bürger hatten die Blockade bereits eigenständig geräumt.

Gegen einen der Räumer (51) ermittelt die Polizei deshalb wegen Körperverletzung.

Tatsächlich zeigen Videos allerdings auch, dass ein zweiter Mann (33) nicht nur den Aktivisten Lars Ritter (19) von der Straße zerrt, sondern diesen auch noch am Straßenrand mit den Knien fixiert. Dabei unternahm Ritter keinen Versuch zu fliehen.

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Nun bestätigt die Polizei, dass es sich dabei um einen Polizisten handelte: "Es handelt sich um einen Beamten der Polizeidirektion Dresden", so Polizeisprecher Uwe Hofmann (39).

"Aufgrund des Anfangsverdachts einer Körperverletzung im Amt wurden strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet. Gleichzeitig wird das Verhalten des Beamten auch disziplinarrechtlich überprüft."

"Letzte Generation" in Dresden: Autofahrer bleiben zunächst auf Sachsenallee stehen

Autofahrer mussten - nicht zum ersten Mal in dieser Woche - Geduld beweisen.
Autofahrer mussten - nicht zum ersten Mal in dieser Woche - Geduld beweisen.  © Ove Landgraf

Bei der Blockade am heutigen Freitag um 13.13 Uhr griff kein Zivilist ein: Nachdem sich die drei Aktivisten auf die Straße gesetzt hatten, nutzten viele Autofahrer den Radweg oder das Gleisbett, um die Blockade zu umfahren.

Erst als sich Autofahrer nicht trauten, diesen Weg zu nehmen, bildete sich ein Stau. 13.36 Uhr traf schließlich die Polizei ein, nahm die Personalien der Autofahrer auf, falls diese Anzeige stellen wollen. 14.05 räumten sie schließlich die Blockade.

An die Straße geklebt war diesmal keiner, aber Christian Bläul (41) hatte sich mit einem Mitstreiter aneinander geklebt.

Zur Mittagszeit klebten sich die Aktivisten aneinander fest und blockierten damit stadteinwärts den Verkehr. Ganz rechts: Christian Bläul (41) hat sich an seinen Mitstreiter geklebt.
Zur Mittagszeit klebten sich die Aktivisten aneinander fest und blockierten damit stadteinwärts den Verkehr. Ganz rechts: Christian Bläul (41) hat sich an seinen Mitstreiter geklebt.  © Ove Landgraf
Fahrzeuge, die über die Albertbrücke in Richtung Innenstadt fuhren, mussten umgeleitet werden.
Fahrzeuge, die über die Albertbrücke in Richtung Innenstadt fuhren, mussten umgeleitet werden.  © Ove Landgraf
Um kurz nach 14 Uhr wurden die Demonstranten von der Straße weggetragen, sodass die Straße wieder für den Verkehr freigegeben werden konnte.
Um kurz nach 14 Uhr wurden die Demonstranten von der Straße weggetragen, sodass die Straße wieder für den Verkehr freigegeben werden konnte.  © Ove Landgraf

So waren sechs Beamte nötig, das Paar von der Straße zu tragen. Alle drei erhielten eine Anzeige wegen Nötigung und einen Platzverweis.

Titelfoto: Ove Landgraf

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