Nach bedrückenden Tagen: Thüringer Reisegruppe wird aus Israel ausgeflogen
Nordhausen/Tel Aviv - Eine Reisegruppe der evangelischen Kirche aus Nordhausen soll mit Sonderflügen der Lufthansa von Israel zurück nach Deutschland gebracht werden.
Die Gruppe befinde sich bereits am Flughafen in Tel Aviv und werde mit zwei Flügen nach Frankfurt am Main gebracht, sagte der Superintendent des Kirchenkreises Südharz, Andreas Schwarze, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Sie würden ab dem frühen Abend dort zurückerwartet.
Die 33 Touristen im Alter von 15 bis 83 Jahren waren am vergangenen Freitag nach Israel geflogen und wollten ursprünglich bis diesen Samstag bleiben. Nach dem blutigen Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel wollten sie vorzeitig zurückkehren. Der Trip war über ein Reisebüro organisiert worden.
Schwarze erklärte, er habe deswegen in den vergangenen Tagen über Landtagsabgeordnete den Kontakt zur Thüringer Staatskanzlei aufgenommen und stehe auch mit dem Landkreis Nordhausen in Kontakt. Nach Angaben des Nordhäuser Pfarrers Hauke Meinhold, der die Reisegruppe leitet, war diese während ihres Aufenthalts selbst nicht in Gefahrensituationen geraten.
Die Situation in Israel sei für sie aber bedrückend. Schwarze geht davon aus, dass die Reisenden nach ihrer Rückkehr seelsorgerische Betreuung benötigen. "Das wird noch Nachhall haben", betonte er.
Sonderflüge der Lufthansa holt deutsche Staatsbürger aus Israel
Am Donnerstag und Freitag sollten jeweils bis zu vier Sonderflüge der Lufthansa deutsche Staatsbürger und deren Angehörige aus Israel nach Deutschland fliegen. Zwei Flüge sollen jeweils nach München und zwei nach Frankfurt führen.
Die Abflugzeiten sollten um 13.30 Uhr, 14.30 Uhr, 16 Uhr und 17 Uhr (Ortszeit) sein. Es wird demnach damit gerechnet, dass die Flüge eine Kapazität von insgesamt etwa 1000 Menschen pro Tag haben.
Bei dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel sind mehr als 1000 Menschen getötet worden.
Bei der Gegenoffensive Israels auf den Gazastreifen kamen mindestens 1200 Menschen ums Leben.
Titelfoto: Sven Hoppe/dpa