Autofahrer attackiert Klima-Kleber mit Pfefferspray: "Weg ihr Penner"
Berlin - Handelte sich die "Letzte Generation" mit ihrer Sprüh-Attacke aufs Brandenburger Tor viel Kritik ein, mussten am frühen Montagmorgen wieder die Autofahrer dran glauben.
Gegen 7.30 Uhr ging an zahlreichen Kreuzungen in Berlin nichts mehr. Wie so häufig hatten die Autofahrer dabei ihre Nerven nicht immer im Griff. In Prenzlauer Berg griff einer gar zum Pfefferspray.
Ein entsprechendes Video hielten die Klimaaktivisten fest und veröffentlichten es auf X (ehemals Twitter). Immer wieder besprüht er die noch stehenden Klima-Kleber, versucht nach ihnen zu treten und ruft: "Weg ihr Penner!"
Einem Blockierer, der sich hinsetzt, sprüht er beispielsweise direkt ins Gesicht. Zwar kann sich das ein oder andere Auto an den Demonstranten vorbeischlängeln, wirklich erfolgreich ist seine Aktion aber nicht. Frei wird die Straße dadurch nicht.
Stattdessen hat er die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich gezogen. "Das Video ist bei uns bereits bekannt und es wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt", kommentierten die Beamten den Clip.
Wütende Autofahrer zerren Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" von der Straße
Der Reizgas-Wüterich blieb kein Einzelfall. In mehreren Fällen versuchten wütende Autofahrer, auf eigene Faust die Straßen freizuräumen. Bilder zeigen, wie sie die Klima-Kleber von der Straße zerren.
"Wir haben Verständnis, wenn Sie von den Protesten genervt sind, aber bitte greifen Sie nicht ein oder wenden gar Gewalt an", appellierte die Polizei.
Doch längst nicht jeder reagierte so angefressen. Wie die dpa berichtet, war auch zu beobachten, dass einzelne Fußgänger und Radfahrer die Blockaden lobten. Die "Letzte Generation" bedankte sich für Blumen, die Blockierer erhalten hätten. Die Polizei selbst konnte die zahlreichen Sitzblockaden nach wenigen Stunden auflösen.
An vielen Stellen dauerte das Ablösen von angeklebten Händen ein bis zwei Stunden. Die Polizei schrieb aber auch von einigen "besonders hartnäckigen Klebstoff-Gemischen", die an einigen Kreuzungen zu sehr langen Einsätzen führten.
Titelfoto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa