Mit Tomatensuppe gegen Repression: Letzte Generation nimmt Britische Botschaft ins Visier

Berlin - Mitglieder der "Letzten Generation" haben am Freitagnachmittag die Britische Botschaft in Berlin attackiert.

Aktivistinnen der Letzten Generation besudeln die Fassade der Britischen Botschaft in Berlin mit Tomatensuppe.
Aktivistinnen der Letzten Generation besudeln die Fassade der Britischen Botschaft in Berlin mit Tomatensuppe.  © Letzte Generation

Drei Klimaaktivistinnen im Alter von 28, 32 und 44 Jahren bespritzten gegen 14.50 Uhr die Fassade des Gebäudes in der Wilhelmstraße, unweit des Brandenburger Tors, und ein großes Wappen mit Tomatensuppe.

Mit der Aktion protestierte die Gruppe "gegen die drakonischen Haftstrafen", die ein britisches Gericht am Freitag gegen zwei Aktivistinnen der Initiative "Just Stop Oil" verhängte, wie es in einer Presseerklärung hieß.

Anna Holland (22) und Phoebe Plummer (23) wurden für schuldig befunden, im Oktober das Van-Gogh-Gemälde "Sonnenblumen" in der Londoner Nationalgalerie mit Tomatensuppe beschmutzt zu haben.

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Das Bild selbst wurde dabei zwar von einer Glasscheibe geschützt, allerdings wurde der Bilderrahmen aus dem 17. Jahrhundert bei der Störaktion in Mitleidenschaft gezogen, sodass ein Schaden von etwa 10.000 Pfund (entspricht ungefähr 12.000 Euro) entstand.

Auch in Deutschland harte Haftstrafen gegen "Letzte Generation"

Die Mitglieder der Klimagruppe machen mit Plakaten auf die Schicksale von Phoebe Plummer (23) und Anna Holland (22) aufmerksam.
Die Mitglieder der Klimagruppe machen mit Plakaten auf die Schicksale von Phoebe Plummer (23) und Anna Holland (22) aufmerksam.  © Letzte Generation

Plummer wurde für die Tat zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt, Holland muss 20 Monate hinter Gittern verbringen.

Die Klimakleber wandten sich mit Schildern an die britische Regierung und forderten "einen Stopp der Repressionen". Die Aktion in Berlin war Teil einer größeren Protestkampagne, die auch in Rom, Madrid, Paris und Amsterdam durchgeführt wurde.

"Hier werden Menschen mit offensichtlich politisch-motivierten Urteilen für harmlose Proteste, bei denen nur geringer Schaden entstanden ist, zu Haftstrafen verurteilt", beklagte Pressesprecherin Lina Johnsen (26).

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Das löse jedoch nicht "unser Problem mit der Klimakatastrophe", sondern gefährde lediglich "unsere Demokratie", betonte die 26-Jährige.

Auch in Deutschland wurden zuletzt längere Freiheitsstrafen gegen Mitglieder der "Letzten Generation" ausgesprochen. Die bislang längste Haftstrafe verhängte das Amtsgericht Berlin Ende August gegen den 65-jährigen Winfried L., der zu einem Jahr und zehn Monaten ohne Bewährung verurteilt wurde.

Titelfoto: Letzte Generation

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