Israel-Krieg: Netanjahu offenbar bereit für Gaza-Deal noch im Dezember

Tel Aviv/Gaza/New York - Nach dem Umsturz in Syrien schöpfen die Vermittler im Gaza-Krieg Hoffnung auf einen Durchbruch bei den Verhandlungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas.

Israelis protestieren gegen die Regierung von Netanjahu und fordern die Freilassung von Geiseln, die im Gazastreifen von der militanten Hamas-Gruppe festgehalten werden.
Israelis protestieren gegen die Regierung von Netanjahu und fordern die Freilassung von Geiseln, die im Gazastreifen von der militanten Hamas-Gruppe festgehalten werden.  © Mahmoud Illean/AP/dpa

Die Hamas sei jetzt zu einer Vereinbarung bereit, die es Israels Truppen bei Einstellung der Kämpfe erlauben würde, vorübergehend im Gazastreifen zu bleiben, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf arabische Vermittler.

Die Hamas habe zudem den Vermittlern eine Liste mit Geiseln übergeben, die sie im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung freilassen würde.

Damit hätten die Islamisten zwei Kernforderungen der Israelis nachgegeben, berichtete die Zeitung.

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Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza, Libanon und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

12. Dezember, 21.46 Uhr: Laut Palästinensern 25 Tote bei israelischem Angriff in Nuseirat

Bei einem israelischen Angriff im zentralen Abschnitt des Gazastreifens hat es palästinensischen Angaben zufolge am Abend wieder viele Tote gegeben.

Mindestens 25 Palästinenser seien im Flüchtlingsviertel Nuseirat ums Leben gekommen, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Demnach hat Israels Militär dort Wohnhäuser getroffen.

12. Dezember, 20.33 Uhr: Tote im Libanon trotz Waffenstillstand mit Israel

Bei einem israelischen Angriff im Südlibanon ist nach Behördenangaben ein Mensch getötet worden. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, dass bei dem Angriff in Chiam nahe der Grenze zu Israel eine weitere Person verletzt worden sei.

Das israelische Militär gab an, im Südlibanon Bewegungen von Hisbollah-Mitgliedern registriert zu haben. Israels Luftwaffe hätte sie angegriffen. Die vom Iran unterstützte Hisbollah äußerte sich nicht.

12. Dezember, 19.42 Uhr: Laut Israel acht Hamas-Mitglieder in Gaza getötet

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge erneut mehrere Hamas-Mitglieder im Gazastreifen getötet.

Bei einem gezielten Luftangriff auf ein ehemaliges Schulgebäude sei ein Kommandeur der Waffenproduktionsabteilung ums Leben gekommen, teilten das israelische Militär sowie der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet mit.

12. Dezember, 18.40 Uhr: Netanjahu jetzt offenbar bereit für Gaza-Deal noch im Dezember

Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden (82) sieht nach einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (70) Hoffnung auf ein Abkommen im Gaza-Krieg noch im Dezember.

Der israelische Ministerpräsident sei bereit für einen Deal, sagte Jake Sullivan israelischen Medien zufolge in Tel Aviv.

Sein Ziel sei es, ein Abkommen über eine Waffenruhe sowie die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln noch in diesem Monat abzuschließen.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (70).
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (70).  © Menahem Kahana/AFP Pool/AP/dpa

12. Dezember, 18.08 Uhr: Laut Israel Großteil der Boden-Luft-Raketen in Syrien zerstört

Israels Armee hat neue Details über die Zerstörung von Syriens Luftabwehrsystemen bei Angriffen innerhalb der vergangenen Tage genannt.

So seien mehr als 90 Prozent der Boden-Luft-Raketen in Syrien vernichtet worden, von denen Israel Kenntnis habe, teilte das israelische Militär mit. Diese werden dazu genutzt, um feindliche Raketen abzufangen.

Syriens Luftabwehr habe zu den stärksten im Nahen Osten gehört. Israels Armee sprach angesichts der immensen Schäden von einem "bedeutenden Erfolg für die Überlegenheit der israelischen Luftwaffe in der Region". Israel habe zudem weitere strategische Waffen in Syrien, darunter Boden-Boden-Raketen, Drohnen und Kampfjets schwer beschädigt.

Mechaniker stehen auf einem Militärflughafen bei Eilat in Israel an einem F-16 Kampfjet der israelischen Luftwaffe.
Mechaniker stehen auf einem Militärflughafen bei Eilat in Israel an einem F-16 Kampfjet der israelischen Luftwaffe.  © Ariel Schalit/AP/dpa

12. Dezember, 13.50 Uhr: Netanjahu trifft US-Gesandten Sullivan zu Lage in Syrien

Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden hat Gespräche über die dramatischen Umwälzungen in der Nahost-Region aufgenommen.

Jake Sullivan traf in Jerusalem zunächst den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Anschließend wurde er auch in Ägypten und Katar erwartet.

Netanjahus Büro teilte mit, er habe mit Sullivan über die Entwicklungen in der Region gesprochen, besonders die jüngsten Ereignisse in Israels Nachbarland Syrien. Diese veränderten die regionale Realität.

Israel werde alles unternehmen, um seine Bürger zu schützen und habe daher vorübergehend die Kontrolle der Pufferzone zwischen den besetzten Golanhöhen und Syrien übernommen. Diese sollten dort bleiben, bis eine "effektive Kraft" dort das Truppenentflechtungsabkommen von 1974 durchsetzen könne.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (l) trifft Jake Sullivan, Nationaler Sicherheitsberater von US-Präsident Biden.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (l) trifft Jake Sullivan, Nationaler Sicherheitsberater von US-Präsident Biden.  © Amos Ben Gershom/GPO/dpa

12. Dezember, 13.12 Uhr: Berichte über 38 Tote bei Angriffen Israels im Gazastreifen

Bei israelischen Angriffen an verschiedenen Orten im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben 38 Menschen getötet worden.

Darunter seien auch 13 palästinensische Begleiter einer Lieferung von Hilfsgütern im Süden des Küstenstreifens, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Auch bei Angriffen im zentralen Abschnitt und im Norden Gazas habe es Tote gegeben, darunter Frauen und Kinder.

Die israelische Armee teilte mit, nach Geheimdienstinformationen über die Anwesenheit von bewaffneten Hamas-Terroristen seien zwei verschiedene "Treffpunkte im Süden des Gazastreifens gezielt angegriffen" worden. "Die Terroristen waren auf dem humanitären Korridor im Süden des Gazastreifens im Einsatz", hieß es weiter. Ziel des Angriffs sei es gewesen, die sichere Lieferung humanitärer Hilfe an Zivilisten zu gewährleisten. Hamas-Terroristen hätten beabsichtigt, Lastwagen mit Hilfsgütern abzugreifen.

12. Dezember, 7.10 Uhr: Toter bei Terrorangriff im Westjordanland

Bei einem Terroranschlag auf einen Bus im Westjordanland sind israelischen Angaben zufolge ein zwölf Jahre altes Kind getötet und drei weitere Menschen verletzt worden.

Der Junge war am späten Abend vom Magen David Adom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht worden, wo er jedoch am frühen Morgen seinen schweren Schussverletzungen erlag, wie die "Times of Israel" berichtete. Drei weitere Personen seien verwundet worden, hieß es.

Der Täter sei auf der Flucht. Israels Militär sucht eigenen Angaben zufolge nach ihm und riegelte hierzu das Gebiet im Raum Bethlehem mit Straßensperren ab. Der Bus habe sich auf dem Weg nach Jerusalem befunden, als der Täter an einer Kreuzung in der Nähe der palästinensischen Stadt al-Khader auf das Fahrzeug geschossen habe, meldete die Zeitung unter Berufung auf die Armee.

12. Dezember, 6.05 Uhr: Netanjahu: "Wir zerlegen Irans 'Achse des Bösen'"

Der inzwischen in Gaza getötete Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar hatte ursprünglich gehofft, mit dem Terrorüberfall auf Israel vor mehr als 14 Monaten die gesamte sogenannte Widerstandsachse des Irans im Kampf gegen den Erzfeind Israel zu vereinen.

Doch nach den Schlägen Israels gegen die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz im Libanon und nun auch mit dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad schwindet Teherans Macht in der Region.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75).
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75).  © Maya Alleruzzo/AP

12. Dezember, 6.03 Uhr: Hamas scheint sich zu bewegen

Monatelang hatte die Hamas darauf bestanden, dass sie einem neuen Abkommen nur dann zustimmen würde, wenn es ein dauerhaftes Ende des Krieges und einen vollständigen Abzug der israelischen Truppen aus Gaza beinhaltet.

Nun scheint neue Bewegung in die Sache zu kommen. Die Deutsche Presse-Agentur hatte bereits vor Tagen aus Hamas-Kreisen erfahren, dass Katar und Ägypten Namen einiger Geiseln für eine mögliche Freilassung genannt worden seien. Die Hamas zeige sich bei den Verhandlungen jetzt flexibler als zuvor, hieß es aus Vermittlerkreisen.

Rauch ist nach einem israelischen Luftangriff im Stadtteil el-Rimal zu sehen.
Rauch ist nach einem israelischen Luftangriff im Stadtteil el-Rimal zu sehen.  © Hadi Daoud/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

12. Dezember, 6.02 Uhr: UN-Vollversammlung fordert sofortige Waffenruhe in Gaza

Kurz zuvor hatte die Vollversammlung der Vereinten Nationen per Resolution eine sofortige, bedingungslose und andauernde Waffenruhe gefordert sowie die sofortige Freilassung der Geiseln.

Deutschland und 157 weitere Mitgliedsländer stimmten für den Entwurf, 9 dagegen - darunter die USA und Israel. Israels Verteidigungsminister Israel Katz sagte seinem US-Kollegen Lloyd Austin jedoch, es gebe jetzt eine Chance für ein Abkommen.

Jake Sullivan, der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, will darüber heute in Israel mit Regierungschef Benjamin Netanjahu sprechen, bevor er nach Katar und Ägypten weiterreist.

Die UN-Volksversammlung fordert sofortige Waffenruhe in Gaza.
Die UN-Volksversammlung fordert sofortige Waffenruhe in Gaza.  © John Minchillo/AP/dpa

11. Dezember, 22.28 Uhr: Israels Armee zieht sich aus Chiam im Südlibanon zurück

Israels Armee hat sich eigenen Angaben zufolge aus dem Ort Chiam im Süden des Libanon zurückgezogen.

Die israelischen Einsatzkräfte hätten dort ihre Mission erfüllt, teilte das Militär mit. Dort würden nun im Einklang mit dem Abkommen über eine Waffenruhe Soldaten der libanesischen Armee sowie die UN-Friedenstruppe Unifil Stellung beziehen.

Titelfoto: Menahem Kahana/AFP Pool/AP/dpa

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