Aktivisten der "Letzten Generation" sitzen mit Angst und Musik auf der Straße

Berlin - Auch am heutigen Freitagmorgen blockieren Klimaaktivisten der "Letzten Generation" Straßen in Berlin und bekommen musikalische Unterstützung.

Aktivisten der "Letzten Generation" sitzen auf der Straße und blockieren den Verkehr in Berlin.
Aktivisten der "Letzten Generation" sitzen auf der Straße und blockieren den Verkehr in Berlin.  © Letzte Generation

Laut eigener Mitteilung der Aktivisten starteten die Straßenblockaden gegen 7.15 Uhr unter anderem auf der Dominicusstraße und der Puschkinallee.

Die Klimaschützer hätten sich bei grüner Ampelschaltung auf die Straße begeben, orange Warnwesten übergezogen, Banner ausgebreitet und den Verkehr gestoppt.

Die "Letzte Generation" berichtet, dass es immer wieder zu Übergriffen auf die Protestierenden käme.

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Im Internet sind einige Videos zu sehen, auf denen genervte und wütende Autofahrer die Aktivisten beschimpfen, von der Straße zerren, schubsen und treten.

Aber auch Fußgänger legen Hand an die Protestierenden an. So berichtet Florian Funke, Klimaaktivist, von seinem Erlebnis am 28. April: "Passanten kamen aus der Fußgängerzone, doch statt an mir vorbeizulaufen, hoben sie mich an und schmissen mich mit Anlauf und Kopf voraus auf den Bürgersteig. Das war mein bisher schlimmster Moment diese Woche in Berlin, aber was passiert erst mit Menschen, wenn die Klimakatastrophe eskaliert?"

Auch der 46-jährige Physiker Rolf Meyer sitzt heute auf der Straße und erklärt, dass er wirklich Angst vor dem habe, was passieren könnte, wenn er sich an der Blockade beteiligt.

Dennoch sei seine Angst vor der Klimakatastrophe weitaus größer als die Angst vor handgreiflichen Menschen.

Am Donnerstag saß eine 81-Jährige auf der A100

Mit Musizierenden auf der Straße

Trotz aller Widrigkeiten bekäme die "Letzte Generation" auch viel Zuspruch und Hilfe. Demnach unterstützten Musiker und Musikerinnen der Aktionsgruppe "Lebenslaute" eine Straßenblockade, indem sie sich zu den Aktivisten auf die Straße gesellten und klassische Musik spielten.

Erst am vergangenen Donnerstag berichtete die "Letzte Generation", dass sie auch finanziell unterstützt werde. Ein Börsenunternehmen habe sich bereit erklärt, alle Geldstrafen und Gebührenbescheide der Klima-Kleber zu 100 Prozent zu übernehmen zu wollen und somit in den "zivilen Widerstand" der Aktivisten zu investieren.

Die Unterstützer der "Letzten Generation" möchten mit ihren gebündelten Aktionen einen Gesellschaftsrat erzwingen.

Titelfoto: Letzte Generation

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