Israel-Krieg: Tödliche Schüsse auf UN-Auto wohl von israelischem Panzer
Israel - Israels Feiern zum Unabhängigkeitstag stehen unter dem Eindruck des Gaza-Krieges. Regierungschef Netanjahu will die "Hamas-Monster" besiegen.
"Der Krieg wütet weiter", sagte Netanjahu am Montagabend in einer Videoansprache. Die Armee lieferte sich an dem Tag erneut vom Norden bis in den Süden heftige Kämpfe.
Nach Angaben der Vereinten Nationen wurde unterdessen erstmals ein internationaler UN-Mitarbeiter im Gazastreifen getötet. Er sei bei einem Angriff auf sein Fahrzeug auf dem Weg zu einem Krankenhaus ums Leben gekommen, sagte ein Sprecher am Montag. Ein weiterer Mitarbeiter sei verletzt worden. Hintergründe des Vorfalls wie auch die Nationalität der Opfer blieben zunächst unklar.
Die US-Regierung nahm die israelische Führung derweil vor Anschuldigungen in Schutz, sie begehe im Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen einen Völkermord an Palästinensern.
Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Gaza und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.
14. Mai, 21.47 Uhr: Tödliche Schüsse auf UN-Auto wohl von israelischem Panzer
Nach dem Tod eines internationalen Mitarbeiters der Vereinten Nationen im Gazastreifen geht die Weltorganisation von einem Angriff eines israelischen Panzers auf dessen Fahrzeug aus.
Das teilte UN-Sprecher Farhan Haq am Dienstag in New York mit und identifizierte den getöteten Mitarbeiter als Inder. "Wir sind im Gespräch mit Israel, um genau herauszufinden, wie es zu diesem Vorfall kam", sagte Haq weiter. Eine weitere verletzte Jordanierin werde in einem Krankenhaus behandelt.
14. Mai, 21.11 Uhr: Israelisches Militär: Luftschlag gegen Hamas-Kommandozentrum in Schule
Das israelische Militär hat nach Angaben eines Sprechers bei einem gezielten Luftangriff auf ein Kommandozentrum der islamistischen Hamas mehr als zehn Hamas-Mitglieder getötet.
Die Räumlichkeiten sollen sich in einer Schule befunden haben und seien vom militärischen Flügel der Hamas genutzt worden, um Angriffe auf das israelische Militär im zentralen Bereich des Gazastreifens zu planen, sagte ein Sprecher am Dienstag. Die Hamas habe den "Kriegsraum" mitten in einer Schule des UN-Hilfswerks für Palästina (UNRWA) eingerichtet.
14. Mai, 20.43 Uhr: UN-Generalsekretär ist "entsetzt" über Rafah-Offensive
UN-Generalsekretär António Guterres (75) hat sich "entsetzt" über die israelische Militäroffensive im südlichen Gazastreifen gezeigt.
"Diese Entwicklungen erschweren den Zugang für humanitäre Hilfe weiter und verschlimmern die ohnehin schon schlimme Situation. Gleichzeitig feuert die Hamas weiterhin wahllos Raketen ab. Zivilisten müssen jederzeit respektiert und geschützt werden, in Rafah und anderswo in Gaza", teilte Guterres-Sprecher Stéphane Dujarric am Dienstag mit.
Es brauche einen sofortigen humanitären Waffenstillstand, eine Freilassung aller Geiseln, die Öffnung des Grenzüberganges Rafah sowie einen ungehinderten humanitären Zugang zum gesamten Gazastreifen.
14. Mai, 17.02 Uhr: Israels Polizeiminister für Siedlungen in Gaza - "Wir kehren heim"
Mehrere Minister der rechtsnationalen und rechtsextremen Parteien in der Koalitionsregierung des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu (74) haben Medienberichten zufolge bei einer Demonstration die Errichtung jüdischer Siedlungen im Gazastreifen gefordert.
Sie nahmen demnach an einer Kundgebung im südisraelischen Sderot nahe dem Gazastreifen teil, zu der sich mehrere tausend Vertreter der extremen Rechten versammelt hatten.
"Wir müssen jetzt nach Gaza zurückkehren", sagte der Polizeiminister Itamar Ben-Gvir (48) den Berichten zufolge. Dies sei die einzige wahre Lösung. "Wir kehren heim ins heilige Land. Und zweitens müssen wir zu freiwilliger Auswanderung der Einwohner von Gaza ermutigen."
14. Mai, 16.26 Uhr: Ärzte ohne Grenzen - Weiteres Krankenhaus in Rafah muss schließen
Angesichts der fortschreitenden israelischen Militäroffensive in Rafah im südlichen Gazastreifen hat die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen die Versorgung im Indonesischen Krankenhaus in Rafah eingestellt.
Die 22 dort noch verbliebenen Patientinnen und Patienten seien an andere Einrichtungen überwiesen worden, da ihre Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden konnte, teilte eine Sprecherin am Dienstag mit.
14. Mai, 15.15 Uhr: Völkermord-Verfahren: UN-Gericht berät über Eilantrag gegen Israel
Im Zusammenhang mit der Militäroffensive gegen die islamistische Hamas in Rafah hat der Internationale Gerichtshof im Völkermord-Verfahren gegen Israel erneut eine Anhörung angesetzt.
Am Donnerstag und Freitag will sich das höchste Gericht der Vereinten Nationen mit einem Eilantrag Südafrikas befassen, teilte das Gericht in Den Haag am Dienstag mit. Südafrika fordert unter anderem den sofortigen Rückzug Israels aus Rafah im südlichen Gazastreifen, um einen Völkermord an Palästinensern zu verhindern. Die Lage habe sich durch die Angriffe Israels extrem verschlechtert und das Überleben der Palästinenser sei bedroht.
14. Mai, 13.50 Uhr: UN kritisieren Angriff auf Hilfskonvoi im Gazastreifen
Die Vereinten Nationen haben den Angriff auf einen Hilfskonvoi im Gazastreifen scharf kritisiert. Die Hilfslieferung sei klar als solche markiert gewesen und ihre Route sei vorab dem israelischen Militär übermittelt worden, sagte ein UN-Sprecher in Genf.
Ein indischer UN-Mitarbeiter wurde bei dem Zwischenfall am Montag getötet. Eine weitere Person wurde verletzt. Das israelische Militär hatte nach dem Zwischenfall eine Untersuchung angekündigt. In einer ersten Einschätzung hieß es, das Fahrzeug sei in einer aktiven Kampfzone getroffen worden und das israelische Militär sei über dessen Route nicht informiert gewesen.
Der UN-Sprecher sagte, die Vereinten Nationen informierten Israel über die Routen aller Konvois im Gazastreifen. Das sei Standard und das sei auch am Montag so geschehen.
14. Mai, 13.36 Uhr: Katar will weiter im Gaza-Krieg vermitteln
Katar will trotz jüngster negativer Reaktionen aus Israel weiter im Gaza-Krieg vermitteln.
Ministerpräsident Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani (43) räumte ein, dass die Rolle Katars als Vermittler zwischen Israel und der Hamas zuletzt eine "Neubewertung" erfahren habe, es wolle diese Funktion jedoch weiter ausfüllen. Er betonte, dass sein Land nicht zulassen werde, als Vermittler "benutzt oder missbraucht" zu werden.
"Wir müssen das Töten beenden", sagte Al Thani, der auch als Außenminister seines Landes fungiert, bei einem Wirtschaftsforum in Doha. "Eine Waffenruhe ist jetzt nötig." Und natürlich müsse es parallel ein Abkommen über die Freilassung der israelischen Geiseln der Hamas geben.
14. Mai, 13.28 Uhr: Zahlen zu Toten und Verletzten sind korrekt, so WHO
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat erklärt, dass die von der Gesundheitsbehörde im Gazastreifen täglich veröffentlichten Zahlen der Opfer unter der palästinensischen Bevölkerung vertrauenswürdig seien.
An den Daten sei "nichts falsch", sagt WHO-Sprecher Christian Lindmeier in Genf mit Blick auf in Israel geäußerte Zweifel an den Angaben.
14. Mai, 11.40 Uhr: Israelische Truppen dringen laut Augenzeugenberichten tiefer nach Rafah vor
Israelische Truppen sind laut Augenzeugenberichten am Dienstag tiefer in die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens vorgedrungen. Israelische Panzer bewegten sich demnach von Osten aus in weiter westlich gelegene Viertel wie Al-Dschanina.
Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu den Berichten. Auch Verbündete wie die USA warnen Israel insbesondere wegen der befürchteten Konsequenzen für die Zivilbevölkerung vor einer großen Bodenoffensive in Rafah.
Der militärische Arm der islamistischen Terrororganisation Hamas teilte am Dienstag mit, seine Kämpfer hätten einen israelischen Truppentransporter in Rafah angegriffen. Rettungshubschrauber seien im Bereich des Al-Salam-Viertels gelandet, um Verletzte zu evakuieren. Dieses Viertel liegt ebenfalls tiefer innerhalb der Stadt.
14. Mai, 11.25 Uhr: Nahezu "Stillstand" bei Gesprächen zur Waffenruhe im Gaza-Krieg
Die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sind dem Vermittlerstaat Katar zufolge nahezu zum "Stillstand" gekommen.
Es gebe grundlegende Unstimmigkeiten zwischen der islamistischen Hamas und Israel, sagte der katarische Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani am Dienstag beim Wirtschaftsforum in der Hauptstadt Doha. Eine Seite wolle den Krieg beenden und dann über die Geiseln sprechen, die andere Seite wolle die Geiseln befreien und den Krieg fortsetzen.
"Solange es keine Einigkeit bei diesen beiden Dingen gibt, werden wir zu keinem Ergebnis kommen", so Al Thani. Sollten sich beide Parteien darüber einig werden, dass sowohl eine Feuerpause als auch eine Einigung über die Geiseln notwendig seien, könne es innerhalb weniger Tage zu einem Deal kommen.
14. Mai, 10.50 Uhr: Ägypten erwägt Beziehungen zu Israel einzuschränken
Angesichts des harten Vorgehens des israelischen Militärs im Gazastreifen erwägt Ägypten einem Medienbericht zufolge die diplomatischen Beziehungen zum Nachbarland Israel einzuschränken.
Das "Wall Street Journal" berichtete am Dienstag unter Berufung auf ägyptische Regierungsbeamte, dass eine der Folgen der Abzug des ägyptischen Botschafters aus Tel Aviv sein könnte. Zum jetzigen Zeitpunkt gebe es aber keine Pläne, die Beziehungen komplett abzubrechen, hieß es weiter. Offizielle Angaben aus Kairo gab es zunächst nicht.
Am Sonntag hatte Ägypten bereits in einem Zeichen zunehmender Frustration über Israels Krieg im Gazastreifen angekündigt, sich der von Südafrika angestrengten Völkermord-Klage gegen Israel anzuschließen.
14. Mai, 9.48 Uhr: Rakete aus Gaza auf israelische Küstenstadt Aschkelon abgefeuert
Aus dem Gazastreifen ist am Dienstag erneut eine Rakete auf die israelische Küstenstadt Aschkelon abgefeuert worden. In der Stadt nördlich des Gazastreifens heulten die Warnsirenen.
Die israelische Nachrichtenseite Ynet berichtete, das Geschoss sei von der Raketenabwehr abgefangen worden. Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte oder Sachschaden. Am Sonntag war eine Rakete in einem Wohnhaus in Aschkelon eingeschlagen. Dabei wurden drei Menschen verletzt.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als sieben Monaten sind nach israelischen Angaben mehr als 16.600 Geschosse aus dem Küstenstreifen auf Israel abgefeuert worden.
14. Mai, 9.40 Uhr: Hamas-Gesundheitsministerium aktualisiert Zahl der Kriegstoten auf 35.173
Während des seit mehr als sieben Monaten andauernden Krieges zwischen Israel und der Terrorgruppe Hamas sind mindestens 35.173 Menschen in dem Gebiet getötet wurden.
Das gab das Gesundheitsministerium des von der Hamas regierten Gazastreifens gab am Dienstag bekannt. Seit Beginn des Krieges, als militante Hamas-Kämpfer Israel am 7. Oktober angriffen, wurden im Gazastreifen 79.061 Menschen verwundet.
14. Mai, 6.20 Uhr: Vermittler wollen Verhandlungen über Waffenruhe fortsetzen
Die arabischen Vermittler hoffen, die Kluft zwischen den beiden Konfliktparteien zu verringern, wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf ägyptische Beamte berichtete.
Sie erwarteten, dass sie diese Woche in Doha, der Hauptstadt von Katar, erneut zu Gesprächen zusammenkommen, wie es hieß. Eine Verhandlungsrunde in der ägyptischen Hauptstadt Kairo war vor Kurzem ergebnislos verlaufen. Da Israel und die Hamas nicht direkt miteinander verhandeln, fungieren Ägypten, Katar und die USA als Vermittler.
Derweil weitete die israelische Armee ihre Angriffe im Gazastreifen wieder auf Gebiete aus, in denen das Militär schon zuvor im Einsatz gewesen war. So lieferte sie sich am Montag an verschiedenen Orten im Norden, im Zentrum und im Süden des abgeriegelten Küstengebiets erneut heftige Gefechte, darunter auch in der an Ägypten grenzenden Stadt Rafah.
14. Mai, 6.15 Uhr: Familien der Geiseln: Unsere Hoffnung ist noch nicht verloren
Am Vorabend des Unabhängigkeitstages erinnerten bei einer Kundgebung in Tel Aviv nach Angaben der Veranstalter rund 100.000 Menschen an das Schicksal der 132 Geiseln im Gazastreifen. Die Kundgebung stand unter dem Motto "Unsere Hoffnung ist noch nicht verloren".
Dabei gab es auch Proteste gegen Netanjahu und seine Regierung. Vor dem Hintergrund der festgefahrenen Verhandlungen über die Freilassung der in Gaza festgehaltenen Geiseln und eine Waffenruhe sagte ein Redner der Kundgebung am Abend: "Die Regierung, die sie mit höchster Wachsamkeit schützen sollte, hat kein Recht, über den Preis für ihre Rückkehr zu sprechen. (...) Es gibt keinen Preis für das Leben der Geiseln."
14. Mai, 6.13 Uhr: Israel laut Netanjahu im Kampf um seine Existenz
Netanjahu (74) bezeichnete den Krieg am Montag bei der zentralen Zeremonie zum Soldatengedenktag als Kampf um die Existenz seines Landes.
Am Abend sagte er anlässlich des Unabhängigkeitstages seines Landes in seiner Videoansprache: "Obwohl es sich nicht um einen regulären Unabhängigkeitstag handelt, ist dies für uns eine besondere Gelegenheit, uns der Bedeutung unserer Unabhängigkeit bewusst zu werden". Unabhängigkeit, "uns aus eigener Kraft zu verteidigen", sagte er.
Der Ausgang des Kriegs wird nach Einschätzung seines Verteidigungsministers Joav Galant (65) das Leben der Israelis in den kommenden Jahrzehnten bestimmen. "Dies ist ein Krieg ohne Alternative", sagte Galant. "Dies ist ein Krieg, der weitergehen wird, bis wir unsere Geiseln zurückbringen, die Herrschaft der Hamas und ihre militärischen Fähigkeiten zerschlagen und dem Staat Israel sein Gedeihen und Schaffen und seinen Bürgern das Lächeln auf ihren Gesichtern zurückgeben."
14. Mai, 6.10 Uhr: Fast 450.000 Menschen binnen einer Woche aus Rafah geflohen , so UN
Fast 450.000 Menschen haben laut UN-Schätzungen binnen einer Woche die mit Binnenflüchtlingen überfüllte Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens verlassen.
"Leere Straßen in Rafah, während Familien weiter fliehen auf der Suche nach Sicherheit", schrieb das Palästinenserhilfswerk UNRWA am Dienstag auf der Plattform X. Die israelische Armee war vor gut einer Woche von Osten auf die Stadt vorgerückt und kontrolliert seitdem auch den palästinensischen Teil des Rafah-Grenzübergangs nach Ägypten. Israel übt militärischen Druck auf die Hamas in Rafah aus, um die Freilassung der Geiseln zu erreichen. Israel will auch die verbliebenen Bataillone der Islamistenorganisation zerschlagen.
"Die Menschen sind ständig mit Erschöpfung, Hunger und Angst konfrontiert", hieß es in dem X-Post von UNRWA. "Es ist nirgendwo sicher. Eine sofortige Waffenruhe ist die einzige Hoffnung."
13. Mai, 22.30 Uhr: US-Regierung: Israel begeht keinen Völkermord in Gaza
Die US-Regierung hat die israelische Führung vor Anschuldigungen in Schutz genommen, sie begehe im Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen einen Völkermord an Palästinensern.
"Wir glauben nicht, dass das, was in Gaza geschieht, ein Genozid ist", sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Montag in Washington. "Wir haben diese Behauptung stets entschieden zurückgewiesen."
Sullivan sagte, die USA hätten ihren Standpunkt zu dieser Frage auch vor dem Internationalen Gerichtshof schriftlich und detailliert dargelegt. Er betonte zugleich: "Wir glauben, dass Israel mehr tun kann und muss, um den Schutz und das Wohlergehen unschuldiger Zivilisten zu gewährleisten."
13. Mai, 20.21 Uhr: Erdogan: Mehr als 1000 Hamas-Mitglieder werden in der Türkei behandelt
Mitglieder der palästinensischen islamistischen Terror-Organisation Hamas werden nach Angaben des türkischen Staatschefs, Recep Tayyip Erdogan, in der Türkei medizinisch versorgt.
"In meinem Land werden derzeit mehr als 1000 Mitglieder der Hamas in unseren Krankenhäusern behandelt", sagte Erdogan am Montag in Ankara bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis.
Zum wiederholten Mal bezeichnete Erdogan die Hamas, die in Europa, den USA und Israel als Terrororganisation gelistet ist, als Widerstandsorganisation. Sie kämpfe dafür, "ihr eigenes Territorium und ihr Volk zu schützen", so Erdogan. Nähere Angaben dazu, wo die Hamas-Mitglieder verwundet wurden oder wie sie in die Türkei gelangten, machte Erdogan nicht.
13. Mai, 20.20 Uhr: UN: Erster Tod eines internationalen Mitarbeitenden im Gazastreifen
Ein Mitarbeitender der Vereinten Nationen ist bei einem Angriff auf sein Fahrzeug im Gazastreifen getötet worden.
Ein weiterer UN-Mitarbeitender wurde der Weltorganisation zufolge bei dem Vorfall verletzt. Nach Angaben eines Sprechers vom Montag handelt es sich um den ersten internationalen UN-Mitarbeitenden, der in Gaza getötet wurde. Genaue Hintergründe, die Nationalität der Opfer sowie deren Geschlecht blieben zunächst unklar.
Das Auto, mit dem die Mitarbeitenden zu einem Krankenhaus unterwegs waren, sei aber klar als UN-Fahrzeug markiert gewesen. Insgesamt wurden fast 200 UN-Mitarbeitende seit Beginn des Gaza-Krieges getötet - bislang waren alle von ihnen Palästinenser.
13. Mai, 17.02 Uhr: Israelische Rechtsextremisten versuchen Hilfstransport aufzuhalten
Eine Gruppe rechtsextremer israelischer Aktivisten hat am Montag laut Medienberichten versucht, einen Transport mit Hilfsgütern für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen aufzuhalten.
Die Lastwagen seien am Grenzübergang zwischen dem südlichen Westjordanland und Israel aufgehalten worden, meldeten israelische und palästinensische Medien. Die Aktivisten hätten zudem Hilfsgüter von den Lastwagen gezogen.
Die israelische Zeitung "The Times of Israel" berichtete, vier der etwa hundert Aktivisten seien festgenommen worden. Bei dem Protest wurden den Berichten zufolge neun der Lastwagen beschädigt.
13. Mai, 15.37 Uhr: Fast 360.000 Menschen bereits aus Rafah geflohen
Seit dem Vorrücken der israelischen Armee in Rafah sind nach UN-Angaben bereits fast 360.000 Menschen aus der Stadt im Süden des Gazastreifens geflohen.
Die Menschen hätten die Stadt seit der Veröffentlichung der ersten Räumungsaufforderungen der israelischen Armee vor einer Woche verlassen, teilte das Palästinenserhilfswerk UNRWA am Montag auf X mit. "Im Norden des Gazastreifens haben Bombardierungen und weitere Evakuierungsbefehle mehr Vertreibung und Angst für tausende von Familien verursacht", hieß es weiter in der Mitteilung.
13. Mai, 14.19 Uhr: Auswärtiges Amt: Immer noch dreistellige Zahl an Deutschen in Gaza
Nach Angaben des Auswärtigen Amtes befindet sich derzeit noch eine niedrige dreistellige Zahl an deutschen Staatsbürgern im Gazastreifen.
Dies gehe aus tagesaktuellen Daten der Krisenvorsorgeliste Elefand hervor, wie ein Sprecher des Außenamtes am Montag in Berlin auf Nachfrage eines Journalisten mitteilte. "Wir konnten ja seit November 2023 mehreren hundert deutschen Staatsangehörigen dabei behilflich sein, Gaza zu verlassen", erklärte der Sprecher weiter. "Es gibt jetzt nach wie vor immer noch einige, die tatsächlich in Gaza sind und gerne auch ausreisen wollen."
Das Auswärtige Amt unterstütze deutsche Staatsangehörige, die versuchen würden, Gaza zu verlassen, mit allen verfügbaren Mitteln, bekräftigte der Sprecher. Eine regelmäßige Auskunft über die Zahl der deutschen Staatsbürger, die sich im Kriegsgebiet Gaza befinden, gibt es nach Angaben des Auswärtigen Amtes nicht.
13. Mai, 11.40 Uhr: Nethanjahu: Gaza-Krieg als Existenzkampf gegen "Hamas-Monster"
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den Gaza-Krieg als Kampf um die Existenz Israels bezeichnet.
"Bei dem Krieg geht es darum: Es sind entweder wir, Israel, oder sie, die Hamas-Monster", sagte Netanjahu am Montag bei der zentralen Zeremonie zum Soldatengedenktag auf dem Herzlberg in Jerusalem. "Entweder Existenz, Freiheit, Sicherheit und Wohlstand oder Auslöschung, Massaker, Vergewaltigungen und Unterwerfung."
Netanjahu sagte, Israel sei "entschlossen, in diesem Kampf zu siegen". Der Feind werde "weiter einen hohen Preis für seine bösartigen Taten zahlen".
13. Mai, 11.18 Uhr: Krieg wird laut Israels Verteidigungsminister kommende Jahrzehnte prägen
Der Ausgang des Gaza-Kriegs wird nach Einschätzung des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant das Leben der Israelis in den kommenden Jahrzehnten bestimmen.
"Dies ist ein Krieg ohne Alternative", sagte Galant am Montag bei einer Ansprache zum Soldaten-Gedenktag in Israel. "Dies ist ein Krieg, der weitergehen wird, bis wir unsere Geiseln zurückbringen, die Herrschaft der Hamas und ihre militärischen Fähigkeiten zerschlagen und dem Staat Israel sein Gedeihen und Schaffen und seinen Bürgern das Lächeln auf ihren Gesichtern zurückgeben."
Ziel sei es auch, dass rund eine Viertelmillion Israelis, die wegen des Kriegs die Grenzorte zum Gazastreifen und zum Libanon verlassen mussten, in ihre Wohnorte zurückkehren könnten.
13. Mai, 6.15 Uhr: Israel gedenkt seiner getöteten Soldaten
In ganz Israel ist am Sonntagabend der getöteten Soldaten und Terroropfer gedacht worden. Der alljährliche Gedenktag stand diesmal unter dem Eindruck des andauernden Krieges in Gaza.
Der israelische Staatspräsident Isaac Herzog hat am Sonntagabend am alljährlichen Gedenktag für die getöteten Soldaten und Terroropfer des Landes den Selbstbehauptungswillen Israels unterstrichen. "Ich erinnere uns und die gesamte Welt daran: Wir wollten niemals diesen schrecklichen Krieg. Nicht diesen und nicht seine Vorgänger", sagte er auf der zentralen Feier an der Klagemauer in Jerusalem. "Aber so lange unsere Feinde uns zerstören wollen, werden wir das Schwert nicht niederlegen."
12. Mai, 22.24 Uhr: Biden-Berater Sullivan: Lassen Israel nicht im Stich
Die US-Regierung hat Israel versichert, trotz einer zurückgehaltenen Munitionslieferung hinter dem Verbündeten zu stehen.
US-Präsident Joe Biden (81) wolle zwar nicht, dass US-Waffen bei einem größeren Militäreinsatz in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens zum Einsatz kämen, sagte Bidens Sicherheitsberater Jake Sullivan (47) in einem Sonntag ausgestrahlten Interview des US-Senders ABC News.
"Das soll nicht heißen, dass er Israel im Stich lässt oder es von den Waffen abschneidet." Biden gehe es um "eine bestimmte Operation", von der er nicht glaube, dass durch sie die islamistische Hamas besiegt werden könne. "Niemand hat Israel stärker unterstützt als Joe Biden", sagte Sullivan. Biden habe deutlich gemacht, dass er weiterhin dafür sorgen werde, dass Israel über das verfüge, was es brauche, um sich zu verteidigen.
12. Mai, 20.40 Uhr: US-Außenminister warnt Israel vor Chaos und Anarchie im Gazastreifen
Die US-Regierung hat Israels Kriegsführung vor allem mit Blick auf die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens kritisiert. Israel sei auf dem besten Weg, einen Aufstand mit vielen bewaffneten Hamas-Kämpfern zu erben, sagte US-Außenminister Antony Blinken (62) am Sonntag im US-Fernsehen.
Es drohe ein Vakuum, das von Chaos, Anarchie und wahrscheinlich von der Hamas wieder aufgefüllt werde. "Wir haben mit ihnen über einen viel besseren Weg gesprochen, um zu einem dauerhaften Ergebnis, zu dauerhafter Sicherheit zu gelangen, sowohl im Gazastreifen selbst als auch in der gesamten Region", betonte Blinken. Partner würden sich gegenseitig die Wahrheit sagen.
12. Mai, 19.02 Uhr: Grenzübergang zum nördlichen Gazastreifen geöffnet
Israel hat am Sonntag nach Angaben eines Militärsprechers den Grenzübergang "Western Eretz" zum nördlichen Gazastreifen für humanitäre Hilfstransporte geöffnet.
Dadurch solle die Zahl der Hilfstransporte in den Gazastreifen und insbesondere in den nördlichen Bereich erhöht werden, hieß es. Am Sonntag hätten bereits Dutzende Lastwagen mit Mehl aus dem Hafen von Aschdod den Übergang passiert. Das Welternährungsprogramm (WFP) hatte vor Hunger im Norden des Gazastreifen gewarnt. Dort schreite die Unterernährung bei Kindern mit großer Geschwindigkeit voran, hieß es in einem Bericht zur Lage in dem Gebiet.
12. Mai, 18.24 Uhr: Militär gibt Tötung von führendem Hamas-Mitglied bekannt
Das israelische Militär hat am Sonntag die Tötung eines führenden Mitglieds der islamistischen Hamas bei einem Luftangriff in Gaza am Freitag bekannt gegeben.
Der Mann habe zu einer der Kampftruppen der Hamas gehört und sei einer der Hamas-Kämpfer gewesen, die für die Bewachung der entführten israelischen Soldatin Noa Marciano zuständig gewesen sei. Marciano war nach dem Terrorangriff am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt und dort später ermordet worden. Das israelische Militär hatte die Leiche der 19-Jährigen im November geborgen und nach Israel zurückgebracht.
12. Mai, 16.55 Uhr: USA untersuchen mögliche Völkerrechtsverstöße Israels weiter
Die US-Regierung will nach der Veröffentlichung eines Berichts zu möglichen Völkerrechtsverstößen Israels weitere Untersuchungen anstellen.
"Wir haben also eine Reihe von Vorfällen, die wir weiterhin untersuchen, um die bestmögliche Einschätzung zu bekommen", sagte US-Außenminister Antony Blinken am Sonntag im US-Fernsehen. Mit Blick auf den Einsatz von US-Waffen im Gaza-Krieg sei man besorgt über Vorfälle, "bei denen angesichts der Gesamtheit des Schadens, der Kindern, Frauen und Männern zugefügt wurde", die Einschätzung gerechtfertigt sei, dass Israel in bestimmten Fällen in einer Weise gehandelt habe, die nicht mit dem Völkerrecht vereinbar sei.
Allerdings sei das militärische Umfeld "komplex", weswegen man keine abschließende Bewertung vornehmen könne.
12. Mai, 15.18 Uhr: Netanjahu lobt Israels ESC-Kandidatin Eden Golan
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die Kandidatin seines Landes beim Eurovision Song Contest (ESC) am Sonntag überschwänglich gelobt.
Die 20-jährige Eden Golan war in Malmö teilweise sehr angefeindet worden. Proteste gegen die Teilnahme Israels wegen des Gaza-Kriegs hatten die Schlagerparty in diesem Jahr stark geprägt.
Beim Vortragen ihres Liedes "Hurricane" - in dem unausgesprochene Trauer über das Hamas-Massaker am 7. Oktober anklingt - musste Golan Pfiffe und Buhs über sich ergehen lassen. Letztlich kam die israelische Sängerin auf den fünften Platz.
Netanjahu sprach am Sonntag telefonisch mit Golan und sagte ihr: "Was für ein Erfolg, was für eine Ehre, das ist etwas Großartiges - gut gemacht!" In einem Wortspiel sagte der Ministerpräsident: "Sie riefen Buhs, wir riefen "douze" - douze points (zwölf Punkte auf Französisch)."
12. Mai, 12.53 Uhr: Cameron: Kein britischer Bodeneinsatz für Hilfslieferungen in Gaza
Der britische Außenminister David Cameron hat einem Bodeneinsatz britischer Soldaten zur Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen eine Absage erteilt.
"Ein Einsatz britischer Bodentruppen ist ein Risiko, das wir nicht eingehen sollten", sagte Cameron am Sonntag der BBC. Britische oder auch US-Truppen könnten gezielt angegriffen werden, daher sei es eine "kluge Entscheidung", darauf zu verzichten.
12. Mai, 9.44 Uhr: Heftige Gefechte auch im Norden des Gazastreifens
Auch im Norden des Gazastreifens liefern israelische Streitkräfte sich weiter heftige Gefechte mit bewaffneten Palästinensern. Der militärische Arm der Terrororganisation Hamas berichtete am Sonntag von schweren Zusammenstößen seiner Kämpfer mit israelischen Soldaten im Bereich von Dschabalia.
Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari hatte am Samstagabend gesagt, Kampfflugzeuge hätten Ziele in Dschabalia im Norden des Gazastreifens angegriffen, nachdem die Zivilbevölkerung dort evakuiert worden sei.
Die "Times of Israel" berichtete am Sonntag, die Armee sei von der Präsenz von 100.000 bis 150.000 Palästinensern in dem Gebiet von Dschabalia ausgegangen, zu deren Räumung sie aufgerufen hatte. Das Palästinenserhilfswerk UNRWA hatte sich "äußerst besorgt" über die Evakuierungsaufrufe für Rafah im Süden und Dschabalia im Norden des Küstenstreifens geäußert.
12. Mai, 7.56 Uhr: Israels Armee setzt "begrenzte" Einsätze in Rafah fort
Die israelische Armee setzt ihre nach eigenen Angaben "präzisen" Vorstöße in der mit Flüchtlingen überfüllten Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens fort.
"Unsere Operationen gegen die Hamas in Rafah bleiben begrenzt und konzentrieren sich auf taktische Vorstöße, taktische Anpassungen und militärische Vorteile und haben dicht besiedelte Gebiete gemieden", sagte Armeesprecher Daniel Hagari in einer in der Nacht zum Sonntag verbreiteten Erklärung.
Am Samstag hatte die Armee die Bevölkerung aufgerufen, weitere Gebiete im Osten und erstmals auch im Zentrum der Stadt zu verlassen. Israel hatte zu Wochenbeginn den Einsatz von Bodentruppen zunächst in den östlichen Außenbezirken von Rafah gestartet.
Seither seien "Dutzende von Terroristen ausgeschaltet", unterirdische Terrortunnel freigelegt und große Mengen an Waffen sichergestellt worden, sagte Hagari.
12. Mai, 7 Uhr: Israels Militärchef fordert Nachkriegs-Strategie für Gaza
Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hat Medienberichten zufolge das Fehlen von Plänen für den Aufbau einer Zivilverwaltung im umkämpften Gazastreifen beklagt.
Israels Armee müsse mangels einer politischen Strategie für die Zeit nach dem Krieg immer wieder an Orten im Gazastreifen wie zuletzt in Dschabalia im Norden kämpfen, die sie eigentlich zuvor eingenommen und aus denen sie sich zurückgezogen hatte.
Das habe Halevi bei Sicherheitsberatungen mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gesagt, hieß es in israelischen Medienberichten.
"Solange es keinen diplomatischen Prozess gibt, um eine Verwaltung im Gazastreifen aufzubauen, die nicht der Hamas angehört, müssen wir immer wieder Kampagnen an anderen Orten starten, um die Infrastruktur der Hamas zu zerstören", wurde Halevi zitiert. "Es wird eine Sisyphusarbeit sein."
11. Mai, 20.47 Uhr: Kanzler Scholz spricht Warnung an Israel aus
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) hat Israel vor einer Ausweitung des Militäreinsatzes im Gazastreifen auf die Stadt Rafah gewarnt.
"Wir halten eine Offensive auf Rafah (...) für unverantwortlich", sagte der SPD-Politiker am Samstag bei einer Talkrunde des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) in Potsdam. "Wir warnen davor, und wir glauben nicht, dass es irgendein Konzept gibt, das am Ende darauf hinausläuft, dass das ohne unglaubliche menschliche Verluste unschuldiger Zivilisten vor sich geht."
Er bekräftigte zugleich, Israel habe das Recht, sich zu verteidigen und die islamistische Hamas zu bekämpfen. Es müsse auch humanitäre Hilfe nach Gaza kommen und eine Perspektive für ein friedliches Miteinander geben, bei dem zwei Staaten nebeneinander existieren könnten.
11. Mai, 14.28 Uhr: Weiter Kämpfe im Osten Rafahs
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben ihren Einsatz in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen fortgesetzt.
Die Truppen gingen weiterhin gegen die islamistischen Hamas an spezifischen Orten im Osten von Rafah vor, teilte das Militär am Samstag mit. In den letzten 24 Stunden hätten die Einsatzkräfte dort "zahlreiche Terroristen im Nahkampf ausgeschaltet und die terroristische Infrastruktur in dem Gebiet zerstört".
Israelische Truppen seien auch weiterhin auf der Gaza-Seite des Grenzübergangs Rafah aktiv. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
11. Mai, 12.09 Uhr: Israels Armee ordnet Evakuierung weiterer Gebiete in Rafah an
Die israelische Armee hat Bewohner von Rafah am Samstag dazu aufgefordert, weitere Gebiete im Osten sowie im Zentrum der südlichen Gaza-Stadt zu verlassen.
ie Menschen in diesen Gebieten müssten sich unverzüglich in die Ortschaft Al-Mawasi an der Mittelmeerküste begeben, hieß es von der israelischen Armee.
Die Aufforderung deutet darauf hin, dass das Militär beabsichtigt, seinen Einsatz gegen Stellungen und Kampfeinheiten der islamistischen Hamas in der Stadt an der Grenze zu Ägypten auszuweiten. Der Einsatz, der seit Wochenbeginn andauert, ist umstritten.
In Rafah sollen sich mehr als eine Million Menschen zusammendrängen, die vor den Kampfhandlungen in den anderen Teilen des palästinensischen Gazastreifens geflohen sind.
11. Mai, 7.07 Uhr: Verhandlungen über Waffenruhe laut USA in Sackgasse
Die Verhandlungen im Gaza-Krieg über eine Waffenruhe und Freilassung von Geiseln stecken nach Einschätzung der USA in einer Sackgasse.
Dass die jüngste Verhandlungsrunde in Kairo ergebnislos verlief, sei "zutiefst bedauerlich", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Freitag (Ortszeit) in Washington. Die Treffen seien vorerst beendet.
Man bemühe sich aber, beide Seiten dazu zu bewegen, die Diskussionen fortzusetzen. "Wir glauben immer noch, dass eine Einigung möglich ist", sagte Kirby.
11. Mai, 7.03 Uhr: Südafrika fordert Rückzug Israels aus Rafah
Angesichts der israelischen Offensive in Rafah im südlichen Gazastreifen hat sich Südafrika erneut an den Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag gewandt.
In einem Eilantrag wird gefordert, der IGH müsse Israel zu weiteren Schritten bewegen, um einen "Völkermord" an Palästinensern zu verhindern. Unter anderem solle Israel sich sofort aus Rafah zurückziehen.
10. Mai, 22.10 Uhr: Weltsicherheitsrat verlangt Aufklärung zu Massengräbern in Gaza
Der Weltsicherheitsrat in New York verlangt Aufklärung zu im Gazastreifen entdeckten Massengräbern.
"Die Mitglieder des Sicherheitsrats betonten die Notwendigkeit einer Rechenschaftspflicht für Verstöße gegen das Völkerrecht und forderten, dass den Ermittlern ungehinderter Zugang zu allen Orten von Massengräbern in Gaza gewährt werden muss", teilten die Vereinten Nationen mit.
Nahe dem Nasser-Krankenhaus in Chan Junis und dem Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt waren in den vergangenen Wochen Gräber mit mehreren hundert Leichen gefunden worden.
10. Mai, 22.05 Uhr: UN-Gericht erhält neuen Eilantrag gegen Israel
Angesichts der Zuspitzung im Gazastreifen hat Südafrika beim Internationalen Gerichtshof weitere Maßnahmen gegen Israel gefordert.
Die humanitären Folgen des Angriffs auf Rafah bedeuteten nicht nur eine Eskalation der bisherigen Situation, sondern schüfen eine neue Sachlage, heißt es in einem Eilantrag an das oberste UN-Gericht in Den Haag.
Zum Schutz der palästinensischen Bevölkerung vor "genozidaler Vernichtung" solle der Gerichtshof eine neue Anordnung erlassen. Konkret verlangte Südafrika einen militärischen Rückzug Israels aus Rafah und wirksame Maßnahmen für einen ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe durch die Vereinten Nationen, andere Organisationen sowie für Ermittler und Medien.
10. Mai, 20.50 Uhr: Hamas will Verhandlungen über Waffenruhe "überdenken"
Angesichts der Angriffe auf Rafah hat die militant-islamistische Hamas mögliche Auswirkungen auf die indirekten Gespräche über eine Waffenruhe ins Spiel gebracht.
Die israelische Regierung nutze die Verhandlungen, bei denen Ägypten, Katar und die USA vermitteln, als "Feigenblatt, um Rafah und die Grenzübergänge anzugreifen und um ihren Auslöschungskrieg gegen unser Volk fortzusetzen", hieß es in einer Erklärung, die die palästinensische Organisation veröffentlichte.
Die israelische Seite trage nun die "volle Verantwortung", falls die Gespräche scheitern sollten, so die Terrormiliz. Die Führung der Hamas werde sich mit ihren palästinensischen Verbündeten beraten, "um unsere Verhandlungsstrategie zu überdenken".
10. Mai, 19 Uhr: Verhandlungen laut Hamas auf den Ausgangspunkt zurückgeworfen
Die militant-islamistische Hamas wirft Israel vor, durch Änderungen an einem Entwurf für einen Friedensplan die Bemühungen um ein Ende der Kämpfe im Gazastreifen "auf den Ausgangspunkt" zurückgeworfen zu haben.
"Die Ablehnung des Vorschlags der Vermittler durch Israel... hat die Dinge wieder auf den Nullpunkt zurückgeworfen", erklärte die militante Gruppe in einer englischsprachigen Erklärung. Die palästinensische Organisation kündigte an, mit verschiedenen palästinensischen Fraktionen die Strategie bei den Friedensverhandlungen zu überprüfen.
10. Mai, 18.45 Uhr: Frau in südisraelischer Stadt bei Raketenangriff aus Gaza verletzt
Bei einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen hat am Freitag eine Frau in der israelischen Stadt Beerscheba leichte Verletzungen erlitten.
Die 37-Jährige habe sich auf einem Spielplatz in der Stadt im Süden des Landes befunden, berichtete der Sender Kan. Vier weitere Geschosse seien über offenem Gelände niedergegangen, schrieb das Portal "haaretz.com". Die Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der islamistischen Hamas, reklamierten den Angriff in ihrem Telegram-Kanal für sich.
Beerscheba liegt rund 50 Kilometer vom Gazastreifen entfernt. Vor dem Einschlagen der Raketen lösten die Behörden Alarm aus.
10. Mai, 18.15 Uhr: Deutschland betont nach UN-Enthaltung Ziel einer Zwei-Staaten-Lösung
Nach seiner Enthaltung bei einer UN-Abstimmung zur Empfehlung einer palästinensischen Vollmitgliedschaft bei den Vereinten Nationen hat Deutschland das Ziel einer Zwei-Staaten-Lösung in Nahost betont.
"Wenn die sofortige Vollmitgliedschaft all das Leid, das wir erleben, beenden würde, hätten wir heute aus vollem Herzen mit Ja gestimmt", sagte der stellvertretende deutsche Botschafter Thomas Zahneisen vor der UN-Vollversammlung am Freitag in New York.
Jedoch könnten lediglich direkte Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern zu einem nachhaltigen Frieden führen.
10. Mai, 18 Uhr: Israel verurteilt UN-Empfehlung für Vollmitgliedschaft der Palästinenser
Der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan warf der Vollversammlung vor der Abstimmung vor, "die Errichtung eines palästinensischen Terrorstaates" voranzutreiben.
"Sie haben die Vereinten Nationen für moderne Nazis und völkermörderische Dschihadisten geöffnet, die sich für die Errichtung eines islamischen Staates in ganz Israel, in der Region einsetzen und jeden jüdischen Mann, jede jüdische Frau und jedes jüdische Kind ermorden. Es macht mich krank."
Erdan schredderte vor dem Rednerpult in einem symbolischen Akt Zettel, auf denen "Charta der Vereinten Nationen" stand. Mit den Worten "schämen Sie sich" beendete er seine Rede. Israels Außenminister Katz nannte den Beschluss eine "willkürliche, absurde und inkohärente Entscheidung, die die Mörder der Hamas belohnt".
10. Mai, 17.45 Uhr: UN stärken Rechte der Palästinenser und empfehlen Mitgliedschaft
Die Vollversammlung der Vereinten Nationen stärkt die Rolle der Palästinenser innerhalb des größten UN-Gremiums deutlich.
Eine am Freitag mit überwältigender Mehrheit angenommene Resolution in New York räumt dem Beobachterstaat Palästina eine deutlich erweiterte Teilnahme an den Sitzungen der Vollversammlung ein, gibt ihm aber kein reguläres Stimmrecht. Zudem forderte das Gremium mit 193 Mitgliedsstaaten vom ausschlaggebenden Weltsicherheitsrat die "wohlwollende" Prüfung einer Vollmitgliedschaft Palästinas.
Für die Resolution stimmten 143 Länder, 9 Staaten votierten dagegen. 25 Länder enthielten sich - darunter auch Großbritannien und Deutschland, das Palästina nicht als unabhängiges Land anerkennt. Israels engster Verbündeter, die USA, lehnten den Antrag ab. Die Vollversammlung stellte mit dessen Annahme fest, dass der "Staat Palästina (...) zur Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen zugelassen werden sollte" - der Sicherheitsrat solle diese "noch einmal wohlwollend prüfen".
10. Mai, 16.20 Uhr: Zwei Menschen bei israelischem Drohnenangriff im Libanon getötet
Bei einem israelischen Drohnenangriff sind im Südlibanon laut Medienberichten zwei Menschen getötet worden.
Bei den Opfern handelte es sich um einen Sanitäter und den Mitarbeiter eines Telekommunikationsunternehmens, wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete. Ziel des Angriffs war demnach das Dorf Teir Harafa, etwa drei Kilometer von der israelischen Grenze entfernt.
Bei einem ähnlichen Angriff auf ein Auto in der Region waren am Donnerstag vier Mitglieder der militanten Hisbollah-Miliz getötet worden.
10. Mai, 16.15 Uhr: Auswärtiges Amt fordert von Israel Schutz für UN-Personal
Deutschland fordert Israel dazu auf, UN-Personal besser zu schützen. Man verurteile die Eskalation der gewaltsamen Proteste gegen UNRWA in Ost-Jerusalem, so das Auswärtige Amt im Onlinedienst X.
"Israel muss den Schutz der UN-Einrichtungen und des UN-Personals in den besetzten palästinensischen Gebieten gewährleisten." Die Vereinten Nationen müssten in der Lage sein, ihr wichtiges Mandat im Gazastreifen, im Westjordanland und in Ost-Jerusalem zu erfüllen, so das Auswärtige Amt weiter.
Das Hauptquartier des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) in Ostjerusalem wurde nach bewaffneten Angriffen geschlossen.
10. Mai, 15.45 Uhr: Hamas greift erneut Grenzübergang Kerem Schalom an
Die palästinensische Terrororganisation Hamas hat erneut den israelischen Grenzübergang Kerem Schalom angegriffen. Der militärische Arm der Gruppe, die Kassam-Brigaden, übernahmen dafür die Verantwortung.
Es ist der vierte Angriff der Hamas auf Kerem Schalom seit Sonntag. Diesmal wurden Mörsergranaten abgefeuert.Die für Palästinenserangelegenheiten zuständige israelische Behörde Cogat teilte mit: "Die Hamas hat gerade auf Kerem Schalom geschossen, den wichtigsten Übergang für humanitäre Hilfe nach Gaza."
Cogat warf der Hamas vor, sie tue "alles, um zu verhindern, dass Hilfslieferungen zu den Menschen in Gaza gelangen".
10. Mai, 15.34 Uhr: Gefechte in Rafah und Stadt Gaza
Nach Beginn des israelischen Militäreinsatzes in der im Süden des Gazastreifens gelegenen Stadt Rafah toben die Gefechte weiterhin. Opfer gibt es dabei auf beiden Seiten.
In einer Mitteilung am Freitag hieß es, das israelische Militär habe im Osten von Rafah, nahe der Grenze mit Ägypten, mehrere Tunnel entdeckt und Extremisten im Nahkampf sowie mit einem Luftangriff ausgeschaltet.
Der militärische Flügel der Hamas teilte mit, er habe im Rahmen einer komplexen Attacke ein Haus getroffen, in dem israelische Soldaten Stellung bezogen hatten, außerdem einen gepanzerten Truppentransporter und Soldaten, die zu Fuß unterwegs gewesen seien.
10. Mai, 15.30 Uhr: USA kündigen erneutes Veto gegen Palästinenser-Mitgliedschaft an
Auch im Falle einer erwarten großen Mehrheit in der UN-Vollversammlung für eine Vollmitgliedschaft der Palästinenser bei den Vereinten Nationen wollen die USA den Prozess im Weltsicherheitsrat blockieren.
Hintergrund ist, dass das größte UN-Gremium mit seinen 193 Mitgliedern am Freitag aller Voraussicht nach entscheiden wird, dass es den bisherigen Beobachterstaat Palästina geeignet für eine UN-Vollmitgliedschaft hält - und den ausschlaggebenden Weltsicherheitsrat mit seinen 15 Mitgliedern um eine "wohlwollende" Prüfung bittet.
"Sollte die Generalversammlung diese Resolution annehmen und den palästinensischen Beitrittsantrag an den Sicherheitsrat zurückverweisen, erwarten wir ein ähnliches Ergebnis wie im April", teilte US-Sprecher Nate Evans am Freitag dazu mit. Im April hatten die Vereinigten Staaten mit ihrem Vetorecht bereits einen Antrag für eine palästinensische UN-Mitgliedschaft blockiert.
10. Mai, 15.25 Uhr: Treibstoffnotstand im Gazastreifen: Krankenhäuser vor dem Aus
Humanitäre Helfer in der Grenzstadt Rafah im Gazastreifen haben am Freitag von verheerenden Zuständen berichtet.
"Ich arbeite seit fast 30 Jahren bei humanitären Großeinsätzen und war noch nie in eine so verheerende, komplexe und unberechenbare Situation involviert wie diese", sagte Hamish Young, Nothilfekoordinator des UN-Kinderhilfswerks Unicef.
"Die Notlage im Gazastreifen hat ein noch nie dagewesenes Ausmaß erreicht", sagte der Vertreter des UN-Nothilfebüros OCHA, Georgios Petropoulos. Beide waren in Rafah und sprachen über Videolink mit Reportern in Genf.
10. Mai, 13.19 Uhr: Israels Armee trainiert für größeren Krieg mit Libanon
Die israelische Armee hat für die Möglichkeit eines größeren Kriegs mit dem nördlichen Nachbarland Libanon trainiert.
Das Militär teilte am Freitag mit, im Verlauf der Woche hätten Reservisten einer Brigade verschiedene Übungen abgehalten, "um die Bereitschaft an der nördlichen Grenze zu verbessern".
Ziel seien Einsatzbereitschaft und Vorbereitung "auf verschiedene Kampfszenarien". Das in Galiläa im Norden des Landes abgehaltene Training habe Kampfsituationen im Libanon simuliert.
10. Mai, 10.57 Uhr: Ägypten will Gaza-Konfliktparteien mit USA zu Flexibilität drängen
Ägypten will die Konfliktparteien im Gaza-Krieg mit den USA zu mehr Kompromissbereitschaft in den Verhandlungen zu einer Waffenruhe bewegen.
Ein Sprecher des ägyptischen Außenministeriums teilte am Freitag nach der jüngsten ergebnislosen Verhandlungsrunde in Kairo mit, US-Außenminister Antony Blinken und sein ägyptischer Amtskollege Samih Schukri hätten in einem gemeinsamen Telefonat betont, wie wichtig es sei, "die Parteien dazu zu drängen, Flexibilität zu zeigen".
Alle notwendigen Bemühungen müssten unternommen werden, um eine Vereinbarung über eine Waffenruhe und eine Freilassung von Geiseln zu erzielen.
10. Mai, 9.11 Uhr: Bereits rund 110.000 Menschen aus Rafah geflohen, so UN
Rund 110.000 Menschen sind nach UN-Angaben seit dem Vorrücken der israelischen Armee in Rafah im südlichen Gazastreifen aus der mit Flüchtlingen überfüllten Küstenstadt geflohen.
Sie seien auf der Suche nach Sicherheit, schrieb das UN-Hilfswerk für Palästinenser UNRWA am Freitagmorgen auf X, ehemals Twitter. Die Lebensbedingungen seien grausam. Die einzige Hoffnung sei eine sofortige Waffenruhe, hieß es. Der Rafah-Grenzübergang nach Ägypten blieb weiter für humanitäre Hilfslieferungen gesperrt, wie die palästinensische Grenzbehörde mitteilte.
Die israelische Armee teilte mit, die Truppen seien weiterhin im Osten der Stadt Rafah sowie in Al-Saitun im mittleren Abschnitt des Gazastreifens im Einsatz. In Rafah habe die Armee mehrere Tunneleingänge aufgespürt. Bei Gefechten auf der palästinensischen Seite des Rafah-Übergangs nach Ägypten seien "mehrere Terrorzellen ausgeschaltet" worden.
10. Mai, 6.21 Uhr: Palästinenser wollen weltweiten Rückhalt für UN-Mitgliedschaft sichern
Die Vollversammlung der Vereinten Nationen soll am Freitag über eine Stärkung der Rechte der Palästinenser innerhalb des größten UN-Gremiums abstimmen.
Der aktuelle Resolutionsentwurf räumt dem bisherigen Beobachterstaat Palästina eine aktive Teilnahme an den Sitzungen der Vollversammlung ein, gibt ihm aber kein reguläres Stimmrecht.
Die Palästinenser wollen sich mit der Beschlussvorlage gleichzeitig weltweiten Rückhalt für eine UN-Vollmitgliedschaft sichern.
10. Mai, 6.19 Uhr: Armee: Israel fliegt nach Beschuss Luftangriffe im Libanon
Nach wiederholten Drohnenangriffen auf den Norden Israels hat das israelische Militär erneut Stellungen der proiranischen Hisbollah-Miliz im Süden des Libanons attackiert.
Wie die israelische Armee in der Nacht zum Freitag mitteilte, griffen Kampfflugzeuge dort militärische Gebäude und "terroristische Infrastruktur" an. Die Angaben der Armee konnten nicht unabhängig überprüft werden.
10. Mai, 6.12 Uhr: Pistorius: Verständnis für mögliche US-Waffenbeschränkungen an Israel
Verteidigungsminister Boris Pistorius hat nach der US-Androhung einer möglichen Einschränkung von Waffen- und Munitions-Lieferungen an Israel eingeräumt, dass auch die Bundesregierung über ähnliche Schritte nachdenkt.
"Darüber wird gegenwärtig beraten", sagte der SPD-Politiker am Donnerstagabend im ZDF-"heute journal". Allerdings liege die Zuständigkeit dafür beim Kanzleramt und beim Auswärtigen Amt. Man habe sich darüber "hinter verschlossenen Türen" ausgetauscht.
Auf die Frage der Moderatorin, ob er Verständnis für den Schritt der US-Regierung habe, sagte Pistorius: "Ja, kann ich verstehen."
10. Mai, 6.07 Uhr: UN-Palästinenserhilfswerk schließt Sitz in Jerusalem nach Brand
Nach einem Brand auf dem Gelände des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) in Ost-Jerusalem wird der Sitz nach UN-Angaben geschlossen.
Israelische Bewohner hätten am Donnerstagabend das Gelände des UNRWA-Hauptquartiers in Ost-Jerusalem zweimal in Brand gesetzt, schrieb der Chef des UN-Hilfswerks, Philippe Lazzarini, auf X.
"Angesichts dieses zweiten entsetzlichen Vorfalls in weniger als einer Woche habe ich beschlossen, unser Gelände zu schließen, bis die Sicherheit wiederhergestellt ist." Es sei niemand verletzt worden, das Feuer habe aber erhebliche Schäden im Außenbereich des Sitzes verursacht.
10. Mai, 6.01 Uhr: Temporärer Hafen vor Küste des Gazastreifens kurz vor Inbetriebnahme
Das US-Militär hat den Bau eines temporären Hafens zur Lieferung von Hilfsgütern vor der Küste des Gazastreifens nach eigenen Angaben fast abgeschlossen.
Die beiden wichtigen Bestandteile des Hafens, eine schwimmende Anlegestelle und ein weiterer Damm, seien fertiggestellt worden, sagte der Sprecher US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, am Donnerstag in Washington.
Beide Teile würden "in naher Zukunft" in Stellung gebracht werden, sofern die Sicherheitslage und die Wetterbedingungen es zuließen.
9. Mai, 22.10 Uhr: Rafah-Einsatz geht weiter - drei israelische Soldaten verletzt
Der umstrittene Einsatz der israelischen Armee in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen dauert an.
Bei der laufenden Operation im östlichen Teil Rafahs seien seit ihrem Beginn in der Nacht zum Dienstag etwa 50 bewaffnete Männer von den israelischen Truppen getötet worden, berichtete die "Times of Israel" am Donnerstag. Das Militär bestätigte den Medienbericht.
Bei dem Rafah-Einsatz sind dem vom Militär bestätigten Bericht zufolge außerdem inzwischen weitere zehn Tunnelschächte gefunden worden, deren Sprengung derzeit vorbereitet werde. Am Donnerstag sind in einem mit Sprengfallen versehenen Tunnel drei israelische Soldaten verletzt worden, wie das Militär weiter mitteilte. Sie wurden zur medizinischen Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.
9. Mai, 21.03 Uhr: Netanyahu will zur Not auch alleine kämpfen
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) hat bekräftigt, dass sich Israel angesichts internationaler Kritik am Gaza-Krieg notfalls auch alleine verteidigen werde.
"Wenn wir für uns alleine stehen müssen, dann werden wir für uns alleine stehen", sagte Netanjahu in einer am Donnerstag veröffentlichten Videobotschaft.
Falls nötig werde Israel "mit seinen Klauen" kämpfen und siegen, sagte der Regierungschef in seiner ersten öffentlichen Äußerung nach einer Drohung aus den USA, die Waffenlieferungen an Israel einzuschränken.
9. Mai, 20.58 Uhr: Israel hat nach eigenen Angaben genügend Waffen für Rafah-Offensive
Das israelische Militär verfügt nach Angaben seines Sprechers über alle nötigen Waffen für eine Fortsetzung seiner Offensive in der palästinensischen Stadt Rafah.
Militärsprecher Daniel Hagari wurde auf einer Pressekonferenz gefragt, ob die Streitkräfte den Einsatz auch ohne amerikanische Waffen ausführen könnten. "Wir haben, was wir brauchen", antwortete er.
9. Mai, 20.55 Uhr: Gaza-Verhandlungen in Kairo laufen weiter
Die Verhandlungen in der ägyptischen Hauptstadt Kairo zu einer möglichen Feuerpause im Gaza-Krieg gehen nach Angaben der US-Regierung weiter.
Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte am Donnerstag, der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, William Burns, sei zwar abgereist. Dies sei jedoch vorab so geplant gewesen.
"Die Gesprächspartner der anderen Delegationen sind noch in Kairo, sodass diese Gespräche andauern", betonte Kirby. "Seine Abreise bedeutet kein Ende der laufenden Verhandlungsrunde."
9. Mai, 20.50 Uhr: Israel kann Beschränkung von Waffenlieferungen noch abwenden
Die US-Regierung hat an Israel appelliert, von einer großen Bodenoffensive in Rafah im Gazastreifen abzusehen und so auch eine Beschränkung amerikanischer Waffenlieferungen abzuwenden.
"Wir hoffen, dass es nicht dazu kommt", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Donnerstag. "Wenn Israel tatsächlich mit einer großen Bodenoperation voranschreitet, werden die USA bestimmte Waffen zur Unterstützung einer solchen Operation nicht liefern", betonte er.
"Israel hat noch keine solche Operation durchgeführt", so Kirby weiter. Biden habe also darüber gesprochen, "was in der Zukunft geschehen würde". Die Entscheidung liege bei Israel.
9. Mai, 16.15 Uhr: Delegationen und CIA-Chef Burns verlassen Kairo
Nach Fortsetzung indirekter Gespräche zu einer Feuerpause im Gaza-Krieg haben Vertreter der islamistischen Hamas, CIA-Chef William Burns und eine Delegation aus Katar Kairo informierten Kreisen zufolge wieder verlassen.
Das Büro der Hamas in der libanesischen Hauptstadt Beirut bestätigte die Abreise ihres Teams am Donnerstag. "Unsere Delegation hat Kairo vor Kurzem verlassen und ist nach Doha in Katar aufgebrochen."
Details zum Ausgang der Gespräche waren zunächst nicht bekannt.
9. Mai, 16.10 Uhr: Erste Hilfslieferung zu Pier vor Gaza unterwegs
Ein Frachter mit Hunderten Tonnen Hilfsgütern für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen ist aus dem zyprischen Hafen von Larnaka ausgelaufen.
Wie der zyprische Regierungssprecher Giannis Antoniou im Rundfunk sagte, transportiere der Frachter dringend benötigte Hilfsgüter aus den USA, Großbritannien und Zypern und werde bald in Gaza eintreffen.
"Bis der Frachter (in Gaza) ankommt, wird auch der Pier, den die USA bauen, fertig sein", fügte er hinzu.
9. Mai, 12.33 Uhr: Israel geht auch gegen Al-Jazeera-Büro in Nazareth vor
Israel hat nach dem Verbot von Al-Jazeera vor wenigen Tagen Ausrüstung des arabischen TV-Senders auch in der Stadt Nazareth im Norden des Landes beschlagnahmt.
Der israelische Kommunikationsminister, Schlomo Karhi, schrieb am Donnerstag auf der Online-Plattform X, Inspekteure seines Ministeriums sowie Polizeikräfte seien an einer Razzia gegen die Büroräume von Al-Jazeera in Nazareth beteiligt gewesen. "Wir werden es dem Sprachrohr der Hamas nicht erlauben, von Israel aus zu senden", schrieb Karhi.
Israel wirft dem Sender vor, im Gaza-Krieg voreingenommen zu berichten. Der Sender hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und von einem "kriminellen Akt" gesprochen, der die Menschenrechte und das grundlegende Recht auf Zugang zu Informationen verletze.
9. Mai, 12.30 Uhr: Israel soll proiranische Ziele nahe Damaskus angegriffen haben
Israel hat nach Angaben von Aktivisten und syrischen Staatsmedien in der Nacht zu Donnerstag erneut Ziele in Syrien angegriffen.
Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, dass dabei ein Zentrum und ein Trainingscamp einer proiranischen Miliz aus dem Irak getroffen worden seien. Der Angriff ereignete sich demnach südlich der Hauptstadt Damaskus.
Es soll weitere Explosionen in einem Ort weiter südlich gegeben haben. Auch die syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete unter Berufung auf Militärkreise von den Luftangriffen. Demnach seien einige der "feindlichen Raketen" abgefangen worden.
9. Mai, 11.01 Uhr: Libanon: Mehre Tote bei israelischen Angriffen im Süden
Bei einem israelischen Angriff im Südlibanon sind libanesischen Angaben zufolge mehrere Menschen getötet worden.
Der libanesische Zivilschutz teilte am Donnerstag mit, dass es bei dem Angriff auf ein Auto in dem Ort Baflieh im Süden des Landes vier Tote gegeben habe. Ob es sich dabei um Mitglieder der proiranischen Hisbollah oder anderen aus dem Libanon agierenden Milizen handelte, war zunächst nicht klar.
Das israelische Militär wollte die Angelegenheit auf Nachfrage nicht kommentieren.
9. Mai, 10.45 Uhr: UN: Bereits 80.000 Menschen aus Rafah geflohen
Seit dem Vorrücken der israelischen Armee in die Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen Anfang der Woche sind nach UN-Angaben rund 80.000 Menschen aus der mit Flüchtlingen überfüllten Stadt geflohen.
Die Menschen seien nirgendwo sicher, mahnte das UN-Hilfswerk für Palästinenser auf X, ehemals Twitter, am Donnerstag. Die Belastung für die Betroffenen sei unerträglich.
9. Mai, 10.43 Uhr: Kritik in Israel an Bidens Drohung mit Waffenstopp wegen Rafah
Die Drohung von US-Präsident Joe Biden mit einem Waffenstopp für den Fall eines weiteren Vormarschs in Rafah im Süden des Gazastreifens ist in Israel auf scharfe Kritik gestoßen.
Der rechtsextreme israelische Polizeiminister Itamar Ben-Gvir schrieb am Donnerstag auf X, die islamistische Hamas liebe Biden - um seine Botschaft deutlich zu machen, setzte er zwischen die Wörter Hamas und Biden ein Herz-Emoji.
Israelische Oppositionspolitiker kritisierten wiederum, Ben-Gvir gefährde Israel mit solchen Äußerungen. Ben-Gvir ist allerdings nicht Mitglied des Kriegskabinetts und damit an zentralen Entscheidungen im Gaza-Krieg nicht unmittelbar beteiligt.
Der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich schrieb in einer Mitteilung, Israel habe eine Erinnerung daran erhalten, "dass unser Unabhängigkeitskrieg noch andauert".
9. Mai, 8 Uhr: UN: Bislang keine Hilfsgüter über Grenzübergang Kerem Schalom
Der Grenzübergang Rafah bleibt indes weiter geschlossen. Zusammen mit Kerem Schalom ist er das Hauptnadelöhr für Hilfslieferungen in den südlichen Gazastreifen.
Trotz der israelischen Ankündigung zur Öffnung von Kerem Schalom wurden nach Angaben der Vereinten Nationen bis zum Mittwochabend (Ortszeit) keine Hilfsgüter in den Gazastreifen geliefert. Dies sagte Sprecher Stéphane Dujarric in New York. Auch über den Grenzübergang Rafah sei keine Hilfe in den Gazastreifen gekommen.
Kerem Schalom war am Mittwoch nach mehrtägiger Schließung gerade erst wieder geöffnet worden. Israel hatte ihn am Sonntag nach einem Raketenangriff der Hamas-Terroristen, bei dem vier israelische Soldaten getötet wurden, für humanitäre Transporte geschlossen.
9. Mai, 7.59 Uhr: Israel setzt Kampf gegen die Hamas fort
Israels Armee setzt den Kampf gegen die islamistische Terrororganisation Hamas im Gazastreifen fort.
Stellungen der Hamas im mittleren Abschnitt des Küstengebiets wurden angegriffen, teilte das israelische Militär in der Nacht zum Donnerstag mit. Israelische Soldaten waren in der Nacht zum Dienstag auch in Teile Rafahs an der Grenze zu Ägypten vorgerückt. Die Armee übernahm dort eigenen Angaben nach die Kontrolle des Grenzübergangs auf der palästinensischen Seite.
"Die USA sagten, sie wollten, dass wir die Operation einschränken, dass wir uns mit einer großangelegten Invasion zurückhalten. Und Israel hat das getan und wird immer noch bestraft", zitierte das "Wall Street Journal" in der Nacht zum Donnerstag Michael Oren, ehemals Botschafter Israels in Washington.
9. Mai, 7.57 Uhr: Bericht: Einsatz in Rafah soll Hamas zu Verhandlungslösung zwingen
Michael Oren, ehemals Botschafter Israels in Washington, bezeichnete Bidens Androhung eines Waffenlieferstopps im Falle einer Invasion in Rafah als "Präventivschlag" gegen jede israelische Maßnahme zur Ausweitung des Einsatzes gegen die Hamas in der Stadt.
Die USA hatten Israels Regierung in den vergangenen Tagen und Wochen immer wieder vor einer großangelegten Bodenoffensive in Rafah gewarnt - Biden sprach von einer "roten Linie". Das "Wall Street Journal" zitierte israelische Analysten, wonach die Hamas mit dem Einsatz in Rafah unter Druck gesetzt werden soll, ein Abkommen zu akzeptieren, das hinter den Forderungen der Terrororganisation zurückbleibe. Die Hamas besteht weiterhin unter anderem auf einem Abzug der israelischen Truppen, was Israel jedoch strikt ablehnt.
9. Mai, 7.46 Uhr: Über 50 Huthi-Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer
Die Folgen des Gaza-Kriegs gefährden die internationale Schifffahrt: Huthi-Rebellen im Jemen haben vom 19. November bis Ende April nach Daten des Industrieversicherers Allianz Commercial über 50 Handelsschiffe im Roten Meer angegriffen.
Deswegen nahm der Verkehr durch den Suez-Kanal inzwischen stark ab: Zu Jahresbeginn passierten gut 40 Prozent weniger Schiffe den Kanal als in Hochzeiten.
Die Huthi-Rebellen im Jemen sind mit dem Iran verbündet und werden nach Einschätzung der US-Regierung auch von Teheran finanziert. Im Gefolge des Gaza-Kriegs attackiert die Miliz Schiffe im Roten Meer, um den Handelsverkehr mit Israel zu stören.
9. Mai, 7.43 Uhr: Biden: USA liefern Israel keine Waffen für Militäroffensive in Rafah
US-Präsident Joe Biden hat Israel mit weiteren Einschränkungen bei der Lieferung amerikanischer Militärausrüstung gedroht.
Die Vereinigten Staaten würden Israel nicht die Waffen für eine Militäroffensive in Rafah im Gazastreifen bereitstellen, sagte Biden in einem Interview des Fernsehsenders CNN, das am Mittwochabend (Ortszeit) ausgestrahlt wurde. Die US-Regierung hatte wegen Israels Vorgehen in der Stadt Rafah im Süden Gazas bereits eine Munitionslieferung an die israelischen Streitkräfte zurückgehalten.
9. Mai, 7.20 Uhr: Empörung über Protest-Erklärung von Dozenten zu Gaza-Krieg
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat entsetzt auf einen Unterstützerbrief von rund 100 Lehrkräften an Berliner Hochschulen für propalästinensische Demonstranten reagiert.
"Dieses Statement von Lehrenden an Berliner Universitäten macht fassungslos. Statt sich klar gegen Israel- und Judenhass zu stellen, werden Uni-Besetzer zu Opfern gemacht und Gewalt verharmlost", sagte die FDP-Politikerin der "Bild"-Zeitung. "Dass es sich bei den Unterstützern um Lehrende handelt, ist eine neue Qualität. Gerade sie müssen auf dem Boden des Grundgesetzes stehen", sagte die Ministerin weiter.
Am Dienstag hatten etwa 150 Aktivisten an der Freien Universität Berlin versucht, einen Hof zu besetzen und Zelte aufzubauen. Die Uni schaltete rasch die Polizei ein und ließ das Gelände räumen. Die Polizei bilanzierte am Mittwoch, es seien 79 Personen vorübergehend festgenommen worden, davon 49 Frauen und 30 Männer, es gebe 80 Strafermittlungsverfahren und 79 Ordnungswidrigkeitsverfahren.
8. Mai, 22.19 Uhr: US-Regierung prüft weitere Munitionslieferungen an Israel
Die USA stellen neben einer bereits zurückgehaltenen Munitionslieferung an Israel auch die Lieferung weiterer anstehender Militärhilfen auf den Prüfstand.
Das teilte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Mittwoch in Washington mit. Kurz zuvor hatte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin (70) bestätigt, dass die USA eine Lieferung wegen Israels Militäreinsatz gegen die islamistische Hamas in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens zurückstellen.
Miller wollte sich nicht zur Art der Munition äußern, der Länge der Unterbrechung und dazu, was Israel aus US-Sicht nun genau tun müsse. "Ich werde nicht auf unsere internen Gespräche mit der israelischen Regierung eingehen", sagte er.
8. Mai, 19.36 Uhr: Geburtsklinik in Rafah stoppt wegen Kämpfen Aufnahme von Patientinnen
Die wichtigste Geburtsklinik in Rafah im Süden des Gazastreifens hat wegen der israelischen Angriffe und der Kämpfe in der Stadt die Aufnahme neuer Patientinnen gestoppt.
Dies bestätigte die Verwaltung des Emirati-Krankenhauses der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch telefonisch. Als Gründe wurden die fortwährenden Angriffe der israelischen Armee auf die islamistische Hamas in Rafah und die Treibstoffknappheit genannt.
8. Mai, 18.26 Uhr: Pistorius: weitere Eskalation im Gazastreifen verhindern
Verteidigungsminister Boris Pistorius (64, SPD) hat nach einem Treffen mit dem UN-Generalsekretär dazu aufgerufen, eine weitere Eskalation des Gaza-Kriegs zu verhindern.
Zudem sei er sich mit António Guterres einig, dass alles getan werden müsse, um das humanitäre Elend der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen zu lindern oder zu beenden, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch in New York im Hauptquartier der Vereinten Nationen.
"Gleichzeitig weiß ich auch: Das Dilemma der Israelis ist groß, zu tun, was nötig ist und wozu sie ein Recht haben und gleichzeitig das Leiden der Zivilbevölkerung nicht überbordend werden zu lassen", sagte Pistorius. "Das ist ein Dilemma, das wir vom grünen Tisch aus gewissermaßen nicht lösen können. Wir müssen weiter auf Diplomatie und auf offene Gespräche setzen."
8. Mai, 18.25 Uhr: Militärischer Hamas-Arm beschießt erneut Grenzübergang Kerem Schalom
Zum dritten Mal binnen weniger Tage hat der militärische Arm der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas den israelischen Grenzübergang Kerem Schalom beschossen.
Die Kassam-Brigaden teilten am Mittwoch mit, sie hätten Raketen auf israelische Truppen in Kerem Schalom gefeuert. Nach Angaben der israelischen Armee gab es in dem Ort Raketenalarm.
8. Mai, 18.21 Uhr: USA halten wegen Rafah Munitionslieferung an Israel zurück
Die USA halten wegen Israels Vorgehen in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens eine Munitionslieferung an die israelischen Streitkräfte zurück.
Das sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin (70) bei einer Anhörung vor dem Kongress am Mittwoch. Die US-Regierung habe von Anfang deutlich gemacht, dass Israel keinen Großangriff in Rafah starten dürfe, ohne die Zivilisten in dem Gebiert zu berücksichtigen und zu schützen, sagte Austin. Während die US-Regierung die Lage bewerte, habe man die Munitionslieferung angehalten.
8. Mai, 18.14 Uhr: Wohl mindestens 36 Tote bei israelischen Angriffen in Rafah
Bei israelischen Angriffen und Kämpfen in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens sind nach Krankenhausangaben binnen 24 Stunden mindestens 36 Palästinenser getötet worden.
Darunter waren nach Angaben des Kuwait-Krankenhauses in Rafah vom Mittwoch auch Kinder, die bei einem Luftangriff auf ihr Wohnhaus getötet worden seien. Die israelische Armee hatte berichtet, bei verschiedenen Gefechten in Rafah seien Terroristen der islamistischen Hamas getötet worden.
Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde sprach von 55 Toten binnen 24 Stunden im gesamten Gazastreifen. Seit Kriegsbeginn seien damit 34 844 Menschen in dem Küstenstreifen getötet worden. Die Zahlen, die nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterscheiden, lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
8. Mai, 18.10 Uhr: Krankenhäuser in Rafah stehen wegen Benzinmangels vor dem Aus
Der israelische Militäreinsatz in Rafah im Süden des Gazastreifens hat eines der drei Krankenhäuser zur Schließung gezwungen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist sehr besorgt über die Lage, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf. Nach seinen Angaben sind bereits 30.000 bis 40.000 Anwohner und Vertriebene aus Sorge vor Angriffen aus Rafah geflohen. 1,4 Millionen Menschen seien aber noch vor Ort.
Tedros kritisierte, dass Israel den Grenzübergang Rafah, über den ein großer Teil der humanitären Hilfe in das Gebiet gebracht wurde, seit Dienstag geschlossen hat. Es könne seitdem kein Benzin mehr für den Betrieb von Generatoren in Kliniken geliefert werden. Ohne zusätzliches Benzin sei der Betrieb nur noch für drei Tage gesichert. Zudem werde die Versorgung der Bevölkerung zunehmend schwieriger. Tausende lebten unter katastrophalen Bedingungen.
8. Mai, 14.43 Uhr: Tunnel in Rafah zerstört - 100 Luftangriffe im Gazastreifen
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei ihrem Vorstoß in den Osten der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens Tunnel und andere militärische Einrichtungen zerstört.
Bei Gefechten seien eine ungenannte Zahl von Gegnern getötet und im ganzen Gazastreifen mehr als 100 Ziele aus der Luft angegriffen worden.
In "bestimmten Gebieten" im Osten Rafahs gebe es "präzise" Angriffe, teilte die Armee am Mittwoch weiter mit. Nach dem Vorrücken israelischer Einheiten in der Nacht zum Dienstag Richtung Rafah war befürchtet worden, es handele sich um den Beginn einer Großoffensive auf die Stadt, in der sich bis zu 1,5 Millionen Binnenflüchtlinge aufhalten sollen.
8. Mai, 14.20 Uhr: Israel sieht keinen Durchbruch bei Gesprächen über Waffenruhe
Israel macht nach Angaben eines Regierungsvertreters keine Anzeichen für einen Durchbruch bei den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen aus.
Die israelische Delegation werde vorerst aber dennoch in Kairo bleiben. Ägypten ist einer der zentralen Vermittler bei den Gesprächen, bei denen es neben einer Feuerpause auch um die Freilassung weiterer Geiseln aus der Gewalt der Hamas geht.
8. Mai, 13.04 Uhr: Hamas-Gesundheitsministerium gibt Zahl der Kriegstoten im Gazastreifen mit 34.844 an
Das Gesundheitsministerium im von der Hamas regierten Gazastreifen erklärte am Mittwoch, dass im Krieg zwischen Israel und den Hamas-Kämpfern mindestens 34.844 Menschen in dem palästinensischen Gebiet getötet wurden.
In einer Erklärung des Ministeriums heißt es, dass in den letzten 24 Stunden mindestens 55 Menschen ums Leben gekommen sind. Seit dem Ausbruch des Krieges am 7. Oktober, als Hamas-Kämpfer Israel angriffen, wurden im Gazastreifen 78.404 Menschen verwundet.
8. Mai, 13 Uhr: Russland mahnt Israel zur Einhaltung von internationalem Recht in Rafah
Das russische Außenministerium hat am Mittwoch darauf bestanden, dass Israel nach dem Einmarsch seiner Panzer in die Grenzstadt Rafah das humanitäre Völkerrecht strikt einhält.
Bei einem Briefing sagte Sprecherin Maria Zakharova, Russland betrachte den Einmarsch als "zusätzlichen destabilisierenden Faktor" in einem Gebiet mit mehr als einer Million Zivilisten.
Deshalb "fordern wir die strikte Einhaltung der Bestimmungen des humanitären Völkerrechts", berichtete die staatliche Nachrichtenagentur RIA Novosti.
8. Mai, 12.55 Uhr: Gespräche über Waffenruhe in Kairo wiederaufgenommen, so ägyptische Medien
Die Gespräche über eine Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel sind offenbar in Kairo wieder aufgenommen worden. Das berichteten ägyptische Medien am Mittwoch.
"Die Waffenstillstandsverhandlungen wurden heute in Kairo wieder aufgenommen, wobei alle Seiten anwesend waren", teilte die dem Geheimdienst nahestehende ägyptische Nachrichtenagentur AlQahera News unter Berufung auf einen nicht näher bezeichneten "hohen Beamten" mit.
8. Mai, 9.40 Uhr: Israelisches Militär verkündet Wiedereröffnung von Gaza-Grenzübergang
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben den für humanitäre Hilfslieferungen wichtigen Gaza-Grenzübergang Kerem Schalom wieder geöffnet.
Dieser war nach einem tödlichen Raketenangriff der militant-islamistischen Hamas am Sonntag geschlossen worden, bei dem vier israelische Soldaten in der Nähe des Grenzübergangs ums Leben kamen.
Eine israelische Panzerbrigade hatte am Dienstag zudem die Kontrolle am Grenzübergang Rafah übernommen, dieser blieb zunächst weiter geschlossen.
8. Mai, 7.46 Uhr: USA setzen Bombenlieferung an Israel wegen Rafah-Bedenken aus
Die USA haben nach Angaben eines hochrangigen Regierungsvertreters eine Bombenlieferung an Israel wegen "Bedenken" hinsichtlich einer israelischen Offensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen ausgesetzt.
Die Lieferung, die in der vergangenen Woche ausgesetzt worden sei, umfasse 1.800 907-Kilogramm-Bomben und 1.700 226-Kilogramm-Bomben, sagte der Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte.
Israel sei nicht vollständig auf "Bedenken" der USA hinsichtlich der israelischen Pläne für eine Offensive in Rafah eingegangen. Es sei noch keine endgültige Entscheidung darüber getroffen worden, wie mit dieser Lieferung verfahren werde, sagte der Regierungsvertreter weiter.
8. Mai, 7.40 Uhr: Sieben Tote und mehrere Verletzte bei israelischem Angriff in Gaza
In der Stadt Gaza sind nach Angaben eines örtlichen Krankenhauses sieben Menschen bei einem israelischen Luftangriff getötet worden.
Mehrere weitere Menschen seien verletzt worden, erklärte das Al-Ahli-Krankenhaus.
8. Mai, 7.34 Uhr: Israel zeigt Kompromissbereitschaft
Verteidigungsminister Joav Galant (65) stellte einen Zusammenhang zwischen dem Rafah-Einsatz vom Dienstag und den Verhandlungen in Kairo über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln her.
"Wir sind bereit, Kompromisse einzugehen, um Geiseln zurückzuholen", sagte Galant nach Angaben seines Büros am Dienstagabend. "Aber wenn diese Option wegfällt, werden wir weitermachen und den Einsatz vertiefen."
Israelische Truppen waren in der Nacht zum Dienstag in Teile der Stadt Rafah vorgerückt und brachten nach eigenen Angaben die palästinensische Seite des dortigen Grenzübergangs nach Ägypten unter ihre Kontrolle. Sowohl der Grenzverkehr als auch die Einfuhr humanitärer Hilfsgüter wurden vorerst eingestellt.
8. Mai, 7.23: Auch Baerbock warnt vor Großoffensive in Rafah
Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) warnte Israel erneut vor einer Großoffensive in Rafah.
"Eine Million Menschen können sich nicht in Luft auflösen. Sie brauchen Schutz", schrieb die Grünen-Politikerin am Dienstag auf dem Rückweg von ihrer Indopazifik-Reise nach Berlin auf X (früher Twitter). "Sie brauchen dringend weiter humanitäre Hilfe." Dafür müssten die Grenzübergänge Rafah und Kerem Schalom unverzüglich wieder geöffnet werden.
Der US-Regierung wurde nach Angaben des Weißen Hauses mitgeteilt, dass Kerem Schalom am Mittwoch wieder geöffnet werden soll. Auch der Grenzübergang Rafah sollte schnell wieder für humanitäre Hilfslieferungen geöffnet werden, hieß es
8. Mai, 7.15 Uhr: Hamas hat Kompromissentwurf vor Rafah-Angriffen nicht zugestimmt, so US-Regierung
Die US-Regierung hat Berichte zurückgewiesen, wonach die islamistische Hamas kurz vor dem Vorrücken israelischer Truppen in Rafah einem Verhandlungsvorschlag über eine Feuerpause zugestimmt haben will.
"Die Hamas hat reagiert und in ihrer Antwort mehrere Gegenvorschläge gemacht", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Dienstag in Washington. "Das ist aber nicht dasselbe, wie einen Vorschlag zu akzeptieren."
Miller erläuterte, es handele sich bei dem Entwurf um ein Angebot von Ende April. Die Hamas habe anscheinend öffentlich kommuniziert, dieses Angebot akzeptiert zu haben. Das stimme so aber nicht. "Sie haben mit Änderungen geantwortet - man kann es einen Gegenvorschlag nennen - und mit diesen Details befassen wir uns momentan."
7. Mai, 22.18 Uhr: Anlegestelle für Hilfslieferungen vor Küste des Gazastreifens fertig
Das US-Militär hat eine provisorische Anlegestelle für Hilfslieferungen in den Gazastreifen fertiggestellt.
Die Bauarbeiten an der aus zwei Teilen bestehenden schwimmenden Landungsbrücke seien abgeschlossen, teilte das US-Verteidigungsministerium am Dienstag mit.
Die Verlegung vor die Küste des Gazastreifens werde sich wegen schlechter Wetterbedingungen aber noch verzögern, sagte die Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh.
7. Mai, 21.21 Uhr: Rotes Kreuz: Schutz von Menschen in Rafah noch immer ungeklärt
Trotz des Vorrückens der israelischen Armee in die palästinensische Stadt Rafah herrscht laut dem Roten Kreuz noch immer Unklarheit über Evakuierungsmaßnahmen und den Schutz für besonders gefährdete Menschen.
"Es bleibt unbeantwortet, wie Behinderte, Alte und Kranke sicher transportiert werden können und wo man eine solch große Bevölkerung sicher unterbringen und versorgen kann", hieß es am Dienstag vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf.
7. Mai, 19.07 Uhr: Weißes Haus nach Gesprächen mit Israel sicher: Einsatz in Rafah ist begrenzt
Die US-Regierung setzt nach Gesprächen mit Vertretern Israels darauf, dass es sich beim Vorrücken der Armee auf Rafah um einen "begrenzten" Einsatz handelt.
"Wir haben unsere Bedenken hinsichtlich einer größeren Bodenoperation im Gazastreifen, die die Flüchtlinge, die sich noch immer dort aufhalten, in große Gefahr bringen würde, immer wieder deutlich gemacht, und daran hat sich nichts geändert", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Dienstag.
Washington sei aber in Gesprächen mit Vertretern Israels versichert worden, dass es sich um eine "Operation von begrenztem Umfang, Ausmaß und Dauer" handele, die darauf abziele, "die Fähigkeit der Hamas, Waffen über die Grenze von Rafah zu transportieren, zu unterbinden".
7. Mai, 18.37 Uhr: Hamas wollte mit Ja zu Vorschlag Rafah-Einsatz verhindern
Die Hamas hat nach Darstellung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu versucht, mit der Zustimmung zu einem neuen Verhandlungsvorschlag die israelische Offensive in Rafah zu torpedieren.
"Dies ist nicht geschehen", sagte Netanjahu in einer Videobotschaft am Dienstagabend. Militärischer Druck auf die Hamas sei bereits beim vergangenen Abkommen im November eine Voraussetzung dafür gewesen, dass aus Israel Entführte zurückgekehrt seien, so Israels Regierungschef.
Das aktuelle Angebot der Islamisten sei weit entfernt von den "notwendigen Anforderungen" Israels. Dazu zähle auch die Gewährleistung der Sicherheit seines Landes.
7. Mai, 17.16 Uhr: Hamas richtet drei angebliche Kollaborateure hin
Mitglieder des militärischen Arms der Terrororganisation Hamas haben am Dienstag im Westen der Stadt Rafah im Gazastreifen drei Palästinenser wegen angeblicher Kollaboration mit Israel hingerichtet.
Weitere Details zum Tod der drei Männer wurden von den Kassam-Brigaden zunächst nicht mitgeteilt. Israelische Truppen waren in der Nacht zum Dienstag in den östlichen Teil der Stadt Rafah vorgedrungen.
7. Mai, 15.05 Uhr: Hisbollah feuert gleichzeitig mehrere Drohnen auf Israel ab
Die proiranische Hisbollah im Libanon hat nach eigenen Angaben gleichzeitig mehrere Angriffsdrohnen auf Ziele im Norden Israels abgefeuert.
Sie hätten unter anderem auf israelische Soldaten in Jiftach gezielt, erklärte die Schiitenmiliz am Dienstag. Andere Drohnen seien auf Plattformen des israelischen Raketenabwehrsystems Iron Dome südlich von Ramot Naftali abgefeuert worden.
7. Mai, 13.21 Uhr: Israels Militäraktion könnte laut UN Kriegsverbrechen darstellen
Die humanitären Organisationen der Vereinten Nationen haben Israels Vorrücken in Rafah im Süden des Gazastreifens verurteilt.
Für die zur Räumung bestimmter Zonen in Rafah aufgeforderte Zivilbevölkerung gebe es keine sicheren Routen Richtung Norden und keine sicheren Zufluchtsorte mit ausreichend Sanitäranlagen und Nahrungsmittelversorgung. Dies seien Grundvoraussetzungen für Evakuierungen, sagte die Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros, Ravina Shamdasani, am Dienstag in Genf.
7. Mai, 9.58 Uhr: Zwei Soldaten bei Hisbollah-Angriff an Israels Nordgrenze getötet
Bei einem Drohnenangriff der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah auf Israel sind nach Militärangaben zwei israelische Reservisten getötet worden.
Die israelische Armee teilte am Dienstag mit, die beiden 31-jährigen Soldaten seien am Vortag bei einem Vorfall an der Nordgrenze ums Leben gekommen. Die mit Sprengstoff beladene Drohne hatte am Montag ein Gebäude in der Stadt Metulla angegriffen. Nach Medienberichten war es der Armee nicht gelungen, den unbemannten Flugkörper abzufangen. Die Hisbollah hatte den Angriff für sich reklamiert.
7. Mai, 8.45 Uhr: Rafah-Übergang im Gazastreifen unter israelischer Kontrolle
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben auf palästinensischer Seite des Grenzübergangs Rafah im Süden des Gazastreifens die Kontrolle übernommen.
Israelische Truppen seien im Osten von Rafah im Einsatz und der Rafah-Grenzübergang nach Ägypten sei auf der palästinensischen Seite unter "operativer israelischer Kontrolle", teilte ein ranghoher israelischer Militär am Dienstag mit. Die meisten Zivilisten und Vertreter internationaler Hilfsorganisationen hätten nach Evakuierungsaufrufen der Armee am Montag das Gebiet bereits verlassen.
7. Mai, 7.11 Uhr: USA halten Angriffe auf Rafah nicht für Beginn einer Großoffensive
Die US-Regierung geht nach jetzigem Stand nicht davon aus, dass es sich bei den jüngsten Angriffen auf die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens um den Beginn einer großangelegten Offensive des israelischen Militärs handelt.
Das teilte ein US-Regierungsvertreter am Montagabend (Ortszeit) in Washington mit. An den ernsthaften Bedenken der amerikanischen Seite wegen einer solchen Militäroffensive in dem dicht besiedelten Gebiet habe sich aber nichts geändert. Diese Position sei auch klar vertreten worden.
7. Mai, 7.02 Uhr: Israels Militär rückt an Grenze zum Gazastreifen heran
Palästinensischen Medienberichten zufolge sind Israels Streitkräfte in der Nacht zu Dienstag an den Grenzübergang Kerem Schalom vorgerückt.
Der Fernsehsender der islamistischen Hamas berichtete, dass israelische Panzer den Übergang zum Gazastreifen aus einer Entfernung von 200 Metern beschießen. Der Übergang ist etwa drei Kilometer von der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen entfernt.
6. Mai, 22.54 Uhr: Israelische Armee greift Ziele im Osten von Rafah an
Wenige Stunden nach der Ankündigung der islamistischen Hamas, dem Vermittler-Vorschlag für eine Waffenruhe in Gaza zuzustimmen, hat die israelische Armee am späten Montagabend Ziele im Osten der Stadt Rafah angegriffen. Nach Angaben eines Armeesprechers handelte es sich um Einrichtungen der Hamas.
Das Kriegskabinett von Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte zuvor entschieden, den Militäreinsatz in Rafah im Süden des Gazastreifens fortzusetzen, um den militärischen Druck auf die Hamas zu erhöhen und die israelischen Kriegsziele durchzusetzen.
6. Mai, 20.23 Uhr: Hamas stimmt Vermittler-Vorschlag zur Waffenruhe im Gazastreifen zu
Die islamistische Hamas hat nach eigenen Angaben einem von den Vermittlern Ägypten und Katar unterbreiteten Vorschlag für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zugestimmt.
Das teilte die Organisation am Montagabend auf ihrem Telegram-Kanal mit.
6. Mai, 18.16 Uhr: Vertreibung aus Rafah könnte laut UN Kriegsverbrechen sein
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat den israelischen Evakuierungsaufruf für Menschen in Rafah im Gazastreifen als "unmenschlich" bezeichnet.
"Das humanitäre Völkerrecht verbietet es, die Vertreibung von Zivilisten aus Gründen anzuordnen, die mit dem Konflikt zusammenhängen, es sei denn, die Sicherheit der betroffenen Zivilisten oder zwingende militärische Gründe erfordern dies, und selbst dann nur unter strengen rechtlichen Voraussetzungen", teilte Türks Büro am Montag in Genf mit.
"Die Nichteinhaltung dieser Verpflichtungen kann auf eine Zwangsumsiedlung hinauslaufen, die ein Kriegsverbrechen darstellt."
6. Mai, 17 Uhr: Borrell warnt vor "mehr Krieg" durch erwarteten Rafah-Militäreinsatz
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat Israel nach dem Evakuierungsaufruf für Rafah aufgefordert, auf eine erwartete Bodenoffensive in der Stadt im südlichen Gazastreifen zu verzichten.
Der Aufruf würde das Schlimmste ahnen lassen, "mehr Krieg und Hungersnot", schrieb Borrell am Montag auf der Plattform X, ehemals Twitter. "Das ist inakzeptabel." Israel müsse auf eine Bodenoffensive verzichten. Die EU sei gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft aufgefordert zu handeln, um ein solches Szenario zu verhindern.
6. Mai, 14.27 Uhr: Israelische Armee greift nach Angaben von Gaza-Beamten zwei evakuierte Gebiete in Rafah an
Beamte des Zivilschutzes und der Hilfsorganisationen im Gazastreifen erklärten am Montag, israelische Jets hätten zwei Gebiete im Osten Rafahs angegriffen, die das israelische Militär im Vorfeld einer möglichen Bodeninvasion in der palästinensischen Stadt evakuieren wollte.
"Die von der israelischen Besatzung angegriffenen Gebiete befinden sich in der Nähe des internationalen Flughafens von Gaza, in der Gegend von Al-Shuka, in der Gegend von Abu Halawa, in der Gegend der Salaheddin-Straße und in der Gegend von Salam“, sagte Ahmed Ridwan, Sprecher der Zivilschutzbehörde von Gaza, gegenüber AFP.
Ein weiterer Beamter der Hilfsorganisation bestätigte die Angriffe.
6. Mai, 14.20 Uhr: Hamas warnt vor katastrophalen Folgen von Rafah-Räumung
Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat den Beginn der israelischen Räumung der Stadt Rafah vor einem Militäreinsatz scharf kritisiert.
Israel schädige damit allen Bemühungen, eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zu erzielen, sagte Mahmud Merdawi, ein ranghohes Hamas-Mitglied, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Der Schritt werde sich negativ auf die indirekten Verhandlungen auswirken und "katastrophale Auswirkungen" auf die örtliche Bevölkerung haben, sagte er.
Merdawi betonte, ein israelischer Militäreinsatz in Rafah im Süden des Gazastreifens nahe der ägyptischen Grenze werde den Druck auf die Hamas nicht erhöhen. Es werde Israel nicht gelingen, die Kriegsziele zu erreichen.
6. Mai, 14 Uhr: Vierter israelischer Soldat erliegt nach Hamas-Angriff Verletzungen
Nach einem Raketenangriff der Hamas an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel ist ein vierter Soldat seinen Verletzungen erlegen.
Das teilte das israelische Militär mit. Die militant-islamistische Hamas feuerte am Sonntag mindestens zehn Raketen auf die am Grenzübergang Kerem Schalom postierten Soldaten ab.
Der Grenzübergang, der auch für Hilfslieferungen in das isolierte Küstengebiet genutzt wird, wurde daraufhin geschlossen. Wie lange die Schließung andauern sollte, wurde nicht mitgeteilt.
6. Mai, 13 Uhr: Grenzübergang Rafah weiterhin offen
Vor der erwarteten Offensive der israelischen Armee in der Stadt Rafah und während der dortigen Evakuierung ist der gleichnamige Grenzübergang zwischen dem Gazastreifen und Ägypten weiterhin geöffnet.
Das teilte die Grenzbehörde auf palästinensischer Seite mit. So sei der Transitbereich auf ägyptischer Seite geöffnet worden für die Ausreise von Palästinensern nach Ägypten.
Auch ägyptische Sicherheitskreise wiesen Berichte über eine Schließung zurück und erklärten, dass weiter Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern in das Küstengebiet einfahren. 40 solcher Lkw hätten heute die Grenze überquert, 250 weitere würden für die Durchfahrt in den Gazastreifen vorbereitet.
6. Mai, 12.50 Uhr: Großoffensive in Rafah wäre Katastrophe mit Ansage, so Bundesregierung
Die Bundesregierung warnte vor einer groß angelegten Bodenoffensive in Rafah. Dort hielten sich eine Million Menschen auf, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums in Berlin. "Diese Menschen brauchen Schutz."
Eine Bodenoffensive der israelischen Armee käme einer Katastrophe mit Ansage gleich. Gleichzeitig betont die Sprecherin aber, dass die radikal-islamistische Hamas im Gazastreifen ein zynisches Spiel spiele, unter anderem weil sie Hilfslieferungen angreife. Außerdem halte die Miliz weiter Geiseln fest.
6. Mai, 11.54 Uhr: Israels Entscheidung, Al-Jazeera zu sperren, sendet "falsches Signal", so Außenministerium
Das Auswärtige Amt kritisierte am Montag die Entscheidung Israels, den in Katar ansässigen Nachrichtensender Al-Jazeera zu sperren, und forderte den Schutz der Pressefreiheit
"Eine freie und vielfältige Presselandschaft ist ein wichtiger Eckpfeiler jeder liberalen Demokratie", schrieb das Ministerium auf X, früher Twitter, und fügte hinzu, dass der Schritt "ein falsches Signal" sei.
6. Mai, 11.13 Uhr: DJV fordert Rücknahme von Al-Jazeera Schließung
Der Deutsche Journalisten-Verband hat die israelische Regierung aufgefordert, die Schließung des Senders Al-Jazeera umgehend zurückzunehmen.
"Die Pressefreiheit ist kein Schönwettergrundrecht, sondern muss auch in Kriegszeiten in vollem Umfang gelten", sagte der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster. Die israelische Demokratie dürfe kritische Stimmen nicht an der Berichterstattung hindern.
Beuster appellierte auch an Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne), sich dafür einzusetzen, dass der Sender den Betrieb wieder aufnehmen könne.
6. Mai, 10.15 Uhr: Hamas-Funktionär kritisiert "gefährliche Eskalation"
Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters hat der Hamas-Funktionär Sami Abu Zuhri die von Israel angeordnete Teil-Evakuierung von Rafah als eine "gefährliche Eskalation" bezeichnet, die "Folgen haben wird".
6. Mai, 9.53 Uhr: Keine Alternative zu Einsatz in Rafah, so Israels Verteidigungsminister
Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant (65) sieht keine Alternative zu einem Militäreinsatz Israels in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens.
Galants Büro teilte am Montag mit, der Verteidigungsminister habe dies in einem Telefonat seinem amerikanischen Amtskollegen Lloyd Austin (70) gesagt. Die USA lehnen eine solche Offensive klar ab, solange Israel nicht plausibel darstellen kann, wie es zuvor Hunderttausende Binnenflüchtlinge in Sicherheit bringt, die sich dort drängen.
Bei indirekten Verhandlungen habe die Hamas alle Vorschläge abgelehnt. Daher sei eine Militäraktion in Rafah jetzt notwendig und ohne Alternative. "Der Staat Israel wird die fortwährende Präsenz von Terrorstrukturen an der Grenze zu seinen Ortschaften nicht dulden", sagte Galant demnach.
6. Mai, 9.45 Uhr: Israel mahnt vor "begrenztem Einsatz" zur schnellen Evakuierung im Osten Rafahs
Vor einem erwarteten Militäreinsatz hat Israels Armee mit der Evakuierung der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen begonnen. Ein Militärsprecher sagte, es handele sich um einen "begrenzten Einsatz".
Die Menschen sollten sich in eine "erweiterte humanitäre Zone" im Bereich Al-Mawasi begeben. Dort gebe es Nahrungsmittel, Wasser und Medikamente. Die Armee habe dort auch Feldkrankenhäuser errichtet. Er konnte nicht sagen, wie viel Zeit die Menschen für die Evakuierung haben.
Es wird erwartet, dass die Evakuierung mehrere Wochen dauern könnte. Die Hamas habe ihre Kämpfer in Rafah auf den Einsatz gegen Israel vorbereitet und sie mit Proviant und Waffen versorgt, hieß es aus Israel dazu. Auch die Zahl der Wächter für die Geiseln ist nach Medienberichten verstärkt worden.
6. Mai, 8.53 Uhr: Libanesische Hisbollah feuert Dutzende von Raketen auf israelischen Stützpunkt ab
Die vom Iran unterstützte libanesische Hisbollah-Gruppe hat nach eigenen Angaben am Montag als Vergeltung für einen Angriff im Osten des Landes "Dutzende von Katjuscha-Raketen" auf einen israelischen Stützpunkt auf den besetzten Golanhöhen abgefeuert.
Hisbollah-Kämpfer feuerten "Dutzende von Katjuscha-Raketen“ auf "das Hauptquartier der Golan-Division (...) auf dem Stützpunkt Nafah" ab, so die Gruppe in einer Erklärung, in der es hieß, dies sei "eine Reaktion auf den Angriff des Feindes auf die Bekaa-Region".
6. Mai, 8.05 Uhr: 100.000 Menschen aus dem Osten Rafahs evakuiert
Die israelische Armee teilte am Montag mit, dass sie im Vorfeld eines erwarteten Bodenangriffs auf den südlichen Gazastreifen etwa 100.000 Menschen aus dem östlichen Teil von Rafah evakuiert habe.
"Die Schätzung liegt bei etwa 100.000 Menschen", sagte ein Militärsprecher gegenüber Journalisten auf die Frage, wie viele Menschen evakuiert würden.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind derzeit etwa 1,2 Millionen Menschen in Rafah untergebracht. Die meisten von ihnen sind während des siebenmonatigen Krieges zwischen Israel und den militanten Hamas-Kämpfern aus anderen Teilen des Gazastreifens dorthin geflohen.
6. Mai, 8 Uhr: Israels Armee rät Bewohnern zum Verlassen von Ost-Rafah im Gazastreifen
Die israelische Armee hat die Bewohner des Ostens der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen zum Verlassen des Stadtbereichs in Richtung eines "erweiterten humanitären Gebiets" aufgerufen.
Das Militär "bestärkt die Bewohner von Ost-Rafah darin, sich in das erweiterte humanitäre Gebiet zu begeben", erklärte die Armee am Montag. Die Armee erklärte weiter, dass sie die Bewohner durch Poster, SMS, Anrufe und Aufrufe in den Medien auf Arabisch informiere.
"Heute morgen (...) haben wir mit einem Einsatz von begrenztem Umfang begonnen, um die Bewohner im östlichen Teil von Rafah vorübergehend zu evakuieren", sagte ein Militärsprecher in einer Online-Pressekonferenz.
6. Mai, 7 Uhr: Israelische Jets bombardieren Bekaa-Ebene im Osten Libanons
Israelische Jets sollen das Bekaa-Tal im Osten des Libanon bombardiert und dabei mindestens drei Menschen getötet haben.
Das berichtete die Nationale Nachrichtenagentur des Libanon (NNA). Der Angriff in den frühen Morgenstunden habe einer Fabrik in der Stadt Sawiri in der Region Baalbek gegolten, so die NNA.
Die betroffene Region an der libanesisch-syrischen Grenze ist eine Hochburg der libanesischen Hisbollah-Gruppe. Zwei Mitglieder seien dabei getötet worden, teilte die vom Iran unterstützte Gruppe am späten Dienstagabend in einer Erklärung mit.
6. Mai, 6.28 Uhr: Verhärtete Fronten bei Verhandlungen um Waffenruhe und Geisel-Freilassung
Die Hamas betonte in ihrer Mitteilung vom Sonntag, dass sie die Verhandlungen "im positiven Geist und verantwortungsvoll" führe. Allerdings sind die Fronten verhärtet.
Die Islamisten beharren auf einem Abkommen, in dem sich Israel von vornherein zur Beendigung des Krieges und zum vollständigen Abzug seiner Truppen aus dem Gazastreifen verpflichtet. Israel lehnt aber eine derartige Verpflichtung ab und möchte sich weitere militärische Handlungsmöglichkeiten vorbehalten.
Netanjahu hatte am Wochenende mehrere Erklärungen abgegeben, in denen er sich kompromisslos zeigte. So sagte er, Israel werde selbst dann die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens angreifen, wenn ein Geisel-Deal zustande käme.
6. Mai, 6.25 Uhr: Neun Tote bei israelischem Angriff auf Rafah, so Palästinenserbehörde
Bei einem israelischen Angriff auf ein Haus in Rafah im südlichen Gazastreifen sind neun Palästinenser getötet worden.
Das teilte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.
6. Mai, 6.20 Uhr: UNRWA-Chef erneut von Israel an Besuch des Gazastreifens gehindert
Der Leiter des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA), Philippe Lazzarini (60), hat Israel vorgeworfen, ihn erneut an einem Besuch im umkämpften Gazastreifen gehindert zu haben.
"Die israelischen Behörden verweigern den Vereinten Nationen weiterhin den humanitären Zugang", erklärte Lazzarini mit Blick auf das Palästinensergebiet im Onlinedienst X. Sie hätten es ihm diese Woche bereits zum zweiten Mal verweigert, in den Gazastreifen zu reisen.
6. Mai, 6.15 Uhr: Netanjahu weist internationalen Druck zurück
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) hat in einer flammenden Rede zum Holocaust-Gedenktag Jom Haschoa den internationalen Druck auf das Land im Zuge des Gaza-Krieges zurückgewiesen.
"Wenn Israel gezwungen wird, allein zu stehen, wird Israel alleine stehen", erklärte er. Netanjahus Botschaft zielte dabei auf Staats- und Regierungschefs weltweit ab, die die hohe Zahl der Opfer bei der militärischen Offensive im Gazastreifen kritisiert und eine Waffenruhe gefordert haben.
"Ich sage zu den Anführern der Welt: Kein noch so großer Druck, keine Entscheidung eines internationalen Forums wird Israel davon abhalten, sich selbst zu verteidigen", sagte er. "Nie wieder ist jetzt."
6. Mai, 6.10 Uhr: Sechs Menschen laut Klinik im Gazastreifen getötet
Bei einem israelischen Angriff auf das Haus einer Familie in einem Flüchtlingslager nahe Rafah sollen sechs Menschen getötet worden sein.
Dabei handele es sich um vier Kinder, darunter ein Baby, und zwei Erwachsene, teilte das Abu-Jussef-al-Nadschdschar-Krankenhaus mit.
6. Mai, 6.07 Uhr: UN betonen Bedeutung der Pressefreiheit
Nach der Entscheidung Israels, den arabischen TV-Sender Al-Jazeera im Land zu schließen, haben die Vereinten Nationen die Bedeutung der Pressefreiheit betont.
"Wir stehen fest gegen jede Entscheidung, die Pressefreiheit zurückzufahren", sagte ein UN-Sprecher am Sonntag in New York. "Die freie Presse leistet einen Dienst von unschätzbarem Wert, um sicherzustellen, dass die Öffentlichkeit informiert und engagiert ist."
Al-Jazeera hat seit Beginn des Gaza-Kriegs ausführlich über die katastrophale Lage im Gazastreifen berichtet und Bilder von Tod und Zerstörung gezeigt, die in israelischen TV-Sendern kaum zu sehen sind. Der Sender zeigt aber auch regelmäßig Videos des militärischen Arms der islamistischen Hamas von Angriffen auf israelische Soldaten.
6. Mai, 6 Uhr: Baerbock verurteilt Raketenangriff auf Grenzübergang zum Gazastreifen scharf
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) hat den Raketenangriff der Hamas auf einen israelischen Grenzübergang zum Gazastreifen scharf verurteilt.
"Der Beschuss eines der wichtigsten Zugänge für humanitäre Hilfe zeigt erneut, dass die humanitäre Versorgung der Menschen in Gaza den Terroristen der Hamas vollkommen egal ist", sagte die Grünen-Politikerin am Montag während ihres Besuchs im pazifischen Inselstaat Fidschi.
Die Islamistenorganisation zeige damit erneut ihr wahres Gesicht. Es sei ihr nie um die Menschen in Gaza gegangen. "Das Schicksal der Menschen in Gaza ist den Terroristen vollkommen egal."
5. Mai, 19.31 Uhr: Hamas-Delegation verlässt Kairo - Wohl kein Durchbruch bei Gesprächen
Eine weitere Runde der indirekten Verhandlungen über den Gaza-Krieg ist am Sonntag in der ägyptischen Hauptstadt Kairo zu Ende gegangen.
Dies teilte die islamistische Hamas am Sonntag in ihrem Telegram-Kanal mit. Ihre Delegation habe eine Antwort auf die Vorschläge der Vermittler überbracht und sie mit den Vertretern Ägyptens und Katars erörtert.
Die Delegation wollte am Sonntagabend aus Kairo abreisen und sich mit den Führern der Organisation in Katar beraten.
5. Mai, 17.28 Uhr: Al-Jazeera-Schließung in Israel: Razzia und Entfernung aus Kabelnetz
Nach der von der israelischen Regierung verfügten Schließung von Al-Jazeera in Israel ist das Büro des arabischen Senders in Ost-Jerusalem durchsucht worden.
Dabei seien Fernsehausrüstungen beschlagnahmt worden, berichteten mehrere israelische Medien am Sonntag übereinstimmend. Wie Al-Jazeera zudem mitteilte, nahmen israelische Kabel- und Satellitennetzanbieter den Sender aus ihren Angeboten.
5. Mai, 15.57 Uhr: Al-Jazeera verurteilt angekündigte Schließung des Büros in Israel
Der Nachrichtenkanal Al-Jazeera verurteilt die angekündigte Schließung seines Sendebetriebs in Israel.
Dies verstoße gegen das Menschenrecht auf Zugang zu Informationen, rügte der Sender am Sonntag und sprach nach der Verbotsverfügung der Regierung von "Verleumdung".
Der Nachrichtenkanal pochte darauf, "der Öffentlichkeit unser Angebot weltweit zur Verfügung zu stellen, so wie es in internationalen Übereinkommen verankert ist." Man werde mit allen Mitteln gegen den Schritt vorgehen und die Rechte des Senders sowie die Mitarbeiter verteidigen.
5. Mai, 14.55 Uhr: Vier Tote bei israelischem Luftangriff im Süden Libanons
Bei einem Luftangriff Israels im Libanon sind nach libanesischen Angaben vier Zivilisten getötet worden. Zuvor war die Rede von drei Opfern.
Der Angriff ereignete sich im Ort Mais al-Dschabal nahe der gemeinsamen Grenze, wie die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA am Sonntag berichtete. Bei den Todesopfern handle sich um ein Elternpaar und deren zwei Söhne.
Zwei weitere Menschen seien verletzt worden. Das angegriffene Haus sei stark beschädigt worden. Israel äußerte sich zunächst nicht zu dem Angriff.
5. Mai, 14.32 Uhr: Wichtigster Grenzübergang nach Raketenbeschuss geschlossen
Israel hat den derzeit wichtigsten Grenzübergang für Hilfsgüter in den Gazastreifen nach Raketenbeschuss aus dem Palästinensergebiet geschlossen.
Aus einem Gebiet nahe der Stadt Rafah seien zehn Geschosse in Richtung des Übergangs Kerem Schalom abgefeuert worden, erklärte die Armee.
Daher sei der derzeit wichtigste Grenzübergang für Lastwagen mit humanitären Hilfslieferungen für den Gazastreifen vorerst geschlossen worden. Die Hamas hatte den Beschuss bereits für sich reklamiert.
5. Mai, 13.48 Uhr: Fortsetzung des Gaza-Kriegs bis zur Erreichung aller Ziele, so Netanjahu
Israel wird den Gaza-Krieg nach Worten des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu fortsetzen, bis alle Ziele erreicht sind.
Mit Blick auf die Verhandlungen in Kairo sagte der Regierungschef am Sonntag in einer Videobotschaft: "Eine Kapitulation gegenüber den Forderungen der Hamas wäre eine furchtbare Niederlage für den Staat Israel." Es wäre ein Sieg für "die Hamas, den Iran, die gesamte Achse des Bösen", erklärte er weiter.
Würde Israel auf diese Weise Schwäche zeigen, werde es nur den nächsten Krieg näherbringen "und den nächsten Friedensvertrag in die Ferne rücken lassen", warnte er. "Bündnisse schließt man nicht mit dem Schwachen und dem Besiegten, Bündnisse schließt man mit dem Starken und dem Sieger."
5. Mai, 13.30 Uhr: Hamas greift Grenzübergang Kerem Schalom mit Raketen an
Der militärische Arm der palästinensischen Terrororganisation Hamas hat am Sonntag Raketenangriffe auf den israelischen Grenzübergang Kerem Schalom für sich reklamiert.
Ziel seien israelische Truppen gewesen, hieß es in der Mitteilung der Kassam-Brigaden. Nach Angaben der israelischen Armee gab es Raketenalarm in der Ortschaft Kerem Schalom nahe der Grenze zum Gazastreifen.
Die Nachrichtenseite ynet schrieb, es seien rund zehn Raketen aus der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens auf Kerem Schalom abgefeuert worden. Es gab Berichte über mehrere Verletzte.
5. Mai, 12.54 Uhr: Al-Jazeera in Israel wird geschlossen, so Netanjahu
Israel hat bereits seit Längerem angekündigt, es wolle den Einsatz von Al-Jazeera im Land unterbinden. Der Schritt war bereits vom Parlament gebilligt worden. Nun stimmt auch die Regierung dafür.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) teilte am Sonntag bei X mit, dies habe seine Regierung einstimmig beschlossen. Netanjahu sprach dabei von "dem Hetz-Sender Al-Jazeera".
Netanjahu hatte dem Sender vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs vorgeworfen, dieser habe "die Sicherheit Israels beschädigt, aktiv am Massaker am 7. Oktober teilgenommen und gegen israelische Soldaten gehetzt".
5. Mai, 12.50 Uhr: Libanon meldet drei Tote bei israelischen Angriffen auf Süden des Landes
Bei einem israelischen Angriff auf den Südlibanon hat es nach Angaben staatlicher Medien mehrere Tote gegeben. Die Nachrichtenagentur Ani berichtete, drei Zivilisten seien bei dem Angriff der israelischen Luftwaffe ums Leben gekommen.
Demnach gab es zudem mehrere Verletzte. Der Gemeindevorsteher von Mais al-Dschabal, Abdelmoneim Tschukeir, bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP den Angriff und erklärte, "ein Ehepaar und dessen kleiner Sohn" seien dabei getötet worden.
Laut Ani inspizierten die Dorfbewohner zum Zeitpunkt des Angriffs ihre Häuser und Geschäfte, die bei früheren Bombardements beschädigt worden waren. Die Verletzten wurden demnach in Krankenhäuser in der Region gebracht.
5. Mai, 7. 50 Uhr: Macron verurteilt pro-palästinensische Proteste
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (46) hat die pro-palästinensischen Protestaktionen an der Pariser Elite-Hochschule Sciences Po und anderen Universitäten des Landes scharf kritisiert.
Er verstehe, dass der Krieg im Gazastreifen die Menschen erschüttere, "aber die Debatte zu verhindern hat noch nie zur Lösung eines Konflikts beigetragen", sagte Macron in einem Interview mit den Zeitungen "La Provence" und "La Tribune Dimanche".
Er warf den Demonstranten vor, "mit Gewalt und Blockaden" ihre Interessen durchsetzen zu wollen und jüdischen Studenten den Zugang zur Uni verweigert zu haben. Die Universität hatte wegen der Proteste am Freitag auf Online-Betrieb umgestellt, die meisten Gebäude blieben geschlossen.
5. Mai, 7.44 Uhr: Israelisches Militär meldet Tötung von Islamisten-Kommandeur
Israels Militär hat nach eigenen Angaben einen Kommandeur der Terrororganisation Islamischer Dschihad bei einem Luftangriff im Süden Gazas getötet.
Der Mann habe zahlreiche Angriffe gegen Israel in den vergangenen Jahren geleitet, erklärte die Armee am Samstagabend. Er sei auch verantwortlich gewesen für den Angriff auf einen Kibbuz und einen Militärposten am 7. Oktober.
Terroristen der Hamas und anderer Gruppen hatten an dem Tag bei Angriffen auf Kibbuzim, Armeeposten und ein Musikfestival ein Massaker verübt und mehr als 1200 Menschen getötet. Es war der Auslöser des Krieges.
5. Mai, 7.38 Uhr: Hamas plant angeblich bald Gegenvorschlag vorzulegen
Der militärische Anführer der Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, soll sich dem "Wall Street Journal" zufolge am Freitag erstmals über Hamas-Vertreter zum jüngsten Vorschlag der Vermittler für ein Abkommen geäußert haben.
Demnach komme dieser Vorschlag den Forderungen seiner Terrororganisation bisher am nächsten, Sinwar habe aber eine Reihe von Vorbehalten geltend gemacht, hieß es unter Berufung auf die arabischen Vermittler. Sinwar wird in Tunneln der Hamas unterhalb des abgeriegelten Küstengebiets vermutet.
Es werde erwartet, dass die Hamas bald einen Gegenvorschlag vorlegen werde, hieß es. Die Hamas wolle internationale Garantien, dass Israel Verhandlungen über einen Weg zu einem dauerhaften Schweigen der Waffen aufnimmt, zitierte die Zeitung die Vermittler weiter.
5. Mai, 7.30 Uhr: Tote bei Einsatz im Westjordanland
Bei einem Anti-Terror-Einsatz israelischer Sicherheitskräfte im Westjordanland sind fünf Palästinenser getötet und ein Polizeibeamter verletzt worden.
Soldaten und Polizisten umringten während eines zwölfstündigen Einsatzes nördlich der Stadt Tulkarm ein Haus, in dem sich mutmaßliche Hamas-Mitglieder aufhielten, wie ein Polizeisprecher erklärte.
Nach Schüssen aus dem Gebäude hätten die Sicherheitskräfte das Feuer mit verschiedenen Waffensystemen erwidert. Das Haus sei auch zweimal von einer israelischen Drohne aus angegriffen worden.
4. Mai, 21.06 Uhr: Tausende demonstrieren für Geisel-Freilassung - Kritik an Netanjahu
Mehrere tausend Menschen haben am Samstagabend in der Innenstadt von Tel Aviv für eine Verhandlungslösung zur Freilassung der von der Terrororganisation Hamas auf dem Gazastreifen festgehaltenen Geiseln demonstriert.
Dabei gab es auch laute Kritik am israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu (74) und die Forderung nach Neuwahlen. "Verhandeln jetzt, zurücktreten später", stand auf Schildern und Transparenten.
Der Vater einer der Geiseln sagte, der Regierung sei ihr eigenes Überleben wichtiger als die Geiseln. Er rief die Regierung auf, einer Waffenruhe im Austausch für eine Rückkehr der Geiseln zuzustimmen.
4. Mai, 15 Uhr: Blinken zu Gaza-Verhandlungen: Schwer zu verstehen, was Hamas denkt
In den Verhandlungen mit Israel über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln ist es nach Einschätzung von US-Außenminister Antony Blinken schwer, die Gedankengänge der Hamas zu durchdringen.
Eine der Herausforderungen bestehe darin, "dass die Hamas-Führer, mit denen wir indirekt über die Katarer und die Ägypter in Kontakt stehen, außerhalb des Gazastreifens leben, in Katar oder in der Türkei oder an anderen Orten", sagte Blinken am späten Freitagabend (Ortszeit) bei einer Veranstaltung in Sedona im US-Bundesstaat Arizona.
Die eigentlichen Entscheidungsträger der Hamas wiederum seien "die Leute, die sich im Gazastreifen selbst befinden und mit denen keiner von uns direkten Kontakt hat". Blinken betonte: "Es ist also eine Herausforderung zu verstehen, was sie denken." Und es gebe verschiedene Theorien dazu, was die Entscheidungen der Hamas momentan wirklich antreibe.
4. Mai, 14.50 Uhr: 66 Millionen Euro von Bank of Palestine gestohlen
Bewaffnete palästinensische Gruppen im Gazastreifen haben einem Medienbericht zufolge im vergangenen Monat aus Tresoren der Bank of Palestine umgerechnet rund 66 Millionen Euro gestohlen.
Wie die französische Zeitung "Le Monde" am Samstag unter Berufung auf Bank-Unterlagen berichtete, wurde das Geld aus mehrerer Zweigstellen in der Stadt Gaza entwendet. Mitarbeiter hatten am 16. April ein Loch in einem Tresor in einer Zweigstelle entdeckt und festgestellt, dass israelische Schekel im Wert von 2,8 Millionen Euro fehlten.
Die Gruppen kehrten dann am nächsten Tag in das Gebäude zurück, sprengten eine Zementkasten und entwendeten aus drei Tresoren Geld verschiedener Währungen im Wert von 29 Millionen Euro. Am 18. April wurde die zweitgrößte Filiale in Gaza von einem Hamas-Kommando überfallen und es wurden 33,6 Millionen Euro gestohlen.
4. Mai,14.35 Uhr: Israel beharrt offenbar auf Fortsetzung von Militäroffensive
Die militant-islamistische Hamas fordert ein endgültiges Ende des israelischen Militäreinsatzes in dem Küstenstreifen. Israel lehnt das ab.
Diese Haltung hat ein nicht namentlich genannter israelischer Vertreter gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters abermals bekräftigt.
Nach einer Waffenruhe werde Israel seinen Einsatz fortsetzen, um die Hamas zu entwaffnen und zu zerschlagen.
4. Mai, 13 Uhr: Hamas-Gesundheitsbehörde meldet 34.654 Getötete im Gazastreifen
Das Gesundheitsministerium im von der Hamas regierten Gazastreifen teilte am Samstag mit, dass in dem palästinensischen Gebiet während des seit fast sieben Monaten andauernden Krieges mindestens 34.654 Menschen getötet worden sind.
Darunter sind mindestens 32 Tote in den letzten 24 Stunden, hieß es in einer Erklärung des Ministeriums. Seit Ausbruch des Krieges am 7. Oktober, als militante Hamas-Kämpfer Israel angriffen, wurden im Gazastreifen 77.908 Menschen verwundet.
4. Mai, 12.40 Uhr: Hamas-Delegation zu Gesprächen über Waffenruhe in Kairo eingetroffen
Eine hochrangige Delegation der islamistischen Hamas ist Berichten zufolge für indirekte Verhandlungen mit Israel über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln in Kairo eingetroffen.
Wie Kreise am Flughafen der ägyptischen Hauptstadt bestätigten, reisten Vertreter der Hamas am Samstag aus dem Golfemirat Katar an. Auch der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira berichtete über das Eintreffen einer Delegation.
Gegenstand der indirekten Verhandlungen, bei denen Ägypten, Katar und die USA vermitteln, ist ein Vorschlag, der die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas sowie die Einstellung der Kampfhandlungen im Gazastreifen seitens Israels in mehreren Phasen vorsieht.
4. Mai, 11.30 Uhr: Israel beschießt Abschussrampen für Raketen im Gazastreifen
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben Raketenabschussrampen im Gazastreifen bombardiert. Unter anderem sei eine solche Vorrichtung in Chan Junis getroffen worden, von der aus am Freitagabend Raketen abgefeuert worden seien.
Nach Angaben palästinensischer Sicherheitsdienste griff die israelische Armee auch ein Gebäude in der Kommune Abasan im Osten von Chan Junis an. Zudem sei eine bereits mit Raketen bestückte Abschussrampe im zentralen Bereich des Gazastreifens zerstört worden.
Im zentralen Teil des Küstenstreifens hätten israelische Panzer Flüchtlingslager beschossen. Bei dem Beschuss der israelischen Marine sei mindestens ein Palästinenser getötet worden. Zu möglichen weiteren Opfern wurde zunächst nichts mitgeteilt.
4. Mai, 7.40 Uhr: UN werfen israelischen Zivilisten Beschädigung von Hilfslieferung vor
Die Vereinten Nationen haben israelischen Zivilisten vorgeworfen, für den Gazastreifen bestimmte Hilfsgüter aus Jordanien mutwillig beschädigt zu haben.
Der Konvoi habe Lebensmittelpakete, darunter Zucker, Reis, Zusatznahrung und Milchpulver befördert, sagte Haq. Eine begrenzte Menge davon sei am Donnerstag auf der Fahrt durch das Westjordanland von israelischen Zivilisten entladen und beschädigt worden.
Auf weitere Hilfslieferungen aus Jordanien werde dieser Vorfall zunächst keine Auswirkungen haben. Die Hilfsgüter seien inzwischen in Gaza angekommen und würden wie geplant verteilt, hieß es.
4. Mai, 7.25 Uhr: WHO warnt vor "Blutbad" in Rafah
Die WHO warnte erneut vor den Folgen einer Offensive in Rafah im Süden Gazas. Die Organisation sei zutiefst besorgt, dass eine großangelegte Militäroperation "zu einem Blutbad führen könnte", teilte sie am Freitagabend auf X, ehemals Twitter, mit.
Der stellvertretende UN-Sprecher Farhan Haq machte am Freitag unter Berufung auf das UN-Kinderhilfswerk besonders auf das Schicksal der rund 600 000 Kinder in der an Ägypten grenzenden Stadt aufmerksam. Fast alle von ihnen seien "entweder verletzt, krank, unterernährt, traumatisiert oder behindert".
Eine Offensive würde für sie eine weitere Katastrophe bedeuten, sagte Haq. Laut der WHO sind nur ein Drittel der 36 Krankenhäuser im gesamten Gazastreifen noch teilweise funktionsfähig. Drei davon befänden sich in Rafah.
4. Mai, 7.16 Uhr: Anzeichen für Einlenken der Hamas
Ranghohe israelische Beamte wollen "erste Anzeichen" dafür erkannt haben, dass die Hamas der ersten Phase des Deals - der Freilassung von Frauen, Kindern, Älteren und Verletzten unter den Geiseln während einer zeitlich begrenzten Waffenruhe - zustimmen könnte.
Und das ohne wie bisher darauf zu beharren, dass sich Israel von vornherein zur Beendigung des Krieges verpflichtet. Israels Führung bestand von Anfang an auf einem mehrstufigen Abkommen, um sich die Option auf die Fortsetzung des Krieges vorzubehalten, falls es nach ersten Geiselfreilassungen und einer begrenzten Waffenruhe zu keinen weiteren Vereinbarungen käme.
Zugleich würden die Islamisten ihren Preis für ein Nachgeben fordern. "Die Hamas (...) könnte die zu vereinbarende Zahl der Geiseln, die sie aus humanitären Gründen freilässt, senken und im Gegenzug die der freizulassenden palästinensischen Gefangenen (in israelischen Gefängnissen) erhöhen", schrieb "Axios".
4. Mai, 7.05 Uhr: Israel gab Hamas noch eine Woche Zeit
Israel habe der Hamas eine Woche Zeit gegeben, um einem Abkommen über eine Waffenruhe zuzustimmen, sagten ägyptische Beamte am Freitag dem "Wall Street Journal".
Anderenfalls werde Israel zur angekündigten Bodenoffensive auf die Stadt Rafah im Süden Gazas übergehen. Von der im Exil lebenden politischen Führung der Hamas sei erwartet worden, dass sie sich mit ihrem militärischen Flügel im Gazastreifen unter Führung von Jihia al-Sinwar berät und darauf reagiert, schrieb die Zeitung.
Doch Sinwar, von dem vermutet wird, dass er sich in Tunneln der Hamas unter dem abgeriegelten Küstengebiet versteckt hält und die endgültigen Entscheidungen trifft, habe nicht geantwortet, hieß es.
3. Mai, 22.21 Uhr: Neue Verhandlungen über Gaza-Abkommen am Wochenende
Die indirekten Verhandlungen über ein Geisel- und Waffenruhe-Abkommen für den Gazastreifen sollen am Wochenende Medienberichten zufolge in Kairo weitergeführt werden.
William Burns, der Chef des US-Geheimdienstes CIA, sei bereits am Freitag in der ägyptischen Hauptstadt eingetroffen, berichtete das Nachrichtenportal "Axios" unter Berufung auf drei mit dem Vorgang vertraute Quellen.
Eine Delegation der islamistischen Hamas wird dem Portal zufolge am Samstag in Kairo erwartet.
3. Mai, 19.37 Uhr: Opfer des Hamas-Massakers tot auf israelischem Gebiet gefunden
Ein Opfer des Hamas-Massakers ist Monate nach dem Überfall tot auf israelischem Gebiet gefunden worden.
Dies teilten die israelischen Streitkräfte am Freitag mit. Der Mann sei bei dem aus dem Gazastreifen heraus geführten Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober des Vorjahres ermordet worden, hieß es in der Mitteilung.
Da seine Leiche erst jetzt gefunden wurde, war man bislang davon ausgegangen, dass ihn die Terroristen als Geisel in den Gazastreifen verschleppt hatten.
Titelfoto: Tsafrir Abayov/AP/dpa