Mutter von Hamas-Geisel ist sehr krank: "Ich fürchte, sie werden sich nie wiedersehen"
Be'er Scheva (Israel) - Wird diese Mutter sterben, ohne vorher noch einmal ihr Kind zu sehen? Genau diese Sorge treibt Yaacov Argamani um. Seine Tochter Noa wurde bei dem brutalen Überfall von Hamas-Terroristen am 7. Oktober auf Israel auf einem Musikfestival gekidnappt und in den Gazastreifen verschleppt. Die Mutter der jungen Frau, Liora, liege im Sterben.
Erst wurde ihre Tochter vermisst, später tauchte ein Video auf, in dem zu sehen war, wie schwer bewaffnete Männer der radikal-islamistischen Terrororganisation Hamas Noa Argamani (26) auf einem Motorrad verschleppten.
Die schockierende Aufnahme, in der die Israelin verzweifelt um ihr Leben flehte und noch einmal nach ihrem Freund, Avinatan Or (30), blickte, sorgte auf der ganzen Welt für Entsetzen.
Während von Avinatan seitdem jede Spur fehlt, tauchte kurz nach der Geiselnahme ein weiteres Video von der Studentin auf, das an einem unbekannten Ort in Gaza entstanden sein soll. Es ist jedoch völlig unklar, ob sie noch lebt.
Allerdings kursierte auf Reddit die schlimme Behauptung, dass Noa nach ihrer Entführung von der Hamas bei lebendigem Leibe verbrannt wurde. Das sollte ein kurzer Clip beweisen, der ebenfalls in den sozialen Medien auftauchte - aber ein Fake ist!
Wie aus dem Faktencheck von Lead Stories hervorgeht, wurde in dem Video ein Mädchen geschlagen und bei lebendigem Leib verbrannt. Allerdings sei der kurze Film bereits acht Jahre alt und in Guatemala aufgenommen worden. Zu sehen ist darin eine 16-Jährige, die 2015 Opfer eines Mob-Angriffs in Rio Bravo wurde. Über den Vorfall berichtete unter anderem Independent.
Es besteht also die Hoffnung, dass Noa Argamani noch lebt und mit ihrer Familie wiedervereint wird. Vorausgesetzt, sie schafft es rechtzeitig zurück nach Hause. Denn ihrer Mutter gehe es gesundheitlich inzwischen immer schlechter.
Aufnahmen von Noa Argamanis Entführung:
Noa Argamanis Mutter ist an Krebs erkrankt
Liora hat Krebs, leidet unter einem Hirntumor. Die Trauer darüber, dass ihr einziges Kind in Gefangenschaft von Terroristen ist, verschlechtere ihren Zustand zusätzlich, berichtet Daily Mail.
Von einem Freund ihrer Tochter haben die Eltern am 7. Oktober erfahren, was passiert war, sahen auch das furchtbare Video. "Als Vater wollte ich das nicht glauben. Ich dachte, es wäre vielleicht ein verschwommenes Video", sagte Yaacov und fügte hinzu: "Doch ich habe mir das Video angesehen und wusste sofort, dass es Noa war. Sie hatte Angst und war wie versteinert, genau wie ihr Freund."
Ihm würden die Worte fehlen, um zu beschreiben, was die Familie seither durchmacht.
Yaakovs größte Angst sei, "dass Noa und ihre Mutter sich nie wieder sehen" würden. "Meiner Frau geht es nicht gut, die Ärzte haben nicht viel Hoffnung für sie", sagte er weiter. Ein Entführungs-Video des eigenen Kindes würde jeden brechen und seine Frau aufgrund des Zustandes, in dem sie sich befinde, erst recht.
Noa, die in Be'er Scheva im Süden von Israel lebte, hat vor ihrer Entführung den größten Teil der Pflege ihrer Mutter übernommen. Eine Woche nach dem Überfall wurde Liora wegen der seelischen Belastung in ein Krankenhaus eingeliefert.
Ihr Gesundheitszustand hat sich seit der Entführung ihrer Tochter verschlechtert. "Noas Mutter ist sehr krank. Ich fürchte, sie werden sich nie wiedersehen", sagte Yaakov.
Andere Hamas-Geisel hat nicht überlebt
Unterdessen bestätigte die israelische Armee am Dienstag den Tod der 19-jährigen Hamas-Geisel Noa Marciano. Die Soldatin aus der Stadt Modiin war ebenfalls nach Gaza verschleppt worden.
Titelfoto: Screenshot Instagram/guyoseary (2)