Israel-Krieg: Ostermesse im Schatten des Gaza-Kriegs

Israel - Für die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen haben in Israel erneut Tausende auf den Straßen demonstriert.

In Tel Aviv haben tausenden Menschen für die Freilassung der Geiseln demonstriert.
In Tel Aviv haben tausenden Menschen für die Freilassung der Geiseln demonstriert.  © Ariel Schalit/AP/dpa

Der rechtsextreme israelische Finanzminister Bezalel Smotrich (45) sprach sich unterdessen für eine vollständige Besetzung des Gazastreifens und nötigenfalls eine militärische Herrschaft Israels aus.

Indirekte Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Hamas über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln kommen derzeit nicht von der Stelle. Die jeweilige Vorstellungen über einen möglichen Deal klaffen stark auseinander.

Nach israelischen Informationen befinden sich derzeit noch 24 lebende Geiseln sowie 35 Leichen von Verschleppten im Gazastreifen.

Auto rast in Menschenmenge: Verdacht auf Terroranschlag!
Israel Krieg Auto rast in Menschenmenge: Verdacht auf Terroranschlag!

Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza, Libanon und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

20. April, 13 Uhr: Ostermesse in Jerusalem erneut im Schatten des Gaza-Kriegs

Christen aus aller Welt haben in Jerusalem Ostern gefeiert. Patriarch Pierbattista Pizzaballa (59), der höchste katholische Würdenträger in der Region, feierte in der Grabeskirche die traditionelle Ostermesse.

Überschattet wurden die Feierlichkeiten das zweite Jahr in Folge vom andauernden Gaza-Krieg.

"Das leere Grab Christi ist für uns ein Zeichen und ein Beweis dafür, dass wir Gerechtigkeit sehen werden, dass sich Hoffnung erfüllt und der Frieden Bestand haben wird", sagte Pizzaballa in seiner Osterbotschaft.

An der Grabeskirche in Jerusalem versammelten sich Christen zur Ostermesse.
An der Grabeskirche in Jerusalem versammelten sich Christen zur Ostermesse.  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

20. April, 7.09 Uhr: Israels Finanzminister für Militärherrschaft in Gaza

Der rechtsextreme israelische Finanzminister Bezalel Smotrich (45) hat sich für eine vollständige Besetzung des Gazastreifens und nötigenfalls eine militärische Herrschaft Israels ausgesprochen.

Er stimme Ministerpräsident Benjamin Netanjahus (75) Aussage zu, dass der Gaza-Krieg nicht ohne eine vollständige Niederlage der islamistischen Hamas und ihrer Vertreibung aus dem Gazastreifen enden dürfe, sagte Smotrich laut einem X-Post am Samstag bei einer Feier zum Mimuna-Fest in der Stadt Netivot.

Israels Finanzminister Bezalel Smotrich (45). (Archivbild)
Israels Finanzminister Bezalel Smotrich (45). (Archivbild)  © Ilia Yefimovich/dpa

19. April, 21.25 Uhr: Dutzende Luftangriffe: Israel verstärkt Einsatz im Gazastreifen

Das israelische Militär fliegt im Gazastreifen weiter täglich Dutzende Luftangriffe. Allein über das jüdische Wochenende, das von Freitagabend bis Samstagabend dauerte, flog die Luftwaffe rund 150 Attacken gegen "Terroristen und Terrorinfrastruktur", wie das Militär mitteilte.

Im Lauf der letzten sieben Tage seien im Kampf gegen die islamistische Hamas 300 Ziele, seit Wiederaufnahme der Kampfhandlungen am 18. März bereits mehr als 1.400 Ziele aus der Luft angegriffen worden, hieß es weiter. In dem abgeriegelten Küstengebiet leben gut zwei Millionen Palästinenser.

Bodentruppen zerstörten im Süden bei Rafah den Angaben zufolge einen mehrere hundert Meter langen Tunnel, der mit Sprengfallen versehen war. 40 Hamas-Kämpfer seien getötet, zahlreiche Waffen und Fahrzeuge der Terrormiliz beschlagnahmt worden.

Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär macht in der Regel keine Angaben zur Zahl ziviler Opfer seiner Einsätze.

Rauch steigt nach israelischen Angriffen auf das Tuffah-Viertel im Osten von Gaza-Stadt auf.
Rauch steigt nach israelischen Angriffen auf das Tuffah-Viertel im Osten von Gaza-Stadt auf.  © Omar Ashtawy/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

19. April, 10.16 Uhr: Israels Verteidigungsminister: Iran darf keine Atomwaffen bekommen

Vor der zweiten Runde der Atomverhandlungen zwischen den USA und dem Iran hat der israelische Verteidigungsminister Israel Katz erneut die rote Linie seines Landes benannt.

"Als ich Verteidigungsminister wurde, habe ich versprochen, zwei zentrale Ziele zu verfolgen: die Verhinderung iranischer Atomwaffen und den Sieg im Krieg", schrieb er auf der Nachrichtenplattform X.

"Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und ich sind entschlossen, gemeinsam mit allen Parteien eine klare Linie zu vertreten, die den Iran daran hindern wird, in den Besitz von Atomwaffen zu gelangen. Wir werden keine Vernichtungsdrohungen gegen den Staat Israel zulassen." Am heutigen Samstag verhandeln die Delegationen aus den USA und dem Iran erneut über ein neues Atomabkommen.

18. April, 16.02 Uhr: Mehr als 20 Tote bei zwei Angriffen Israels in Gaza

Bei zwei israelischen Angriffen im Gazastreifen hat es einem palästinensischen Bericht zufolge mehr als 20 Todesopfer gegeben.

Bei einem Drohnenangriff auf ein Haus im Norden des Gazastreifens seien elf Menschen getötet worden, unter ihnen zwei Minderjährige, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Mehrere Menschen seien zudem verletzt worden. Genauere Angaben zu den Opfern gab es zunächst nicht.

Bei einem zweiten Angriff im Süden des Küstengebiets wurden dem Bericht zufolge zehn weitere Palästinenser getötet. Ein israelischer Kampfjet habe das Haus einer Familie in Bani Suhaila im Osten von Chan Junis bombardiert, hieß es.

18. April, 7.38 Uhr: US-Militär zerstört von Huthi kontrollierten Öl-Hafen im Jemen

Die US-Streitkräfte haben nach eigenen Angaben den von der Huthi-Miliz kontrollierten Öl-Hafen Ras Isa im Jemen zerstört.

Ziel sei es gewesen, den vom Iran unterstützen Kämpfern eine wichtige Finanzierungsquelle zu nehmen, teilte das für den Nahen Osten zuständige Zentralkommando des US-Militärs (Centcom) mit. Die Miliz finanziere mit Einnahmen aus dem Verkauf von über den Hafen importiertem Treibstoff ihre militärischen Aktivitäten.

US-Streitkräfte sollen den von der Huthi-Miliz kontrollierten Öl-Hafen Ras Isa im Jemen zerstört haben. (Symbolbild)
US-Streitkräfte sollen den von der Huthi-Miliz kontrollierten Öl-Hafen Ras Isa im Jemen zerstört haben. (Symbolbild)  © MOHAMMED HUWAIS / AFP

18. April, 7.37 Uhr: US-Regierung zieht Hunderte Soldaten aus Syrien ab

Die US-Regierung soll einem Medienbericht zufolge damit begonnen haben, Hunderte amerikanische Soldaten aus Syrien abzuziehen.

Das US-Militär schließe drei seiner acht kleinen Stützpunkte im Nordosten des Landes und reduziere damit die Truppenstärke von 2000 auf etwa 1400, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf zwei nicht namentlich genannte US-Beamte. Das Pentagon beantwortete eine entsprechende Nachfrage zunächst nicht.

Die US-Soldaten sind zum Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in der Region stationiert.

17. April, 21.25 Uhr: 300 Piloten in Israel fordern Vorrang der Geiseln vor Krieg

In Israel werden immer häufiger Forderungen laut, der Freilassung der Geiseln einen höheren Stellenwert als dem Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen einzuräumen. Nun haben sich einem Bericht zufolge auch viele zivile Piloten diesem Aufruf angeschlossen.

Rund ein Drittel aller israelischer Piloten der zivilen Luftfahrt habe einen entsprechenden Brief unterzeichnet, berichtete der israelische Sender Channel 12. In dem Schreiben forderten die rund 300 Flugzeugführer demnach ein Abkommen, um die Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Entführten zu erreichen, auch wenn dies das Ende der Kämpfe gegen die Hamas bedeute.

Jeder Tag, der vergehe, gefährde das Leben der Geiseln, hieß es dem Bericht zufolge in dem Brief. Unter den Unterzeichnern sind demnach auch Piloten der zweitgrößten israelischen Fluggesellschaft Arkia Israeli Airlines sowie des Flugunternehmens Israir. Piloten der El Al, Israels größter Fluglinie, wurden hingegen nicht erwähnt.

Nach Angaben der Zeitung "Haaretz" unterschrieben zugleich Hunderte ehemalige Soldaten einen ähnlich lautenden Brief.

17. April, 18.22 Uhr: Protagonistin eines Cannes-Films in Gaza getötet

Die palästinensische Protagonistin eines Dokumentarfilms, der dieses Jahr in einer Nebenreihe der Filmfestspiele Cannes Premiere feiern soll, ist palästinensischen Angaben zufolge bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen getötet worden.

Fatma Hassuna und neun ihrer Angehörigen seien ums Leben gekommen, als in der Nacht zu Mittwoch das Haus der Familie im Norden des Küstengebiets getroffen worden sei, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen.

Israels Armee teilte auf Anfrage mit, Ziel des Angriffs sei ein Mitglied der örtlichen Hamas-Brigade gewesen. Das Militär habe Schritte unternommen, um die Zivilbevölkerung zu schonen und etwa präzise Waffen eingesetzt. Zu Opfern bei dem Angriff der Stadt Gaza äußerte sich die israelische Armee zunächst nicht. Die Angaben ließen sich allesamt nicht unabhängig verifizieren.

Trauernde beten über den Leichen von Palästinensern, die bei einem israelischen Luftangriff getötet wurden, während ihrer Beerdigung vor dem Schifa-Krankenhaus.
Trauernde beten über den Leichen von Palästinensern, die bei einem israelischen Luftangriff getötet wurden, während ihrer Beerdigung vor dem Schifa-Krankenhaus.  © Jehad Alshrafi/AP/dpa

17. April, 17.07 Uhr: Trump lehnte Angriff auf Irans Atomanlagen ab

US-Präsident Donald Trump hat einem Medienbericht zufolge Israel die Unterstützung für einen Angriff auf Atomanlagen im Iran verweigert.

Stattdessen habe Trump sich für Verhandlungen mit Teheran ausgesprochen, berichtete die "New York Times" am Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf nicht namentlich genannte US-Regierungsbeamte.

Für die Angriffe auf iranische Nuklearanlagen seien mehrere Szenarien im Gespräch gewesen. Fast alle hätten die Unterstützung des US-Militärs erfordert - um Israel vor Vergeltungsmaßnahmen des Irans zu schützen, aber auch um den Erfolg der Pläne sicherzustellen. Schließlich sei ein Plan für einen Bombenangriff erarbeitet worden, der dem Bericht zufolge Anfang Mai beginnen und mehr als eine Woche dauern sollte.

Hintergrund sind Befürchtungen, die Islamische Republik könnte nach Atomwaffen streben. Teheran dementiert das.

Der US-Präsident Donald Trump (78).
Der US-Präsident Donald Trump (78).  © Uncredited/Pool/dpa

17. April, 16.08 Uhr: Palästinenser - Tote bei israelischem Angriff im Gazastreifen

Bei einem israelischen Angriff im Norden des Gazastreifens sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens sechs Menschen getötet worden. Es habe auch Verletzte gegeben, teilte ein Sprecher des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes mit.

Israels Armee habe in Dschabalija ein ehemaliges Schulgebäude des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA bombardiert, in dem Vertriebene untergekommen seien. Genauere Angaben zu den Opfern gab es zunächst nicht.

Laut Israels Armee war ein Kommandozentrum der Hamas in der Gegend Ziel des Angriffs. Mitglieder der Terrororganisation hätten dort unter anderem Anschläge auf israelische Zivilisten geplant. Vor dem Angriff habe das Militär Schritte unternommen, um die Zivilbevölkerung zu schonen. Die israelische Armee warf der Hamas vor, zivile Infrastruktur zu missbrauchen und Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu nutzen. Angaben zu Opfern macht das Militär zunächst nicht. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren.

Ein Blick auf die durch die israelische Luft- und Bodenoffensive verursachten Zerstörungen im nördlichen Gazastreifen. (Archivbild)
Ein Blick auf die durch die israelische Luft- und Bodenoffensive verursachten Zerstörungen im nördlichen Gazastreifen. (Archivbild)  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

17. April, 7.18 Uhr: Behörden-Chef warnt vor Angriffen auf iranische Atomanlagen

Angesichts der Drohungen aus Washington gegen den Iran warnt der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi (64), vor Angriffen auf Atomanlagen.

"Es war immer unsere sehr klare Position, dass Angriffe gegen nukleare Einrichtungen inakzeptabel sind und alle Probleme noch verschlimmern", sagte Grossi nach einem Treffen mit Irans Außenminister Abbas Araghtschi (62) in Teheran.

Die Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran über ein neues Atomabkommen sollen am kommenden Wochenende fortgesetzt werden. US-Präsident Donald Trump (78) hat dem Iran mit militärischen Konsequenzen gedroht, sollte kein neues Abkommen zustande kommen. Araghtschi signalisierte zuletzt Kompromissbereitschaft und bekräftigte erneut, dass der Iran keine Atombomben bauen wolle.

Ein vollständiger Verzicht auf Nukleartechnologie komme jedoch nicht infrage und sei dementsprechend auch nicht verhandelbar.

Rafael Grossi (64), Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), hat eine Warnung ausgesprochen.
Rafael Grossi (64), Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), hat eine Warnung ausgesprochen.  © Wolfgang Kumm/dpa

16. April, 18.55 Uhr: Widerstand gegen Hamas-Regime: Tausende Palästinenser gehen auf die Straße

Tausende Palästinenser haben im nördlichen Gazastreifen gegen die islamistische Hamas und den fortwährenden Krieg gegen Israel protestiert.

Augenzeugen sprachen von einer der größten Protestaktionen seit Jahren in dem Küstenstreifen. Menschen aller Altersgruppen schlossen sich der Kundgebung in Beit Lahia an, darunter auch viele Kinder und Ältere.

Die Demonstranten hielten Schilder mit der Aufschrift "Stoppt die Aggression", "Wir wollen in Freiheit leben" und "Nein zum Terror, ja zum Frieden" in die Höhe. Andere hissten weiße Flaggen und forderten ein Ende des Kriegs, der seit mehr als eineinhalb Jahren im Gazastreifen tobt. Bei ihrem Militäreinsatz geht Israels Armee gegen die islamistische Hamas vor, deren Herrschaft sie zerschlagen will.

Titelfoto: Ohad Zwigenberg/AP/dpa

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