Anfrage beweist es: Klima-Kleber zahlen oft die Rechnung nicht
Stuttgart - Sie werden zur Kasse gebeten, doch wenn die Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" ihre Gebührenbescheide für ihre Sitzblockaden samt Polizeiräumung erhalten, geht der Staat nicht selten leer aus.
Jeder Einsatz der Klima-Kleber ist mit beträchtlichen Kosten verbunden. Die FDP-Fraktion im baden-württembergischen Landtag wollte diesem Phänomen nun genauer auf den Zahn fühlen und stellte eine Anfrage zum Kostenpunkt.
Das Ergebnis: Erschreckend! Wie das Innenministerium mitteilte, seien Klima-Aktivisten bisher 137 Mal zur Kasse gebeten worden. In 78 Fällen seien die "Räumungsgebühren", also die Kosten fürs Wegtragen von Demonstranten jedoch nicht bezahlt worden.
Wer nun glaubt, dass dies gravierende Folgen für die Straßenblockierer nach sich ziehen würde, sieht sich getäuscht.
Aller Wahrscheinlichkeit nach werden die meisten Aktivisten wohl ungeschoren davonkommen! Der Grund hierfür ist so einfach wie logisch: Bei Schuldnern, die keiner geregelten Arbeit nachgehen, laufen Vollstreckungen zumeist ins Leere.
Dem Land Baden-Württemberg sind dadurch seit Juli 2020 rund 10.000 Euro Einnahmen durch die Lappen gegangen!
Gebührenbescheide in Baden-Württemberg ungleichmäßig verteilt
Eine Auffälligkeit bezüglich der Anzahl der Gebührenbescheide zeigt sich innerhalb des "Ländles".
Während die Freiburger Polizei insgesamt 59 Gebührenbescheide verschickt hat, sind es in Stuttgart lediglich 19. Wie kommen die Zahlen zustande? Ist Stuttgart in puncto Klima-Kleber einfach kulanter?
Der Abgeordnete Nico Weinmann (50, FDP) sieht darin ein Problem und stellt klare Forderungen an die Politik.
"Der Staat darf sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen. Man sollte dem Freiburger Beispiel folgen und diesen selbsternannten Klima-Aktivisten die Kosten stets voll auferlegen", zeigt Weinmann wenig Verständnis für die zahlungsunfreudigen Straßenblockierer.
Titelfoto: Andreas Rosar/dpa