Israel-Krieg: Neue Verhandlungen über Gaza-Abkommen am Wochenende
Israel - Der Anführer der islamistischen Hamas hat beim aktuellen Verhandlungsangebot für einen Geisel-Deal einem Medienbericht zufolge noch drei Forderungen. Israel rechnet mit einer Ablehnung des Deals.
Jihia al-Sinwar verlange ein garantiertes Ende des Kriegs, fordere Israel außerdem auf, entlassenen palästinensischen Häftlingen nicht den Zugang ins Westjordanland zu verwehren und wolle Einzelheiten zu Materialien, die Israel für den Wiederaufbau nicht in das Küstengebiet liefern lassen will.
Die Hamas hatte zuvor mitgeteilt, noch einmal eine Delegation nach Ägypten zu schicken, um die laufenden, indirekten Verhandlungen mit Israel über ein Abkommen zur Freilassung von Geiseln und eine Waffenpause abzuschließen.
Israel ist derweil wenig optimistisch. Laut Medienberichten gehe man davon aus, dass es zu keiner Einigung kommen werde.
Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Gaza und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.
3. Mai, 22.21 Uhr: Neue Verhandlungen über Gaza-Abkommen am Wochenende
Die indirekten Verhandlungen über ein Geisel- und Waffenruhe-Abkommen für den Gazastreifen sollen am Wochenende Medienberichten zufolge in Kairo weitergeführt werden.
William Burns, der Chef des US-Geheimdienstes CIA, sei bereits am Freitag in der ägyptischen Hauptstadt eingetroffen, berichtete das Nachrichtenportal "Axios" unter Berufung auf drei mit dem Vorgang vertraute Quellen.
Eine Delegation der islamistischen Hamas wird dem Portal zufolge am Samstag in Kairo erwartet.
3. Mai, 19.37 Uhr: Opfer des Hamas-Massakers tot auf israelischem Gebiet gefunden
Ein Opfer des Hamas-Massakers ist Monate nach dem Überfall tot auf israelischem Gebiet gefunden worden.
Dies teilten die israelischen Streitkräfte am Freitag mit. Der Mann sei bei dem aus dem Gazastreifen heraus geführten Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober des Vorjahres ermordet worden, hieß es in der Mitteilung. Da seine Leiche erst jetzt gefunden wurde, war man bislang davon ausgegangen, dass ihn die Terroristen als Geisel in den Gazastreifen verschleppt hatten.
3. Mai, 13.25 Uhr: Gefahr von Hungersnot im Gazastreifen nicht vorüber
Im Gazastreifen gibt es nach Eindruck der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen etwas mehr Nahrungsmittel. Eine Hungersnot sei aber noch nicht abgewendet.
Wie die WHO berichtete, wurden seit März mehr als 40 stark unterernährte Kinder unter fünf Jahren in Krankenhäuser gebracht. Vor Ausbruch der Kämpfe habe es im Gazastreifen praktisch keine Unterernährung gegeben.
Insgesamt sind nach Angaben der palästinensischen Behörden in den vergangenen Wochen etwa 25 unterernährte Kinder gestorben. Laut WHO habe Unterernährung zu Komplikationen beigetragen, die zu ihrem Tod führten.
3. Mai, 9.28 Uhr: Weitere Geisel im Gazastreifen tot
Eine weitere in den Gazastreifen verschleppte Geisel ist nach Angaben der israelischen Regierung tot.
Der Mann war am 7. Oktober von der islamistischen Hamas entführt worden. Seine Leiche soll sich weiter im Gazastreifen befinden. Todesursache und -zeitpunkt wurden nicht genannt.
Die Frau des 49-Jährigen wurde den Angaben zufolge während des Massakers am 7. Oktober ermordet und zwei seiner drei Kinder entführt. Die 13 Jahre alte Tochter sowie der 17-jährige Sohn kamen bereits frei.
3. Mai, 7.18 Uhr: Türkei setzt Ein- und Ausfuhr aller Produkte mit Bezug zu Israel aus
Die neuen Maßnahmen würden strikt umgesetzt, bis die israelische Regierung den ununterbrochenen Fluss humanitärer Hilfe nach Gaza erlaube.
Zuvor hatte der Finanzdienst Bloomberg über den Handels-Stopp berichtet. Spannungen zwischen den beiden Ländern dürften sich nun weiter verschärfen. Anfang April hatte die Türkei bereits Exportbeschränkungen für bestimmte Güter im Handel mit Israel erlassen.
Israels Außenminister Israel Katz reagierte empört auf die Entscheidung. "Erdogan bricht Vereinbarungen, indem er Häfen für israelische Importe und Exporte blockiert", schrieb Katz auf X.
3. Mai, 6.57 Uhr: Israel rechnet mit Ablehnung von Geisel-Deal durch die Hamas
Die indirekten Verhandlungen über einen Geisel-Deal im Gaza-Krieg sind Medienberichten zufolge an einem kritischen Punkt angelangt.
Die Führung in Israel gehe davon aus, dass die islamistische Hamas das jüngste Angebot für ein Abkommen über die Freilassung israelischer Geiseln und eine Waffenruhe offiziell ablehnen wird.
Ein Abkommen hänge nun von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Al-Sinwar ab, deren Zukunft in diesem Krieg auf dem Spiel stehe und deren Kalkül wenig Spielraum für einen Kompromiss lasse, schrieb das "Wall Street Journal".
Al-Sinwar wiederum glaube, dass er keinen Deal eingehen müsse. Arabischen Vermittlern zufolge sei der Hamas-Anführer der Auffassung, dass er den Krieg bereits gewonnen habe.
3. Mai, 6.42 Uhr: Hamas-Anführer fordert Änderungen bei Geisel-Deal-Vorschlag
Jihia al-Sinwar, hat beim aktuellen Verhandlungsangebot für einen Geisel-Deal einem Medienbericht zufolge noch drei Forderungen.
Er verlange ein garantiertes, schriftliches Ende des Kriegs, Israel lehnt dies bislang ab. Der Hamas-Anführer im Gazastreifen fordert außerdem, dass Israel entlassenen palästinensischen Häftlingen nicht den Zugang ins Westjordanland verwehrt.
Israel wolle dagegen diejenigen, die lebenslange Haftstrafen absitzen, laut dem jüngsten Entwurf für einen Deal in den Gazastreifen oder ins Ausland schicken.
Weiterhin will der Hamas-Anführer im Gazastreifen Einzelheiten zu Materialien, die Israel für den Wiederaufbau nicht in das Küstengebiet liefern lassen will.
3. Mai, 6.27 Uhr: Israels Armee benennt Nachfolger für Militärgeheimdienst-Direktor
General Schlomi Binder werde das Amt übernehmen, teilte das Militär mit. Vorgänger Aharon Haliva hatte vor rund anderthalb Wochen seinen Rücktritt verkündet.
Er begründete den Schritt damit, so seiner Führungsverantwortung nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober nachzukommen. Haliva hatte nach dem Terrorüberfall erklärt, er trage die Verantwortung für Fehler.
Israels Militär kündigte am Donnerstag auch weitere Neubesetzungen im Generalstab an. Die Ernennungen seien nach einem "langwierigen Prozess" von Israels Verteidigungsminister Joav Galant und Generalstabschef Herzi Halevi vereinbart worden.
2. Mai, 19.58 Uhr: Zerstörung in Gaza die schlimmste seit 1945
Israels Angriffe im Gazastreifen haben nach Einschätzung der UN-Entwicklungsagentur UNDP die schwersten Zerstörungen einer Region seit dem Zweiten Weltkrieg hervorgerufen.
"So etwas haben wir seit 1945 nicht mehr gesehen - seit dem Zweiten Weltkrieg. Diese Intensität in so kurzer Zeit und das enorme Ausmaß der Zerstörung", sagte der örtliche UNDP-Direktor Abdallah al-Dardari am Donnerstag. Einer neuen Einschätzung der UN-Agentur zufolge könnte der Wiederaufbau des Gazastreifens mindestens bis ins Jahr 2040 dauern.
2. Mai, 17.11 Uhr: Verletzte Kinder in Gaza erhalten keine angemessene Behandlung
Der israelische Militäreinsatz gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen bringt nach Angaben der Hilfsorganisation Save the Children schlimme Folgen für Tausende Kinder mit sich.
Viele verletzte Mädchen und Jungen können aufgrund des schlecht funktionierenden Gesundheitssystems nicht angemessen behandelt werden, wie die Organisation am Donnerstag beklagte. Tausende Minderjährige wurden demnach seit Kriegsbeginn verletzt. Vielen seien etwa Gliedmaßen amputiert worden - darunter auch Babys.
2. Mai, 12.43 Uhr: Scholz telefoniert mit Netanjahu - Geiseln und Waffenstillstand Themen
Kanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erneut über die Lage und die weiteren Perspektiven in der Nahostregion ausgetauscht.
Der stellvertretende Sprecher der Bundesregierung, Wolfgang Büchner, teilte am Donnerstag in Berlin mit, Scholz und Netanjahu hätten in einem Telefonat zudem über die Bemühungen zur Freilassung aller Geiseln, die sich nach wie vor in den Händen der islamistischen Hamas befinden, sowie über einen Waffenstillstand ausgetauscht.
Außerdem seien auch weitere Verbesserungen der humanitären Hilfe für die Menschen im Gazastreifen ein Thema gewesen. Details über Inhalte des Gesprächs wurden nicht mitgeteilt.
2. Mai, 11.30 Uhr: Gaza-Kämpfe dauern während der Bemühungen um Feuerpause an
Während der Bemühungen um einen neuen Deal zwischen Israel und der islamistischen Hamas gehen die Angriffe und Kämpfe im Gaza-Krieg weiter.
Die israelische Armee teilte am Donnerstag mit, Kampfjets und Artillerie hätten am Vortag im zentralen Abschnitt des Gazastreifens "bewaffnete Terroristen, Terror-Infrastruktur und Tunneleingänge angegriffen".
Zuvor sei es zu mehreren Angriffen auf israelische Soldaten gekommen. Ein Abschussgerät für Mörsergranaten sei zerstört worden. Mehrere bewaffnete Kämpfer seien getötet worden.
2. Mai, 6.41 Uhr: Bericht: Hamas-Anführer in Gaza traut Verhandlungsangebot nicht
Der Anführer der islamistischen Hamas im umkämpften Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, sieht das jüngste Verhandlungsangebot für einen Geisel-Deal einem Medienbericht zufolge skeptisch.
Es handele sich nicht um ein Angebot der ägyptischen Vermittler, sondern um ein israelisches "in amerikanischem Gewand", das eine Reihe von Fallstricken enthalte, sagte eine dem Hamas-Anführer nahestehende Quelle dem israelischen Fernsehsender Channel 12 am Mittwochabend. So enthalte der gegenwärtige Entwurf keine Garantie, dass der Krieg beendet wird.
Im Rahmen von Vermittlungsbemühungen in Kairo war der Hamas ein Vorschlag für eine Feuerpause im Gegenzug für die Freilassung von Geiseln unterbreitet worden. Eine Antwort steht noch aus.
1. Mai, 21.18 Uhr: Kolumbien bricht wegen Gaza-Krieg Beziehungen zu Israel ab
Kolumbiens Präsident Gustavo Petro hat einen Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Israel angekündigt.
Israel habe eine "völkermörderische" Regierung, sagte Petro zur Begründung am Mittwoch bei einer Kundgebung zum Tag der Arbeit in Bogotá. "Wenn Palästina stirbt, stirbt die Menschheit, und wir werden sie nicht sterben lassen", betonte der Linkspolitiker vor Tausenden Menschen auf der Plaza de Bolívar in Kolumbiens Hauptstadt. Der Abbruch der Beziehungen gelte von diesem Donnerstag an.
1. Mai, 19.54 Uhr: 30 Lkw mit Hilfsgütern passieren laut Israel Grenzübergang Erez
Laut Armee wurde der Grenzübergang am Mittwoch zum ersten Mal seit Kriegsbeginn für die Einfuhr humanitärer Hilfe geöffnet. Das Welternährungsprogramms (WFP) hatte allerdings bereits Mitte April mitgeteilt, dass Lastwagen mit seinen Hilfsgütern erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs Erez passiert hätten. Aus Israel gab es dafür bislang keine Bestätigung.
1. Mai, 18.19 Uhr: Israels Sicherheitskräfte räumen Siedlungsaußenposten - Festnahmen
Bei Zusammenstößen mit israelischen Sicherheitskräften sind 30 israelische Siedler im Westjordanland festgenommen worden. Das teilte ein Sprecher der Grenzpolizei der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit.
Israels Armee und Mitarbeiter der israelischen Zivilverwaltung im Westjordanland hätten am Mittwoch einen illegalen Siedlungsaußenposten nahe der Stadt Ramallah geräumt, berichteten mehrere israelische Medien übereinstimmend.
Dutzende israelische Siedler versammelten sich den Berichten zufolge auf dem Gelände und versuchten, den Einsatz zu verhindern. Der Außenposten sei auf privatem palästinensischem Gelände errichtet gewesen, zitierten Medien die israelische Regierungsbehörde im Westjordanland.
1. Mai, 15.27 Uhr: Israelische Ministerin sorgt mit Äußerungen gegen Geisel-Deal für Zorn
Eine rechtsextreme israelische Ministerin hat mit Äußerungen gegen einen Deal zur Freilassung von Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas für Empörung gesorgt.
Man dürfe nicht für die Rückkehr einer kleinen Anzahl von Geiseln die Kriegsziele Israels opfern, sagte Orit Strock (64), Ministerin für Siedlungen und Nationale Projekte, am Mittwoch dem israelischen Armeesender. Für diese Kriegsziele habe man "Soldaten in den Kampf geschickt, einige von diesen Soldaten sind nicht zurückgekommen", sagte die 64-jährige Ministerin von der Partei Religiöser Zionismus.
1. Mai, 11.26 Uhr: US-Außenminister in Israel eingetroffen, "entschlossen" zu Feuerpause
Zum Auftakt seiner Israel-Gespräche ist US-Außenminister Antony Blinken (62) am Mittwochmorgen mit dem Staatspräsidenten Izchak Herzog zusammengetroffen.
Herzog sagte nach Angaben seines Büros bei der Zusammenkunft in Tel Aviv, die Freilassung der Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas habe gegenwärtig höchste Priorität.
Blinken sagte demnach: "Wir sind entschlossen, eine Waffenruhe zu erzielen, die die Geiseln nach Hause bringt, und zwar jetzt. Und der einzige Grund, warum dies nicht erzielt werden könnte, ist wegen der Hamas."
Blinken sagte, es liege ein Vorschlag auf dem Tisch. "Und wie wir gesagt haben, keine Verzögerungen, keine Ausreden." Gleichzeitig müsse man sich auch auf die Menschen in Gaza konzentrieren, "die im Kreuzfeuer leiden, das die Hamas verursacht hat". Der Fokus sei dabei mehr humanitäre Hilfe. Über diese Themen wolle er mit Herzog sprechen.
1. Mai, 9.01 Uhr: Details über Hamas-Vorschlag an Israel bekannt
Während der in Kairo laufenden Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sind Einzelheiten über einen der islamistischen Hamas vorgelegten Vorschlag für ein Abkommen bekannt geworden.
Wie das "Wall Street Journal" am Dienstag (Ortszeit) unter Berufung auf ägyptische Beamte berichtete, sieht der Vorschlag - an dessen Ausarbeitung Israel beteiligt gewesen sei, dem es aber noch zustimmen müsse - zwei Stufen vor.
Die erste Stufe würde demnach die Freilassung von mindestens 20 Geiseln innerhalb von drei Wochen im Austausch gegen eine nicht näher bezeichnete Anzahl palästinensischer Häftlinge beinhalten. Die Dauer könne für jede weitere Geisel um einen Tag verlängert werden, hieß es. Eine zweite Stufe würde eine zehnwöchige Waffenruhe umfassen, in der sich die Hamas und Israel auf eine umfangreichere Freilassung von Geiseln und eine längere Kampfpause einigen würden, die bis zu einem Jahr dauern könnte.
"Israel hat sich mehr als nur flexibel gezeigt, um eine Einigung zu erzielen", zitierte die Zeitung "Times of Israel" am Dienstag einen israelischen Beamten.
1. Mai, 8.56 Uhr: Israelische Regierung in Erwartung einer Antwort der Hamas
Die israelische Regierung erwarte am Mittwochabend eine Antwort der Hamas auf das jüngste Angebot, zitierte die Zeitung "Times of Israel" einen israelischen Beamten.
Israel sei bereit, in den kommenden Tagen eine Delegation zu den indirekten Verhandlungen nach Kairo zu entsenden, zitierte das "Wall Street Journal" israelische und ägyptische Beamte. Der jüngste Vorschlag werde in Jerusalem als "letzte Chance" gesehen.
30. April, 22.24 Uhr: US-Außenministerium: Haben für Israel keine eigenen Maßstäbe
Mit Blick auf die Einhaltung des Völkerrechts legt das US-Außenministerium nach eigenen Angaben bei Israel keine eigenen Standards an.
"Wir stellen an Israel die gleichen Maßstäbe wie an jedes andere Land", sagte der stellvertretende Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel, auf Nachfrage am Dienstag in Washington. Dies gelte für den Gazastreifen und Gebiete außerhalb des Gazastreifens.
"Das Völkerrecht muss befolgt und eingehalten werden", sagte Patel weiter. "Und wenn wir Verstöße oder besorgniserregende Probleme feststellen, sprechen wir sie nicht nur bei der israelischen Regierung an, sondern ergreifen auch entsprechende Maßnahmen."
30. April, 21.47 Uhr: UN-Generalsekretär: Ohne Nahost-Deal droht exponentielle Eskalation
UN-Generalsekretär António Guterres hat Israel und die islamistische Hamas im Gaza-Krieg zu einer Einigung auf eine Feuerpause aufgefordert.
"Im Interesse der Menschen in Gaza, im Interesse der Geiseln und ihrer Familien in Israel und im Interesse der Region und der ganzen Welt ermutige ich die Regierung Israels und die Hamas-Führung nachdrücklich, jetzt eine Einigung zu erzielen", sagte Guterres am Dienstag in New York.
Ohne diese könne sich der Krieg "mit all seinen Folgen vor allem im Gazastreifen und in der gesamten Region exponentiell verschlimmern". Ein Angriff Israels auf die Stadt Rafah, in der mehr als eine Million Zivilisten Schutz gesucht haben, wäre "eine unerträgliche Eskalation", sagte der UN-Chef.
30. April, 18.44 Uhr: Netanjahu: Haftbefehle gegen Israelis wären "Hassverbrechen"
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat mögliche Haftbefehle des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag gegen ihn und andere Israelis schon im Vorfeld scharf kritisiert.
Sollte der Gerichtshof die Haftbefehle erlassen, sei dies ein "beispielloses antisemitisches Hassverbrechen", sagte Netanjahu in einer Videoansprache am Dienstag. Ein solcher Schritt werde Israels Recht auf Selbstverteidigung nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober vergangenen Jahres verletzen.
Netanjahu sprach von einer "Verzerrung der Gerechtigkeit und der Geschichte". Auf Israels Einsatz im Gazastreifen sollen die möglichen Haftbefehle demnach keinen Einfluss haben: "Keine Entscheidung, weder in Den Haag noch anderswo, wird unsere Entschlossenheit, alle Kriegsziele zu erreichen, in irgendeiner Weise schmälern", sagte Israels Regierungschef.
30. April, 16.05 Uhr: Wütende Proteste bei Besuch eines deutschen Repräsentanten in Ramallah
Beim Besuch eines deutschen Repräsentanten nahe Ramallah im Westjordanland ist es am Dienstag zu wütenden Protesten palästinensischer Studenten gekommen.
Der deutsche Leiter des Vertretungsbüros in Ramallah, Oliver Owcza, hatte gemeinsam mit anderen EU-Missionsleitern an einer Tagung im Nationalmuseum auf dem Gelände der Birzeit-Universität teilgenommen.
Studentenvertretungen der Hochschule hatten zuvor dazu aufgerufen, sich "denen entgegenzustellen, die das Töten unseres Volkes in Gaza erlauben und den zionistischen deutschen Botschafter von der Universität der Märtyrer zu vertreiben".
30. April, 14.02 Uhr: UNRWA-Chef: Angstzustände bei Menschen in Rafah
Die Nerven der Menschen in der Grenzstadt Rafah im Gazastreifen sind laut UNRWA-Chef Philippe Lazzarini aus Angst vor einer israelischen Militäroffensive bis aufs Äußerste gespannt.
Bis Dienstag habe das israelische Militär die Menschen dort noch nicht aufgefordert, das Gebiet zu verlassen, aber damit werde jeden Moment gerechnet, sagte der Chef des UN-Palästinenserhilfswerks am Dienstag in Genf. Vieles hänge nun von den laufenden Verhandlungen über eine Feuerpause und Freilassung von Geiseln ab.
"Unsere Kollegen vor Ort berichten von außerordentlicher, tief sitzender Angst", sagte Lazzarini. Im Norden des Gazastreifens kämen entgegen israelischen Angaben noch immer nicht genügend Lebensmittel an, sagte er. Israelische Stellen verweigerten Konvois des UNRWA mit Hilfsgütern systematisch die Genehmigung, in den Norden zu fahren.
30. April, 13.40 Uhr: Offensive in Rafah geht mit oder ohne Geisel-Deal voran, so Netanjahu
Die angekündigte Offensive Israels in Rafah im Süden des Gazastreifens soll nach Angaben des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit oder ohne Geisel-Deal mit der Hamas stattfinden.
Bei einem Treffen mit Angehörigen israelischer Geiseln und gefallener Soldaten sagte Netanjahu am Dienstag nach Angaben seines Büros: "Wir werden nach Rafah hineingehen und die Bataillone der Hamas dort zerschlagen - mit Deal oder ohne Deal."
Der Regierungschef sagte demnach ferner: "Die Idee, dass wir den Krieg stoppen, bevor alle seine Ziele erreicht sind, kommt nicht in Frage." Ziel sei weiter der "totale Sieg" über die islamistische Terrororganisation Hamas. Seine Gesprächspartner hätten ihn dazu aufgerufen, die Kriegsziele zu erreichen und internationalem Druck standzuhalten.
30. April, 13.30 Uhr: Mutmaßlich türkischer Attentäter bei Anschlag in Jerusalem erschossen
Bei einer Messerattacke auf einen israelischen Grenzpolizisten in Jerusalem ist ein mutmaßlich türkischer Staatsbürger am Dienstag erschossen worden.
Er habe im Bereich der Altstadt mit einem Messer auf den Polizisten eingestochen und ihn verletzt, teilte die israelische Polizei mit. Sicherheitskräfte hätten den Angreifer "ausgeschaltet". Der Mann sei später für tot erklärt worden. Es handele sich um einen 34-jährigen Türken.
Die Nachrichtenseite "ynet" berichtete, der Mann sei am Montag über Jordanien als Tourist eingereist. Ein Sprecher des Außenministeriums in Jerusalem sagte, man prüfe den Bericht. Die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei waren zuletzt vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs extrem angespannt.
30. April, 11.40 Uhr: Zahl der im Gazastreifen getöteten Menschen steigt auf mindestens 34.535
Das Gesundheitsministerium im von der Hamas regierten Gazastreifen teilte am Dienstag mit, dass in dem palästinensischen Gebiet seit Kriegsbeginn mindestens 34.535 Menschen getötet worden sind.
In einer Erklärung des Ministeriums hieß es, dass in den letzten 24 Stunden mindestens 47 Menschen ums Leben gekommen sind und dass seit dem Ausbruch des Krieges am 7. Oktober 77.704 Menschen im Gazastreifen verwundet wurden.
30. April. 11.18 Uhr: USA veröffentlichen Fotos von provisorischem Pier für Gaza
Das US-Militär veröffentliche am Dienstag erste Fotos vom Bau des temporären Hafens für Hilfslieferungen an der Küste vor dem Gazastreifen.
"Der Bau des schwimmenden JLOTS-Piers im Mittelmeer ist im Gange", schrieb das Zentralkommando der US-Streitkräfte auf X. JLOTS steht für die Fachformulierung "Joint Logistics Over-the-Shore". Der Pier solle die Lieferung von Hilfsgütern für die Bevölkerung in Gaza unterstützen, hieß es weiter.
Laut dem Pentagon sollen sich die Kosten auf mindestens 320 Millionen US-Dollar belaufen. Anfang Mai soll der provisorische Hafen fertiggestellt werden. Israel kündigte an, bei Logistik und Sicherheit helfen zu wollen.
30. April, 11 Uhr: Gaza-Demonstranten übernehmen Uni-Gebäude in New York
Demonstranten haben einer Meldung der Nachrichtenagentur AP zufolge ein Gebäude der Columbia University in New York übernommen. Die Teilnehmenden eines Protests gegen den Gaza-Krieg verbarrikadierten die Zugänge zum Gebäude.
Auf Videoaufnahmen sind Protestler zu sehen, die sich beieinander unterhaken und Möbel sowie Metallabsperrungen zum Gebäude tragen. Auf einer Instagram-Seite der Organisatoren wurden Unterstützer aufgerufen, das Protestlager zu schützen. Über den Studenten-Radiosender WKCR-FM wurde berichtet, wie die Übernahme des Gebäudes erfolgte.
30. April, 9.06 Uhr: "Es liegt jetzt allein in den Händen der Hamas-Führer", so Baerbock
Außenministerin Annalena Baerbock (46, Grüne) sieht bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen die Hamas am Zuge. "Es liegt jetzt allein in den Händen der Hamas-Führer in Gaza, dass die Geiseln endlich freikommen", sagte die Grünen-Politikerin im Deutschlandfunk.
Es sei unvorstellbar, dass heute noch - nach mehr als sechs Monaten - Frauen, Männer und Kinder weiter in den Händen der Hamas seien.
"Deswegen ist es so wichtig gewesen, dass wir gestern Abend, gestern Nacht noch einmal zusammengekommen sind mit den wichtigsten arabischen Vertretern, mit den Amerikanern und den Briten und gemeinsam deutlich gemacht haben: Diese Geiseln müssen nun endlich, endlich befreit werden", sagt Baerbock nach ihrer Rückkehr von einer Konferenz mit Außenministern westlicher und arabischer Staaten in Saudi-Arabien.
Die Hamas spreche nicht für die Menschen des Landes, so Baerbock. "Daher ist der gemeinsame Druck so wichtig. Aber es zeigt eben auch, wie schwierig dieser ganze Prozess ist über die ganzen letzten sechs Monate."
30. April, 8.22 Uhr: Internationaler Gerichtshof behandelt Eilantrag Nicaraguas
In dem Verfahren um die Klage Nicaraguas gegen Deutschland wegen Beihilfe zum Völkermord im Gazastreifen wird der Internationale Gerichtshof heute eine Vorentscheidung treffen.
Das höchste Gericht der Vereinten Nationen in Den Haag wird zunächst nur über einen Eilantrag Nicaraguas entscheiden, das unter anderem einen Stopp der Rüstungslieferungen gefordert hatte.
Das Land argumentiert, dass durch die deutschen Rüstungslieferungen an Israel ein Völkermord ermöglicht werde. Deutschland hatte die Klage zurückgewiesen.
30. April, 8.10 Uhr: Huthi wollen Schiffe im Roten Meer und im Indischen Ozean angegriffen haben
Die Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben Schiffe im Roten Meer und im Indischen Ozean angegriffen. Die "MSC Orion" sei im Indischen Ozean ins Visier genommen worden, sagte ein Sprecher der Rebellen-Gruppe im Fernsehen.
Zudem seien zwei US-Zerstörer und das Schiff "Cyclades" im Roten Meer attackiert worden. Die Huthi bezeichnen ihre Angriffe als Akt der Solidarität mit den Palästinensern im Gaza-Krieg.
30. April, 7.54 Uhr: Wie reagiert die Hamas?
Nach den Gesprächen über eine Feuerpause im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln steht eine Antwort der Hamas auf den neuen Vorschlag aus.
Eine Delegation der islamistischen Palästinenserorganisation sei von Kairo nach Doha gereist, um den Vorschlag zu prüfen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Hamas-nahen Kreisen.
Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahera News meldete am Montagabend, die aus Kairo abgereiste Hamas-Delegation werde mit einer schriftlichen Antwort auf den jüngsten Vorschlag zurückkehren. Aus Hamas-nahen Kreisen hieß es, es werde "so schnell wie möglich" eine Antwort geben.
30. April, 7.38 Uhr: Dieser Vorschlag soll auf dem Tisch liegen
US-Außenminister Antony Blinken (62), der aktuell wieder in der Region unterwegs ist, nannte den Vorschlag Israels "sehr, sehr großzügig".
Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre (49) forderte die Hamas auf, diesem zuzustimmen. "In den vergangenen Tagen gab es neue Fortschritte bei den Gesprächen, und derzeit liegt die Pflicht tatsächlich bei der Hamas. Es liegt ein Angebot auf dem Tisch, und sie müssen es annehmen", sagte sie.
Israelische Medien hatten zuvor berichtet, der Vorschlag sehe eine Freilassung von 33 Geiseln aus der Gewalt der Hamas vor. Im Gegenzug beabsichtige Israel, mehrere Hundert palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen zu entlassen. David Cameron sprach am Montag sogar davon, dass "möglicherweise Tausende" Palästinenser bei einem Deal freigelassen werden könnten
29. April, 21.37 Uhr: Israel-Soldaten sollen offenbar "schwere Menschenrechtsverletzungen" begangen haben
Die US-Regierung hat bei fünf israelischen Militäreinheiten "schwere Menschenrechtsverletzungen" vor Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober festgestellt.
Das bestätigte der stellvertretende Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel, auf Nachfrage. "Vier dieser Einheiten haben diese Verstöße wirksam behoben", erläuterte Patel. Mit Blick auf das fünfte Bataillon habe die israelische Regierung "neue Informationen" mit den USA geteilt, die noch nicht abschließend untersucht worden seien.
Medienberichte lassen darauf schließen, dass es sich bei der laufenden Untersuchung wahrscheinlich um ein weitgehend ultraorthodoxes Bataillon namens Netzah Yehuda handelt. Um welche Art von Menschenrechtsverletzungen es sich handelte, sagte Patel nicht. Sie hätten jedoch nicht im Gazastreifen stattgefunden, so der Sprecher.
29. April, 20.44 Uhr: Tausende demonstrieren in Israel für Geisel-Deal mit Hamas
Mehrere Tausend Menschen haben am Montagabend in Tel Aviv für eine Verhandlungslösung zur Freilassung der israelischen Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas demonstriert.
"Rafah kann warten - sie nicht", stand israelischen Medienberichten zufolge auf einem Banner der Kundgebung.
29. April, 12.32 Uhr: Blinken fordert Israel auf, mehr Hilfsleistungen zu ermöglichen
US-Außenminister Antony Blinken (62) hat Israel aufgefordert, mehr Hilfslieferungen für den Gazastreifen zu ermöglichen.
Der beste Weg zur Linderung des Leidens sei zwar eine Vereinbarung über eine Waffenruhe, die die Freilassung der Geiseln der Hamas ermögliche, sagte Blinken vor den Außenministern des Golfkooperationsrates in Riad. Bis dahin sei es aber entscheidend, die Lage der Menschen zu verbessern.
Blinken lobte die Öffnung neuer Grenzübergänge, die Zunahme der Hilfslieferungen nach Gaza und innerhalb des Gazastreifens sowie die Errichtung eines Seekorridors. Das sei aber "noch nicht ausreichend". Zudem müsse für mehr Effizienz und Sicherheit bei der Verteilung der Hilfsgüter gesorgt werden.
29. April, 12.20 Uhr: Ägyptens Premier bezeichnet Krieg in Gaza als "Kollektive Bestrafung für Palästinenser"
Ägyptens Ministerpräsident Mustafa Madbuli (58) hat den Krieg im Gazastreifen als "kollektive Bestrafung" für alle dort lebenden Palästinenser bezeichnet.
Nicht die islamistische Hamas würde für den Terrorangriff auf Israel vom 7. Oktober bestraft, sagte Madbuli bei einer Konferenz des Weltwirtschaftsforums (WEF) am Montag in Riad. Stattdessen müssten nun "alle Palästinenser im Gazastreifen" dafür bezahlen.
Die Reaktion Israels auf die Massaker vom 7. Oktober sei "unglaublich". Mehr als 80 Prozent der Gesundheitseinrichtungen in Gaza seien zerstört. Selbst bei einer Waffenruhe im Krieg würde es Jahrzehnte dauern, um das Gebiet in den Zustand von vor dem 7. Oktober zu versetzen.
29. April, 11.25 Uhr: Erneut zahlreiche Tote bei israelischen Angriffen in Rafah
Bei neuen israelischen Angriffen in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mindestens 27 Palästinenser getötet worden.
Mindestens 20 Menschen in Wohnhäusern in der Stadt an der Grenze zu Ägypten seien in der Nacht bei verschiedenen Angriffen ums Leben gekommen, hieß es am Montag. Am Morgen seien in Rafah zudem sieben Mitglieder einer Familie bei Beschuss getötet worden.
Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Ein israelischer Armeesprecher sagte, ohne genaue Koordinaten der Vorfälle könne er sich nicht dazu äußern.
29. April, 11.10 Uhr: Kassam-Brigaden beschießen israelischen Armeeposten
Die Hamas hat nach eigenen Angaben vom Südlibanon aus einen israelischen Armeeposten angegriffen.
Der militärische Flügel der islamistischen Terrororganisation, die Kassam-Brigaden, teilte mit, der Beschuss des Armeekommandos in Nordisrael am Morgen sei eine Vergeltung für im Gazastreifen begangene Massaker.
29. April, 10.15 Uhr: Hamas-Delegation offenbar in Kairo eingetroffen
In den erneuten Verhandlungen über eine mögliche Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln ist eine Delegation der islamistischen Hamas in Kairo eingetroffen.
Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Kreisen des Flughafens. Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete am Montag, der jüngste Vorschlag sehe die Freilassung von 33 Geiseln im Gegenzug für mehrere hundert palästinensische Häftlinge vor. Darunter seien Frauen, auch Soldatinnen, ältere Menschen, Verletzte und "psychisch Beeinträchtigte".
Unter Berufung auf einen ranghohen israelischen Regierungsvertreter berichtete ynet, die Länge der Feuerpause hänge von der Zahl der freigelassenen Geiseln ab. Die Hamas fordere die Freilassung von 50 Häftlingen für jeden Soldaten und 30 Häftlinge für jeden Zivilisten.
29. April, 7.30 Uhr: Hamas bewertet jüngsten Vorschlag zu Waffenruhe positiv
Unmittelbar vor der Ankunft einer Delegation der Hamas in Ägypten hat sich ein ranghoher Vertreter der islamistischen Terrororganisation zu dem jüngsten Vorschlag Israels für ein Abkommen geäußert.
Es seien "keine größeren Probleme" bezüglich des Textes festgestellt worden, sagte er der Nachrichtenagentur AFP.
"Die Atmosphäre ist positiv, es sei denn, es gibt neue israelische Hindernisse", sagte der Hamas-Vertreter weiter. Die in Ägypten erwartete Delegation wird demnach von der Nummer zwei des politischen Arms der Hamas im Gazastreifen, Chalil al-Hayya, angeführt.
29. April, 7.20 Uhr: Mindestens 13 Tote bei israelischem Luftangriff auf Rafah
Bei israelischen Luftangriffen auf drei Häuser in Rafah sind nach Angaben von Ärzten und Sanitätern 13 Menschen getötet worden.
Zahlreiche weitere wurden verletzt. Hamas-Medien berichten von 15 Toten.
29. April, 7.05 Uhr: USA fangen Drohnen über dem Roten Meer ab
Das US-Militär hat eigenen Angaben zufolge fünf Drohnen über dem Roten Meer abgefangen.
Diese hätten "eine unmittelbare Bedrohung für US-, Koalitions- und Handelsschiffe in der Region dargestellt", teilt das US-Regionalkommando für den Nahen Osten mit.
29. April, 6.10 Uhr: Kann eine Offensive in Rafah noch abgewendet werden?
Ein hochrangiger Hamas-Funktionär kündigte bei Telegram an, die Islamistenorganisation werde einen israelischen Vorschlag prüfen und eine Antwort geben. Israels Regierung erwartet diese nach Angaben des israelischen Fernsehens bis Montag.
Außenminister Israel Katz (68) erklärte demnach, Israel sei bereit, den Militäreinsatz in der Stadt Rafah zu verschieben, sollte ein Deal zur Freilassung von Geiseln in der Gewalt der Hamas zustande kommen.
Bei dem aktuellen Entwurf für einen Deal geht es israelischen Medien zufolge zunächst um ein begrenztes Abkommen, das erst einmal nur die Freilassung weiblicher, älterer und kranker Geiseln vorsehe. Die Hamas hat zuletzt einen dauerhaften Waffenstillstand gefordert, was Israel ablehnt.
28. April, 22.02 Uhr: Biden fordert mehr Hilfslieferungen für Gaza
Vor erneuten Krisengesprächen über den Gaza-Krieg hat US-Präsident Joe Biden (81) den Ausbau der humanitären Hilfe in dem abgeriegelten Küstenstreifen gefordert.
In einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten, Benjamin Netanjahu, habe Biden betont, dass die jüngsten Fortschritte bei den Hilfslieferungen in voller Abstimmung mit den humanitären Organisationen fortgesetzt und verstärkt werden müssten, teilte das Weiße Haus am Sonntag mit.
Biden habe unter anderem auf die Vorbereitungen für die Öffnung neuer Grenzübergänge im Norden Israels ab dieser Woche verwiesen.
28. April, 19.52 Uhr: Israelischer Armeesprecher kündigt mehr Hilfslieferungen für Gaza an
Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari hat eine Ausweitung der Hilfslieferungen nach Gaza angekündigt.
Hierzu sollten unter anderem die Öffnung des israelischen Hafens Aschdod und ein neuer Übergang für humanitäre Transporte im Norden des Gazastreifens beitragen, sagte er am Sonntagabend. Zusammen mit dem US-Militär werde auch an einem vorübergehenden Pier gearbeitet, um Hilfslieferungen von Schiffen an Land bringen zu können.
"Es ist eine Top-Priorität, Hilfe zu den Menschen in Gaza zu bringen, denn unser Krieg ist gegen die Hamas, nicht gegen die Menschen in Gaza", sagte Hagari.
28. April, 19.49 Uhr: US-Regierung: Propalästinensische Demos an Unis müssen friedlich sein
Angesichts der aufgeheizten Stimmung bei propalästinensischen Demonstrationen an etlichen amerikanischen Universitäten hat die US-Regierung zu einem Gewaltverzicht aufgerufen.
"Wir verstehen, dass diese Proteste wichtig sind", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Sonntag dem US-Sender ABC News. "Aber sie müssen friedlich sein." Das Weiße Haus überlasse lokalen Behörden die Entscheidung, wie mit den jeweiligen Protesten umzugehen sei. Friedliche Demonstrierende dürften jedoch nicht verletzt werden.
Gleichzeitig betonte Kirby: "Wir verurteilen aufs Schärfste die antisemitische Sprache, die wir in letzter Zeit gehört haben. Wir verurteilen jegliche Hassrede und Androhungen von Gewalt."
28. April, 18.59 Uhr: Hilfsorganisation nimmt nach Tod von Helfern wieder Arbeit in Gaza auf
Die Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) will vier Wochen nach dem Tod von sieben Mitarbeitern bei einem israelischen Luftangriff in Gaza die Arbeit dort wieder aufnehmen.
Das kündigte die Organisation am Sonntag in einer Mitteilung an. "Wir waren zu einer Entscheidung gezwungen,", hieß es darin: "Ganz aufhören in einer der schlimmsten Hungerkrisen und einen Einsatz beenden, der 61 Prozent der Hilfe internationaler Nichtregierungsorganisationen ausmachte, oder weitermachen in dem Wissen, dass Helfer und Zivilisten eingeschüchtert und getötet werden."
28. April, 17.15 Uhr: Israels Generalstabschef billigt Pläne zu Fortsetzung des Krieges
Der israelische Generalstabschef, Herzi Halevi, hat nach Militärangaben Pläne zur Fortsetzung des Gaza-Kriegs gebilligt.
Nach Angaben eines Armeesprechers erörterte er am Sonntag die Pläne mit den führenden Offizieren des Südkommandos. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt. Halevi hatte bereits am vergangenen Sonntag weitere Schritte zur Fortsetzung des Gaza-Krieges genehmigt.
Israelische Medien werteten die Entscheidung vom Sonntag auch als Billigung der geplanten Offensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen. In der Stadt halten sich Hunderttausende palästinensische Binnenflüchtlinge auf. Israels Verbündete warnten daher wiederholt vor einer Rafah-Offensive.
28. April, 16.50 Uhr: Medien: Netanjahu befürchtet Haftbefehl durch Strafgerichtshof
Der israelische Ministerpräsident, Benjamin Netanjahu, befürchtet Medienberichten zufolge, der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag könnte Haftbefehle gegen ihn und andere Israelis erlassen.
Die israelische Regierung gehe davon aus, dass Chefankläger Karim Khan noch in dieser Woche internationale Haftbefehle für Netanjahu, Verteidigungsminister Joav Galant sowie den Generalstabschef Herzi Halevi ausstellen könnte, berichteten israelische Medien am Sonntag.
Netanjahu schrieb bei X unter anderem, Israel werde unter seiner Führung "niemals irgendeinen Versuch des Strafgerichtshofs akzeptieren, sein inhärentes Recht auf Selbstverteidigung zu untergraben".
28. April, 15.38 Uhr: Israels Finanzminister droht bei Rafah-Absage mit Ende der Regierung
Israels rechtsextremer Finanzminister, Bezalel Smotrich, hat mit einem Ende der Regierung gedroht, sollte ein vorgeschlagener Geisel-Deal umgesetzt und ein Militäreinsatz in Rafah gestoppt werden.
In einer Video-Ansprache sagte Smotrich am Sonntag: "Eine Zustimmung zu dem ägyptischen Deal ist eine demütigende Kapitulation und verleiht den Nazis (Hamas) einen Sieg auf dem Rücken hunderter heldenhafter Soldaten, die im Kampf gefallen sind." Er beschrieb die Zustimmung gleichzeitig als "Todesurteil für die Geiseln und unmittelbare existenzielle Gefahr für den Staat Israel".
Sollte Netanjahu "die weiße Flagge hissen und die Anweisung zur sofortigen Eroberung von Rafah aufheben", habe eine Regierung mit ihm an der Spitze "kein Existenzrecht mehr", sagte Smotrich. Er beschrieb den Einsatz in Rafah als notwendig für die Zerstörung der Hamas, die Wiederherstellung der Sicherheit für die Einwohner der israelischen Gaza-Grenzgebiete und die Rückführung aller Geiseln.
28. April, 15 Uhr: Delegation reist laut Hamas-Kreisen zu Gesprächen über Waffenruhe nach Kairo
Eine Delegation der Hamas wird nach Informationen aus Kreisen der militant-islamistischen Organisation am Montag zu Verhandlungen über eine Gaza-Waffenruhe nach Kairo reisen.
Gesprochen werden soll demnach über einen von den Vermittlern unterbreiteten Vorschlag und die Antwort Israels darauf.
28. April, 12.25 Uhr: Palästinenserpräsident Abbas ruft USA zur Verhinderung von Rafah-Offensive auf
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat am Sonntag die US-Regierung aufgerufen, eine israelische Bodenoffensive in Rafah im Gazastreifen zu verhindern.
"Wir appellieren an die Vereinigten Staaten, Israel aufzufordern, den Einsatz in Rafah zu unterlassen, denn Amerika ist das einzige Land, das Israel daran hindern kann, dieses Verbrechen zu begehen", sagte Abbas bei einem Sondertreffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Saudi-Arabien.
Ein militärisches Vorgehen Israels in der Stadt Rafah wäre Abbas zufolge "das größte Desaster der Geschichte des palästinensischen Volks", sagte Abbas weiter.
28. April, 12.15 Uhr: Katar mahnt Hamas und Israel zu mehr Engagement bei Verhandlungen
Katar hat Israel und die militant-islamistische Palästinenserorganisation Hamas zu mehr Ernsthaftigkeit bei den Gesprächen über eine Waffenruhe gedrängt.
Die Verhandlungen stünden praktisch still, sagte der katarische Außenministeriumssprecher Madsched al-Ansari in Interviews mit der israelischen Zeitung Haaretz und dem Sender Kan, die am Samstagabend veröffentlicht wurden.
Beide Seiten hätten sich auf ihren Positionen eingegraben, sagte er. "Ich bin sicher, dass wir ein Abkommen erreichen können, wenn es auf beiden Seiten ein neues Gefühl des Engagements gibt."
28. April, 8.45 Uhr: Proteste bei Galadinner des Washingtoner Pressekorps
Der Gaza-Krieg erreichte auch das alljährliche Correspondents' Dinner der beim Weißen Haus akkreditierten Journalisten in Washington.
Am Veranstaltungsort hatten sich am Samstag einige Hundert propalästinensische Demonstranten versammelt, die die zum Galadinner der Presse eintreffenden Journalistinnen und Journalisten lautstark mit Kritik an deren Nahost-Berichterstattung konfrontierten.
Manche Protestierende trugen blaue Helme und T-Shirts mit der Aufschrift "Presse", die an Schutzwesten von Kriegsreportern erinnerten. Eine Demonstrantin erklärte, so solle auf die Situation palästinensischer Journalistinnen und Journalisten hingewiesen werden.
28. April, 8.35 Uhr: Israels Armee greift weiter Ziele im Gazastreifen an
Die israelische Armee flog eigenen Angaben vom Samstag zufolge weitere Luftangriffe gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen.
Im zentralen Teil des Küstenstreifens sei ein Fahrzeug mit acht Hamas-Terroristen getroffen worden. Insgesamt wurden demnach seit Freitag 25 Ziele im ganzen Küstengebiet angegriffen.
Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde gab die Zahl der seit dem Beginn des Krieges am 7. Oktober getöteten Menschen am Samstag mit 34 388 an. Mehr als 77 400 weitere seien verletzt worden.
28. April, 8.30 Uhr: Baerbock, Blinken und Minister arabischer Staaten reisen zu Gaza-Treffen in Riad
Um über den Gaza-Krieg zu sprechen, werden sich am Montag mehrere hochrangige Politiker verschiedener Länder in Saudi-Arabien treffen. Mit dabei sind Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) und US-Außenminister Antony Blinken (62).
Die Deutsche Presse-Agentur erfuhr aus Diplomatenkreisen in Riad, dass die Außenminister Saudi-Arabiens, Katars, Jordaniens und der Vereinigten Arabischen Emirate teilnehmen sollten sowie deren Amtskollegen aus Großbritannien, Frankreich und Italien. Ägyptens Außenminister Samih Schukri (71) soll bereits vor Ort sein.
Eine offizielle Bestätigung aus Riad, wo am Sonntag und Montag ein internationales Wirtschaftsforum geplant ist, gab es zunächst nicht. Aus Diplomatenkreisen hieß es aber, die arabischen Teilnehmer wollten bei einem gemeinsamen Treffen vorab eine "vereinte arabische Haltung" in der Frage finden und sich dabei auch mit einem Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde beraten.
27. April, 21.25 Uhr: Wird Rafah-Offensive für Geisel-Deal verschoben?
Israels Außenminister hat israelischen Medien zufolge für den Fall eines Geisel-Abkommens mit der islamistischen Hamas eine Verschiebung der geplanten Offensive in der Stadt Rafah in Aussicht gestellt.
"Die Freilassung der Geiseln hat die höchste Priorität für uns", sagte Israel Katz (68) dem Sender Channel 12 am Samstag. Auch der israelische Kan-Sender berichtete unter Berufung auf den Minister, Israel sei bereit, den Militäreinsatz zu verschieben, sollte ein Geisel-Deal zustande kommen.
Die Hamas prüft eigenen Angaben nach derzeit einen israelischen Vorschlag für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln. Israel erwartet laut einem Bericht des Senders Channel 12 vom Samstag eine Antwort innerhalb von 48 Stunden.
27. April, 19.59 Uhr: Baby aus sterbender Mutter geholt - Mädchen laut Hamas-Behörde tot
Ein Baby, das nach Angaben der Vereinten Nationen kürzlich im Gazastreifen per Kaiserschnitt aus dem Bauch seiner sterbenden Mutter geholt worden war, ist nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörde gestorben.
Das Mädchen sei aufgrund der Verschlechterung seines Zustands gestorben, teilte die von der Hamas kontrollierte Behörde mit. Medien zufolge war das Frühchen bereits am Donnerstag verstorben.
27. April, 19.04 Uhr: Hamas veröffentlicht erneut Geisel-Video
Die islamistische Hamas hat am Samstagabend erneut ein Geisel-Video veröffentlicht. Darin sprechen sich zwei aus Israel entführte Männer für einen Deal zwischen der Hamas und der israelischen Regierung aus, der die Freilassung der Geiseln vorsieht.
Die Aufnahme ist nicht datiert. Einer der Männer sagte darin, dass er sich seit 202 Tagen in Gefangenschaft befinde.
27. April, 11.22 Uhr: Israelischer Vorschlag zu Waffenruhe und Geiseln wird geprüft
Die islamistische Hamas hat nach eigenen Angaben einen Vorschlag Israels für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung von Geiseln erhalten.
"Die Hamas wird diesen Vorschlag prüfen und eine Antwort vorlegen", schrieb der ranghohe Hamas-Funktionär Chalil Al-Hajaer in einer am Samstag auf Telegram verbreiteten Mitteilung. Bei der israelischen Vorlage handele es sich um die Antwort auf die Position der Hamas, die den ägyptischen und katarischen Vermittlern am 13. April übergeben worden sei.
27. April, 7.15 Uhr: Ägypten will angeblich Druck auf die Hamas ausüben
Die ägyptischen Vertreter hätten bei den Gesprächen am Freitag in Israel deutlich gemacht, dass sie Druck auf die Hamas ausüben wollten, um eine Einigung über die Freilassung von Geiseln in ihrer Gewalt zu erzielen, hieß es in Medienberichten.
Es seien bei den Gesprächen Fortschritte erzielt worden, schrieb die "Times of Israel". Zuvor hatte auch der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News von erheblichen Fortschritten berichtet. Die Ägypter seien sich der Dringlichkeit bewusst, schrieb "Axios". Ägypten will laut Medien eine Einigung erreichen, um Israels Angriff in Rafah noch abzuwenden.
26. April, 10.34 Uhr: Ein Toter bei Beschuss aus dem Libanon
Bei Beschuss aus dem Libanon ist nach Angaben der israelischen Armee ein ziviler Arbeiter getötet worden.
Terroristen aus dem Nachbarland hätten die Gegend von Har Dov auf den Golanhöhen mit Panzerabwehrraketen beschossen, schrieb die Armee am Freitag. Die israelische Luftwaffe habe ihrerseits militärische Ziele der vom Iran unterstützten Schiitenmiliz Hisbollah im Gebiet des Dorfes Schebaa im Südlibanon angegriffen. Dabei seien ein Waffenlager und eine Abschussrampe für Raketen getroffen worden.
25. April, 22.01 Uhr: Vor Gaza-Küste - USA beginnen mit Hafenbau
Das US-Militär hat vor der Küste des Gazastreifens mit dem Bau eines temporären Hafens zur Lieferung von Hilfsgütern begonnen.
US-Militärschiffe seien daran beteiligt, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am Donnerstag. Realistischerweise solle der Hafen Anfang Mai einsatzfähig sein.
In der Zwischenzeit arbeite man weiter mit der internationalen Gemeinschaft zusammen, um Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu bringen, so Ryder.
25. April, 21.47 Uhr: Radikal-Palästinenser feuern Mörsergranaten auf UN-Delegation
Bei einem Besuch von UN-Mitarbeitern haben palästinensische Extremisten israelischen Angaben zufolge Mörsergranaten auf eine Baustelle für ein humanitäres Projekt im Norden des Gazastreifens gefeuert.
Die Armee habe die Beschäftigten der Vereinten Nationen in Sicherheit gebracht, teilten die für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde sowie Israels Militär am Donnerstag mit.
Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge bereits am Mittwoch. Israelischen Medien zufolge wurde niemand verletzt.
25. April, 17.47 Uhr: Angst vor Armee-Offensive - Hunderttausende auf der Flucht
Vor einer bevorstehenden israelischen Offensive in Rafah haben einem israelischen Medienbericht zufolge bereits Hunderttausende Menschen die Stadt im Süden des Gazastreifens verlassen.
150 000 bis 200 000 palästinensische Zivilisten seien seit dem 7. April aus Rafah weggegangen, berichtete die "Jerusalem Post" am Donnerstag unter Berufung auf die Armee-Kreise. Das Militär wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Bericht äußern.
25. April, 16.25 Uhr: Länder rufen Hamas zu Geisel-Freilassung auf
Die USA, Deutschland und 16 weiterer Länder haben die Terrororganisation Hamas zur sofortigen Freilassung aller Geiseln aufgerufen.
Ein Abkommen über die Freilassung der Geiseln würde zu einer sofortigen Feuerpause im Gazastreifen führen.
"Wir fordern die Hamas erneut auf, die Geiseln freizulassen und die Krise zu beenden, damit wir uns gemeinsam darauf konzentrieren können, Frieden und Stabilität in der Region zu schaffen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.
25. April, 14.53 Uhr: EU-Parlament fordert Iran und Israel zur Zurückhaltung auf
Das Europaparlament hat einen iranischen Angriff auf Israel verurteilt und beide Seiten zur Zurückhaltung aufgefordert.
Das Europaparlament appellierte an die Konfliktparteien, eine weitere Eskalation zu vermeiden und größtmögliche Zurückhaltung zu zeigen.
Abgeordnete begrüßten zudem die neuen Sanktionen der EU gegen den Iran und forderten, die iranische Revolutionsgarde als Terrororganisation zu listen.
25. April, 13.13 Uhr: Mögliche Offensive in Rafah: Ägypten warnt vor "katastrophalen Folgen"
Vor einer möglichen Offensive Israels in Rafah nahe der Grenze zu Ägypten hat sich dessen Präsident Abdel Fattah al-Sisi (69) erneut gegen eine Vertreibung von Palästinensern in sein Land gestellt.
Ägypten lehne eine "Zwangsvertreibung" von Palästinensern in den Sinai entschieden ab, sagte Al-Sisi am Donnerstag in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Diese Position habe Ägypten "von der ersten Minute" des Kriegs im benachbarten Gaza klargemacht. Eine Militäroffensive in Rafah würde "katastrophale Folgen" für die Region haben, teilte das Präsidialamt mit.
25. April, 6.18 Uhr: Israels Armee für Massengrab in Gaza nicht verantwortlich
Ein im Gazastreifen entdecktes Massengrab ist einem Medienbericht zufolge entgegen der Behauptung der islamistischen Hamas nicht von der israelischen Armee angelegt worden.
Wie die "Jerusalem Post" am Mittwochabend unter Berufung auf Analysen von Bildmaterial berichtete, habe das Massengrab nahe dem Nasser-Krankenhaus in Chan Junis im Süden Gazas bereits existiert, bevor israelische Soldaten dort am Boden gegen die Hamas vorgegangen seien. Dies habe die Auswertung von Satellitenbildern und Filmmaterial durch namentlich nicht genannte unabhängige Analysten ergeben.
25. April, 6.08 Uhr: Israel plant schrittweise Offensive in Rafah
Israel will seine angekündigte Bodenoffensive auf die Stadt Rafah im Süden des abgeriegelten Gazastreifens einem Medienbericht zufolge schrittweise durchführen.
Wie das "Wall Street Journal" am späten Mittwochabend unter Berufung auf ägyptische Beamte und ehemalige israelische Offiziere berichtete, änderte Israel auf Druck der USA und anderer Länder seine anfänglichen Pläne für einen großangelegten Angriff auf die derzeit mit Hunderttausenden von Binnenflüchtlingen überfüllte Stadt an der Grenze zu Ägypten. Durch ein stattdessen eher graduelles Vorgehen solle die Zahl ziviler Opfer begrenzt werden, hieß es.
24. April, 20.11 Uhr: Israel enttäuscht über Deutschlands Zusammenarbeit mit UNRWA
Israel hat sich enttäuscht über die Ankündigung der Bundesregierung gezeigt, ihre Zusammenarbeit mit dem UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) im Gazastreifen wieder aufzunehmen.
"Die Entscheidung Deutschlands, die Zusammenarbeit mit der UNRWA in Gaza zu erneuern, ist bedauerlich", schrieb ein Sprecher des israelischen Außenministeriums am Mittwochabend auf der Plattform X (vormals Twitter). I
Israel habe mit Deutschland und anderen Geberländern detaillierte Informationen über Hunderte UNRWA-Mitarbeiter geteilt, die auch Hamas-Kämpfer seien. Gleiches gelte für Hunderte weitere Beschäftigte des Hilfswerks, die zugleich Mitglieder der Hamas beziehungsweise des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) seien.
24. April, 18.02 Uhr: Hamas-Anführer im Gaza-Streifen gesichtet
Der Anführer der Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, soll dort einem Medienbericht zufolge nach Kämpfen mit Israels Armee mehrere Orte inspiziert haben.
Er habe einige Kämpfer getroffen und die Hamas-Anführer im Ausland mit "genauen Zahlen" und einem aktuellen Lagebericht informiert, berichtete die Nachrichtenseite Al-Arabi Al-Dschadid, die einem Medienunternehmen in Katar gehört, unter Berufung auf ranghohe Hamas-Kreise am Dienstag. Der Bericht ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
24. April, 16.48 Uhr: Israel greift Dutzende Hisbollah-Ziele an
Israels Militär hat eigenen Angaben zufolge 40 Ziele der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah im Süden des Libanons angegriffen.
In der Gegend von Aita al-Schaab in der Nähe der israelischen Grenze seien am Mittwoch unter anderem eine Waffenschmiede sowie Lagerräume der Miliz attackiert worden, teilte die Armee mit.
Das Gebiet gilt als Hochburg der Hisbollah. Sie habe dort Infrastruktur errichtet, um Zivilisten und Soldaten in Israel zu attackieren, hieß es vom Militär weiter.
24. April, 12.30 Uhr: Palästinenserin bei versuchtem Anschlag getötet
Eine junge Palästinenserin ist am Mittwoch nach Angaben der israelischen Armee bei einer versuchten Messerattacke auf Soldaten getötet worden.
Sie sei in der Nähe von Hebron im südlichen Westjordanland mit einem Messer bewaffnet auf die Soldaten zugerannt, hieß es in einer Mitteilung der Armee. Diese hätten das Feuer eröffnet und die Frau "ausgeschaltet". Unter den Soldaten habe es keine Verletzten gegeben.
24. April, 11.33 Uhr: Israel mobilisiert noch mehr Reservisten für Gaza-Einsatz
Vor einem möglichen Einsatz in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen hat die israelische Armee zwei weitere Reservebrigaden mobilisiert.
Diese sollten "defensive und taktische Einsätze im Gazastreifen" übernehmen, teilte das Militär am Mittwoch mit. Die Brigaden seien zuvor an Israels Grenze zum Libanon eingesetzt worden. In den letzten Wochen hätten sie aber für Operationen im Gazastreifen trainiert.
24. April, 11.29 Uhr: Keine Gespräche Ägyptens mit Israel über mögliche Offensive in Rafah
Ägypten hat nach eigener Darstellung keine Gespräche mit Israel geführt über dessen mögliche Militäroffensive in Rafah im südlichen Gazastreifen.
Einen entsprechenden Bericht im "Wall Street Journal" wies der Vorsitzende des Staatsinformationsdiensts SIS, Diaa Raschwan, am Dienstagabend entschieden zurück. Ägypten lehne Pläne für solch eine Offensive entschieden ab und habe diese Position auch mehrfach klargestellt, teilte Raschwan mit. Eine Offensive in der Stadt nahe der ägyptischen Grenze, wo etwa 1,5 Millionen Menschen Schutz suchen, würde zu "Massakern, massivem Verlust von Menschenleben und umfassender Zerstörung führen", erklärte Raschwan.
24. April, 9.08 Uhr: Deutschland nimmt Zusammenarbeit mit UN-Hilfswerk in Gaza wieder auf
Die Bundesregierung will ihre Zusammenarbeit mit dem umstrittenen UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) im Gazastreifen fortsetzen.
Das teilten das Auswärtige Amt und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung am Mittwoch in Berlin mit. Hintergrund seien die jüngsten Empfehlungen eines Berichts der von den Vereinten Nationen eingesetzten Gruppe unter Leitung der ehemaligen französischen Außenministerin Catherine Colonna. Der kurzfristige Finanzbedarf von UNRWA in Gaza sei derzeit durch vorhandene Gelder gedeckt, hieß es weiter. Mehr dazu lest ihr hier.
24. April, 6.48 Uhr: EU-Kommissar fordert Unterstützung für UN-Palästinenser-Hilfswerk
Der für humanitäre Hilfe zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic (56) hat angesichts der katastrophalen Lage der Menschen im Gazastreifen dazu aufgerufen, das umstrittene Palästinenserhilfswerk UNRWA zu unterstützen.
"Ich rufe die Geberländer auf, das UNRWA zu unterstützen - die Lebensader für die palästinensischen Flüchtlinge", schrieb er am Dienstag auf der Plattform X (vormals Twitter). Er begrüßte den am Vortag veröffentlichten Untersuchungsbericht über das UNRWA, da dieser "die zahlreichen Systeme des Hilfswerks zur Einhaltung der Vorschriften sowie die Empfehlungen für deren weitere Verbesserung" hervorhebe.
24. April, 6.29 Uhr: USA beginnen bald mit Bau von Gaza-Hafen
Der von den USA angekündigte Bau eines temporären Hafens zur Lieferung von Hilfsgütern in den umkämpften Gazastreifen wird nach Angaben des Pentagons bald beginnen.
"Alle erforderlichen Schiffe befinden sich im Mittelmeerraum", sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, am Dienstag (Ortszeit). "Wir sind in der Lage, sehr bald mit dem Bau zu beginnen". Die US-Regierung hatte im März angekündigt, angesichts der humanitären Notlage in Gaza infolge der Kämpfe zwischen Israel und der islamistischen Hamas einen temporären Hafen einrichten zu wollen, um Lebensmittel, Wasser und Medikamente in das Kriegsgebiet zu bringen.
23. April, 19.48 Uhr: Israel dementiert Massengrab-Vorwürfe
Die Leichen in einem im Gazastreifen entdeckten Massengrab sind nach israelischer Darstellung nicht von israelischen Soldaten, sondern von Palästinensern begraben worden.
"Die Behauptung, israelische Streitkräfte hätten dort die Leichen von Palästinensern vergraben, entbehren jeder Grundlage", heißt es in einer Stellungnahme, die die israelische Botschaft in Genf am Dienstagabend verbreitete.
Der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz hatte am Montag von einem Massengrab mit 283 Toten berichtet, das sich nahe dem Nasser-Krankenhaus befinden soll.
23. April, 10.39 Uhr: Neue Raketenangriffe aus Gaza auf israelische Grenzorte
Auch 200 Tage nach Beginn des Gaza-Kriegs feuern militante Palästinenser im Gazastreifen weiter Raketen auf israelische Grenzorte.
In der Grenzstadt Sderot und anderen Orten am Rande des Palästinensergebiets am Mittelmeer heulten am Dienstag erneut die Warnsirenen. Nach Angaben von Sanitätern gab es zunächst keine Berichte über Verletzte. Vier Raketen seien von der Raketenabwehr abgefangen worden, berichteten israelische Medien. Ein Lagerhaus in Sderot sei von Raketenteilen getroffen worden und in Flammen aufgegangen. Die israelische Armee habe die Orte, von denen aus geschossen wurde, mit Artilleriefeuer belegt.
23. April, 6.14 Uhr: Erneut Proteste in Israel gegen Regierungschef Netanjahu
Zu Beginn des jüdischen Pessach-Festes ist es in Israel erneut zu Protesten von Angehörigen der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gegen die Regierung des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu (74) gekommen.
Hunderte Demonstranten versammelten sich am Montagabend vor einem Privathaus von Netanjahu in der Stadt Caesarea und forderten den Ministerpräsidenten auf, eine Einigung zur Freilassung der Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas zu erzielen, wie die "Times of Israel" berichtete.
23. April, 6.05 Uhr: Israels Bodenoffensive in Rafah rückt näher
Trotz internationaler Warnungen rückt die von Israel angekündigte Bodenoffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens einem Medienbericht zufolge näher.
Israel bereite sich darauf vor, Zivilisten aus Rafah in die nahe gelegene Stadt Chan Junis und andere Gebiete zu bringen, berichtete das "Wall Street Journal" am Montag unter Berufung auf ägyptische Beamte, die über die israelischen Pläne informiert seien. Zu diesem Zweck sollten Unterkünfte mit Zelten, Lebensmittelverteilungszentren und medizinische Einrichtungen wie Feldlazarette eingerichtet werden, hieß es.
Diese Evakuierungsaktion würde zwei bis drei Wochen dauern und in Abstimmung mit den USA, Ägypten und anderen arabischen Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten durchgeführt werden, hieß es.
22. April, 20.25 Uhr: Grenzgebiet in Israel mit Dutzenden Raketen beschossen
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf den Norden Israels abgefeuert.
Den Angriff auf Militärziele bezeichnete die Miliz in einer Mitteilung am Montagabend als Vergeltung für israelische Luftangriffe.
22. April, 16 Uhr: 73 Leichen aus Massengrab in Chan Junis geborgen
Aus einem Massengrab im Gazastreifen nahe dem Nasser-Krankenhaus in Chan Junis sollen nach Angaben des Zivilschutzes 73 Leichen geborgen worden sein.
Seit dem Abzug israelischer Truppen seien dort bislang insgesamt 283 Tote aufgefunden worden, teilte die von der islamistischen Hamas kontrollierte Behörde am Montag mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Es war unklar, ob es sich um Leichen von Hamas-Kämpfern oder Zivilisten handelt. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, den Bericht zu prüfen.
22. April, 14.48 Uhr: Laut Iran keine Revision der nuklearen Doktrin, kein Bau von Atomwaffen
Nach Angaben aus Teheran wird es in der iranischen Politik keine Revision der nuklearen Doktrin und auch keinen Bau von Atomwaffen geben.
"Atomwaffen haben keinerlei Platz in der iranischen Verteidigungsstrategie und unser Atomprogramm wird weiterhin im Einklang mit internationalen Vorschriften sein", sagte Außenamtssprecher Nasser Kanaani am Montag laut Nachrichtenagentur Tasnim. Es werde daher auch weder eine Revision der Verteidigungsdoktrin geben noch den Bau von Atomwaffen. Damit wies der Sprecher jüngste kontroverse Aussagen eines Kommandeurs der iranischen Revolutionsgarden zurück.
22. April, 14.45 Uhr: Nach Hamas-Terror - Israels Militärgeheimdienst-Direktor tritt zurück
Gut sechs Monate nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat der Direktor des israelischen Militärgeheimdienstes, Aharon Haliva, seinen Rücktritt erklärt.
Er wolle so seiner Führungsverantwortung nach dem Überfall der Extremisten am 7. Oktober nachkommen, teilte Israels Armee am Montag mit. Verteidigungsminister Joav Galant stimmte demnach dem Rücktrittsgesuch zu.
22. April, 14.37 Uhr: Drei Verletzte nach Attacke mit Auto in Jerusalem
Bei einer mutmaßlichen Terrorattacke mit einem Auto in Jerusalem sind nach Angaben der israelischen Polizei drei Fußgänger verletzt worden.
Die beiden Täter fuhren am Montagmorgen zunächst in eine Menschengruppe, stiegen dann aus und versuchten erfolglos, mit einer Waffe zu schießen, wie es weiter hieß. Danach flüchteten sie, wurden aber später festgenommen. Auch ihre Waffe wurde gefunden.
22. April, 12.14 Uhr: Iran will mutmaßlichen Angriff Israels nicht weiter verfolgen
Der Iran will den mutmaßlichen israelischen Gegenangriff auf einen Luftwaffenstützpunkt im Zentraliran nicht verfolgen.
"Der Vorfall war ein Ablenkungsmanöver und nicht der Rede wert", sagte Außenamtssprecher Nasser Kanaani am Montag. "Daher werden wir ihn auch nicht weiter verfolgen". Die Aktion sei so unbedeutend gewesen, dass die Israelis selbst dafür nicht die Verantwortung hätten übernehmen wollen, sagte der Sprecher laut Nachrichtenagentur Irna.
Kanaani betonte, dass der Iran keine Eskalation der Spannungen in der Region wolle. Gleichzeitig jedoch werde das Land jegliche Aggression seitens Israels erneut konsequent erwidern.
22. April, 10.23 Uhr: Israels Militärgeheimdienst-Direktor tritt zurück
Der Direktor des israelischen Militärgeheimdienstes, Aharon Haliva, ist zurückgetreten. Er wolle so seiner Führungsverantwortung nach den "Ereignissen des 7. Oktober" nachkommen, teilte Israels Armee am Montag mit.
Israels Verteidigungsminister Joav Galant stimmte demnach dem Antrag auf Rücktritt zu. Er wird Militärangaben zufolge auch aus der Armee ausscheiden, sobald es eine Nachfolge für ihn gibt. Wann genau das sein wird, war zunächst unklar. Die Geheimdienstabteilung sei der Aufgabe, die ihr anvertraut wurde, nicht gerecht geworden, schrieb Haliva in einem Brief.
22. April, 6 Uhr: Israelische Drohne über Libanon abgeschossen
Eine israelische Drohne ist nach Angaben des Militärs über dem Libanon abgeschossen worden.
Wie die israelische Armee in der Nacht zum Montag mitteilte, sei die Drohne der eigenen Luftwaffe im libanesischen Luftraum am Vorabend von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden und auf libanesisches Gebiet gestürzt.
Kampfflugzeuge hätten die Abschussbasis, von der aus die Rakete abgefeuert worden sei, angegriffen, hieß es. Der Vorfall werde untersucht. Die Angaben konnten unabhängig zunächst nicht überprüft werden. Die Armee sei weiterhin zum Schutz Israels im libanesischen Luftraum im Einsatz, erklärte das Militär weiter.
21. April, 19.26 Uhr: Scholz telefoniert mit Netanjahu: Weiterhin Eskalation vermeiden
In einem Telefonat mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) hat Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) erneut vor einer Eskalation der Lage im Nahen Osten gewarnt.
Nach Angaben des Sprechers der Bundesregierung, Steffen Hebestreit, informierte Netanjahu den Kanzler in dem Gespräch am Sonntag über die Lage in der Region. "Der Bundeskanzler unterstrich, dass es nun weiterhin darum gehe, eine Eskalation und einen regionalen Flächenbrand zu vermeiden", teilte Hebestreit mit.
21. April, 19.26 Uhr: Neue Gefechte an Israels Grenze zum Libanon
An Israels Grenze zum Libanon ist es am Sonntag erneut zu Gefechten gekommen. Die israelische Armee teilte mit, zwei Geschosse seien in Richtung der Ortschaft Rosch Hanikra im Norden Israels am Mittelmeer abgefeuert worden.
Die israelische Armee habe die Orte angegriffen, von denen aus geschossen wurde. Außerdem hätten israelische Kampfflugzeuge Terror-Infrastruktur nordöstlich von Nabatia angegriffen. Zuvor hätten Kampfjets auch Ziele der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah beschossen.
21. April, 18.23 Uhr: Israels Militär tötet Palästinenserin bei versuchter Messerattacke
Eine Palästinenserin hat am Sonntag nach israelischen Militärangaben versucht, Soldaten an einer Armeesperre im Westjordanland mit einem Messer anzugreifen.
Die Soldaten hätten auf die Frau geschossen und sie "ausgeschaltet", teilte das Militär mit. Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah teilte später mit, es sei von der israelischen Seite über den Tod einer 43-jährigen Frau bei dem Vorfall im Nordosten des Westjordanlands informiert worden.
21. April, 17 Uhr: Netanjahu meldet sich mit beunruhigender Ankündigung zurück
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) hat "weitere schmerzhafte Schläge" gegen die islamistische Hamas angekündigt.
"Und dies wird in Kürze geschehen", sagte Netanjahu am Sonntag in einer Video-Ansprache zum jüdischen Pessach-Fest, das am Montagabend beginnt. Israel kündigt seit längerem einen Militäreinsatz in der Stadt Rafah in Süden des Gazastreifens an der Grenze zu Ägypten an, obwohl seine Verbündeten davor gewarnt hatten.
Bei den Verhandlungen um eine Feuerpause im Gegenzug für die Freilassung weiterer Geiseln sowie palästinensischer Häftlinge habe die Hamas ihre Positionen zuletzt verhärtet, erklärte Netanjahu. "Anstatt von ihren radikalen Standpunkten abzuweichen, baut die Hamas jetzt auf die Spaltung unter uns, sie ist ermutigt von dem Druck, der auf die israelische Regierung ausgeübt wird", sagte Netanjahu.
21. April, 15.06 Uhr: Irans Führer lobt Streitkräfte nach Angriffen auf Israel
Irans oberster Führer, Ajatollah Ali Chamenei (85), hat die iranischen Streitkräfte nach ihren Angriffen auf Israel in höchsten Tönen gelobt.
"Die Streitkräfte haben nicht nur ihre Machtstellung unter Beweis gestellt, sondern auch das internationale Ansehen und den nationalen Stolz des Landes und Volkes gewahrt", sagte er am Sonntag.
Dabei sei es zweitrangig, wie viele Raketen abgefeuert worden seien oder ob sie ihre Ziele erreicht hätten. Chamenei ging nicht auf den begrenzten Militärschlag auf den Iran ein, den Medienberichten zufolge Israel am Freitag ausgeführt hatte.
21. April, 14.48 Uhr: Roter Halbmond: 14 Tote bei israelischem Militäreinsatz im Westjordanland
Nach einem israelischen Militäreinsatz seien 14 Tote aus einem Flüchtlingslager in der Nähe von Tulkarem geborgen worden, erklärte die Hilfsorganisation.
Die israelische Armee hatte zuvor von zehn getöteten "Terroristen" gesprochen. Am Sonntag wurden "Wafa" zwei Palästinenser von israelischen Soldaten im Westjordanland erschossen.
Den ganzen Samstag über seien Explosionen und Schüsse im Flüchtlingslager Nur Schams zu hören gewesen. Auch Drohnen waren im Einsatz.
21. April, 11.51 Uhr: Zwei Palästinenser bei Angriff auf Armeeposten erschossen
Im Westjordanland sind am Sonntagmorgen zwei Palästinenser von israelischen Soldaten nördlich von Hebron erschossen worden.
Das palästinensische Gesundheitsministerium berichtete, es sei von den israelischen Behörden über den Tod der Männer informiert worden.
Armeeangaben zufolge hatten sie zuvor israelische Soldaten an einem Checkpoint angegriffen. Allein in diesem Jahr wurden in dem Gebiet 156 Palästinenser getötet.
21. April, 9.54 Uhr: Generalstreik im Westjordanland
Aus Protest gegen israelische Militäreinsätze mit toten Palästinensern hat im Westjordanland am Sonntag ein Generalstreik begonnen.
Zu dem Streik hatte unter anderem die Fatah-Bewegung aufgerufen. In den Straßen von Ramallah herrschte am Sonntagmorgen nach Angaben von Augenzeugen kaum Verkehr, Geschäfte waren geschlossen.
Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Kriegs verschärft. Mehr als 450 Palästinenser wurden seither nach Angaben des Gesundheitsministeriums allein im Westjordanland getötet.
21. April, 7.42 Uhr: Israel empört über mögliche US-Sanktionen gegen Armee-Bataillon
Die israelische Regierung hat empört auf Berichte reagiert, nach denen die USA Sanktionen gegen ein umstrittenes Bataillon der Armee erheben will.
Das Bataillon wurde laut "Times of Israel" mit Rechtsextremismus und Gewalt gegen Palästinenser in Verbindung gebracht. Israel zog die Einheit demnach im Dezember 2022 aus dem Westjordanland ab.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu schrieb auf der Plattform X: "Gegen die israelische Armee dürfen keine Sanktionen verhängt werden!" Seine Regierung werde mit allen Mitteln gegen diese Maßnahmen vorgehen.
Die Sanktionen würden die Mitglieder des Bataillons von militärischer Unterstützung oder Ausbildung durch die USA ausschließen.
20. April, 22.05 Uhr: Tausende Israelis demonstrieren für Geisel-Deal und gegen Regierung
Tausende Menschen haben in Israel erneut für ein Abkommen zur Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln sowie gegen die Regierung protestiert.
Bei einer Massenkundgebung am Samstagabend in Tel Aviv forderten die Menschen lautstark die sofortige Freilassung aller aus Israel in das palästinensische Küstengebiet verschleppten Menschen sowie Neuwahlen.
"Derjenige, der sie im Stich gelassen hat, muss sie nach Hause bringen", skandierte die Menge in Anspielung auf Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, dem viele Israelis angesichts des Hamas-Massakers am 7. Oktober kolossales Versagen anlasten.
20. April, 20.20 Uhr: Konfrontationen mit Siedlern - Krankenwagenfahrer tot
Ein Krankenwagenfahrer ist bei Konfrontationen zwischen Siedlern und Palästinensern getötet worden.
Der 50-jährige Palästinenser sei am Samstagabend erschossen worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit. Er fuhr demnach Verletzte aus einem Dorf, in das zuvor Siedler eingedrungen waren.
Zwischen den Siedlern und Palästinensern sei es zu Zusammenstößen gekommen. Nach Angaben des palästinensischen Roten Halbmonds wurden dabei auch zwei Palästinenser durch Schüsse verletzt. Wer genau den Fahrer des Rettungswagens tötete, war zunächst unklar.
20. April, 20.18 Uhr: Erdogan trifft Hamas-Auslandschef Hanija in Istanbul
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (70) hat am Samstag den Auslandschef der islamistischen Hamas, Ismail Hanija (62), in Istanbul getroffen.
Die beiden sprachen unter anderem über humanitäre Hilfe für Gaza sowie über eine Waffenruhe, wie der staatliche Rundfunk TRT nach Abschluss des Gesprächs berichtete. Das etwa zweistündige Treffen habe in Erdogans Büro im Dolmabahce-Palast stattgefunden.
Daran teilgenommen hatten laut Bericht auch Außenminister Hakan Fidan sowie Geheimdienst-Chef Ibrahim Kalin.
20. April, 14.55 Uhr: Inzwischen zehn Tote bei Gefechten im Westjordanland
Die israelische Armee und Grenzpolizisten haben bei einem größeren Militäreinsatz im Westjordanland eigenen Angaben nach mindestens zehn Bewaffnete getötet.
Bei Gefechten im Flüchtlingslager Nur Schams seien auch acht israelische Soldaten und ein Mitglied der verdeckt operierenden Jamas-Sondereinheit der Grenzpolizei Magaw verletzt worden, teilte ein Armeesprecher mit.
Insgesamt seien acht gesuchte Verdächtige festgenommen, Sprengsätze entschärft und zahlreiche Gebäude durchsucht worden. Zudem seien eine Sprengstoffwerkstatt zerstört und zahlreiche Waffen beschlagnahmt worden.
20. April, 11.53 Uhr: Zwei Tote bei israelischem Militäreinsatz im Westjordanland
Der Militäreinsatz in einem Flüchtlingslager habe am Freitag begonnen und dauerte am Samstag noch an, bestätigte die israelische Armee.
Die Armee gehe gegen Bewaffnete vor. Dabei sei sie beschossen und mit Sprengsätzen angegriffen worden. Zwei Palästinenser seien getötet, sieben Bewohner des Lagers durch Schüsse verletzt worden.
Palästinensische Medienberichten berichteten von vier weiteren Toten, darunter der örtliche Kommandeur der palästinensischen Terrororganisation Islamischer Dschihad. Auch im Gazastreifen setzte die israelische Armee ihren Kampf gegen die islamistische Hamas fort.
20. April, 11.10 Uhr: Irans Chefdiplomat gegen Ausweitung von Spannungen in Nahost-Region
Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian (59) hat sich für eine politische Lösung der Konflikte im Nahen Osten ausgesprochen.
"Krieg und militärische Spannungen nützen keiner Partei in der Region und daher müssen grundlegende Lösungen gefunden werden", sagte Amirabdollahian. Gleichzeitig müsse Israel "seine Kriegsverbrechen" in der Region einstellen.
Während UN-Sitzungen in New York betonte der 59-Jährige auch, Israels Drohnenangriffe von Freitag nicht vergelten zu wollen. "Die abgeschossenen Klein-Drohnen waren ja auch mehr wie Spielzeuge, mit denen unsere Kids spielen", so der Minister.
20. April, 7.45 Uhr: Vereinte Nationen besorgt über Müllberge im Gazastreifen
Diese seien eine Umwelt- und Gesundheitsgefahr, teilte das UN-Nothilfebüro OCHA am Freitag mit.
Nach Angaben der Lokalbehörden liegen im gesamten Gazastreifen 270.000 Tonnen Müll herum, die nicht entsorgt werden können. Müllfahrzeuge seien zerstört worden, Benzin sei zudem knapp.
Durch die Massenvertreibung von Menschen in den südlichen Teil des Gazastreifens habe sich die Müllmenge dort mehr als verdoppelt. In den meisten Lagern für Vertriebene gebe es unkontrollierte Müllhalden.
20. April, 7.39 Uhr: Nato-Generalsekretär warnt vor weiterem Krieg im Nahen Osten
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (65) hat sich beunruhigt über die Lage im Nahen Osten gezeigt.
"Es ist entscheidend, dass der Konflikt nicht außer Kontrolle gerät, und daher fordern wir alle Parteien auf, Zurückhaltung zu zeigen", sagte Stoltenberg. "Niemand hat etwas davon, wenn ein weiterer Krieg im Nahen Osten ausbricht."
Er rufe wie die Außenminister der G7-Gruppe demokratischer Industrienationen und andere internationale Spitzenpolitiker zur Deeskalation der Spannungen auf. "Wir sind besorgt", sagte der 65-Jährige.
20. April, 7.30 Uhr: 276 Lastwagen mit Hilfsgütern für den Gazastreifen
Israel hat nach eigenen Angaben die Anstrengungen zur Versorgung der Menschen im Gazastreifen mit humanitären Hilfsgütern verstärkt.
Am Donnerstag seien 276 Lastwagen mit Lebensmitteln und Medikamenten in den umkämpften Küstenstreifen gefahren, teilte die israelische Cogat-Behörde mit. Am selben Tag seien zudem 144 Paletten mit Nahrungsmitteln aus der Luft abgeworfen worden.
Weitere 700 Lastwagen hätten die Sicherheitsüberprüfung durchlaufen und warteten darauf, dass UN-Hilfsorganisationen die Verteilung der Hilfsgüter übernähmen.
19. April, 18.35 Uhr: Hamas-Behörde teilt mit: Mehr als 34.000 Tote im Gazastreifen
Die Zahl der Toten im Gaza-Krieg ist nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 34.012 gestiegen. Die Zahl der Verletzten wurde am Freitag mit mehr als 76.800 angegeben.
Die große Mehrheit der Opfer sind Zivilisten, aber die Behörde unterscheidet nicht zwischen Unbeteiligten und Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen, die von der israelischen Armee bekämpft werden.
19. April, 13.58 Uhr: USA bestätigen Angriff Israels auf Iran nicht
US-Außenminister Antony Blinken hat einen mutmaßlichen Angriff Israels auf den Iran in der vergangenen Nacht nicht offiziell bestätigt.
Er werde auf entsprechende Berichte nicht "nicht näher eingehen, außer zu sagen, dass die Vereinigten Staaten an keinen Offensivoperationen beteiligt waren", sagte Blinken am Freitag bei einem Treffen mit den G7-Außenministern in Italien
19. April, 13.49 Uhr: Scholz: Deeskalation bleibt Gebot der nächsten Zeit in Nahost
Bundeskanzler Olaf Scholz hat nach dem mutmaßlich israelischen Angriff auf den Iran alle Beteiligten zur Zurückhaltung aufgefordert.
"Die Deeskalation bleibt das Gebot der nächsten Zeit", sagte der SPD-Politiker am Freitag auf der Nordsee-Insel Norderney.
"Darüber werden wir auch mit all unseren Freunden und Verbündeten reden und gemeinsam mit ihnen in diese Richtung wirken", so der 65-Jährige.
19. April, 13.31 Uhr: UN-Menschenrechtsbüro ruft zu Zurückhaltung im Nahen Osten auf
Das UN-Menschenrechtsbüro in Genf hat nach dem mutmaßlich israelischen Angriff im Iran alle beteiligten Parteien zur Zurückhaltung aufgerufen.
"Wir fordern alle Parteien auf, Maßnahmen zur Deeskalation der Situation zu ergreifen", sagte Sprecher Jeremy Laurence.
"(Wir) appellieren an Drittstaaten, insbesondere an diejenigen mit Einfluss, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, damit es nicht zu einer weiteren Verschlimmerung in der bereits äußerst prekären Lage kommt. Wir sind zutiefst besorgt über die möglichen humanitären und menschenrechtlichen Folgen, wenn diese Eskalation zu einem größeren Konflikt im Nahen Osten führt."
19. April, 13.25 Uhr: Armeechef: Vorfall in Isfahan wird untersucht
Nach dem mutmaßlich israelischen Angriff im Iran soll der Vorfall untersucht werden.
Experten untersuchten die Dimensionen der Attacke und würden einen Bericht vorstellen, sagte der Oberbefehlshaber der regulären Streitkräfte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna.
Er bekräftigte die Aussagen des Militärs, dass die Explosionen in der Nacht auf die Luftabwehr zurückzuführen seien.
19. April, 9.13 Uhr: US-Bericht: Israel wollte Iran Fähigkeit zu Angriff im Land beweisen
Israel hat mit dem mutmaßlichen Luftschlag im Iran einem US-Medienbericht zufolge Teheran zeigen wollen, dass es innerhalb des Landes angreifen kann.
Das israelische Militär habe den Angriff als Vergeltung für Teherans Drohnen- und Raketenbeschuss am vergangenen Wochenende ausgeführt, berichtete die "Washington Post".
Nach Einschätzung eines US-Militärexperten habe Israel mit dem Vorgehen bewiesen, dass das iranische Luftabwehrsystem nicht annähernd die Fähigkeiten des israelischen Luftabwehrsystems habe.
19. April, 9.07 Uhr: Keine Atomanlagen im Iran beschädigt
Nach Berichten über einen israelischen Angriff auf den Iran hat die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) Entwarnung gegeben.
Keine iranischen Atomanlagen seien beschädigt worden, meldete die Organisation am Freitag. IAEA-Chef Rafael Grossi rufe weiterhin "alle zu äußerster Zurückhaltung auf".
So wie auch viele westliche Länder befürchtet Israel, dass der Iran Nukleartechnologie unter dem Deckmantel von Forschung und Stromerzeugung nützen könnte, um Atomwaffen herzustellen.
19. April, 6.38 Uhr: Raketenalarm in Nordisrael war Fehlalarm
Nach Berichten über eine Explosion nahe der iranischen Stadt Isfahan hat sich ein in Nordisrael ausgelöster Raketenalarm anscheinend als Fehlalarm herausgestellt.
Eine Warnung vor dem Anflug feindlicher Flugobjekte in mehreren Orten am frühen Freitagmorgen sei ein Fehlalarm gewesen, berichteten Medien.
US-Medien hatten zuvor unter Berufung auf einen US-Regierungsvertreter berichtet, israelische Raketen hätten in der Nacht zu Freitag ein Ziel im Iran getroffen. Im Iran wurde der Angriff dementiert.
19. April, 6.29 Uhr: US-Medien: Israel soll Iran angegriffen haben
Die Sender ABC News, MSNBC und Fox News und andere Medien berichteten unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, Israel habe in der Nacht zum Freitag eine Militäroperation im Iran durchgeführt.
Mehrere US-Medien berichteten von einer oder mehreren israelischen Raketen, die ein Ziel im Iran angegriffen hätten. Das Pentagon bestätigte die Berichte zunächst nicht.
Fox News berichtete unter Berufung auf eine Quelle beim Militär, es habe sich um einen "begrenzten Angriff" gehandelt. Die USA seien nicht beteiligt gewesen.
19. April, 6.17 Uhr: Staatsmedien: Keine Anzeichen für Raketenangriff auf Iran
Nach Aktivierung der Luftabwehr in verschiedenen Teilen Irans gibt es Staatsmedien zufolge keine Hinweise auf einen Raketenangriff.
Es habe sich nicht um eine breit angelegte Attacke gehandelt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur "Irna". Die Luftverteidigung sei laut "Tasnim" nach Sichtung mehrerer kleiner Flugobjekte aktiviert worden.
Die iranische Regierung wies Berichte zurück, denen zufolge der Sicherheitsrat zu einer Notsitzung zusammengekommen sei.
19. April, 6.14 Uhr: Iran: Mehrere kleine Flugobjekte in Isfahan beschossen
Am Himmel über der iranischen Provinz Isfahan sind Staatsmedien zufolge mehrere kleine Flugobjekte beschossen worden.
Zuvor war in der Nacht zu Freitag über eine Explosion nahe der gleichnamigen Millionenstadt Isfahan berichtet worden, die von der Luftabwehr ausgelöst worden sei.
In Isfahan befinden sich wichtige Einrichtungen der iranischen Rüstungsindustrie. Auch das größte nukleare Forschungszentrum des Landes ist angesiedelt.
18. April, 22.23 Uhr: Tausende protestieren in Tel Aviv wieder für Freilassung der Geiseln
In Israels Küstenmetropole Tel Aviv haben am Donnerstagabend wieder Tausende Menschen für die Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln protestiert.
Die Demonstranten forderten dabei auch den Dachverband der Gewerkschaften (Histadrut) auf, einen Generalstreik auszurufen. Dieser solle so lange andauern, bis alle Geiseln frei seien, forderten die Organisatoren vom Forum der Geisel-Angehörigen.
18. April, 20.18 Uhr: Irans Außenminister verteidigt Angriff auf Israel
Irans Außenminister hat den massiven Raketen- und Drohnenangriff auf Israel vor dem UN-Sicherheitsrat verteidigt.
Die Attacke sei als "legitime Verteidigung nach internationalem Recht" erfolgt, sagte Hussein Amirabdollahian (59) am Donnerstag in New York vor dem mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen. Als Grund führte er den mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in Syrien am 1. April an. Er kritisierte die USA, Großbritannien und Frankreich dafür, diesen Angriff nicht verurteilt zu haben.
Die Islamische Republik Iran habe wegen der "anhaltenden Untätigkeit des Sicherheitsrats" und angesichts "eines Angriffs auf die Botschaft und unantastbare Souveränität" des Landes keine Geduld mehr aufbringen können, sagte der Minister. Der Angriff sei "absolut notwendig" gewesen.
18. April, 20.13 Uhr: USA weiter in Sorge über Rafah-Offensive
Vertreter aus den USA und Israel haben sich nach Angaben der US-Regierung zusammengeschaltet, um über die Situation in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen zu sprechen.
Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung, John Kirby (60), bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenportals "Axios".
Zu den Inhalten und Teilnehmenden an den Gesprächen wollte sich Kirby zunächst nicht näher äußern. Auf Nachfrage einer Reporterin sagte er lediglich, die US-Seite drücke weiterhin ihre Sorge mit Blick auf die Möglichkeit einer israelischen Militäroffensive in Rafah aus. Die USA als wichtigster Verbündeter und auch Deutschland haben Israel wiederholt vor einer großangelegten Offensive in Rafah gewarnt.
18. April, 17.24 Uhr: Israelischer Angriff auf Iran nicht vor Monatsende erwartet
Die US-Regierung rechnet mit einem möglichen israelischen Gegenangriff auf den Iran laut einem Bericht des Senders ABC nicht vor Ende des Monats.
Ein namentlich nicht genannter hoher US-Regierungsbeamter sagte ABC am Donnerstag, ein Gegenschlag gelte vorher als "unwahrscheinlich", obwohl sich dies immer ändern könnte. Der US-Regierungsbeamte bezog sich auf das Ende der jüdischen Pessach-Feiertage am 30. April. Das Pessachfest, das am kommenden Montagabend beginnt, erinnert an den Auszug der Israeliten aus Ägypten und die Befreiung aus der Sklaverei.
18. April, 13.55 Uhr: Lufthansa setzt Flüge nach Teheran und Beirut aus
Angesichts der angespannten Lage in Nahost wird Europas größte Fluggesellschaft, die Lufthansa, vorerst auch weiterhin nicht in den Iran und in den Libanon fliegen.
Die Flüge in die iranische Hauptstadt Teheran und die libanesische Hauptstadt Beirut seien bis einschließlich 30. April gestrichen, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Bis dahin werde die Airline auch den iranischen Luftraum nicht nutzen.
18. April, 13.45 Uhr: Pakistan greift nach iranischem Raketenangriff Ziele im Iran an
Pakistan hat offensichtlich als Vergeltung Ziele im Iran mit Raketen angegriffen. Die Angriffe in der Provinz Sistan und Belutschistan am Donnerstag hätten Extremisten gegolten, gab das pakistanische Außenministerium bekannt.
Laut der iranischen Nachrichtenagentur Irna kamen dabei insgesamt neun Menschen, darunter vier Kinder, ums Leben. Wie die iranische Nachrichtenagentur Tasnim berichtete, wurde der Geschäftsträger der pakistanischen Botschaft ins Außenministerium einbestellt, um den Vorfall zu erklären.
Am Dienstag hatte der Iran Ziele der extremistischen Dschaisch al-Adl in Pakistan attackiert. Dabei kamen nach pakistanischen Angaben zwei Kinder ums Leben.
18. April, 13.20 Uhr: Iran will USA vor und nach Angriff auf Israel informiert haben
Der Iran hat die USA nach eigenen Angaben vor und nach dem Großangriff auf Israel über seine Raketenschläge informiert. "Wir haben den Amerikanern in klaren Botschaften mitgeteilt, dass die Entscheidung (...) das zionistische Regime zu bestrafen, endgültig und entschieden war", sagte Außenminister Hossein Amir-Abdollahian laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna.
In der Nacht zu Sonntag habe der Iran über diplomatische Kanäle eine weitere Nachricht an die USA geschickt, "und erwähnt, dass wir nicht nach einer Eskalation der Spannungen in der Region streben." Die USA wies Berichte über eine vorab erfolgte Warnung bereits am Montag zurück.
"Die Vereinigten Staaten haben weder vom Iran noch von irgendjemand anderem Nachrichten erhalten, die Aufschluss über einen bestimmten Zeitpunkt, bestimmte Ziele oder Waffentypen, die sie abfeuern würden, gaben", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung, John Kirby.
18. April, 12.20 Uhr: Baerbock verlangt härteren Kurs gegen Iran
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat nach dem iranischen Angriff auf Israel einen härteren Kurs gegen Teheran verlangt, aber auch vor einer Ausweitung des Konflikts gewarnt.
"Der Iran muss isoliert sein. Und zugleich darf es zu keiner weiteren Eskalation kommen", sagte die Grünen-Politikerin am Rande des Treffens der Gruppe sieben großer Industrienationen (G7) auf der italienischen Mittelmeerinsel Capri. Baerbock fügte hinzu: "Da tragen wir alle eine Verantwortung."
Bei den bis Freitag dauernden Beratungen werde es auch um weitere Maßnahmen gegen den Iran gehen, sagte die Ministerin. "Denn natürlich muss es eine Reaktion auf diesen präzedenzlosen Vorfall geben, aber es darf keine weitere Eskalation in der Region geben", sagte sie.
18. April, 11 Uhr: Zwei Hisbollah-Mitglieder bei israelischem Angriff getötet
Bei Angriffen im Südlibanon sind nach Angaben der israelischen Armee in der Nacht zu Donnerstag zwei Mitglieder der Hisbollah getötet worden. Das israelische Militär teilte mit, Terrorziele der proiranischen Schiitenmiliz in der Gegend um Chijam mit Kampfflugzeugen angegriffen zu haben.
Die staatliche Nachrichtenagentur im Libanon berichtete, dass die Orte Chijam und Kafr Kila in der Nacht von heftigen israelischen Beschuss getroffen worden seien. Demnach soll auch Weißer Phosphor eingesetzt worden sein.
Die Hisbollah gab am Donnerstagmorgen den Tod zweier ihrer Kämpfer bekannt. Für gewöhnlich führt die Miliz nicht weiter aus, wann, wo und wie ihre Mitglieder zu Tode gekommen sind. Sie erklärte außerdem, in der Nacht mehrere Ziele im Norden Israels angegriffen zu haben.
18. April, 10.50 Uhr: China und Indonesien fordern Waffenstillstand im Gazastreifen
Nach einem Treffen in der indonesischen Hauptstadt Jakarta haben die Außenminister Indonesiens und Chinas einen dauerhaften Waffenstillstand im Gazastreifen gefordert.
Sie verurteilten die humanitären Kosten des Krieges, dem nach Angaben des von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums in dem Küstengebiet Zehntausende Palästinenser zum Opfer gefallen sind.
Die indonesische Außenministerin Retno Marsudi (61) sagte Reportern, die beiden Länder hätten dieselbe Sicht auf die Wichtigkeit eines Waffenstillstands und eine Zweistaatenlösung zwischen Israelis und Palästinensern. "Ich bin sicher, dass China seinen Einfluss nutzen würde, um eine Eskalation zu verhindern", sagte Marsudi.
18. April, 10.40 Uhr: Israels Außenminister Katz begrüßt EU-Absicht zu Sanktionen gegen Iran
Der israelische Außenminister Israel Katz (68) hat die Absicht der EU begrüßt, nach dem Großangriff auf Israel weitere Sanktionen gegen den Iran zu verhängen.
"Dies ist ein wichtiger Schritt, um der Schlange die Zähne zu ziehen", schrieb Katz am Donnerstag bei X, vormals Twitter. Er dankte "allen unseren Freunden für die Unterstützung und Hilfe". Katz schrieb: "Der Iran muss jetzt gestoppt werden, bevor es zu spät ist."
In den Schlussfolgerungen eines EU-Gipfels in Brüssel hieß es am Mittwochabend zum Nahen Osten: "Die Europäische Union wird weitere restriktive Maßnahmen gegen Iran ergreifen, insbesondere in Bezug auf Drohnen und Flugkörper."
18. April, 6.45 Uhr: EU ruft Israel und Iran zu gegenseitigem Angriffsverzicht auf
Die EU ruft Israel und den Iran zu einem Verzicht auf weitere gegenseitige Angriffe auf.
Man fordere alle Parteien nachdrücklich auf, äußerste Zurückhaltung zu üben und keine Maßnahmen zu ergreifen, die die Spannungen in der Region verstärken könnten, heißt es in einer in der Nacht zum Donnerstag beim EU-Gipfel in Brüssel veröffentlichten Erklärung der Staats- und Regierungschefs. Die EU bleibe weiter dem Ziel verpflichtet, zu einer Deeskalation in der Region beizutragen.
Neben dem Appell an alle Konfliktparteien enthält die Erklärung auch ein Bekenntnis zur uneingeschränkten Solidarität mit dem Volk Israels und eine erneute Verurteilung des iranischen Angriffs. Zudem wird der Wille unterstrichen, weitere Sanktionen gegen den Iran zu verhängen - insbesondere im Zusammenhang mit Drohnen und Raketen.
18. April, 6.40 Uhr: Konflikt mit proiranischer Hisbollah verschärft sich
Israels Luftwaffe griff nach einem Angriff aus dem Libanon mit zahlreichen Verletzten nach eigenen Angaben vom Mittwochabend militärische Infrastruktur der proiranischen Hisbollah-Miliz im Norden des Libanons an. Die Anlage im Raum Baalbek werde vom Luftabwehrsystem der Hisbollah genutzt, hieß es.
Bei einem Angriff aus dem Libanon waren im Norden Israels mindestens 14 Soldaten verletzt worden, wie das israelische Militär zuvor mitteilte. Israelische Medien berichteten unter Berufung auf eine behandelnde Klinik, es seien 18 Menschen verletzt worden. Laut der "Times of Israel" sollen unter den Opfern vier Zivilisten sein.
Der von der proiranischen Schiitenmiliz im Libanon kontrollierte Fernsehsender Al-Manar berichtete, es sei ein Gebäude beschossen worden, in dem sich israelische Soldaten aufgehalten hätten. Es habe Opfer unter ihnen gegeben, hieß es.
18. April, 6.35 Uhr: Israels Botschafter fordert "Kurswechsel" der EU gegenüber dem Iran
Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor (65), forderte die EU zu einem "Kurswechsel" in ihrer Politik gegenüber dem Iran auf. Nach dem iranischen Großangriff auf sein Land müsse Europa "klare Kante zeigen", sagte der Botschafter der "Rheinischen Post".
"Zum Beispiel, indem die iranische Revolutionsgarde als Terrororganisation gelistet wird. Die Revolutionsgarde verbreitet Terror und Gewalt im Nahen Osten und darüber hinaus", sagte Prosor. "Europa ist am Zug. Wir haben gesehen, dass es nicht gelungen ist, die Gefahren des Iran einzudämmen. Wir brauchen einen Kurswechsel."
Bundeskanzler Olaf Scholz (65) sieht einen möglichen Ansatz für die Einstufung der Revolutionsgarden als Terrororganisation. Es gebe ein Urteil zu der Frage der Aktivitäten dieser Organisation, sagte Scholz am Mittwochabend am Rande des EU-Gipfels. Dies könnte ein Ausgangspunkt für die Listung der Revolutionsgarden sein. Eine juristische Prüfung in der EU zu dem Thema laufe derzeit.
18. April. 6.30 Uhr: US-Repräsentantenhaus soll am Wochenende über Israel-Hilfen abstimmen
Nach monatelanger Blockade steht eine Abstimmung über ein umfangreiches US-Hilfspaket für die Ukraine, Israel und den Indopazifik im US-Repräsentantenhaus wahrscheinlich kurz bevor. Der Vorsitzende der Kammer, Mike Johnson, sagte, er erwarte ein Votum am Samstagabend (Ortszeit).
Der mächtige Kontrollausschuss veröffentlichte am Mittwoch die Gesetzestexte, über die nun abgestimmt werden soll. Für Israel sind rund 26 Milliarden Dollar (24 Mrd Euro) vorgesehen. Dazu zählen vier Milliarden Dollar zur Aufstockung der Raketenabwehrsysteme Iron Dome und David's Sling.
Im Falle einer Zustimmung wäre der Senat am Zug. Es gilt als wahrscheinlich, dass die von den Demokraten geführte Kammer das Vorhaben unterstützt.
17. April, 22.23 Uhr: Katar will Rolle als Vermittler bei Gaza-Verhandlungen überdenken
Das Golfemirat Katar will seine Rolle als Vermittler zwischen der israelischen Regierung und der islamistischen Hamas überdenken.
Katars Rolle sei in gewissem Maße für politische Zwecke missbraucht worden, sagte Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani (43) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Doha. Wen und was er dabei konkret meinte, führte er nicht aus.
"Dies hat Katar dazu veranlasst, seine Rolle völlig neu zu bewerten und wir befinden uns derzeit in dieser Phase", sagte der Ministerpräsident, der auch Außenminister des Golfstaats ist, weiter. "Wir bekennen uns zu unserer Rolle aus einem humanitären Kontext heraus, aber dieser Rolle sind Grenzen gesetzt."
17. April, 20.12 Uhr: Erstmals Gaza-Hilfsgüter über Hafen von Aschdod abgewickelt
Erstmals seit der Öffnung des Hafens von Aschdod in Südisrael für Hilfslieferungen in den Gazastreifen sind Hilfsgüter für das Küstengebiet über den Hafen abgewickelt worden.
Acht Transporter mit Mehl seien dort kontrolliert und dann in den Gazastreifen gebracht worden, teilte Israels Armee am Mittwochabend mit. Die Lkw des Welternährungsprogramms (WFP) seien allerdings über den Grenzübergang Kerem Schalom im Süden in das Küstengebiet gefahren - nicht über Erez im Norden des Gazastreifens, dessen Öffnung Israel ebenfalls jüngst angekündigt hat. Kerem Schalom wird schon länger für Hilfslieferungen genutzt.
17. April, 17.23 Uhr: Konfiszierung von Containerschiff war laut Iran Vergeltungsmaßnahme
Mehrere Tage nach der Beschlagnahmung eines Containerschiffs mit Verbindungen zu Israel hat der Iran die Aktion entgegen früherer Äußerungen als "Vergeltungsmaßnahme" bezeichnet.
Es habe sich um eine Vergeltungsaktion gegen das Vorgehen der USA und Israels gehandelt, sagte der iranische Vizepräsident Mohammed Deghan am Mittwoch der iranischen Nachrichtenagentur Irna zufolge, ohne Details zu nennen. Zuvor hatte das iranische Außenministerium die Konfiszierung mit angeblichen Verstößen gegen Schifffahrtsvorschriften begründet.
17. April, 16.14 Uhr: Türkischer Außenminister trifft Hamas-Auslandschef in Katar
Der türkische Außenminister Hakan Fidan (56) hat bei einem Besuch in Katar auch den Auslandschef der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, getroffen.
Dabei sei es unter anderem um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung von Geiseln gegangen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch unter Berufung auf Diplomatenkreise. Medienberichten zufolge will der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den Hamas-Auslandschef am Wochenende auch in der Türkei empfangen.
Erdogan attackierte am Mittwoch zudem einmal mehr die Regierung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Diese sei für den Tod von Tausenden Kindern verantwortlich und habe "Hitler schon längst übertroffen".
17. April, 16.04 Uhr: Baerbock spricht von "Defensivsieg"
Nach dem iranischen Angriff auf Israel hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) bei einem Besuch in dem Land ein besonnenes und verantwortungsvolles Handeln Israels angemahnt.
"Ich rede hier nicht von klein beigeben. Ich rede hier von einer klugen Zurückhaltung, die nichts weniger ist als Stärke", sagte sie am Mittwoch am Flughafen von Tel Aviv nach Treffen mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und mit Staatspräsident Izchak Herzog. Irans gefährliches Vorgehen werde nicht ohne weitere Konsequenzen bleiben, sagte Baerbock. Die EU habe Teheran bereits mit massiven Sanktionen belegt und werde weiter daran arbeiten.
Zudem habe Israel mit seinem "Defensivsieg", also der erfolgreichen Abwehr der iranischen Raketen und Drohnen, Stärke gezeigt und Teheran damit deutlich gemacht, "wie sehr Iran sich verrechnet hat und in der Region isoliert dasteht". Baerbock betonte: "Die Länder der Region wollen nicht zum Ersatzkriegsfeld werden." Die Menschen dort wollten in Frieden leben. Dies sei "eine der stärksten Waffen gegen Iran", sagte die Ministerin weiter.
17. April, 15.29 Uhr: Vereinte Nationen bitten um Milliarden für Hilfseinsätze
Das UN-Nothilfebüro OCHA braucht für die Versorgung der Not leidenden Bevölkerung des Gazastreifens und im von Israel besetzten Westjordanland in diesem Jahr nach eigenen Angaben Milliarden.
Die Vereinten Nationen bitten Geberländer, bis Jahresende für 3,3 Millionen Menschen zusätzlich 2,8 Milliarden US-Dollar (rund 2,6 Milliarden Euro) zur Verfügung zu stellen, teilte OCHA am Mittwoch in Genf mit.
Der Großteil, rund 2,5 Milliarden Dollar, sei für die Palästinenser im abgeriegelten Gazastreifen vorgesehen. Der Gesamtbedarf sei eigentlich noch höher, rund vier Milliarden Dollar, aber die Experten schätzten, dass in den kommenden Monaten unter den schwierigen Bedingungen nicht alle nötigen Programme umgesetzt werden könnten. In Teilen des Gazastreifens, vor allem im Norden, droht Experten zufolge eine Hungersnot.
17. April, 15.11 Uhr: 13 Israelis bei Angriff aus dem Libanon verletzt
Bei einem Angriff aus dem Libanon sind nach Angaben von Sanitätern im Norden Israels mindestens 13 Menschen verletzt worden, vier davon schwer.
Das Geschoss sei am Mittwoch in einem Gemeindezentrum in dem Beduinendorf Arab al-Aramsche eingeschlagen, berichteten israelische Medien. Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, bei den Verletzten handele es sich um Männer über 30. Sie seien in ein Krankenhaus gebracht worden.
Der von der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon kontrollierte Fernsehsender Al-Manar berichtete, es sei ein Gebäude beschossen worden, in dem sich israelische Soldaten aufgehalten hätten. Es habe Opfer unter ihnen gegeben. Dies wurde von israelischer Seite zunächst nicht bestätigt.
17. April, 14.02 Uhr: IAEA-Chef reist zu Gesprächen nach Teheran
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi (63), wird in Kürze nach Teheran reisen und die Atomgespräche mit der iranischen Seite wieder aufnehmen.
Das gab Irans Atomchef Mohammed Eslami am Mittwoch bekannt. "Wir haben eine gute Zusammenarbeit mit der IAEA und der IAEA-Chef wird auch bald nach Teheran kommen, um die bilateralen Gespräche fortzusetzen und sie quasi zu aktualisieren", sagte Eslami der iranischen Nachrichtenagentur Irna zufolge.
Das genaue Datum der Reise steht demnach aber bisher nicht fest.
17. April, 12.10 Uhr: Gespräche zwischen Israel und Hamas über Waffenstillstand im Gazastreifen stocken
Die Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über einen Waffenstillstand im Gazastreifen und einen Geiselaustausch sind ins Stocken geraten, sagte der Premierminister von Katar am Mittwoch.
"Wir befinden uns in einer heiklen Phase, in der die Verhandlungen ins Stocken geraten sind, und wir versuchen so gut wie möglich, dieses Stocken zu überwinden", sagte Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al-Thani (43) auf einer Pressekonferenz.
17. April, 12.45 Uhr: Israels Armee zieht Truppen aus Beit Hanun ab
Die israelische Armee hat sich nach Angaben von Einwohnern aus der Ortschaft Beit Hanun im Nordosten des Gazastreifens zurückgezogen.
Ein Armeesprecher sagte am Mittwoch, man prüfe die Berichte. Israelische Militäreinsätze in dem Gebiet hätten schwere Zerstörungen hinterlassen, berichteten Augenzeugen. Dutzende Männer seien dort festgenommen und in israelische Gefängnisse zum Verhör gebracht worden.
Seit Kriegsbeginn am 7. Oktober hat die israelische Armee nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Medienbüros insgesamt mehr als 5000 Palästinenser aus dem Gazastreifen festgenommen. Ein israelischer Armeesprecher sagte auf Anfrage, man prüfe die Zahlen.
17. April, 11.10 Uhr: Gesundheitsministerium in Gaza meldet 33.899 Tote Palästinenser
Nach Angaben des Hamas-geführten Gesundheitsministeriums sind im Gazastreifen seit dem 7. Oktober mindestens 33.899 Palästinenser getötet und 76.664 verwundet worden.
56 Palästinenser wurden demnach in den vergangenen 24 Stunden getötet und 89 verletzt.
17. April, 11 Uhr: Herzog dankt Deutschland und Großbritannien für Unterstützung
Israels Präsident Izchak Herzog (63) hat sich beim Besuch von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (46) und ihrem britischen Amtskollegen David Cameron (57) für die Unterstützung bedankt.
Herzog sprach nach Angaben seines Büros von einer "warmen Diskussion" mit Baerbock und Cameron. "Wir danken Großbritannien und Deutschland dafür, dass sie stark an der Seite Israels stehen angesichts des verwerflichen Angriffs des Irans", sagte Herzog.
Israel sei eindeutig verpflichtet, sein Volk zu verteidigen.
17. April, 10.50 Uhr: Iranischer Präsident droht Israel bei Militärparade
Der iranische Präsident Ebrahim Raisi (63) hat Israel vor weiteren Aktionen gegen sein Land gewarnt.
Selbst die "kleinste Invasion" Israels werde zu einer "massiven und harten" Reaktion des Iran führen, sagte Raisi laut einer Meldung der staatlichen Nachrichtenagentur Irna während der jährlichen Armeeparade.
Der iranische Angriff vom Wochenende habe nur begrenzte Ziele gehabt. Wenn der Iran einen härteren Schlag hätte führen wollen, "wäre vom zionistischen Regime nichts mehr übrig", sagte Raisi.
17. April, 9.50 Uhr: Israel spricht von 500 Geschossen bei Großangriff Irans
Bei dem Großangriff auf Israel am Wochenende haben der Iran und seine Verbündeten nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant (65) mehr als 500 Geschosse abgefeuert.
Diese Zahl bestätigte eine Sprecherin Galants. Die Armee hatte zuvor von mehr als 300 Geschossen allein aus dem Iran gesprochen. An der Attacke waren jedoch nach Medienberichten auch mit Teheran verbündete Milizen im Libanon, in Syrien, im Jemen und im Irak beteiligt.
17. April, 9.07 Uhr: Baerbock trifft Israels Präsident Herzog
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (46, Grüne) ist bei ihrem Israel-Besuch mit dem Staatspräsidenten Izchak Herzog (63) zusammengetroffen.
Bei der Unterredung am Morgen in Jerusalem war nach Angaben des Auswärtigen Amtes auch der britische Außenminister David Cameron (57) dabei.
Im Anschluss wollte Baerbock auch ihren israelischen Amtskollegen Israel Katz (68) sowie Ministerpräsident Benjamin Netanyahu (74) und Benny Gantz (64) treffen, der Mitglied des israelischen Kriegskabinetts ist.
17. April, 9 Uhr: Abstimmung im Sicherheitsrat über palästinensische UN-Mitgliedschaft
Der UN-Sicherheitsrat will am Donnerstag über den Antrag der Palästinenser auf Vollmitgliedschaft in den Vereinten Nationen abstimmen. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP und beruft sich auf Diplomatenkreise.
Der palästinensische UN-Gesandte Rijad Mansur (76) hatte Anfang des Monats in einem Schreiben an UN-Generalsekretär António Guterres (74) darum gebeten, das Verfahren zur Vollmitgliedschaft der Palästinenser wiederaufzunehmen.
Das Vorhaben gilt jedoch als wenig aussichtsreich, da sich die USA dagegen ausgesprochen haben - der Israel-Verbündete kann ein Veto einlegen. Die Palästinenser haben seit 2012 einen Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen. Sie fordern seit Jahren eine Vollmitgliedschaft.
17. April. 7.10 Uhr: UN kämpfen trotz besserer Koordination mit Israel gegen Hunger in Gaza
Die Vereinten Nationen (UN) ringen weiterhin darum, eine Hungersnot im Gazastreifen zu verhindern.
Obwohl es bei der Koordination mit Israel gewisse Verbesserungen gegeben habe, seien Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet noch immer mit Schwierigkeiten verbunden, sagte Andrea De Domenico, der Leiter des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA).
So komme es an den Kontrollpunkten zu erheblichen Verzögerungen. "Wir beschäftigen uns mit diesem Tanz, bei dem wir einen Schritt vor, zwei Schritte zurück oder zwei Schritte vor und einen Schritt zurück machen, wodurch wir im Grunde immer am selben Punkt bleiben", sagte De Domenico vor der Presse. "Für jede neue Chance, die wir bekommen, gibt es eine neue Herausforderung, die wir bewältigen müssen."
16. April, 7.05 Uhr: Israel zeigt abgefangene iranische Rakete
Mehr als 129 ballistische Raketen hat der Iran am Wochenende auf Israel abgefeuert. Das israelische Militär hat Journalisten nun erstmals die Überreste einer dieser abgefangenen Raketen gezeigt.
Gefunden wurden diese Überbleibsel im Toten Meer. Etwa 70 Prozent der ursprünglichen Rakete sind noch intakt, der Rest wurde während des Abfangens zerstört. Der Sprengkopf soll 500 Kilogramm schwer gewesen sein.
17. April, 7 Uhr: US-Militär will zwei Drohnen in Huthi-Gebieten bekämpft haben
Das US-Militär hat nach eigenen Angaben erfolgreich zwei Drohnen in den von den Huthi-Rebellen kontrollierten Gebieten im Jemen bekämpft.
Von Schiffen der US-Marine, der Koalition oder Handelsschiffen seien keine Schäden oder Verletzten gemeldet worden, erklärte das US Central Command (Centcom), das für den Nahen Osten zuständige Regionalkommando des US-Militärs.
17. April, 6.50 Uhr: EU und USA auch über Gewalt im Westjordanland besorgt
Die Europäische Union und die USA sind zudem besorgt über die Lage im Westjordanland, die sich ebenfalls zusehends verschärft.
Die Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser und deren Besitztum habe in den vergangenen Tagen nach der Ermordung eines 14-Jährigen aus einer Siedlung stark zugenommen, sagte ein Sprecher von EU-Chefdiplomat Borrell. Israel müsse Siedlergewalt verhindern und sicherstellen, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden.
In der gegenwärtigen Situation sollten alle Anstrengungen darauf gerichtet sein, weitere Spannungen zu verhindern. Ähnlich äußerte sich am Dienstag auch der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller (49). Die israelische Regierung habe die Verantwortung, extremistische Siedler für Gewalttaten zur Verantwortung zu ziehen.
17. April, 6.36 Uhr: Britischer Premier rät Israel zur Besonnenheit
Der britische Premierminister Rishi Sunak (43) riet in einem Telefonat mit Netanjahu zu Besonnenheit. Eine erhebliche Eskalation sei in niemandes Interesse.
Sunak habe bei dem Gespräch am Dienstagnachmittag die Unterstützung Großbritanniens für Israels Sicherheit und die Stabilität in der Region bekräftigt, teilte die britische Regierung mit.
Der Iran habe sich schwer verrechnet und sei international zunehmend isoliert, während die G7-Gruppe eine diplomatische Antwort vorbereite.
17. April, 6.27 Uhr: Baerbock erneut in Israel
In Israel werde Baerbock ihren Gesprächspartnern "die volle Solidarität Deutschlands versichern und wir werden darüber sprechen, wie eine weitere Eskalation mit Zug um Zug mehr Gewalt verhindert werden kann", sagte Baerbock vor ihrem überraschend angekündigten Besuch.
"Es kommt jetzt darauf an, Iran Einhalt zu gebieten, ohne einer weiteren Eskalation Vorschub zu leisten", sagte sie bei einem Treffen mit ihrem jordanischen Kollegen Aiman al-Safadi in Berlin.
Neben Netanjahu will die Grünen-Politikerin mit ihrem israelischen Kollegen Katz sowie mit Benny Gantz sprechen, der dem Kriegskabinett angehört. Anschließend reist sie weiter zum Treffen mit den Außenministern der G7-Runde wirtschaftsstarker Demokratien auf der italienischen Insel Capri.
17. April, 6.20 Uhr: Experten warnen vor weiterer Eskalation
Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor (65), kündigte einen Vergeltungsschlag gegen militärische Einrichtungen des Irans an. Israels Verteidigungsminister Joav Galant (65) sagte am Dienstag, jeder Feind, der Israel bekämpfe, werde selbst zum Ziel.
"Die Iraner werden nicht in der Lage sein, einen neuen Status der Abschreckung gegen den Staat Israel zu schaffen", so Galant. Sollten sich der Iran und Israel weiter mit Angriffen und Gegenangriffen überziehen, "führt das zu einer echten Eskalation", warnte Ofer Fridman, israelischer Ex-Offizier und Militärexperte am King's College London, im "Wall Street Journal".
"So eine Eskalationsspirale entgleitet sehr schnell und sehr einfach, weil für beide Seiten sowohl Eskalation als auch Deeskalation riskant ist", sagte der Konflikt- und Protestforscher Tareq Sydiq von der Universität Marburg der Deutschen Presse-Agentur. "Man weiß nicht genau, wie die andere Seite reagieren wird und ab welchem Zeitpunkt ein Krieg auch unausweichlich wird. Das Risiko würde ich sehr hoch einschätzen."
16. April, 20.03 Uhr: EU plant nach iranischem Angriff auf Israel neue Sanktionen
Der Iran muss nach seinem Raketen- und Drohnenangriff gegen Israel mit neuen EU-Sanktionen rechnen.
EU-Chefdiplomat Josep Borrell (76) teilte am Dienstagabend nach einer Videoschalte der Außenminister der Mitgliedstaaten mit, er werde sein Team um Vorbereitungen für weitere Strafmaßnahmen bitten.
16. April, 16.07 Uhr: Ein Toter nach israelischem Angriff im Libanon
Bei einem israelischen Angriff im Südlibanon ist nach libanesischen Angaben ein Mensch getötet worden.
Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, zwei weitere Personen seien verletzt worden. Demnach wurde bei dem Angriff am Dienstag ein Auto in dem Ort Ain Baal nahe der israelischen Grenze getroffen. Ob es sich bei den Opfern um Mitglieder der Hisbollah-Miliz handelte, war zunächst nicht klar. Das israelische Militär teilte mit, die Angelegenheit zu prüfen.
16. April, 13.20 Uhr: Baerbock reist nach Iran-Angriff noch am Dienstag nach Israel
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) reist nach dem iranischen Angriff auf Israel nach eigenen Angaben noch am Dienstag erneut dorthin.
"Wir werden darüber sprechen, wie eine weitere Eskalation mit Zug um Zug mehr Gewalt verhindert werden kann", sagte Baerbock am Dienstag nach einem Gespräch mit ihrem jordanischen Amtskollegen Ayman Safadi (62) in Berlin vor Journalisten.
16. April, 13.10 Uhr: Irans Präsident warnt Israel erneut vor Gegenangriff
Irans Präsident Ebrahim Raisi (63) hat Israel erneut vor einem militärischen Gegenangriff gewarnt. "Die kleinste Aktion (Israels) gegen die nationalen Interessen des Irans wird umfangreiche und schmerzhafte Konsequenzen haben", sagte er in einem Telefonat mit Katars Emir Hamad Al Thani laut dem Webportal seines Präsidialamts.
Der Iran hat zuletzt mehrmals Israel vor einer militärischen Antwort auf seinen Großangriff gewarnt, bei dem in der Nacht zum Sonntag Hunderte Drohnen und Raketen Richtung Israel abgefeuert wurden. In dem Fall würde die iranische Reaktion "mindestens zehnmal drastischer" als die ersten Angriffe sein, so der Sicherheitsrat des Landes.
Bislang habe der Iran die kleinste Form der Bestrafung für Israel gewählt, so der Rat in der Pressemitteilung. Israel will den iranischen Großangriff auch nach Angaben der Militärführung des Landes nicht unbeantwortet lassen.
16. April, 13 Uhr: Hamas-Gesundheitsministerium gibt Zahl der Kriegstoten mit 33.843 an
Das Gesundheitsministerium im von der Hamas regierten Gazastreifen gab am Dienstag bekannt, dass während des seit mehr als sechs Monaten andauernden Krieges zwischen Israel und militanten Palästinensern mindestens 33.843 Menschen in dem Gebiet getötet wurden.
In einer Erklärung des Ministeriums heißt es, dass in den letzten 24 Stunden mindestens 46 Menschen ums Leben gekommen sind. Seit Beginn des Krieges, als militante Hamas-Kämpfer Israel am 7. Oktober angriffen, wurden im Gazastreifen 76.575 Menschen verwundet.
16. April, 11.30 Uhr: UN kritisieren erneut Blockaden von humanitärer Hilfe
Das UN-Büro für Menschenrechte hat Israel erneut vorgeworfen, die Belieferung des Gazastreifens mit humanitärer Hilfe zu erschweren.
"Israel verhängt weiterhin rechtswidrige Beschränkungen für die Einreise und die Verteilung von humanitärer Hilfe und führt weitreichende Zerstörungen der zivilen Infrastruktur durch", zitierte die Nachrichtenagentur Reuters die Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros Ravina Shamdasani.
16. April, 11.20 Uhr: Strack-Zimmermann ebenfalls für mehr Sanktionen gegen Iran
Nach dem iranischen Angriff auf Israel am Wochenende hat die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (66) ein härteres Vorgehen Deutschlands und der EU gegen den Iran gefordert.
"Es wird Zeit, dass diese Handlungen Folgen haben", sagte sie den Sendern RTL und ntv. Sie nannte dabei eine Einschränkung der Wirtschaftsbeziehungen sowie weitere Sanktionen und die Aufnahme der iranischen Revolutionsgarden auf die EU-Terrorismusliste.
16. April, 11.10 Uhr: Israels Außenminister fordert "diplomatischen Angriff" auf Iran
Israels Außenminister Israel Katz (68) drängt neben einer "militärischen Antwort" auf den Angriff des Iran auch auf einen "diplomatischen Angriff" gegen das Land.
In einem Post auf dem Nachrichtendienst X schrieb Katz, er habe Briefe an die Regierungen von 32 Ländern geschickt und zudem zahlreiche Telefonate geführt. Alles mit dem Ziel, mehr internationale Sanktionen gegen den Iran durchzusetzen.
Darunter forderte er unter anderem weitere Strafmaßnahmen gegen das iranische Raketenprogramm und dass die iranischen Revolutionsgarden als Terrororganisation eingestuft werden müssten.
16. April, 8.25 Uhr: Iran zeigt sich offenbar zu Zurückhaltung bereit
Der Iran ist nach Einschätzung Chinas in der Lage, "die Situation gut zu meistern und der Region weitere Instabilität zu ersparen". Zugleich könne der Iran seine Souveränität und Würde wahren.
Das habe der chinesische Außenminister Wang Yi in einem Telefonat mit seinem iranischen Amtskollegen Hossein Amir-Abdollahian gesagt, meldete die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua.
Amir-Abdollahian habe in dem Gespräch erklärt, dass der Iran zur Zurückhaltung bereit sei und nicht die Absicht habe, die Lage zu eskalieren. China ist einer der wichtigsten Handelspartner des Irans und bezieht von dort vor allem Erdöl.
16. April, 6.36 Uhr: Zwei Tote bei Angriff durch Siedler im Westjordanland
Bei einem Angriff israelischer Siedler im nördlichen Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben am Montag zwei Palästinenser getötet worden.
Das palästinensische Büro für zivile Angelegenheiten erklärte, die beiden Männer im Alter von 21 und 30 Jahren seien in der Stadt Akraba bei Nablus erschossen worden. Die israelische Armee teilte mit, dass es in dem Gebiet zu einer gewaltsamen Konfrontation zwischen israelischen und palästinensischen Zivilisten gekommen sei.
Soldaten seien zum Ort des Geschehens geeilt, um die Menschenmenge aufzulösen. Eine erste Untersuchung habe ergeben, dass die Palästinenser nicht von Schüssen des Militärs getroffen worden seien. Die israelische Polizei und die Armee hätten Ermittlungen aufgenommen.
16. April, 6.25 Uhr: IAEA besorgt über möglichen Angriff Israels auf Irans Atomanlagen
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi (63), zeigt sich besorgt, dass Israel bei einem Vergeltungsschlag gegen den Iran dessen Atomanlagen angreifen könnte.
"Wir sind immer besorgt über diese Möglichkeit", antwortete er in New York vor der Presse auf eine entsprechende Frage. Grossi rief zu äußerster Zurückhaltung auf. Der Iran habe aus "Sicherheitserwägungen" seine Atomanlagen am Sonntag geschlossen, sagte Grossi weiter.
Obwohl die Anlagen am Montag wieder geöffnet worden seien, habe er die IAEA-Inspektoren ferngehalten, bis man sehe, dass die Lage völlig ruhig sei. "Wir werden morgen wieder anfangen", sagte er. "Dies hat keine Auswirkungen auf unsere Inspektionstätigkeit."
16. April, 6.10 Uhr: EU könnte Iran mit neuen Sanktionen belegen
In der EU werden mögliche neue Sanktionen gegen den Iran erwogen. Wie mehrere Diplomaten am Montagabend in Brüssel sagten, dürfte das Thema an diesem Dienstag bei einer Videoschalte der Außenminister auf den Tisch kommen.
Neue Strafmaßnahmen könnten demnach über eine Sanktionsregelung verhängt werden, die nach dem Beginn der iranischen Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine durch Drohnenlieferungen eingerichtet wurde. Über sie wurde bislang unter anderem die Ausfuhr von Bauteilen in den Iran verboten, die für den Bau und die Produktion von Drohnen verwendet werden.
Gegen neue scharfe Sanktionen könnte laut Diplomaten allerdings das Risiko einer Eskalation sprechen. So will der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell weiter versuchen, den Iran dazu bewegen, wieder ein Abkommen zur Einschränkung seines Nuklearprogramms einzuhalten. Es soll verhindern, dass der Iran eine Atombombe baut.
15. April, 22.34 Uhr: USA wollen sich zu möglichem Gegenschlag Israels nicht äußern
"Wir werden den Israelis das Wort überlassen", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby.
Die USA seien nicht an dem Entscheidungsprozess beteiligt. Ähnlich äußerte sich auch Pentagon-Sprecher Pat Ryder. Es liege an Israel, zu entscheiden, ob es auf den iranischen Angriff reagieren werde oder nicht.
US-Präsident Biden hat Israels Ministerpräsidenten Netanjahu nach Angaben eines US-Regierungsvertreters in einem Telefonat am Samstag dazu angehalten, "sorgfältig und strategisch über die Risiken einer Eskalation" nachzudenken.
15. April, 21.48 Uhr: Israels Verteidigungsminister diskutiert weiteres Vorgehen in Rafah
Joav Galant (65) hat mit Vertretern seines Ministeriums und der israelischen Cogat-Behörde das weitere Vorgehen in Rafah erörtert.
Nach Angaben der Regierungspressestelle ging es bei dem Treffen vor allem um die Evakuierung von Zivilisten aus der Stadt und die Ausweitung von Lebensmittel- und Medikamentenlieferungen. Vor dem iranischen Großangriff auf Israel hatte Regierungschef Netanjahu verkündet, es gebe schon einen Termin für eine Offensive. Galant widersprach dem jedoch kurz darauf.
Die Stadt an der Grenze zu Ägypten ist derzeit mit Hunderttausenden Flüchtlingen überfüllt. International gab es deutliche Kritik an den israelischen Plänen eine Rafah-Offensive.
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