"Letzte Generation" klebt am Potsdamer Platz: Schwere Vorwürfe gegen Polizei
Berlin - Der Protest der "Letzten Generation" kennt keinen Feierabend: Kurz vor dem Wochenende blockierten Klima-Aktivisten den Potsdamer Platz in Berlin.
Los ging es am Freitag wie gewohnt am frühen Morgen: Gegen 8 Uhr strömten mehrere Dutzend Mitglieder der Letzten Generation auf den Potsdamer Platz - neun von ihnen gelang es trotz massiver Polizeipräsenz, sich mit den Händen auf der Fahrbahn festzukleben.
Es war ein inzwischen vertrautes Bild: Junge Menschen in orangefarbenen Warnwesten, dazu Banner mit dem Slogan "Weg von fossil - hin zu gerecht".
Mit dabei war bei den Blockaden an diesem Freitag auch die 21-jährige Carla Rochel. "Wir können nicht länger auf die Wende weg von Öl, Gas und Kohle warten, also werden wir protestieren, bis sie startet", betonte die Sprecherin der Letzten Generation.
Die Polizei begann umgehend mit der Räumung der Blockade. Auf der Plattform X (ehemals Twitter) hieß es: "Unsere Einsatzkräfte sind am Ort und haben die ersten Personen bereits von der Fahrbahn gelöst."
Blockaden in Berlin: Geht die Polizei zu hart gegen die Letzte Generation vor?
Kritik am Vorgehen der Polizeibeamten kam von der Letzten Generation selbst. Sprecherin Silvia Klesz (57) erklärte: "Wir sind geschockt, dass einige Berliner Polizisten zur Verhinderung einer Demonstration und einem kurzfristigen Stau auch Verletzungen in Kauf nehmen."
So hätten sich Beamte auf Demonstranten geworfen, einen Aktivisten so von der Straße gezerrt, dass ihm von seinem Rucksack-Gurt der Hals zugeschnürt worden sei, und einen Protestierenden beim Versuch, diesen zu tragen, auf den Kopf fallen lassen, hieß es weiter.
Erst am gestrigen Donnerstag protestierten die Klima-Aktivisten gemeinsam mit Landwirten in der Nähe des Brandenburger Tors. Dort behinderte die Letzte Generation den Verkehr mit mehreren Heu- und Strohballen.
Titelfoto: Letzte Generation