Israel-Krieg: Zwei Tote nach israelischen Angriffen im Libanon

Israel - Für die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen haben in Israel erneut Tausende auf den Straßen demonstriert.

In Tel Aviv haben tausenden Menschen für die Freilassung der Geiseln demonstriert.  © Ariel Schalit/AP/dpa

Der rechtsextreme israelische Finanzminister Bezalel Smotrich (45) sprach sich unterdessen für eine vollständige Besetzung des Gazastreifens und nötigenfalls eine militärische Herrschaft Israels aus.

Indirekte Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Hamas über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln kommen derzeit nicht von der Stelle. Die jeweilige Vorstellungen über einen möglichen Deal klaffen stark auseinander.

Nach israelischen Informationen befinden sich derzeit noch 24 lebende Geiseln sowie 35 Leichen von Verschleppten im Gazastreifen.

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20. April, 22.21 Uhr: Zwei Tote nach israelischen Angriffen im Libanon

Bei israelischen Angriffen im Libanon sind nach Behördenangaben zwei Menschen getötet worden.

Bei einem Angriff auf ein Fahrzeug in Kautharijat al-Sijad, etwa 30 Kilometer von der israelischen Grenze entfernt, wurde ein Mensch getötet, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Bei einem weiteren Angriff in Hula, unweit der Grenze, sei ein weiterer Mensch getötet worden. Das israelische Militär gab an, zwei Hisbollah-Kommandeure getötet zu haben.

Eigentlich gilt seit Ende November zwischen der Hisbollah und Israel eine Waffenruhe. Dazu zählt auch, dass sich die Hisbollah gemäß der UN-Resolution 1701 hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze zurückzieht.

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Libanesische Soldaten sichern den Bereich um einen Geländewagen, der von einem israelischen Angriff getroffen wurde.  © Marwan Naamani/dpa

20. April, 16.12 Uhr: Getötete Retter in Gaza - Israel räumt Fehler ein

Knapp ein Monat nach der Tötung von 15 palästinensischen Sanitätern und Zivilschutzmitarbeitern im Gazastreifen räumt Israels Militär Fehler seiner daran beteiligten Soldaten ein.

Der Zwischenfall am 23. März, bei dem israelische Uniformierte auf Ambulanz- und Feuerwehrfahrzeuge der palästinensischen Rettungsdienste geschossen hatten, sei durch ein "operatives Missverständnis" hervorgerufen worden, heißt es in der Zusammenfassung einer Untersuchung, die das Militär am Sonntag veröffentlichte.

Es habe an dem Tag in Rafah im südlichen Gazastreifen in rascher Abfolge drei bewaffnete Zwischenfälle gegeben, bei dem mit den Rettungsmannschaften habe es sich um den zweiten gehandelt, heißt es darin weiter.

"Die Untersuchung stellte fest, dass der Schusswaffengebrauch in den beiden ersten Zwischenfällen aus einem operativen Missverständnis seitens der (israelischen) Truppe resultierte", steht in der Zusammenfassung. Die Soldaten hätten geglaubt, dass sie einer realen Bedrohung durch feindliche Kräfte ausgesetzt waren.

20. April, 13 Uhr: Ostermesse in Jerusalem erneut im Schatten des Gaza-Kriegs

Christen aus aller Welt haben in Jerusalem Ostern gefeiert. Patriarch Pierbattista Pizzaballa (59), der höchste katholische Würdenträger in der Region, feierte in der Grabeskirche die traditionelle Ostermesse.

Überschattet wurden die Feierlichkeiten das zweite Jahr in Folge vom andauernden Gaza-Krieg.

"Das leere Grab Christi ist für uns ein Zeichen und ein Beweis dafür, dass wir Gerechtigkeit sehen werden, dass sich Hoffnung erfüllt und der Frieden Bestand haben wird", sagte Pizzaballa in seiner Osterbotschaft.

An der Grabeskirche in Jerusalem versammelten sich Christen zur Ostermesse.  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

20. April, 7.09 Uhr: Israels Finanzminister für Militärherrschaft in Gaza

Der rechtsextreme israelische Finanzminister Bezalel Smotrich (45) hat sich für eine vollständige Besetzung des Gazastreifens und nötigenfalls eine militärische Herrschaft Israels ausgesprochen.

Er stimme Ministerpräsident Benjamin Netanjahus (75) Aussage zu, dass der Gaza-Krieg nicht ohne eine vollständige Niederlage der islamistischen Hamas und ihrer Vertreibung aus dem Gazastreifen enden dürfe, sagte Smotrich laut einem X-Post am Samstag bei einer Feier zum Mimuna-Fest in der Stadt Netivot.

Israels Finanzminister Bezalel Smotrich (45). (Archivbild)  © Ilia Yefimovich/dpa

19. April, 21.25 Uhr: Dutzende Luftangriffe: Israel verstärkt Einsatz im Gazastreifen

Das israelische Militär fliegt im Gazastreifen weiter täglich Dutzende Luftangriffe. Allein über das jüdische Wochenende, das von Freitagabend bis Samstagabend dauerte, flog die Luftwaffe rund 150 Attacken gegen "Terroristen und Terrorinfrastruktur", wie das Militär mitteilte.

Im Lauf der letzten sieben Tage seien im Kampf gegen die islamistische Hamas 300 Ziele, seit Wiederaufnahme der Kampfhandlungen am 18. März bereits mehr als 1.400 Ziele aus der Luft angegriffen worden, hieß es weiter. In dem abgeriegelten Küstengebiet leben gut zwei Millionen Palästinenser.

Bodentruppen zerstörten im Süden bei Rafah den Angaben zufolge einen mehrere hundert Meter langen Tunnel, der mit Sprengfallen versehen war. 40 Hamas-Kämpfer seien getötet, zahlreiche Waffen und Fahrzeuge der Terrormiliz beschlagnahmt worden.

Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär macht in der Regel keine Angaben zur Zahl ziviler Opfer seiner Einsätze.

Rauch steigt nach israelischen Angriffen auf das Tuffah-Viertel im Osten von Gaza-Stadt auf.  © Omar Ashtawy/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

19. April, 10.16 Uhr: Israels Verteidigungsminister: Iran darf keine Atomwaffen bekommen

Vor der zweiten Runde der Atomverhandlungen zwischen den USA und dem Iran hat der israelische Verteidigungsminister Israel Katz erneut die rote Linie seines Landes benannt.

"Als ich Verteidigungsminister wurde, habe ich versprochen, zwei zentrale Ziele zu verfolgen: die Verhinderung iranischer Atomwaffen und den Sieg im Krieg", schrieb er auf der Nachrichtenplattform X.

"Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und ich sind entschlossen, gemeinsam mit allen Parteien eine klare Linie zu vertreten, die den Iran daran hindern wird, in den Besitz von Atomwaffen zu gelangen. Wir werden keine Vernichtungsdrohungen gegen den Staat Israel zulassen." Am heutigen Samstag verhandeln die Delegationen aus den USA und dem Iran erneut über ein neues Atomabkommen.

18. April, 16.02 Uhr: Mehr als 20 Tote bei zwei Angriffen Israels in Gaza

Bei zwei israelischen Angriffen im Gazastreifen hat es einem palästinensischen Bericht zufolge mehr als 20 Todesopfer gegeben.

Bei einem Drohnenangriff auf ein Haus im Norden des Gazastreifens seien elf Menschen getötet worden, unter ihnen zwei Minderjährige, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Mehrere Menschen seien zudem verletzt worden. Genauere Angaben zu den Opfern gab es zunächst nicht.

Bei einem zweiten Angriff im Süden des Küstengebiets wurden dem Bericht zufolge zehn weitere Palästinenser getötet. Ein israelischer Kampfjet habe das Haus einer Familie in Bani Suhaila im Osten von Chan Junis bombardiert, hieß es.

18. April, 7.38 Uhr: US-Militär zerstört von Huthi kontrollierten Öl-Hafen im Jemen

Die US-Streitkräfte haben nach eigenen Angaben den von der Huthi-Miliz kontrollierten Öl-Hafen Ras Isa im Jemen zerstört.

Ziel sei es gewesen, den vom Iran unterstützen Kämpfern eine wichtige Finanzierungsquelle zu nehmen, teilte das für den Nahen Osten zuständige Zentralkommando des US-Militärs (Centcom) mit. Die Miliz finanziere mit Einnahmen aus dem Verkauf von über den Hafen importiertem Treibstoff ihre militärischen Aktivitäten.

US-Streitkräfte sollen den von der Huthi-Miliz kontrollierten Öl-Hafen Ras Isa im Jemen zerstört haben. (Symbolbild)  © MOHAMMED HUWAIS / AFP

18. April, 7.37 Uhr: US-Regierung zieht Hunderte Soldaten aus Syrien ab

Die US-Regierung soll einem Medienbericht zufolge damit begonnen haben, Hunderte amerikanische Soldaten aus Syrien abzuziehen.

Das US-Militär schließe drei seiner acht kleinen Stützpunkte im Nordosten des Landes und reduziere damit die Truppenstärke von 2000 auf etwa 1400, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf zwei nicht namentlich genannte US-Beamte. Das Pentagon beantwortete eine entsprechende Nachfrage zunächst nicht.

Die US-Soldaten sind zum Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in der Region stationiert.

17. April, 21.25 Uhr: 300 Piloten in Israel fordern Vorrang der Geiseln vor Krieg

In Israel werden immer häufiger Forderungen laut, der Freilassung der Geiseln einen höheren Stellenwert als dem Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen einzuräumen. Nun haben sich einem Bericht zufolge auch viele zivile Piloten diesem Aufruf angeschlossen.

Rund ein Drittel aller israelischer Piloten der zivilen Luftfahrt habe einen entsprechenden Brief unterzeichnet, berichtete der israelische Sender Channel 12. In dem Schreiben forderten die rund 300 Flugzeugführer demnach ein Abkommen, um die Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Entführten zu erreichen, auch wenn dies das Ende der Kämpfe gegen die Hamas bedeute.

Jeder Tag, der vergehe, gefährde das Leben der Geiseln, hieß es dem Bericht zufolge in dem Brief. Unter den Unterzeichnern sind demnach auch Piloten der zweitgrößten israelischen Fluggesellschaft Arkia Israeli Airlines sowie des Flugunternehmens Israir. Piloten der El Al, Israels größter Fluglinie, wurden hingegen nicht erwähnt.

Nach Angaben der Zeitung "Haaretz" unterschrieben zugleich Hunderte ehemalige Soldaten einen ähnlich lautenden Brief.

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