Israel-Krieg: Netanjahu droht Hamas weitere Schläge an

Israel - Israels Verteidigungsminister spricht von eroberten Gebieten, die als "Sicherheitszonen" dienen sollen. UN-Chef António Guterres (75) ist unterdessen besorgt.

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz (69) will große Gebiete im Gazastreifen durch die Armee einnehmen lassen.
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz (69) will große Gebiete im Gazastreifen durch die Armee einnehmen lassen.  © Christoph Soeder/dpa

Anderthalb Jahre nach Beginn des Kriegs im Gazastreifen stehen rund zwei Drittel des abgeriegelten Küstengebiets nach UN-Angaben unter Israels Evakuierungsbefehl oder werden von der Armee als Sperrzone betrachtet.

Das gelte für fast 70 Prozent des Gazastreifens, schrieb Guterres auf der Plattform X. "Ich bin sehr besorgt, da die (humanitäre) Hilfe weiterhin blockiert wird, mit verheerenden Folgen."

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz (69) hatte Anfang des Monats angekündigt, die Armee werde große Gebiete im Gazastreifen erobern. Sie sollen als israelisch kontrollierte "Sicherheitszonen" dienen.

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Inzwischen hätten Israels Truppen etwa ein Drittel des abgeriegelten Gazastreifens eingenommen und die dortigen Bewohner vertrieben, berichtete das "Wall Street Journal".

Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza, Libanon und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

16. April, 9.13 Uhr: Netanjahu droht Hamas weitere Schläge an

Die Hamas werde immer mehr Schläge einstecken müssen, sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) nach Angaben seines Büros während eines Besuchs bei israelischen Soldaten im Norden Gazas.

Er wurde demnach von Verteidigungsminister Israel Katz (69) und Generalstabschef Ejal Zamir begleitet. Je länger die Hamas sich weigere, die Geiseln freizulassen, desto heftiger würden die Schläge, habe Katz gedroht.

Die Hamas überdenke derzeit einen Vorschlag der ägyptischen Vermittler zur Freilassung von bis zu elf der 24 Geiseln sowie der Leichen mehrerer weiterer Entführter im Gegenzug für eine neue Waffenruhe von bis zu 70 Tagen, zitierte das "Wall Street Journal" ägyptische Beamte. Der Vorschlag beinhaltet auch die Forderung, dass die Hamas ihre Waffen abgibt, was die Terrororganisation zurückwies.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) hat sich erneut an die Hamas gerichtet.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) hat sich erneut an die Hamas gerichtet.  © Ilia Yefimovich/dpa

15. April, 20.04 Uhr: Ex-Soldaten fordern Vorrang der Geiseln vor Krieg

In Israel gibt es einen weiteren Aufruf Hunderter ehemaliger Armeeangehöriger dafür, der Freilassung der Geiseln Vorrang vor der Weiterführung des Gaza-Kriegs zu geben. 472 ehemalige Soldaten aus Spezialeinheiten, darunter aktive Reservisten, hätten einen entsprechenden Brief unterzeichnet, meldete die israelische Zeitung "Haaretz".

In dem Schreiben hieß es demnach: "Die Freilassung der Geiseln ist heute das wichtigste moralische Gebot und hat Vorrang vor allen anderen Zielen." Dass noch immer Geiseln im Gazastreifen festgehalten würden, untergrabe die moralischen Grundlagen des Staats. Laut der Nachrichtenseite "ynet" sind 135 der Unterzeichner aktive Reservisten.

Die Hamas fordert im Gegenzug für die Freilassung weiterer aus Israel entführter Menschen aus ihrer Gewalt ein Ende des Krieges im Gazastreifen.

15. April, 18.30 Uhr: Netanjahu im Norden des Gazastreifens

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist in den nördlichen Gazastreifen gereist. Das teilte sein Büro mit. Weitere Einzelheiten sowie der Grund für seinen Aufenthalt in dem umkämpften Palästinensergebiet wurden zunächst nicht mitgeteilt. Israelischen Medien zufolge besuchte er dort israelische Soldaten.

Netanjahu war zuletzt im vergangenen Juli in dem abgeriegelten Küstenstreifen. Damals stattete er israelischen Soldaten im südlichen Gazastreifen ebenfalls einen unangekündigten Besuch ab.

Israels Truppen sind derzeit dabei, im Norden des Küstengebiets eine sogenannte "Sicherheitszone" auszubauen. Verteidigungsminister Israel Katz droht damit, Teile des Gazastreifens dauerhaft einzunehmen. Die israelische Regierung will damit eigenen Angaben nach auch den Druck auf die Hamas erhöhen, die Geiseln freizulassen.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75).
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75).  © Evelyn Hockstein/Pool Reuters/dpa

15. April, 16.34 Uhr: Libanon will Hisbollah-Kämpfer in Armee integrieren

Libanons Präsident Joseph Aoun will Kämpfer der proiranischen Hisbollah in die libanesische Armee integrieren. Eine Eingliederung der Kämpfer müsse unter strengen Voraussetzungen erfolgen, sagte er dem katarischen Nachrichtenportal Al-Arabi al-Dschadid.

"Nur die Mitglieder, die über bestimmte Qualifikationen verfügen und die Aufnahmeprüfungen bestehen" würden in das Militär integriert. Unabhängige Einheiten der Schiitenmiliz werde es in der Armee nicht geben, betonte er.

Seit dem Krieg mit Israel gilt die vom Iran unterstützte Hisbollah im Libanon als stark geschwächt. Der libanesische Staat steht unter Druck, die Ende November getroffene Waffenruhe durchzusetzen. Dazu zählt auch die Entwaffnung der Hisbollah.

15. April, 14.28 Uhr: Netanjahu bekräftigt Ablehnung von Palästinenserstaat

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) hat gegenüber Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) bekräftigt, dass er die Einrichtung eines palästinensischen Staates strikt ablehnt.

Ein solcher Schritt würde "eine Riesenbelohnung für Terrorismus darstellen", sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros bei dem Telefonat mit Macron.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75, r.) hat gegenüber Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47, l.) erneut klargestellt, dass ein Palästinenserstaat für ih nicht in Frage kommt. (Archivfoto)
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75, r.) hat gegenüber Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47, l.) erneut klargestellt, dass ein Palästinenserstaat für ih nicht in Frage kommt. (Archivfoto)  © Christophe Ena/AP/dpa

15. April, 12.31 Uhr: 350 israelische Autoren fordern Ende des Gaza-Kriegs

Rund 350 israelische Autoren und Autorinnen haben in einem Brief ein Ende des verheerenden Gaza-Kriegs gefordert.

Zu den Unterzeichnern gehören auch bekannte Schriftsteller und Schriftstellerinnen wie David Grossman, Joshua Sobol und Zeruya Shalev, wie die "Times of Israel" berichtete.

15. April, 7.27 Uhr: Sechs Menschen bei Angriff in Gaza getötet

Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Haus im nördlichen Gazastreifen hat es nach Angaben einer örtlichen Klinik sechs Tote gegeben.

Bei den Opfern handelt es sich um Mitglieder einer Familie, wie Mitarbeiter des Schifa-Krankenhauses in der Stadt Gaza berichteten. Alle sechs seien Männer gewesen, hieß es weiter. Ihre Leichen wurden nach dem Angriff aus den Trümmern des Hauses in der östlichen Gaza-Vorstadt Tuffah geborgen. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen.

Im nördlichen Gazastreifen soll es erneut zu einem israelischen Luftangriff gekommen sein. Sechs Menschen seien ums Leben gekommen. (Archivfoto)
Im nördlichen Gazastreifen soll es erneut zu einem israelischen Luftangriff gekommen sein. Sechs Menschen seien ums Leben gekommen. (Archivfoto)  © Fadi Wael Alwhidi/dpa

14. April, 14.28 Uhr: IAEA-Chef reist vor nächsten Atomgesprächen nach Teheran

Vor der nächsten Runde der Atomgespräche zwischen dem Iran und den Vereinigten Staaten macht der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Grossi, Druck auf die Regierung in Teheran.

Er werde diese Woche in die iranische Hauptstadt reisen, kündigte er an. Nach iranischen Medienberichten wird er dort am Mittwoch erwartet.

14. April, 6.35 Uhr: Huthi-Miliz beklagt Tote bei US-Angriffen

Bei Angriffen der USA im Jemen sind nach Angaben der pro-iranischen Huthi-Miliz fünf Menschen getötet worden.

13 weitere Menschen seien bei einem Angriff auf eine Fabrik in der Provinz Sanaa verletzt worden, erklärte die Huthi-Miliz am Sonntag. Die USA flogen demnach am Sonntag auch Angriffe auf andere Landesteile, darunter die Provinzen Saada und Hodeida. Die Huthi-Miliz kontrolliert große Teile des Jemen einschließlich der Hauptstadt Sanaa.

Bei Angriffen der USA im Jemen sind nach Angaben der pro-iranischen Huthi-Miliz fünf Menschen getötet worden. (Archivfoto)
Bei Angriffen der USA im Jemen sind nach Angaben der pro-iranischen Huthi-Miliz fünf Menschen getötet worden. (Archivfoto)  © Uncredited/AP/dpa

13. April, 22.13 Uhr: Angegriffene Klinik im Gazastreifen stark beschädigt

Bei dem israelischen Angriff auf das Al-Ahli-Krankenhaus im Norden des Gazastreifens ist die Klinik nach Angaben des Chefs der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schwer beschädigt worden.

Die Notaufnahme, das Labor, Röntgengeräte und die Medikamentenausgabe seien zerstört worden, schrieb WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus auf der Plattform X. Er berief sich auf den Direktor der Einrichtung.

Im Norden des Gazastreifens wurde eine Klinik nach einem israelischen Angriff schwer beschädigt. (Archivfoto)
Im Norden des Gazastreifens wurde eine Klinik nach einem israelischen Angriff schwer beschädigt. (Archivfoto)  © Leo Correa/AP/dpa

13. April, 21.52 Uhr: Netanjahu wirft Macron Realitätsferne vor

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu (75) hat Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron (47) über eine mögliche Anerkennung Palästinas als Staat kritisiert.

Macron begehe einen schweren Fehler, wenn er weiterhin die Idee eines palästinensischen Staates propagiere, schrieb Netanjahu am Sonntagabend auf der Plattform X. Israel werde seine Existenz nicht aufgrund "realitätsferner Illusionen" aufs Spiel setzen und sich auch keine Moralpredigten für die Gründung eines palästinensischen Staates gefallen lassen, der die Existenz Israels gefährden würde.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu (75).
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu (75).  © Denes Erdos/AP/dpa

13. April, 18.13 Uhr: Alarm in Tel Aviv - Rakete aus dem Jemen abgefeuert

In Tel Aviv und in weiten Teilen Zentralisraels ist am frühen Abend Raketenalarm ausgelöst worden. Ein Militärsprecher teilte mit, nach den bisherigen Erkenntnissen sei eine Rakete aus dem Jemen abgefeuert und vermutlich erfolgreich abgefangen worden. Angaben zu Sachschaden oder Verletzten gab es zunächst nicht. Die proiranische Huthi-Miliz im Jemen feuert regelmäßig Raketen auf Israel ab.

Bereits am Nachmittag war eine Rakete aus dem Gazastreifen auf israelisches Gebiet abgefeuert worden. Kurz darauf kündigte das Militär einen bevorstehenden Angriff in Chan Junis im südlichen Gazastreifen gegen die vermutete Abschussstelle an. Die Zivilbevölkerung wurde aufgefordert, das Gebiet zu verlassen und Schutzräume aufzusuchen.

Israels Raketenabwehr feuert Geschoss. (Archivbild)
Israels Raketenabwehr feuert Geschoss. (Archivbild)  © Ariel Schalit/AP/dpa

13. April, 16.53 Uhr: Israels Luftwaffe greift mehr als 90 Ziele im Gazastreifen an

Die israelische Luftwaffe hat nach Angaben eines Militärsprechers in den vergangenen 48 Stunden mehr als 90 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Attackiert wurden Waffenlager, Terrorzellen und Anlagen, von denen am Samstag Geschosse in Richtung Israel abgefeuert worden waren, hieß es.

In der Nacht zu Sonntag sei außerdem ein Kommando- und Kontrollzentrum der Hamas angegriffen worden. Im Norden des Gazastreifens seien mehrere Terroristen getötet worden, die versucht hätten, einen Sprengsatz im Boden zu platzieren.

Titelfoto: Ilia Yefimovich/dpa

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