Israel-Krieg: Tödliche Schüsse auf UN-Auto wohl von israelischem Panzer

Israel - Israels Feiern zum Unabhängigkeitstag stehen unter dem Eindruck des Gaza-Krieges. Regierungschef Netanjahu will die "Hamas-Monster" besiegen.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) bezeichnete den Krieg bei der zentralen Zeremonie zum Soldatengedenktag als Kampf um die Existenz seines Landes.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) bezeichnete den Krieg bei der zentralen Zeremonie zum Soldatengedenktag als Kampf um die Existenz seines Landes.  © Gil Cohen-Magen/Pool AFP/AP/dpa

"Der Krieg wütet weiter", sagte Netanjahu am Montagabend in einer Videoansprache. Die Armee lieferte sich an dem Tag erneut vom Norden bis in den Süden heftige Kämpfe.

Nach Angaben der Vereinten Nationen wurde unterdessen erstmals ein internationaler UN-Mitarbeiter im Gazastreifen getötet. Er sei bei einem Angriff auf sein Fahrzeug auf dem Weg zu einem Krankenhaus ums Leben gekommen, sagte ein Sprecher am Montag. Ein weiterer Mitarbeiter sei verletzt worden. Hintergründe des Vorfalls wie auch die Nationalität der Opfer blieben zunächst unklar.

Die US-Regierung nahm die israelische Führung derweil vor Anschuldigungen in Schutz, sie begehe im Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen einen Völkermord an Palästinensern.

Israel-Krieg: 36 Tote nach israelischem Angriff auf Palmyra
Israel Krieg Israel-Krieg: 36 Tote nach israelischem Angriff auf Palmyra

Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Gaza und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

14. Mai, 21.47 Uhr: Tödliche Schüsse auf UN-Auto wohl von israelischem Panzer

Nach dem Tod eines internationalen Mitarbeiters der Vereinten Nationen im Gazastreifen geht die Weltorganisation von einem Angriff eines israelischen Panzers auf dessen Fahrzeug aus.

Das teilte UN-Sprecher Farhan Haq am Dienstag in New York mit und identifizierte den getöteten Mitarbeiter als Inder. "Wir sind im Gespräch mit Israel, um genau herauszufinden, wie es zu diesem Vorfall kam", sagte Haq weiter. Eine weitere verletzte Jordanierin werde in einem Krankenhaus behandelt.

Ein israelischer Panzer soll die tödlichen Schüsse abgegeben haben.
Ein israelischer Panzer soll die tödlichen Schüsse abgegeben haben.  © Tsafrir Abayov/AP/dpa

14. Mai, 21.11 Uhr: Israelisches Militär: Luftschlag gegen Hamas-Kommandozentrum in Schule

Das israelische Militär hat nach Angaben eines Sprechers bei einem gezielten Luftangriff auf ein Kommandozentrum der islamistischen Hamas mehr als zehn Hamas-Mitglieder getötet.

Die Räumlichkeiten sollen sich in einer Schule befunden haben und seien vom militärischen Flügel der Hamas genutzt worden, um Angriffe auf das israelische Militär im zentralen Bereich des Gazastreifens zu planen, sagte ein Sprecher am Dienstag. Die Hamas habe den "Kriegsraum" mitten in einer Schule des UN-Hilfswerks für Palästina (UNRWA) eingerichtet.

14. Mai, 20.43 Uhr: UN-Generalsekretär ist "entsetzt" über Rafah-Offensive

UN-Generalsekretär António Guterres (75) hat sich "entsetzt" über die israelische Militäroffensive im südlichen Gazastreifen gezeigt.

"Diese Entwicklungen erschweren den Zugang für humanitäre Hilfe weiter und verschlimmern die ohnehin schon schlimme Situation. Gleichzeitig feuert die Hamas weiterhin wahllos Raketen ab. Zivilisten müssen jederzeit respektiert und geschützt werden, in Rafah und anderswo in Gaza", teilte Guterres-Sprecher Stéphane Dujarric am Dienstag mit.

Es brauche einen sofortigen humanitären Waffenstillstand, eine Freilassung aller Geiseln, die Öffnung des Grenzüberganges Rafah sowie einen ungehinderten humanitären Zugang zum gesamten Gazastreifen.

UN-Generalsekretär António Guterres (75).
UN-Generalsekretär António Guterres (75).  © Craig Ruttle/AP/dpa

14. Mai, 17.02 Uhr: Israels Polizeiminister für Siedlungen in Gaza - "Wir kehren heim"

Mehrere Minister der rechtsnationalen und rechtsextremen Parteien in der Koalitionsregierung des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu (74) haben Medienberichten zufolge bei einer Demonstration die Errichtung jüdischer Siedlungen im Gazastreifen gefordert.

Sie nahmen demnach an einer Kundgebung im südisraelischen Sderot nahe dem Gazastreifen teil, zu der sich mehrere tausend Vertreter der extremen Rechten versammelt hatten.

"Wir müssen jetzt nach Gaza zurückkehren", sagte der Polizeiminister Itamar Ben-Gvir (48) den Berichten zufolge. Dies sei die einzige wahre Lösung. "Wir kehren heim ins heilige Land. Und zweitens müssen wir zu freiwilliger Auswanderung der Einwohner von Gaza ermutigen."

Der Polizeiminister Itamar Ben-Gvir (48).
Der Polizeiminister Itamar Ben-Gvir (48).  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

14. Mai, 16.26 Uhr: Ärzte ohne Grenzen - Weiteres Krankenhaus in Rafah muss schließen

Angesichts der fortschreitenden israelischen Militäroffensive in Rafah im südlichen Gazastreifen hat die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen die Versorgung im Indonesischen Krankenhaus in Rafah eingestellt.

Die 22 dort noch verbliebenen Patientinnen und Patienten seien an andere Einrichtungen überwiesen worden, da ihre Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden konnte, teilte eine Sprecherin am Dienstag mit.

14. Mai, 15.15 Uhr: Völkermord-Verfahren: UN-Gericht berät über Eilantrag gegen Israel

Im Zusammenhang mit der Militäroffensive gegen die islamistische Hamas in Rafah hat der Internationale Gerichtshof im Völkermord-Verfahren gegen Israel erneut eine Anhörung angesetzt.

Am Donnerstag und Freitag will sich das höchste Gericht der Vereinten Nationen mit einem Eilantrag Südafrikas befassen, teilte das Gericht in Den Haag am Dienstag mit. Südafrika fordert unter anderem den sofortigen Rückzug Israels aus Rafah im südlichen Gazastreifen, um einen Völkermord an Palästinensern zu verhindern. Die Lage habe sich durch die Angriffe Israels extrem verschlechtert und das Überleben der Palästinenser sei bedroht.

14. Mai, 13.50 Uhr: UN kritisieren Angriff auf Hilfskonvoi im Gazastreifen

Die Vereinten Nationen haben den Angriff auf einen Hilfskonvoi im Gazastreifen scharf kritisiert. Die Hilfslieferung sei klar als solche markiert gewesen und ihre Route sei vorab dem israelischen Militär übermittelt worden, sagte ein UN-Sprecher in Genf.

Ein indischer UN-Mitarbeiter wurde bei dem Zwischenfall am Montag getötet. Eine weitere Person wurde verletzt. Das israelische Militär hatte nach dem Zwischenfall eine Untersuchung angekündigt. In einer ersten Einschätzung hieß es, das Fahrzeug sei in einer aktiven Kampfzone getroffen worden und das israelische Militär sei über dessen Route nicht informiert gewesen.

Der UN-Sprecher sagte, die Vereinten Nationen informierten Israel über die Routen aller Konvois im Gazastreifen. Das sei Standard und das sei auch am Montag so geschehen.

Statt bei den Menschen, die sie dringend benötigen, zu landen, wurden zahlreiche Lebensmittel von israelischen Demonstranten zerstört.
Statt bei den Menschen, die sie dringend benötigen, zu landen, wurden zahlreiche Lebensmittel von israelischen Demonstranten zerstört.  © Oren Ziv/AFP

14. Mai, 13.36 Uhr: Katar will weiter im Gaza-Krieg vermitteln

Katar will trotz jüngster negativer Reaktionen aus Israel weiter im Gaza-Krieg vermitteln.

Ministerpräsident Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani (43) räumte ein, dass die Rolle Katars als Vermittler zwischen Israel und der Hamas zuletzt eine "Neubewertung" erfahren habe, es wolle diese Funktion jedoch weiter ausfüllen. Er betonte, dass sein Land nicht zulassen werde, als Vermittler "benutzt oder missbraucht" zu werden.

"Wir müssen das Töten beenden", sagte Al Thani, der auch als Außenminister seines Landes fungiert, bei einem Wirtschaftsforum in Doha. "Eine Waffenruhe ist jetzt nötig." Und natürlich müsse es parallel ein Abkommen über die Freilassung der israelischen Geiseln der Hamas geben.

Ministerpräsident Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani (43) sprach zuvor von einem "Stillstand" der Verhandlungen.
Ministerpräsident Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani (43) sprach zuvor von einem "Stillstand" der Verhandlungen.  © KARIM JAAFAR/AFP

14. Mai, 13.28 Uhr: Zahlen zu Toten und Verletzten sind korrekt, so WHO

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat erklärt, dass die von der Gesundheitsbehörde im Gazastreifen täglich veröffentlichten Zahlen der Opfer unter der palästinensischen Bevölkerung vertrauenswürdig seien.

An den Daten sei "nichts falsch", sagt WHO-Sprecher Christian Lindmeier in Genf mit Blick auf in Israel geäußerte Zweifel an den Angaben.

Am Morgen teilte die von der Hamas kontrollierte Behörde mit, in den vergangenen 24 Stunden seien 82 Palästinenser getötet und 234 verletzt worden. (Symbolbild)
Am Morgen teilte die von der Hamas kontrollierte Behörde mit, in den vergangenen 24 Stunden seien 82 Palästinenser getötet und 234 verletzt worden. (Symbolbild)  © AFP

14. Mai, 11.40 Uhr: Israelische Truppen dringen laut Augenzeugenberichten tiefer nach Rafah vor

Israelische Truppen sind laut Augenzeugenberichten am Dienstag tiefer in die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens vorgedrungen. Israelische Panzer bewegten sich demnach von Osten aus in weiter westlich gelegene Viertel wie Al-Dschanina.

Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu den Berichten. Auch Verbündete wie die USA warnen Israel insbesondere wegen der befürchteten Konsequenzen für die Zivilbevölkerung vor einer großen Bodenoffensive in Rafah.

Der militärische Arm der islamistischen Terrororganisation Hamas teilte am Dienstag mit, seine Kämpfer hätten einen israelischen Truppentransporter in Rafah angegriffen. Rettungshubschrauber seien im Bereich des Al-Salam-Viertels gelandet, um Verletzte zu evakuieren. Dieses Viertel liegt ebenfalls tiefer innerhalb der Stadt.

In Rafah hatten bis vergangene Woche mehr als eine Million Menschen Schutz vor Kämpfen im übrigen Gazastreifen gesucht.
In Rafah hatten bis vergangene Woche mehr als eine Million Menschen Schutz vor Kämpfen im übrigen Gazastreifen gesucht.  © AFP

14. Mai, 11.25 Uhr: Nahezu "Stillstand" bei Gesprächen zur Waffenruhe im Gaza-Krieg

Die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sind dem Vermittlerstaat Katar zufolge nahezu zum "Stillstand" gekommen.

Es gebe grundlegende Unstimmigkeiten zwischen der islamistischen Hamas und Israel, sagte der katarische Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani am Dienstag beim Wirtschaftsforum in der Hauptstadt Doha. Eine Seite wolle den Krieg beenden und dann über die Geiseln sprechen, die andere Seite wolle die Geiseln befreien und den Krieg fortsetzen.

"Solange es keine Einigkeit bei diesen beiden Dingen gibt, werden wir zu keinem Ergebnis kommen", so Al Thani. Sollten sich beide Parteien darüber einig werden, dass sowohl eine Feuerpause als auch eine Einigung über die Geiseln notwendig seien, könne es innerhalb weniger Tage zu einem Deal kommen.

Titelfoto: Tsafrir Abayov/AP/dpa

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