Israel-Krieg: USA leisten trotz Not in Gaza weiter Militärhilfe

Israel/Libanon/Gaza - Trotz der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen will die US-Regierung weiterhin militärische Unterstützung an Israel leisten.

Mehrere Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern überqueren den Grenzübergang Erez im Süden Israels in den Gazastreifen.
Mehrere Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern überqueren den Grenzübergang Erez im Süden Israels in den Gazastreifen.  © Tsafrir Abayov/AP/dpa

Auch nach Ablauf der von ihr gesetzten Frist zur Verbesserung der Situation in dem abgeriegelten Küstenstreifen an diesem Mittwoch werde die Militärhilfe vorerst nicht eingeschränkt, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel.

Die US-Regierung hatte Israel Mitte Oktober aufgefordert, die humanitäre Lage im Gazastreifen innerhalb von 30 Tagen erheblich zu verbessern. Andernfalls drohe ein Verstoß gegen US-Gesetze zur militärischen Unterstützung – was auch die amerikanische Militärhilfe für Israel gefährden könnte. "Wir haben nicht festgestellt, dass sie gegen das US-Recht verstoßen. Wir werden das jedoch weiterhin beobachten und genau aufpassen", erklärte Patel.

Israel habe wichtige Schritte zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen unternommen, teilte das US-Außenministerium mit. So sei der Grenzübergang Erez für Hilfslieferungen geöffnet worden, zudem solle auch der Grenzübergang in Kissufim wieder öffnen.

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13. November, 20.33 Uhr: Sechs israelische Soldaten im Libanon getötet

Bei Kämpfen im Südlibanon sind nach Angaben der israelischen Armee sechs Soldaten getötet worden.

Sie seien bei einem Schusswechsel mit vier Hisbollah-Mitgliedern in einem Gebäude ums Leben gekommen, berichteten mehrere israelische Medien unter Berufung auf eine erste Untersuchung der Armee. Den Berichten zufolge wurde ein weiterer Soldat bei dem Vorfall verletzt.

13. November, 16.49 Uhr: Laut Palästinensern Tote bei Angriffen im nördlichen Gazastreifen

Bei israelischen Angriffen im nördlichen Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mehrere Menschen getötet worden.

In der Stadt Beit Lahia seien beim Bombardement eines Hauses vier Menschen ums Leben gekommen, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Anwohner berichteten der Deutschen Presse-Agentur von zehn Toten bei dem Angriff.

Weitere Menschen kamen palästinensischen Angaben nahe des Kamal Adwan Krankenhauses in Beit Lahia ums Leben. Wafa meldete fünf Tote, der Direktor des Krankenhauses, Hussam Abu Safeia, sprach von sechs Opfern.

Die palästinensischen Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, die Berichte zu prüfen.

13. November, 12.53 Uhr: Tote und Verletzte nach israelischem Angriff nahe Beirut

Israels Luftwaffe hat ein Gebäude südlich der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen und nach offiziellen libanesischen Angaben mindestens sechs Menschen getötet und 15 weitere verletzt.

Bei dem Angriff im Vorort Alaj wurden mehrere Stockwerke eines Wohnhauses stark beschädigt, wie auf Bildern der Gegend zu sehen war. Laut Anwohnern bombardierte Israels Armee das Gebäude gegen 4.00 Uhr früh.

Anwohner sagten, sie hätten aus Angst vor weiteren Angriffen die Nacht im Freien verbracht. "In diesen Tagen muss man wissen, wen man als Nachbar hat", sagte ein Anwohner der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf radikale Hisbollah-Mitglieder, die in den vergangenen Jahren Wohnungen in der Gegend gekauft haben sollen.

13. November, 6.08 Uhr: US-Militär greift Milizen im Jemen und in Syrien an

Das US-Militär griff Stellungen proiranischer Milizen im Jemen und in Syrien an. Am Wochenende seien Luftangriffe auf mehrere Waffenlager der Huthi-Rebellen im Jemen geflogen worden, teilte das US-Verteidigungsministerium mit.

"Dort lagerten zahlreiche fortschrittliche konventionelle Waffen, die von den vom Iran unterstützten Huthis gegen US-amerikanische und internationale militärische und zivile Schiffe eingesetzt wurden, die in internationalen Gewässern im Roten Meer und im Golf von Aden unterwegs waren", sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder.

In Syrien griff das US-Militär ein Waffenlager und ein Logistikzentrum einer proiranischen Miliz an, wie das US-Zentralkommando (Centcom) mitteilte, das unter anderem für den Nahen Osten zuständig ist.

Huthi-Anhänger nehmen an einer Kundgebung zur Unterstützung der Palästinenser im Gazastreifen und gegen die USA teil. (Archivbild)
Huthi-Anhänger nehmen an einer Kundgebung zur Unterstützung der Palästinenser im Gazastreifen und gegen die USA teil. (Archivbild)  © Osamah Abdulrahman/AP/dpa

13. November, 6.05 Uhr: Hilfsorganisationen warnen vor Hungersnot im Gazastreifen

Die Lage der Menschen in dem Küstenstreifen habe sich seit Beginn des Krieges der israelischen Streitkräfte gegen die islamistische Hamas vor über einem Jahr immer weiter verschlechtert, schrieben die Hilfsorganisationen.

Die Infrastruktur sei weitgehend zerstört, es fehle an Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten, fast zwei Millionen Menschen seien vertrieben worden. Israel komme seiner Verpflichtung, die Situation zu verbessern, nicht nach. Rund 800.000 Menschen im Gazastreifen leben den Hilfsorganisationen zufolge unter Bedingungen, die einer Hungersnot nahekommen.

Besonders im Norden des Küstenstreifens sei die Lage verheerend. Das gesamte Gebiet sei zur Kampfzone erklärt worden. "Die gesamte palästinensische Bevölkerung im nördlichen Gazastreifen befindet sich unmittelbarer Gefahr, an Krankheiten, Hunger und Gewalt zu sterben", hieß es in der Bewertung der Hilfsorganisationen.

Israelische Soldaten stehen am Grenzübergang Erez im Süden Israels neben Lastwagen, die humanitäre Hilfe in den Gazastreifen transportieren sollen.
Israelische Soldaten stehen am Grenzübergang Erez im Süden Israels neben Lastwagen, die humanitäre Hilfe in den Gazastreifen transportieren sollen.  © Tsafrir Abayov/AP/dpa

12. November, 22.04 Uhr: Trump will Mike Huckabee zum US-Botschafter in Israel ernennen

Der frühere Gouverneur von Arkansas, Mike Huckabee, soll US-Botschafter in Israel werden.

Das teilte der designierte Präsident Donald Trump (78) mit. Er bezeichnete den 69-jährigen Huckabee als einen "großartigen Staatsdiener", der Israel und das israelische Volk liebe. Huckabee werde "unermüdlich daran arbeiten, den Frieden im Nahen Osten herbeizuführen". Die Personalie muss vom Senat bestätigt werden.

Der frühere Pastor gilt als lautstarker Befürworter Israels. Er unterstützte in der Vergangenheit den Siedlungsbau der israelischen Regierung im Westjordanland.

12. November, 20.23 Uhr: USA schränken Militärhilfe für Israel vorerst nicht ein

Die US-Regierung will nach Ablauf einer von ihr gesetzten Frist zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen ihre Militärhilfe für Israel derzeit nicht einschränken.

Das erklärte Außenamtssprecher Vedant Patel auf Nachfrage von Journalisten in Washington.

12. November, 19.43 Uhr: Netanjahu wendet sich an iranisches Volk

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (75) hat die Bevölkerung des Irans vor einem weiteren Angriff auf Israel gewarnt und zugleich seine Hoffnung auf eine versöhnliche Zukunft geäußert.

Ein weiterer Angriff des Irans würde das Land Milliarden Dollar kosten, sagte der israelische Ministerpräsident in einer Videobotschaft. "Ich weiß, dass Sie diesen Krieg nicht möchten. Ich möchte diesen Krieg auch nicht. Das Volk Israels möchte diesen Krieg nicht."

Statt die 2,3 Milliarden Dollar (2,17 Milliarden Euro), die der jüngste iranische Angriff Anfang Oktober gekostet habe, in Krankenhäuser, die Infrastruktur des Landes oder die Ausbildung der Menschen zu investieren, habe Teheran das Geld für einen Krieg verschwendet, den das Land nicht gewinnen könne. Wie viel Israels für seinen Angriff im Iran zahlen musste, verriet Netanjahu nicht.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (75).
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (75).  © Michael Kappeler/dpa

12. November, 17.13 Uhr: Tote nach Angriffen in Israel und im Libanon

In Israel und dem Libanon hat es nach gegenseitigen Angriffen erneut Tote gegeben.

In Nordisrael seien zwei Männer nach einem Raketeneinschlag in der Gegend der Küstenstadt Naharija ums Leben gekommen, meldeten der israelische Rettungsdienst Magen David Adom und die israelische Polizei. Bei zwei israelischen Angriffen im Libanon kamen nach Behördenangaben mindestens zehn Menschen ums Leben.

Rettungskräfte des Libanesischen Roten Kreuzes suchen nach Opfern eines israelischen Luftangriffs in einem Haus.
Rettungskräfte des Libanesischen Roten Kreuzes suchen nach Opfern eines israelischen Luftangriffs in einem Haus.  © Hassan Ammar/AP/dpa

12. November, 12.50 Uhr: Israels Armee fliegt schwere Luftangriffe nahe Beirut

Israels Luftwaffe hat Ziele in den Vororten südlich von Beirut erneut massiv bombardiert. Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur zählte mindestens zwölf Luftangriffe, die kurz nach einer Aufforderung von Israels Armee zur Evakuierung begannen.

Schwarze Rauchwolken stiegen über dem Vorort Haret Hreik und benachbarten Gegenden auf. Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge stürzte mindestens ein Gebäude ein im Viertel Bir al-Abed, in der die Hisbollah-Miliz besonders stark vertreten ist.

In einer Schule im Vorort Hadath brach an Panik. Schüler filmten dort Rauchwolken nach Explosionen und teilten die Videos in sozialen Netzwerken, im Klassenzimmer sind Schreie zu hören. Eltern eilten Augenzeugen zufolge zur Schule, um ihre Kinder abzuholen.

Titelfoto: Tsafrir Abayov/AP/dpa

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