Berliner Wahrzeichen in schwarzes Wasser getaucht: "Letzte Generation" protestiert gegen "Tödliches Erdöl"
Berlin - Aktivisten der "Letzten Generation" haben am Samstag das Wasser des Neptunbrunnens auf dem Alexanderplatz in Berlin schwarz eingefärbt, um ihren Protest gegen den drohenden Klimakollaps fortzusetzen.
Bereits am Vormittag blockierten einige Mitglieder der Gruppe unter anderem die Tauentzienstraße, die nicht nur bei Touristen als beliebte Einkaufsstraße gilt, mit einer ihrer Klebe-Aktionen und später legte eine Bummeldemonstration die Gneisenaustraße im Bezirk Neukölln zeitweilig lahm.
Am späten Nachmittag schlugen die Klima-Rebellen dann noch einmal zu: Mit schwarzem Pulver färbten sie das Wasser des Neptunbrunnens ein, der sich in Sichtweite des Roten Rathauses befindet.
Allerdings haben die Beteiligten offenbar den falschen Brunnen erwischt, denn in einer Presseerklärung der "Letzten Generation" war die Rede vom Märchenbrunnen, der sich im Volkspark Friedrichshain befindet. Zudem enthielten die mitgebrachten Plakate häufig die Schlagworte "Märchen" oder "märchenhaft".
Jedenfalls standen am Ende mehrere Aktivisten inmitten des Brunnens auf dem Alexanderplatz und übergossen sich mit zähflüssigem schwarzem Leim, der als Symbol für klebriges Erdöl dienen sollte, wie die Gruppe in ihrem Presse-Statement mitteilte.
Die Demonstranten hielten dabei Plakate hoch auf denen Slogans wie "Märchenhafte Gewinne mit tödlichem Erdöl" oder "Tödliches Erdöl statt Wasser" zu lesen waren.
"Letzte Generation" stellt mit Aktion am Neptunbrunnen Öllobby an den Pranger
Mit dieser Aktion wollte die "Letzte Generation" nach eigenen Angaben zum einen gegen die Öllobby protestieren und zum anderen auf unnötige Wasserverschwendung aufmerksam machen.
"Die Öllobby erzählt uns tödliche Märchen und die Regierung schützt lieber die Profite der Wenigen statt unsere Lebensgrundlagen", erklärte Judith Beadle, die sich an dem Protest in Berlin-Mitte beteiligte, im Vorfeld.
Zudem prangerte die zweifache Mutter an, dass es sich die Reichen weiterhin leisten könnten, ihre beheizten Pools mit Wasser zu füllen, während ihre Kinder im Hochsommer nicht einmal mehr das familieneigene Gemüsebeet gießen dürften.
"Während es bei uns noch um Wasserrationierung geht, kommt in einigen französischen Orten bereits kein Tropfen mehr aus dem Hahn", gab die Klimaaktivistin zu bedenken.
Mit ihren Aussagen wolle sie auf die extreme soziale Ungleichheit verweisen, die es bei der Verursachung und den Auswirkungen durch die Klimakrise gebe.
Titelfoto: Letzte Generation (Bildmontage)