Israel-Krieg: Militär meldet Tötung von wichtigem Hisbollah-Mitglied

Gaza - Nach massiven israelischen Luftangriffen im Libanon schwankt die Stimmung im Land zwischen Sorge vor einer Bodenoffensive und der Hoffnung auf eine diplomatische Lösung.

Israelische Militärfahrzeuge auf einer Straße im Westjordanland.
Israelische Militärfahrzeuge auf einer Straße im Westjordanland.  © Nidal Eshtayeh/XinHua/dpa

Seit Beginn der intensiven israelischen Angriffe wurden nach Angaben der libanesischen Behörden mehr als 600 Menschen getötet, darunter Dutzende Frauen und Kinder.

Zehntausende sind nach UN-Angaben im Libanon auf der Flucht vor den Bombardements. Während Israel eine Bodenoffensive vorbereitet, dringt eine Staatengruppe um die USA und Deutschland zusammen mit wichtigen arabischen Ländern auf eine Kampfpause.

Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Gaza und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

26. September, 22.48 Uhr: Hisbollah schießt 80 Raketen auf israelischen Ort Safed

Der gegenseitige Beschuss zwischen der Hisbollah im Libanon und dem israelischen Militär geht unvermindert weiter. Die proiranische Hisbollah hat am Nachmittag nach eigenen Angaben 80 Raketen auf den israelischen Ort Safed abgeschossen.

Zuvor habe die Miliz Salven an Raketen und Drohnen auf verschiedene militärische Ziele im Norden Israels abgefeuert. Außerdem seien 50 Raketen auf die Ortschaft Ahihud geschossen worden.

26. September, 22.43 Uhr: Israels greift 220 Hisbollah-Ziele im Libanon an

Israels Luftwaffe hat Militärangaben zufolge rund 220 Ziele der libanesischen Hisbollah-Miliz im Nachbarland angegriffen.

Ziel seien unter anderem Mitglieder der vom Iran unterstützten schiitischen Miliz, Waffenlager und Raketenwerfer gewesen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

26. September, 18.28 Uhr: Angriff auf Schulgebäude in Gaza

Bei einem israelischen Angriff auf ein ehemaliges Schulgebäude im Norden des umkämpften Gazastreifens sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens elf Menschen ums Leben gekommen.

Unter den Toten sollen auch Minderjährige sein, wie die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen mitteilte. Demnach wurden 22 weitere Menschen bei dem Angriff im Flüchtlingsviertel Dschabalija verletzt.

Nach Angaben der Hamas-Behörde sowie einer Meldung der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa zufolge sollen in dem Gebäude Vertriebene untergebracht gewesen sein. Die Wafa meldete 15 Tote.

26. September, 18.16 Uhr: Militär meldet Tötung von wichtigem Hisbollah-Mitglied

Bei einem Angriff in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut hat die israelische Armee erneut ein wichtiges Hisbollah-Mitglied getötet.

Dabei handele es sich um den Kommandeur der Drohnen-Einheit der Miliz, teilte Israels Militär mit. Mohammed Hussein Srur habe zahlreiche Angriffe mit Drohnen und Marschflugkörpern auf Israel angeleitet. Auch libanesische Sicherheitskreise bestätigten seinen Tod.

Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden bei dem Angriff mindestens zwei Menschen getötet. 15 weitere Personen seien verletzt worden.

Bei einem israelischen Angriff soll in Beirut ein wichtiges Hisbollah-Mitglied umgekommen sein.
Bei einem israelischen Angriff soll in Beirut ein wichtiges Hisbollah-Mitglied umgekommen sein.  © Hassan Ammar/AP/dpa

26. September, 15.21 Uhr: Israel greift erneut in südlichem Vorort Beiruts an

Das israelische Militär hat erneut einen südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen.

Das Militär führe "Angriffe in Beirut" durch, erklärte die Armee. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.

Augenzeugen in der betroffenen Gegend im südlichen Vorort Beiruts berichteten von mindestens zwei lauten Explosionen. Aufsteigender Rauch sei zu sehen, Krankenwagen seien herbeigeeilt. Der Ort gilt als Hochburg der Hisbollah. Dort war vergangene Woche bereits ein hochrangiger Militärkommandeur der Miliz, Ibrahim Akil, getötet worden.

Unbestätigten israelischen Medienberichten zufolge galt der Luftschlag dem Kommandeur der Hisbollah-Drohneneinheit und habe ein bestimmtes Stockwerk eines mehrstöckigen Gebäudes getroffen.

Bereits am Freitag hatte das israelische Militär Ziele in Beirut attackiert.
Bereits am Freitag hatte das israelische Militär Ziele in Beirut attackiert.  © Bilal Hussein/AP/dpa

26. September, 14.17 Uhr: Israel greift Grenzgebiet zwischen Libanon und Syrien an

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben mehrere Ziele im Grenzgebiet zwischen dem Libanon und Syrien angegriffen.

Demnach soll es sich um Infrastruktur gehandelt haben, die von der Hisbollah-Miliz genutzt werde. Die Hisbollah nutze die Routen, um Waffen über Syrien in den Libanon zu bringen. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, vier Grenzübergänge seien seit Montag mit Beginn der verstärkten Angriffe Israels auf den Libanon angegriffen worden.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien meldete einen Angriff auf einen Grenzübergang in der Gegend um den syrischen Ort Kussier nahe der Grenze zum Libanon. Es habe mehrere Verletzte gegeben. Es handle sich um den ersten israelischen Angriff auf syrisches Territorium seit der verstärkten Angriffe.

26. September, 13.24 Uhr: Netanjahus Büro dementiert Bericht über Zustimmung zu Waffenruhe

Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten hat einen Bericht dementiert, demzufolge Benjamin Netanjahu grünes Licht für eine Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Miliz gegeben haben soll.

"Der Bericht über eine Waffenruhe ist falsch", hieß es in der Mitteilung. "Es handelt sich um einen US-französischen Vorschlag, auf den der Ministerpräsident noch nicht einmal reagiert hat."

Der israelische TV-Sender N12 hatte unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Mitarbeiter Netanjahus berichtet, eine Waffenruhe solle Verhandlungen über eine dauerhafte Vereinbarung ermöglichen.

Auch ein Bericht des Senders, Netanjahu habe die Armee angewiesen, die Angriffe im nördlichen Nachbarland zu verringern, sei "das Gegenteil von der Wahrheit", teilte das Büro ferner mit. "Der Ministerpräsident hat die Armee angewiesen, den Kampf mit voller Kraft fortzusetzen."

26. September, 13.22 Uhr: Gegenseitiger Beschuss Israels und der Hisbollah geht weiter

Ungeachtet einer möglichen Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz dauert der gegenseitige Beschuss an.

Die israelische Armee teilte mit, der westliche Teil Galiläas im Norden Israels sei mit 45 Geschossen vom Libanon aus angegriffen worden. Einige davon seien von der Raketenabwehr abgefangen worden. Der Rest sei in offenen Gebieten eingeschlagen.

Die Nachrichtenseite ynet berichtete von einer Raketensalve auf die Stadt Akko am Mittelmeer. Zwei Menschen hätten einen Schock erlitten.

Zuvor hatten israelische Kampfjets weiter Ziele im Süden des Libanons beschossen. Nach Armeeangaben handelte es sich um "Militärposten der Hisbollah, Terroristen und Waffenlager". In der Nacht hatte die Luftwaffe den Angaben zufolge 75 "Terror-Ziele" im Süden und Nordosten des Libanons angegriffen. Bei massiven Luftangriffen Israels im Libanon wurden in den vergangenen Tagen nach Angaben der libanesischen Behörden mehr als 600 Menschen getötet.

26. September, 10.20 Uhr: Ultrarechte Politiker in Israel gegen Waffenruhe mit Hisbollah

Ultrarechte Politiker in Jerusalem haben eine mögliche Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz scharf kritisiert.

"Der Kampf im Norden darf nur auf eine Art enden: mit der Zerstörung der Hisbollah und ihren Fähigkeiten, den Einwohnern des (israelischen) Nordens Schaden zuzufügen", schrieb der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich bei X.

"Wir dürfen es dem Feind nicht erlauben, sich von dem harten Schlag zu erholen, den er abbekommen hat und sich für eine Fortsetzung des Kriegs nach 21 Tagen neu zu organisieren." Smotrich schrieb ferner: "Kapitulation der Hisbollah oder Krieg, nur so bringen wir die Einwohner und die Sicherheit zurück in den Norden."

Die rechtsextreme Koalitionspartei Ozma Jehudit berief angesichts der Berichte über eine mögliche Waffenruhe eine Dringlichkeitssitzung ein, wie die Nachrichtenseite ynet berichtete. Für sein politisches Überleben ist Netanjahu auf seine ultrarechten Partner angewiesen

26. September, 10.13 Uhr: Netanjahu gibt grünes Licht für Libanon-Waffenruhe

Israel soll einem TV-Bericht zufolge grünes Licht für eine Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Miliz geben.

Ziel seien Verhandlungen über eine dauerhaftere Vereinbarung, berichtete der TV-Sender N12 unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Mitarbeiter des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

Für den Bericht gab es zunächst keine offizielle Bestätigung. Eine Sprecherin von Netanjahus Büro sagte, dieses habe keine solche Mitteilung veröffentlicht.

Der Ministerpräsident von Israel, Benjamin Netanjahu (74).
Der Ministerpräsident von Israel, Benjamin Netanjahu (74).  © Abir Sultan/Pool European Pressphoto Agency/AP/dpa

26. September, 10.12 Uhr: 100 syrische Flüchtlinge im Libanon getötet

Seit Beginn der massiven Bombardierungen im Libanon sind Menschenrechtsaktivisten zufolge mehr als 100 syrische Flüchtlinge getötet worden, darunter 23 Frauen und 32 Kinder.

Syrische Flüchtlinge, die vor dem Kriegshorror in ihrem Land geflohen seien, stünden dem Tod jetzt angesichts der gewaltsamen israelischen Angriffe direkt gegenüber, teilte die Syrische Beobachtungsstelle mit Sitz in London mit. Sie seien gefangen zwischen harten Entscheidungen: im Libanon bleiben unter israelischem Beschuss oder zurückkehren in Gebiete der syrischen Regierung, wo ihnen Festnahmen und Verschleppung drohten.

Titelfoto: Hassan Ammar/AP/dpa

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