Israel-Krieg: 36 Tote nach israelischem Angriff auf Palmyra

Israel/Libanon/Gaza - Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu setzt eine Belohnung von fünf Millionen Dollar (4,7 Millionen Euro) für die Freiheit jeder der noch etwa 100 verbliebenen Geiseln im Gazastreifen aus.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu.  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

Bei einem Besuch in dem umkämpften Küstengebiet versprach er den an einer Freilassung oder Befreiung Beteiligten und deren Familien freies Geleit ins Ausland.

Der UN-Sicherheitsrat beschäftigt sich am Mittwoch ebenfalls mit den Geiseln: Das Gremium soll erneut über eine Resolution abstimmen, die die Geisel-Freilassung und einen sofortigen Waffenstillstand im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas verlangt.

Diplomaten äußerten allerdings die Erwartung, dass die USA die Beschlussvorlage mit einem Veto blockieren würden. Derweil steigt die Hoffnung auf eine Waffenruhe im Libanon: Der US-Vermittler für den Nahen Osten, Amos Hochstein, könnte Medienberichten zufolge heute zu weiteren Gesprächen nach Israel reisen.

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Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza, Libanon und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

20. November, 22.19 Uhr: Neun Tote bei israelischen Angriffen nahe Tyrus

Israels Armee hat erneut Ziele nahe der Küstenstadt Tyrus im Libanon bombardiert und dabei nach dortigen Angaben mindestens neun Menschen getötet und 65 weitere verletzt.

Das teilte das Gesundheitsministerium mit. Retter würden Trümmer beseitigen, um nach weiteren Opfern zu suchen. Kampfflugzeuge, Hubschrauber und Drohnen der israelischen Luftwaffe seien über dem Gebiet unterwegs.

Weiter östlich setzten Israels Bodentruppen ihre Offensive fort und drangen Medienberichten zufolge in Richtung des Orts Kafrschuba im Grenzgebiet vor. Das Dorf liegt in Nähe des strategisch wichtigen Orts Chiam, in dem es seit Tagen Berichte gibt von Kämpfen zwischen israelischen Truppen und Kämpfern der Hisbollah-Miliz.

Rauch steigt aus Gebäuden auf, die bei israelischen Luftangriffen in Tyrus im Südlibanon getroffen wurden.
Rauch steigt aus Gebäuden auf, die bei israelischen Luftangriffen in Tyrus im Südlibanon getroffen wurden.  © Mohammed Zaatari/AP/dpa

20. November, 16.36 Uhr: USA blockieren erneut Resolution für Waffenruhe in Gaza

Die Vereinigten Staaten haben erneut die Verabschiedung einer völkerrechtlich bindenden UN-Resolution für eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen blockiert.

Der stellvertretende amerikanische UN-Botschafter Robert Wood legte im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York ein Veto gegen eine entsprechende Beschlussvorlage ein. Alle anderen Mitglieder des 15-köpfigen Rates stimmten dafür.

Der Text war von allen zehn nicht ständigen Mitgliedern des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen eingereicht worden. Nach wochenlangen Verhandlungen und Änderungen auf Wunsch des Israel-Verbündeten USA blieb am Ende noch immer Uneinigkeit vor allem darüber, ob die Forderungen nach Waffenruhe und Geiselfreilassung als Bedingung aneinander geknüpft sein müssen.

20. November, 15.45 Uhr: 36 Tote nach israelischem Angriff auf Palmyra

Bei einem israelischen Angriff auf die Stadt Palmyra sind nach syrischen Angaben 36 Menschen getötet worden.

Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete zudem, dass bei dem Angriff mehr als 50 Menschen verletzt worden seien. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach sogar von 41 Toten nach dem Angriff. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.

Unter den Toten seien Kämpfer proiranischer Milizen gewesen, meldeten die Aktivisten der Beobachtungsstelle. Die israelische Luftwaffe habe drei Ziele im Industriegebiet in der Oasenstadt angegriffen. Darunter sei auch ein Lagerhaus für Waffen gewesen. Es sei von Familien proiranischer Kämpfer bewohnt worden. Die Staatsagentur berichtete, die getroffenen Gebäude seien stark beschädigt worden.

Ein Teil eines historischen Bauwerkes aus römischer Zeit steht in der antiken Oasenstadt Palmyra zwischen Trümmern.
Ein Teil eines historischen Bauwerkes aus römischer Zeit steht in der antiken Oasenstadt Palmyra zwischen Trümmern.  © Ammar Safarjalani/XinHua/dpa

20. November, 14.46 Uhr: Israel greift Ziele nahe historischer Anlage Palmyra an

Die israelische Luftwaffe hat nach syrischen Angaben Ziele nahe der historischen Anlagen in der Oasenstadt Palmyra angegriffen. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete, dass Wohngebäude im Industriegebiet der Stadt getroffen worden seien.

Aktivisten der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldeten, dass bei dem Angriff mindestens vier Menschen getötet worden seien. Sechs weitere seien verletzt worden, so die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle. Bei den Opfern soll es sich um Mitglieder proiranischer Milizen gehandelt haben.

Die Angriffe hätten ein Lagerhaus, ein Restaurant und angrenzende Gebäude nahe dem historischen Teil der Stadt getroffen, hieß es.

20. November, 14.45 Uhr: Zwölf Tote bei Angriff auf Haus im Gazastreifen

Bei einem israelischen Angriff im nördlichen Gazastreifen hat es nach Angaben eines nahegelegenen Krankenhauses mehrere Tote gegeben.

Mindestens zwölf Bewohner seien ums Leben gekommen, als das Militär in der Nacht ein Haus in Dschabalija bombardiert habe, hieß es aus Kreisen des Kamal-Adwan-Krankenhauses. Unter den Opfern sind demnach auch Frauen und Minderjährige. Den Angaben zufolge sind mindestens zehn weitere Menschen unter den Trümmern des Hauses verschüttet.

Die Angaben ließen sich zunächst nicht überprüfen. Israels Armee äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Vorfall.

20. November, 6.13 Uhr: Waffenruhe im Libanon in kommenden Tagen möglich

Im Kampf zwischen Israels Militär und der Hisbollah zeichnet sich indes Entspannung ab.

US-Vermittler Hochstein hatte am Dienstag gesagt, es gebe jetzt eine "wichtige Gelegenheit", eine Waffenruhe zwischen den Konfliktparteien zu erreichen - hoffentlich "in den kommenden Tagen". Bis zu einer Einigung seien allerdings noch "Lücken zu schließen".

Seit Wochen zirkulieren in Medien Details über einen vermeintlichen US-Vorschlag. Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge sollen Israel und die Hisbollah ihre Angriffe demnach zunächst 60 Tage lang aussetzen.

19. November, 22.20 Uhr: Rund 540.000 Menschen fliehen aus dem Libanon nach Syrien

Seit der Zuspitzung des Kriegs zwischen dem israelischen Militär und der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon sind nach UN-Angaben rund 540.000 Menschen ins benachbarte Bürgerkriegsland Syrien geflohen.

Wie das UN-Nothilfebüro OCHA berichtete, waren etwa zwei Drittel der aus dem Libanon kommenden Flüchtlinge Syrer und etwa ein Drittel libanesische Staatsbürger.

19. November, 20.30 Uhr: Drei Soldaten bei israelischem Angriff getötet

Bei einem israelischen Luftangriff sind nach libanesischen Angaben drei Soldaten getötet worden.

Der Angriff erfolgte auf eine Militäreinrichtung im südlichen Ort Sarafand, wie die libanesischen Streitkräfte mitteilten. Laut Gesundheitsministerium wurden zudem 17 Menschen verletzt, darunter auch Zivilisten. Das israelische Militär teilte auf Anfrage mit, der Vorfall werde geprüft.

19. November, 20.25 Uhr: Netanjahu bietet im Gazastreifen Millionen für Freilassung von Geiseln

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (75) hat bei einem kurzen Besuch im umkämpften Gazastreifen den Geiselnehmern der islamistischen Hamas fünf Millionen US-Dollar (rund 4,7 Millionen Euro) für die Freilassung einer jeden Geisel angeboten.

Zudem sicherte er ihnen freies Geleit für sie und ihre Familien zu. Jeder, der den Geiseln Schaden zufüge, werde hingegen einen "hohen Preis" bezahlen, warnte er. Auf keinen Fall werde die Hamas den Gazastreifen in Zukunft noch beherrschen, sagte Netanjahu einer Mitteilung seines Büros zufolge.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (75) bietet den Hamas-Geiselnehmern Geld an.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (75) bietet den Hamas-Geiselnehmern Geld an.  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

19. November, 20.09 Uhr: Fünf Tote bei israelischem Einsatz im Westjordanland

Einsatzkräfte haben israelischen Angaben zufolge bei einer Razzia im nördlichen Westjordanland drei Bewaffnete getötet.

Die Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) teilte mit, die Männer seien Mitglieder der Gruppe gewesen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah wurden am Abend zwei weitere Männer getötet. Über ihre Identität wurde zunächst nichts weiter mitgeteilt.

Titelfoto: Ammar Safarjalani/XinHua/dpa

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