Israel-Krieg: Bisher etwa 9000 Terroristen laut Israels Armee in Gaza getötet
Tel Aviv/Gaza - Im Gaza-Krieg hat Israels Armee nach eigenen Angaben inzwischen Tausende Terroristen und Dutzende ihrer Anführer getötet, doch noch immer befinden sich mehr als 130 Geiseln in deren Gewalt.
Bisher seien etwa 9000 Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Terrorgruppen "eliminiert" worden, wie aus einer anlässlich des 100. Kriegstags am Sonntag veröffentlichten Datenauflistung der Armee hervorgeht.
An die Angehörigen der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gerichtet, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Abend:
"Wir können das Ausmaß Ihres Schmerzes nicht ermessen, aber wir wissen, dass die Rückkehr Ihrer Angehörigen, unserer Angehörigen, unser moralischer Kompass ist".
Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.
14. Januar, 20.57 Uhr: Israel wirft Hamas vor das Westjordanland "anzünden" zu wollen
Nach Darstellung des israelischen Verteidigungsministers Joav Gallant will die islamistische Terrororganisation Hamas den Krieg vom Gazastreifen ins Westjordanland tragen.
"Das Ziel der Hamas ist es, Judäa und Samaria (hebräisch für Westjordanland) anzuzünden, und wenn möglich auch noch den Tempelberg (in Jerusalem)", sagte Gallant am Sonntag bei einer Besprechung mit Militärkommandeuren des von Israel besetzten Westjordanlandes.
Der Hamas sei es mit ihrem Terrorüberfall auf Israel am 7. Oktober nicht gelungen, die Israelis zu demoralisieren oder einen Keil zwischen Israel und die USA zu treiben, führte Gallant weiter aus. Deshalb sinne sie jetzt darauf, das Westjordanland und den Tempelberg, eine sowohl den Juden als auch Muslimen heilige Stätte, "in Brand zu stecken".
14. Januar, 17.30 Uhr: Israels Botschafter erinnert an Geiseln - "Zeit spielt gegen uns"
100 Tage nach dem verheerenden Großangriff der islamistischen Hamas hat Israels Botschafter Ron Prosor (65) an die israelischen Geiseln im Gaza-Krieg erinnert.
"Es ist klar, dass wir alles tun müssen, um sie wieder zurück nach Hause zu bringen", sagte Prosor bei einer Kundgebung am Sonntag auf der Museumsinsel in Berlin-Mitte. Dies sei wichtig, weil die Zeit davon laufe.
"Die Zeit spielt gegen uns", betonte der Botschafter in Berlin-Mitte.
14. Januar, 17.29 Uhr: Erneut Raketenangriff auf Israel - Warnsirenen in Aschdod
Am 100. Tag des Kriegs zwischen Israel und der im Gazastreifen operierenden Hamas haben militante Palästinenser erneut Raketen aus dem Küstenstreifen abgefeuert.
In der israelischen Hafenstadt Aschdod nördlich des Palästinensergebiets heulten Warnsirenen, wie die israelische Armee am Sonntag mitteilte. Das Militär machte zunächst keine Angaben zu Schäden oder Verletzten.
Auch in den nahe gelegenen Orten Javne und Ben Sakai gab es Raketenalarm, berichteten israelische Medien. Über Aschdod seien die Trümmer eines Geschosses niedergegangen, hieß es in den Berichten. Verletzte gab es demnach keine.
14. Januar, 15.29 Uhr: Toter und Verletzte bei Hisbollah-Angriff auf Israel
Bei neuen Angriffen vom Libanon aus hat es am Sonntag im Norden Israels zivile Opfer gegeben.
Ein etwa 40-jähriger Mann sei in der Grenzortschaft Juval getötet und eine 70-jährige Frau schwer verletzt worden, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Den Angriff mit Panzerabwehrraketen auf den Ort sowie drei weitere im Grenzgebiet reklamierte die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah für sich. Es handele sich um Unterstützung für das palästinensische Volk, teilte die Miliz mit.
14. Januar, 12.59 Uhr: Gaza wird laut Hilfsorganisation aus militärischen Gründen unbewohnbar
Eine norwegische Hilfsorganisation hat davor gewarnt, dass der Gazastreifens wegen des Kriegs unbewohnbar wird.
Ahmed Bayram vom Norwegischen Flüchtlingsrat (NRC) sagte dem arabischen Sender Al-Dschasira am Sonntag, die Organisation sei seit eineinhalb Jahrzehnten aktiv im Gazastreifen. Die rund 50 NRC-Mitarbeiter hätten das Leid der palästinensischen Bevölkerung am eigenen Leib erfahren.
"Sie erfahren Verlust, Trauer, Vertreibung und natürlich Angst", sagte Bayram. Ihre Kinder hätten seit 100 Tagen keine Nacht durchgeschlafen und erlebten einen Mangel an Nahrungsmitteln und sauberem Wasser. "Dieser sehr dunkle Moment erinnert uns daran, dass Gaza aus militärischen Gründen, für die Zivilisten den Preis bezahlen, unbewohnbar gemacht worden ist", sagte Bayram. Er rief zu einem Ende des Blutvergießens auf.
14. Januar, 11.12 Uhr: Israel streikt für 100 Minuten
Hunderte israelische Unternehmen sind am Sonntag als Zeichen der Solidarität mit mehr als 130 Geiseln im Gazastreifen in einen 100 Minuten langen Streik getreten.
Sie folgten damit einem Aufruf des Dachverbands der Gewerkschaften (Histadrut) am 100. Tag nach Beginn des Gaza-Kriegs. Zu Beginn des Streiks schwiegen zum Zeichen der Verbundenheit Tausende von Teilnehmern einer Kundgebung von Angehörigen und Unterstützern der Geiseln 100 Sekunden lang. Die Kundgebung in Tel Aviv sollte insgesamt 24 Stunden lang bis zum Sonntagabend dauern.
14. Januar, 7.22 Uhr: Massenkundgebung in Israel fordert Freilassung der Gaza-Geiseln
Bei einer Massenkundgebung in Israel zum 100. Kriegstag im Gazastreifen haben nach Angaben der Organisatoren etwa 120.000 Menschen auf das Schicksal der in Gaza festgehaltenen Geiseln aufmerksam gemacht.
Familienangehörige der Geiseln brachten bei der am Samstagabend in Tel Aviv begonnenen Kundgebung ihre Frustration über die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zum Ausdruck, wie die Zeitung "Times of Israel" berichtete. Sie warfen seiner Regierung vor, nicht genug zu tun, um die im Gazastreifen weiter festgehaltenen Geiseln nach Hause zu holen. Die Zeit für ihre Rettung laufe ab. Die Kundgebung soll bis zum Sonntagabend andauern.
14. Januar, 7.16 Uhr: Israels Armee meldet erneuten Schusswechsel an Grenze zum Libanon
An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hat es in der Nacht zum Sonntag erneut gegenseitigen Beschuss gegeben.
Eine Terrorzelle sei aus dem Libanon auf israelisches Gebiet eingedrungen und habe auf patrouillierende Soldaten geschossen, teilte die Armee am frühen Sonntagmorgen mit. Die Soldaten hätten das Feuer erwidert, vier Terroristen seien dabei getötet worden, hieß es. Während des Schusswechsels hätten die eigenen Truppen mit Artillerie und Mörsern auf das Gebiet gefeuert. Erst am Vortag war es an der Grenze zwischen den beiden Ländern zu gegenseitigem Beschuss gekommen.
Die libanesische Hisbollah-Miliz hatte dabei nach Angaben des israelischen Militärs mehrere Geschosse auf den Norden Israels abgefeuert. Die israelischen Armee habe die Stellungen unter Beschuss genommen. Darüber hinaus bombardierten israelische Kampfjets "terroristische Infrastruktur" der Hisbollah im Süd-Libanon, hieß es.
14. Januar, 7.13 Uhr: Israels Generalstabschef will militärischen Druck auf Hamas erhöhen
Israels Armee will den militärischen Druck auf die islamistische Hamas zum 100. Tag des Krieges im Gazastreifen weiter erhöhen.
Das kündigte der israelische Generalstabschef Herzi Halevi (56) am Samstag an. "Druck, der zur Zerschlagung der Hamas und zur Rückkehr der Geiseln führt", sagte er.
14. Januar, 7.08 Uhr: Israel führt laut Netanjahu "gerechten Krieg"
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) hat sein Land zum 100. Tag des Gaza-Kriegs erneut auf einen Kampf "bis zum vollständigen Sieg" eingeschworen.
Der Staat Israel, seine Streitkräfte und Sicherheitsdienste führten einen "moralischen und gerechten Krieg, der seinesgleichen sucht, gegen die Hamas-Monster, die neuen Nazis", sagte der innenpolitisch unter Druck stehende Regierungschef am Samstag. "Niemand wird uns stoppen", sagte Netanjahu und wies dabei auf die von Südafrika beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag eingereichte Klage wegen Völkermords hin.
13. Januar, 20.51 Uhr: Tausende demonstrieren in Israel für Rücktritt Netanjahus
Mehrere Tausend Menschen haben bei einer Demonstration in der israelischen Metropole Tel Aviv den Rücktritt von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) gefordert.
Redner der Kundgebung am Samstagabend warfen seiner Regierung vor, nicht genügend zu tun, um die zu Beginn des Gaza-Kriegs von Terroristen der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln wieder nach Hause zu bringen. Am Sonntag wird der Krieg seit 100 Tagen andauern.
13. Januar, 19.52 Uhr: Hamas soll laut Israel Terroranschläge in Europa geplant haben
Nach der Festnahme dreier mutmaßlicher Mitglieder der Hamas Mitte Dezember in Deutschland will Israels Regierung Erkenntnisse gewonnen haben, wonach die extremistische Palästinenserorganisation Terroranschläge in Europa geplant habe. Eines der möglichen Ziele soll die israelische Botschaft in Stockholm gewesen sein.
"Infolge anhaltender geheimdienstlicher Bemühungen kam ein beträchtliches Maß an Informationen ans Tageslicht, die beweisen, dass die Terrororganisation Hamas darauf abzielte, ihre gewalttätigen Aktivitäten ins Ausland auszuweiten, um unschuldige Menschen auf der ganzen Welt anzugreifen", teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) am Samstagabend mit.
13. Januar, 19.48 Uhr: Israel soll Militäreinsatz in Gaza an Ägyptens Grenze erwägen
Israel erwägt nach einem Bericht der US-Zeitung Wall Street Journal einen als äußerst heikel geltenden Armeeeinsatz unmittelbar an der Grenze des Gazastreifens zu Ägypten.
"Israelische Offizielle haben Ägypten informiert, dass sie eine Militäroperation entlang der Gaza-Seite der Grenze planen", schrieb das Blatt am Samstag unter Berufung auf namentlich nicht genannte israelische und ägyptische Quellen.
Ein israelischer Militäreinsatz, wie er derzeit erwogen werde, "würde wahrscheinlich bedeuten, dass palästinensische Beamte von dem strategisch wichtigen Grenzübergang entfernt würden", schrieb das Wall Street Journal weiter. Israelische Streitkräfte würden demnach einen Landstreifen von etwa zwölf Kilometer Länge besetzen, der vom Dreiländereck zwischen Israel, Gaza und Ägypten bis zur Mittelmeerküste reicht.
Der Plan sei von der israelischen Regierung noch nicht abgesegnet worden, heißt es in dem Bericht. Er gilt als äußerst heikel, weil sich in Rafah und Umgebung Hunderttausende palästinensische Zivilisten aufhalten, die auf Anordnung des israelischen Militärs ihre Wohngebiete im mittleren und nördlichen Gazastreifen verlassen mussten. Außerdem habe Kairo starke Vorbehalte gegenüber dem Vorhaben.
13. Januar, 17.59 Uhr: Libanesische Hisbollah-Miliz feuert Geschosse ab, Israel antwortet
An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hat es am Samstag erneut gegenseitigen Beschuss gegeben.
Die libanesische Hisbollah-Miliz feuerte mehrere Geschosse auf den Norden Israels ab, teilte das israelische Militär mit. Sie seien über unbebautem Gebiet niedergegangen.
Die israelischen Armee habe die Stellungen unter Beschuss genommen, von denen die Angriffe ausgegangen waren. Darüber hinaus bombardierten israelische Kampfjets "terroristische Infrastruktur" der Hisbollah im Süd-Libanon, hieß es in der Mitteilung weiter.
Über mögliche Opfer der israelischen Angriffe wurde im Libanon zunächst nichts bekannt.
13. Januar, 16.37 Uhr: Iran stationiert neue Raketen- und Drohnenverbände an den Grenzen
Inmitten regionaler Spannungen will der Iran nach eigenen Angaben neue Raketen- und Drohnenverbände an den Grenzen stationieren.
Dies gab der Kommandeur der Bodenstreitkräfte, Brigadegeneral Kiumars Heydari, am Samstag im Gespräch mit der Staatsagentur Irna bekannt. Für die "dauerhafte Sicherheit" des Landes seien zudem elf Kampfverbände an den Grenzen stationiert. Er versicherte zugleich, dass keine Bedrohung von Außen bestünde.
Drei Monate nach Beginn des Gaza-Kriegs haben sich die Spannungen in Nahost weiter zugespitzt. Besonders die Lage am Roten Meer bereitet Beobachtern Sorgen, dass sich der Konflikt nun zu einem Flächenbrand ausweiten könnte.
13. Januar, 14.13 Uhr: 100 Tage Gaza-Krieg: Familien erinnern an Hamas-Geiseln
Fast 100 Tage nach der Entführung von rund 240 Menschen aus Israel in den Gazastreifen fordern Angehörige entschiedenere Bemühungen für deren Freilassung.
Das Forum der Geiselfamilien errichtete am Samstag im Zentrum von Tel Aviv den Nachbau eines kurzen Tunnelstücks. In derartigen Anlagen unter der Erde soll die Hamas Berichten zufolge etwas mehr als 100 Geiseln gefangen halten.
Am Samstagabend wollte das Forum mit einer 24 Stunden langen Kundgebung den Druck verstärkten, um eine Freilassung der Entführten zu erreichen.
Die Geiselfamilien nutzen den Platz vor dem Tel Aviver Kunstmuseum für Ausstellungen, Installationen und Kundgebungen, um das öffentliche Bewusstsein für die Verschleppten wachzuhalten.
13. Januar, 12.48 Uhr: Medienbericht: Keine Opfer nach erneutem Angriff im Jemen
Bei dem US-Angriff auf eine Stellung der Huthi im Jemen in der Nacht zu Samstag hat es einem Medienbericht zufolge keine Opfer gegeben.
Der stellvertretende Leiter der Huthi-Medienbehörde, Nasreddin Amer, sagte dem arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira, dass der nächtliche US-Angriff weder Schäden noch Verluste verursacht habe.
Laut Amer soll der Stützpunkt bereits außer Betrieb gewesen sein. "Die Amerikaner werden die Folgen dieser Aggression tragen. Die Antwort erfolgt zum frühestmöglichen Zeitpunkt", sagte er.
13. Januar, 12.41 Uhr: Israels Armee: Angriff auf Hamas-Zentrale - Terroristen getötet
Israels Armee hat nach eigenen Angaben erneut bewaffnete Mitglieder der Hamas im Gazastreifen getötet.
Sie seien identifiziert worden, als sie ein Hauptquartier der islamistischen Terrororganisation im Zentrum des Küstenstreifens betreten hätten, teilte das Militär am Samstag mit. Bei einem Luftangriff sei die Hamas-Zentrale zerstört und eine nicht genannte Zahl an Terroristen getötet worden.
Auch in der Stadt Chan Junis im Süden des Gebiets seien bei Angriffen Terroristen getötet worden, teilte die Armee weiter mit. Zudem habe das Militär Dutzende Raketenwerfer im Gazastreifen zerstört.
13. Januar, 7.19 Uhr: USA greifen wohl erneut Huthi an
Wie die beiden US-Fernsehsender CNN und ABC unter Berufung auf einen US-Beamten berichteten, seien die Angriffe in der Nacht zum Samstag erfolgt.
Der Fernsehsender der vom Iran unterstützten Huthi berichtete von "einer Reihe" von Angriffen der USA und Großbritanniens auf die jemenitische Hauptstadt Sanaa. Beide Länder hatten erst in der Nacht zum Freitag mit Unterstützung anderer Verbündeter einen Militärschlag gegen die Huthi durchgeführt.
Es war eine Reaktion auf wiederholte Angriffe der Huthi auf internationale Handelsschiffe im Roten Meer. Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die Huthi immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an.
12. Januar, 22.13 Uhr: Laut Armee drei palästinensische Angreifer im Westjordanland getötet
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben nahe Hebron im Westjordanland drei militante Palästinenser erschossen. Das Trio sei in die jüdische Siedlung Adora eingedrungen und habe dort das Feuer auf eine Armeepatrouille eröffnet, was diese erwidert habe.
Die Eindringlinge seien mit Schusswaffen, Äxten, Messern und Brandsätzen ausgestattet gewesen. Ein 34-jähriger Israeli sei bei der bewaffneten Auseinandersetzung verletzt worden.
Zu dem Angriff auf die Siedlung bekannte sich die Chalil-al-Rahman-Brigade, ein Ableger der Al-Aksa-Brigaden, des bewaffneten Arms der Palästinenserorganisation Fatah. In einer Erklärung drohte sie weitere Angriffe auf Siedlungen an. Die Fatah bildet den Kern der Palästinensischen Autonomieverwaltung, die im Westjordanland begrenzte Regierungsfunktionen versieht.
12. Januar, 20.54 Uhr: Dafür dankt Netanjahu Kanzler Scholz jetzt
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) hat sich bei Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) dafür bedankt, dass Deutschland die Völkermord-Klage Südafrikas gegen Israel entschieden zurückgewiesen hat.
Alle Israelis seien zutiefst bewegt, dass sich der Bundeskanzler und Deutschland "auf die Seite der Wahrheit gestellt" haben, sagte Netanjahu in einem Telefonat mit Scholz, wie das israelische Ministerpräsidentenamt am Freitagabend mitteilte.
Israel muss sich seit Donnerstag erstmals wegen des Vorwurfs des Völkermords vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag verantworten.
12. Januar, 20.05 Uhr: Israel kann Geiseln der Hamas Medikamente zukommen lassen
Unter Vermittlung des Golfemirats Katar hat Israel nach eigenen Angaben mit der Terrororganisation Hamas ein Verständnis darüber erzielt, den in den Gazastreifen verschleppten Geiseln Medikamente zukommen zu lassen.
Die Arzneien sollen "in den nächsten Tagen" auf den Weg gebracht werden, wie das israelische Ministerpräsidentenamt am Freitagabend in Jerusalem mitteilte. Im Gegenzug dafür soll Israel Medikamente für die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen liefern. Die Hamas äußerte sich zunächst nicht dazu.
Israel geht davon aus, dass noch 136 Geiseln in dem Küstengebiet festgehalten werden. 25 davon sind vermutlich nicht mehr am Leben. Unter den Verschleppten befinden sich auch alte und kranke Menschen, von denen etliche an Krebs oder Diabetes leiden und deshalb regelmäßig Medizin benötigen.
12. Januar, 15.20 Uhr: Massenproteste im Jemen nach Angriff auf Huthi-Stellungen
Zehntausende Menschen sind am Freitag in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa auf die Straße gegangen, um gegen die Angriffe der USA, Großbritanniens und weiterer Verbündeter gegen Huthi-Stellungen im Jemen zu demonstrieren.
Der Huthi-nahe Fernsehsender Al-Masirah zeigte Bilder, wie sich Zehntausende in der Hauptstadt Sanaa versammelten. Wütende Demonstranten riefen demnach: "Wir lassen uns nicht entmutigen. Lass es einen großen Weltkrieg geben!"
Sanaa steht unter der Kontrolle der Huthi-Rebellen. Auch in der Rebellenhochburg Saada im Norden des Landes soll es zuvor bereits Demonstrationen gegeben haben.
12. Januar, 13.36 Uhr: Hapag-Lloyd beklagt millionenschwere Folgen durch Angriffe im Roten Meer
Die Angriffe der Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer verursachen bei der Reederei Hapag-Lloyd nach Firmenangaben monatliche Mehrkosten im hohen zweistelligen Millionenbereich.
Die Schiffe von Deutschlands größter Container-Reederei meiden bereits seit Dezember wegen der Angriffe der Rebellen den Suezkanal. Die Verspätungen durch die Umleitung um das Kap der Guten Hoffnung seien immens. In die "USA eine Woche länger, Europa bis zu zwei Wochen länger, östliches Mittelmeer 18 Tage länger", sagte ein Reederei-Sprecher.
Bei Hapag-Lloyd seien 183 Schiffe inklusive Partnerschaften betroffen. Die Folge seien Zusatzkosten pro Monat in hoher zweistelliger Millionenhöhe: "Die Entscheidung, ob und wie wir fortfahren, fällt am kommenden Montag."
12. Januar, 13.24 Uhr: Hamas und Hisbollah verurteilen Angriffe im Jemen
Die islamistische Hamas hat die Angriffe auf Huthi-Stellungen im Jemen als "eklatante Aggression" gegen die Souveränität des Landes verurteilt.
Der Militärschlag stelle eine "Bedrohung für die Sicherheit der Region" dar, erklärte die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestufte Hamas am Freitag auf ihrem Telegramkanal. Es handle sich um einen "unberechenbaren Terrorakt".
Auch die mit der Hamas verbündete Hisbollah im Libanon kritisierte die Angriffe als "eklatante amerikanisch-britische Aggression". Sie bestätige einmal mehr, dass die USA ein vollwertiger Partner des "zionistischen Feindes" und dessen Angriffe gegen das palästinensische Volk seien. Gemeint ist Israel.
12. Januar, 11.02 Uhr: Fünf Huthi-Rebellen sollen bei Militärschlag getötet worden sein
Bei den Angriffen gegen Stellungen der Huthi im Jemen sind nach Angaben der Rebellen fünf ihrer Mitglieder getötet worden. Sechs weitere seien verletzt worden, teilten die vom Iran unterstützen Huthi am Freitag mit.
Die Angriffe der USA, Großbritanniens und weiterer Verbündeter trafen demnach die Hauptstadt Sanaa sowie die Provinzen Hudaida, Tais, Hajjah und Saada.
Der Militärschlag werde nicht "unbeantwortet und ungestraft bleiben", drohten die Rebellen.
12. Januar, 10.49 Uhr: Russisches Außenministerium verurteilt Luftangriffe auf Huthi
Das russische Außenministerium hat die Luftangriffe der USA und anderer Länder auf die Huthi-Rebellen im Jemen verurteilt.
Sie seien eine völlige Missachtung internationalen Rechts, schrieb Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa (48) am Freitag auf Telegram. Die angelsächsischen Länder ließen die Lage in der Region eskalieren, "um ihrer zerstörerischen Ziele willen".
12. Januar, 10.41 Uhr: Rebellen wollen Schiffe im Roten Meer weiterhin im Blick behalten
Die Huthi-Rebellen wollen auch nach dem Militärschlag der USA und Verbündeter gegen ihre Stellungen im Jemen weiter Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer ins Visier nehmen.
"Es gibt absolut keine Rechtfertigung für die Aggression gegen den Jemen, da es keine Bedrohung für die internationale Schifffahrt im Roten Meer und im Arabischen Meer gab", sagte ein Sprecher der Rebellen dem Huthi-Fernsehsender Al Massirah am Freitag.
Ziel seien weiter "israelische Schiffe oder solche, die die Häfen des besetzten Palästinas anlaufen".
12. Januar, 8.25 Uhr: Iran verurteilt Militärschlag gegen Huthi-Rebellen
Der Iran hat den Militärschlag gegen die von der Islamischen Republik unterstützen Huthi-Rebellen im Jemen scharf verurteilt.
Der Angriff sei eine klare Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität des Jemen und ein Verstoß gegen das Völkerrecht, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Freitag Außenamtssprecher Nasser Kanaani (54).
"Diese willkürlichen Angriffe werden zu keinem Ergebnis führen, außer die Unsicherheit und Instabilität in der Region zu schüren", so Kanaani.
12. Januar, 8.18 Uhr: Verbündete sehen Militärschlag gegen Huthi im Einklang mit UN-Charta
Der Militärschlag gegen die Huthi-Rebellen im Jemen, zu dem die USA und Großbritannien mit Unterstützung Verbündeter in der Nacht zum Freitag ausgeholt haben, ist laut einer gemeinsamen Erklärung im Einklang mit der UN-Charta erfolgt.
Er sei eine Reaktion auf die "illegalen, gefährlichen und destabilisierenden" Angriffe der Huthi auf Schiffe im Roten Meer und beruhe auf dem Recht der Selbstverteidigung, heißt es in der gemeinsamen Erklärung, die von der Bundesregierung mitgetragen wird.
"Mit diesen Präzisionsangriffen sollten die Möglichkeiten der Huthi, den Welthandel und das Leben internationaler Seeleute auf einer der wichtigsten Wasserstraßen der Welt zu bedrohen, gestört und geschwächt werden", heißt es in der gemeinsamen Erklärung weiter.
12. Januar, 6.35 Uhr: Huthi-Rebellen schwören Rache
"Amerika und Großbritannien werden bereit sein müssen, einen hohen Preis zu zahlen", sagte ein Huthi-Vertreter in der Nacht zum Freitag.
Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die Rebellen immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an.
Auch greifen sie Israel immer wieder direkt mit Drohnen und Raketen an.
12. Januar, 6.29 Uhr: Südafrika soll laut Israel der juristische Arm der Hamas sein
An diesem Freitag werden Vertreter Israels vor dem Internationalen Gerichtshof Stellung zu der von Südafrika eingereichten Klage wegen Völkermordes beziehen.
In einer Reaktion auf den zum Auftakt des Verfahrens am Donnerstag von Südafrikas Rechtsvertretern erhobenen Vorwurf warf der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Lior Haiat (49), auf der Plattform X (vormals Twitter) Südafrika vor, als "juristischer Arm der Terrororganisation Hamas" zu fungieren.
Südafrika wolle der Hamas erlauben, die am 7. Oktober in Israel verübten Massaker zu wiederholen. "Heute sahen wir wieder einmal eine auf den Kopf gestellte Welt, in der der Staat Israel des Genozids beschuldigt wird, zu einer Zeit, in der er einen Genozid bekämpft", sagte Israels rechtskonservativer Regierungschef Benjamin Netanjahu (74) am Donnerstag.
12. Januar, 6.24 Uhr: Großbritanniens Premier will Huthi-Angriffe nicht hinnehmen
Am frühen Freitagmorgen äußerte sich der britische Premierminister Rishi Sunak (43) zum Vorgehen der Huthi-Rebellen.
"Trotz der wiederholten Warnungen der internationalen Gemeinschaft haben die Huthi weiterhin Angriffe im Roten Meer durchgeführt, darunter auch gegen britische und amerikanische Kriegsschiffe, erst diese Woche. Dies kann nicht hingenommen werden", erklärte Sunak.
Den mit Hilfe der Niederlande, Kanadas und Bahrains geflogenen Schlägen ging eine Resolution des UN-Sicherheitsrat voraus, in der ein Ende der Angriffe der Huthi auf Handelsschiffe gefordert wurde.
12. Januar, 6.16 Uhr: Ärztin beklagt fehlendes Morphium
Fast 100 Tage nach Beginn des Gaza-Kriegs sind die Zustände in den wenigen noch funktionierenden Krankenhäusern des Gazastreifens laut Helfern weiter grausig.
"Es gibt kein Morphium mehr", sagte die amerikanische Ärztin Seema Jilani in einer Audio-Botschaft, die die Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) am Donnerstag verbreitete.
Jilani war zuvor von einem zweiwöchigen Einsatz für das IRC im Al-Aksa-Krankenhaus im mittleren Gazastreifen zurückgekehrt.
12. Januar, 6.11 Uhr: Katar spricht laut Medienbericht mit Hamas über Medikamente für Gaza-Geiseln
Katar macht einem Medienbericht zufolge Fortschritte in Gesprächen mit Israel, mehr Lieferungen an Medikamente für die Zivilbevölkerung des Gazastreifens zu ermöglichen.
Zugleich führe das Emirat mit der Hamas Gespräche, den noch festgehaltenen israelischen Geiseln lebenswichtige Medikamente zukommen zu lassen, berichtete die "New York Times" am Donnerstag unter Berufung auf informierte Kreise.
Viele der Geiseln litten an Krankheiten wie Krebs und Diabetes.
11. Januar, 21.27 Uhr: Habeck kritisiert Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser
Vizekanzler Robert Habeck (54) hat die Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser kritisiert.
"Dass die Siedler teilweise sehr gewalttätig, die Möglichkeit überhaupt der freien Reise in den Westbank-Gebieten blockieren oder erschweren, das geht nicht", sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag bei einem Besuch bei der Palästinenserbehörde in Ramallah im Westjordanland. Dort hatte er zuvor Ministerpräsident Mohammed Schtaje (64) getroffen sowie deutsche und lokale Wirtschaftsvertreter zusammengebracht. "Die Erwartung der Palästinenser ist, auf Israel einzuwirken, den Palästinensern eine faire Chance zu geben", sagte Habeck.
11. Januar, 21.25 Uhr: Britisches Kabinett berät laut Medien über Militärschläge gegen Huthi
Der britische Premierminister Rishi Sunak (43) hat am Donnerstagabend Medienberichten zufolge sein Kabinett kurzfristig zu telefonischen Beratungen einberufen.
Es gehe dabei wohl um bevorstehende gemeinsame Militärschläge mit den USA gegen die Huthi-Rebellen im Jemen, wie unter anderem der Sender Sky News und der "Guardian" berichteten. Eine Regierungssprecherin wollte die Berichte auf dpa-Anfrage zunächst nicht bestätigen.
11. Januar, 19.54 Uhr: Netanjahu zu Völkermord-Anhörung: "Auf den Kopf gestellte Welt"
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) hat die Klage Südafrikas vor dem Internationalen Gerichtshof gegen Israel als fehl am Platz bezeichnet.
"Heute sahen wir wieder einmal eine auf den Kopf gestellte Welt, in der der Staat Israel des Genozids beschuldigt wird, zu einer Zeit, in der er einen Genozid bekämpft", sagte der rechtskonservative Politiker am Donnerstag.
11. Januar, 18.01 Uhr: Geisel-Angehörige rufen mit Lautsprechern Botschaften nach Gaza
Angehörige israelischer Geiseln haben an der Grenze zum Gazastreifen mit Lautsprechern Botschaften in Richtung des abgeriegelten Küstengebiets gerufen.
Dutzende Menschen versammelten sich dort am Donnerstag, in der Hoffnung, dass ihre in den Gazastreifen verschleppten Verwandten ihre Stimmen hören können. Auf Videos war zu sehen, wie sie Schilder mit Fotos der Geiseln in die Höhe hielten und emotionale Botschaften riefen.
"Verliert nicht die Hoffnung. Wir stellen die Welt auf den Kopf, um euch zurückzuholen," rief eine Frau sichtlich bewegt. "Wir können nicht glauben, dass es fast 100 Tage sind. Bleibt stark, es ist fast vorbei." Der Bruder einer anderen Geisel schrie ins Mikrofon: "Wir geben nicht auf und kommen, um dich zu retten."
11. Januar, 17.59 Uhr: Blinken "glaube nicht, dass der Konflikt eskaliert"
Trotz einer sich verschärfenden Lage an der israelischen Grenze zum Libanon und im Roten Meer weitet sich der Gaza-Krieg nach Worten von US-Außenminister Antony Blinken (61) nicht aus.
"Ich glaube nicht, dass der Konflikt eskaliert", sagte Blinken am Donnerstag in Kairo nach einem Treffen mit Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi. Es gebe derzeit zwar viele Gefahren, aber die USA versuchten, überall entsprechend zu reagieren.
11. Januar, 17.56 Uhr: Zwei Tote bei Beschuss an Grenze zwischen Libanon und Israel
An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel ist es am Donnerstag erneut zu Beschuss gekommen.
Dabei wurden nach Angaben der proiranischen Hisbollah auch zwei Sanitäter der Schiitenorganisation getötet und weitere Menschen verletzt. Laut des Gesundheitsministeriums im Libanon und der Hisbollah griff das israelische Militär ein Zivilschutzzentrum im Grenzort Hanin an. Das Ministerium verurteilte den Angriff scharf. Die Hisbollah gab an, als Vergeltung auf das von ihnen finanzierte Zentrum den Ort Kirjat Schmona in Israel mit "dutzenden Raketen angegriffen" zu haben.
11. Januar, 16.07 Uhr: Völkermord-Verfahren laut Israels Außenamt "Schauspiel der Heuchelei"
Israels Außenministerium sieht in dem von Südafrika gegen das Land angestrengte Völkermord-Verfahren das "größte Schauspiel der Heuchelei in der Geschichte".
Ministeriumssprecher Lior Haiat schrieb am Donnerstag auf X, vormals Twitter: "Südafrika (...) hat die Realität in Gaza im Gefolge des Massakers am 7. Oktober krass entstellt." Es ignoriere die Tatsache, dass Hamas-Terroristen auf israelischem Boden Israelis ermordet, massakriert, vergewaltigt und entführt haben, "allein weil sie Israelis waren". Dies stelle den den Versuch eines Genozids dar.
Wenige Stunden vor Haiats Tweet hatte vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag das Verfahren begonnen, in dem Südafrika Israel wegen angeblichen Völkermords an den Palästinensern im Gazastreifen anklagt. Das Land beruft sich auf die UN-Völkermordkonvention, die auch Israel unterzeichnet hat. Israel bestreitet, gegen die Konvention verstoßen zu haben.
11. Januar, 15.05 Uhr: Habeck kann Völkermord-Vorwurf gegen Israel nicht nachvollziehen
Vizekanzler Robert Habeck (54) kann den Völkermord-Vorwurf Südafrikas gegen Israel wegen seines Vorgehens im Gaza-Krieg nicht nachvollziehen.
Er habe jede Empathie mit Menschen, die im Gaza-Streifen litten und "durch diese fürchterliche Auseinandersetzung" Familien und Kinder verlören, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag bei einem Besuch der israelischen Stadt Sderot.
Später am Tag in Jerusalem sagte Habeck: "Man kann die israelische Armee kritischeren für ein zu hartes Vorgehen im Gazastreifen. Das ist aber nicht Völkermord. Diejenigen, die Völkermord begehen würden oder wollten, wenn sie könnten, ist die Hamas. Sie haben in ihrer Agenda die Auslöschung des Staates Israel." Der Slogan "From the river to the sea" seie eine Auslöschungsfantasie.
11. Januar, 14.29 Uhr: London: Südafrikas Genozid-Klage komplett unberechtigt und falsch
Der britische Premierminister, Rishi Sunak, hält Südafrikas Klage gegen Israel wegen angeblicher Verstöße gegen die Völkermordkonvention in Gaza für "komplett unberechtigt und falsch".
Das sagte der Sprecher des konservativen Regierungschefs am Donnerstag vor Journalisten in London. Er fügte hinzu: "Diese Klage dient nicht der Sache des Friedens. Das Vereinigte Königreich steht zu Israels klarem Recht, sich im Rahmen des Internationalen Rechts zu verteidigen."
11. Januar, 13.24 Uhr: Habeck ruft Israel zum Schutz von Zivilisten in Gaza auf
Vizekanzler Robert Habeck hat von der israelischen Regierung verlangt, mehr für den Schutz von Zivilisten im Gazastreifen zu tun.
"Ich fordere die israelische Regierung auf, Opfer zu vermeiden, zivile Opfer im Kampf gegen die Hamas, und humanitäre Hilfe, Medizin, Nahrung sicherzustellen für die Menschen, besonders bei einem solchen Wetter", sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag nach einem Treffen mit seinem israelischen Amtskollegen Nir Barkat im regnerischen Jerusalem.
Der Gewinn des Krieges dürfe nicht zum Verlust der Chance auf Frieden führen. Es gehe ihm um die Sicherheit Israels sagte Habeck, der das Recht das Landes auf Selbstverteidigung betonte. Dazu gehöre der Sieg über die Hamas.
11. Januar, 12.34 Uhr: Südafrika klagt Israel an: Systematische Taten des Völkermordes
Südafrika hat Israel vor dem Internationalen Gerichtshof "systematische Taten von Völkermord" gegen die Palästinenser im Gazastreifen vorgeworfen. Israel weist die Vorwürfe entschieden zurück und will am Freitag seine Position darlegen.
Mit einer beispiellosen Welle von Gewalt strebe Israel die Zerstörung des Lebens der Palästinenser an, sagten Rechtsvertreter Südafrikas am Donnerstag vor dem höchsten Gericht der Vereinten Nationen.
Südafrika beschuldigt Israel, die Völkermordkonvention verletzt zu haben und fordert im Eilverfahren einen sofortigen Rechtsschutz für die Palästinenser. Die Richter sollten das Ende der militärischen Handlungen anordnen.
11. Januar, 11.54 Uhr: Angriffe im Roten Meer lassen Frachtmengen dort einbrechen
Die Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer hinterlassen deutliche Spuren im weltweiten Containerverkehr auf See. "Die dort transportierte Menge an Containern brach um über die Hälfte ein und liegt aktuell fast 70 Prozent unter dem eigentlich zu erwartenden Aufkommen", berichtete das Kiel Institut für Wirtschaftsforschung (IfW) am Donnerstag.
"Die Umleitung von Schiffen aufgrund der Angriffe im Roten Meer um das Kap der Guten Hoffnung in Afrika führt dazu, dass sich die Zeit für den Transport von Waren zwischen den asiatischen Produktionszentren und den europäischen Verbrauchern deutlich um bis zu 20 Tage verlängert", sagte der Handelspolitik-Experte Julian Hinz. Folgen für die Verbraucherpreise in Europa erwartet Hinz allerdings nicht.
Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an.
11. Januar, 11.42 Uhr: Hisbollah: Haben nur "winzigen Teil" unserer Fähigkeiten gezeigt
Die Hisbollah im Libanon hat nach eigenen Angaben seit Ausbruch des Gaza-Krieges und der Gefechte an der Grenze zu Israel nur einen Bruchteil ihrer Fähigkeiten gezeigt.
Der stellvertretende Vorsitzende des Exekutivrats, Ali Damusch, erklärte: "Der Widerstand hat bei seinen Operationen nur einen winzigen Teil seiner Fähigkeiten - nämlich Waffen, Raketen und Fachkenntnisse - eingesetzt." Er fügte hinzu: "Wenn der Feind uns jedoch den Krieg aufzwingt, werden wir ihm all unsere Fähigkeiten und unsere Macht zeigen." Verbreitet wurde die Erklärung am Donnerstagmorgen auf Telegram.
11. Januar, 11 Uhr: Katar: Ausweisung von Hamas-Anführern aus Gaza nicht im Gespräch
Katar hat israelische Medienberichte über einen angeblich neuen Vorschlag zur Freilassung weiterer Geiseln aus der Gewalt der Hamas im Gazastreifen zurückgewiesen.
"Berichte, nach denen Katar die Ausweisung von Hamas-Anführern im Gegenzug für eine Waffenruhe vorgeschlagen hat, sind falsch", sagte ein katarischer Regierungsvertreter der Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag. "Solch eine Vereinbarung wurde seit Kriegsbeginn zu keinem Zeitpunkt und mit keiner Partei diskutiert."
11. Januar, 10.27 Uhr: Geiseln als menschliche Schutzschilde der Hamas-Führung
Die Führung der islamistischen Hamas um Jihia al-Sinwar wird im Tunnelnetzwerk im Bereich von Chan Junis vermutet.
Israelische Medien hatten zuletzt berichtet, Israel wisse zwar, wo Al-Sinwar sich versteckt halte. Man habe bisher aber nicht angegriffen, weil der Hamas-Chef sich mit Geiseln umgeben habe, die ihm als menschliche Schutzschilde dienten.
11. Januar, 10.20 Uhr: Israelische Armee weitet Einsatz in Chan Junis über und unter der Erde aus
Die israelische Armee weitet ihre Einsätze in Chan Junis im Süden des Gazastreifens nach eigenen Angaben über und unter der Erde aus.
Bisher seien allein im Bereich von Chan Junis mehr als 300 Tunneleingänge und mehr als 100 Tunnel zerstört worden, teilte das Militär am Donnerstag mit. Dabei habe man auch Terroristen getötet. In einem offensichtlich mit großem finanziellen Aufwand gebauten Tunnel unter Chan Junis seien zuvor israelische Geiseln festgehalten worden, hieß es in der Mitteilung.
Brigadegeneral Dan Goldfus sagte nach Angaben der "Times of Israel" am Mittwoch, die Armee habe ihre Strategie inzwischen angepasst. Während man anfangs nur die Eingänge zu den Tunneln aufgespürt und zerstört habe, schicke man jetzt Soldaten hinein. Der Kern der Hamas befinde sich im Untergrund. "Dort werden wir sie besiegen."
11. Januar, 10.18 Uhr: Israel erstmals wegen Völkermord-Klage vor UN-Gericht
Begleitet von Demonstrationen hat vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag die Anhörung zur Völkermord-Klage gegen Israel begonnen.
Zum ersten Mal stellt sich Israel ab Donnerstag der Klage Südafrikas zum Gaza-Krieg. Die Rechtsvertreter Südafrikas beschuldigen Israel vor dem höchsten Gericht der Vereinten Nationen, die Völkermordkonvention verletzt zu haben. Sie fordern im Eilverfahren einen sofortigen Rechtsschutz für die Palästinenser. Demnach sollen die Richter das Ende der militärischen Handlungen anordnen.
Vor dem Friedenspalast in Den Haag, dem Sitz des Gerichtshofes, hatten sich Anhänger der Palästinenser versammelt. Einige Dutzend Befürworter Israels waren zu einer Demonstration ebenfalls vor das Gericht gezogen.
11. Januar, 6.49 Uhr: Appell zu Waffenruhe in Nahost von Abgeordneten aus 28 Ländern
Knapp 400 Abgeordnete aus 28 Ländern haben einen Aufruf zu einer sofortigen Waffenruhe im Gaza-Krieg gestartet.
Dahinter stehen die ehemalige Linken-Politikerin Sevim Dagdelen und die US-Demokratin Ilhan Omar. In Deutschland unterzeichneten auch die SPD-Politiker Ralf Stegner und Nina Scheer, international unter anderen der ehemalige britische Labour-Chef Jeremy Corbyn sowie Parlamentarierinnen und Parlamentarier aus den USA und vielen EU-Staaten sowie weiteren Ländern von Kanada bis Ghana, von Chile bis zur Türkei.
In dem Appell heißt es: "Wir schließen uns als Abgeordnete aus der ganzen Welt zusammen, um eine sofortige, multilaterale Waffenruhe in Israel und Palästina, die Freilassung aller verbleibenden israelischen und internationalen Geiseln und die Erleichterung der Einfuhr von humanitärer Hilfe nach Gaza zu fordern. Darüber hinaus rufen wir unsere jeweiligen Regierungen und die internationale Gemeinschaft dazu auf, das Völkerrecht einzuhalten und schwere Menschenrechtsverletzungen zur Rechenschaft zu ziehen."
11. Januar, 6.35 Uhr: Hisbollah schießt mit Panzerabwehrraketen auf Israels Häuser
Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es auch an Israels Nordgrenze zum Libanon fast täglich zu gewaltsamen Konfrontationen zwischen der Armee und der Hisbollah.
Die mit der Hamas verbündete und ebenfalls vom Iran unterstützte Schiiten-Miliz feuert immer wieder auf Israel. Sie setzt dabei nach einem Bericht der israelischen Zeitung "Haaretz" auch ungewöhnlich viele Panzerabwehrraketen gegen Wohnhäuser ein.
Mit den Präzisionswaffen könne sie den Druck aufrechterhalten, ohne jedoch den ganz großen Krieg mit Israel zu riskieren, hieß es. Die israelische Armee wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.
11. Januar, 6.34 Uhr: Humanitäre Lage bleibt katastrophal
Die humanitäre Lage für die zivile Bevölkerung des Gazastreifens ist weiter katastrophal.
Nach Angaben des palästinensischen Roten Halbmonds vom Mittwoch wurden vier Sanitäter in einem Rettungswagen bei einem israelischen Angriff getötet. Sie seien getroffen worden, während sie in Dair al-Balah im Zentrum Gazas Verletzte transportierten. Israels Armee wollte den Bericht prüfen. Israel wirft der Hamas immer wieder vor, Kliniken und Krankenwagen für Terrorzwecke zu missbrauchen.
11. Januar, 6.32 Uhr: Ganzes Netzwerk aus Tunneln unter Gaza
Unterhalb des Gazastreifens erstreckt sich über viele Kilometer ein ganzes Netzwerk aus Tunneln. Um Israels Bomben widerstehen zu können, reichen manche Dutzende Meter tief.
Die Terroristen nutzen die Tunnel zugleich, um aus dem Nichts aufzutauchen und hinterrücks anzugreifen. Brigadegeneral Dan Goldfus sagte nach Angaben der "Times of Israel" am Mittwoch, die Armee habe ihre Strategie inzwischen angepasst. Während man anfangs nur die Eingänge zu den Tunneln aufgespürt und zerstört habe, schicke man jetzt Soldaten hinein. Der Kern der Hamas befinde sich im Untergrund. "Dort werden wir sie besiegen", sagte er.
11. Januar, 6.30 Uhr: Israelischer Minister: Geiselfreilassung wichtigste Angelegenheit
Der israelische Minister im Kriegskabinett, Benny Gantz, sagte am Mittwoch: "Die dringendste Angelegenheit ist die Rückführung der Geiseln, sie ist wichtiger als alle Elemente des Kampfes."
Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari sagte derweil am Abend, Truppen hätten in Chan Junis im südlichen Gaza einen Tunnel gefunden, in dem zuvor Geiseln von der Hamas festgehalten worden seien. Die Geiseln hätten sich dort "unter sehr schwierigen Umständen" unter der Erde aufgehalten. Hagari nannte keine weiteren Einzelheiten.
11. Januar, 6.28 Uhr: Südafrika: Israel will Palästinenser vernichten
Südafrika will mit seiner eingereichten Klage vor dem höchsten UN-Gericht nachweisen, dass Israel die Absicht hat, die Palästinenser zu vernichten und damit gegen die UN-Völkermordkonvention verstößt.
Israel dagegen bekräftigt sein Recht auf Selbstverteidigung nach den blutigen Angriffen der Hamas und anderer Extremisten am 7. Oktober 2023.
Eine Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs über den Eilantrag Südafrikas zur sofortigen Einstellung des israelischen Militäreinsatzes wird im Verlaufe der nächsten Wochen erwartet. Das Hauptverfahren zum Völkermord-Vorwurf kann sich über Jahre hinziehen.
11. Januar, 6.26 Uhr: Bericht über angebliche Verhandlungen zur Geisel-Freilassung
Unterdessen soll Katar unbestätigten Medienberichten zufolge einen neuen Vorschlag für eine Feuerpause und die Freilassung weiterer Geiseln vorgelegt haben.
Demnach sollten alle Geiseln im Gegenzug für einen vollständigen Abzug der israelischen Armee freigelassen werden. Die Führung der Hamas solle ins Exil gehen. Während Israels Kriegskabinett am Mittwochabend zu einer Beratung über die Bemühungen zur Freilassung weiterer Geiseln zusammenkam, bezeichnete die islamistische Hamas Berichte über entsprechende Verhandlungen als "zionistischen Schwindel", wie die Nachrichtenseite Ynet meldete.
11. Januar, 6.24 Uhr: UN-Sicherheitsrat fordert Ende der Huthi-Angriffe auf Schiffe
Der UN-Sicherheitsrat hat per Resolution ein Ende der Angriffe der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen auf Handelsschiffe im Roten Meer gefordert.
Das am Mittwoch in New York verabschiedete Papier verurteilt die Angriffe und fordert ihre "sofortige Einstellung". Seit Ausbruch des Gaza-Krieges greifen die Huthis immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung an. Auch feuern die jemenitischen Rebellen immer wieder Raketen direkt auf Israel ab. Resolutionen des Sicherheitsrats sind völkerrechtlich bindend und können so eine internationale Wirkmacht entfalten.
11. Januar, 6 Uhr: Netanjahu weist Völkermord-Vorwurf im Gaza-Krieg zurück
Der israelische Ministerpräsident, Benjamin Netanjahu, hat bekräftigt, Israel habe keine Absicht, den Gazastreifen dauerhaft zu besetzen oder die Zivilbevölkerung zu vertreiben.
"Israel kämpft gegen Hamas-Terroristen, nicht die palästinensische Bevölkerung, und wir tun dies in voller Übereinstimmung mit dem internationalen Recht", sagte er am Mittwochabend. Am Donnerstag beginnt am höchsten Gericht der Vereinten Nationen, dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag, ein Verfahren zum Gaza-Krieg.
10. Januar, 22.22 Uhr: Vier Sanitäter bei Angriff Israels offenbar getötet
Vier Sanitäter in einem Rettungswagen sind nach Angaben des palästinensischen Roten Halbmonds am Mittwoch bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen getötet worden.
Sie seien getroffen worden, während sie in Dair al-Balah im zentralen Abschnitt des Küstenstreifens Verletzte transportierten, schrieb die Organisation auf der Plattform X (vormals Twitter). Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe den Bericht.
10. Januar, 20.22 Uhr: Israels Kriegskabinett berät über Geisel-Frage
Israels Kriegskabinett hat sich am Mittwochabend zu einer Beratung über die Bemühungen zur Freilassung weiterer Geiseln im Gazastreifen versammelt.
Nach unbestätigten israelischen Medienberichten soll Katar einen neuen Vorschlag für einen Deal vorgelegt haben. Darüber solle bei der Sitzung beraten werden, berichteten israelische Medien übereinstimmend.
Laut dem Vorschlag sollten alle Geiseln im Gegenzug für einen vollständigen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen freigelassen werden. Die Führung der islamistischen Hamas solle im Rahmen der Vereinbarung ins Exil gehen.
Israel hatte bisher einen Rückzug der Armee vor einer Zerstörung der Hamas und Freilassung der 136 verbliebenen Geiseln abgelehnt. Auch die Hamas-Führung ist nicht bereit, den Gazastreifen zu verlassen und die Kontrolle des Gebiets aufzugeben. Deshalb gelten die Chancen auf eine Einigung zwischen Israel und der Hamas als gering.
10. Januar, 18.03 Uhr: Hisbollah beschießt israelische Häuser mit Panzerabwehrraketen
Die Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon setzt nach einem Bericht der israelischen Zeitung "Haaretz" in ihrem Kampf gegen Israel ungewöhnlich viele Panzerabwehrraketen gegen Wohnhäuser ein.
Diese Waffen wurden eigentlich zur Bekämpfung gepanzerter Fahrzeuge entwickelt und haben zwar nur eine relativ geringe Reichweite, können dafür aber sehr präzise vom Schützen ins Ziel gelenkt werden. Die israelische Armee habe große Probleme, diese Waffen abzufangen, schrieb die Zeitung am Mittwoch weiter.
10. Januar, 17.50 Uhr: Habeck führt Gespräche in Israel und Ramallah
Vizekanzler Robert Habeck (54, Grüne) führt an diesem Donnerstag politische Gespräche in Israel.
In Tel Aviv und Jerusalem will der Grünen-Politiker den israelischen Wirtschaftsminister Nir Barkat, Energieminister Eli Cohen und Außenminister Israel Katz treffen. Zudem ist ein Treffen mit der israelischen Zivilgesellschaft geplant.
Auch ein Besuch in Ramallah im Westjordanland, dem Sitz der Palästinensischen Autonomiebehörde, steht auf Habecks Reiseplan. Dort will er den Ministerpräsidenten Mohammed Schtaje sowie lokale Wirtschaftsvertreter treffen.
10. Januar, 17.09 Uhr: Sechs geplante WHO-Konvois für Gaza mangels Genehmigung gescheitert
Seit Weihnachten sind sechs geplante Konvois der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Unterstützung von Krankenhäusern im Gazastreifen gescheitert.
Es fehlten die Sicherheitszusagen, berichtete WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf. "Wir appellieren an Israel, die Anträge der WHO und unserer Partner für die Verteilung humanitärer Hilfe zu genehmigen", sagte Tedros.
Der nächste Konvoi sei für Donnerstag geplant, sagte der WHO-Vertreter für die palästinensischen Gebiete, Rik Peeperkorn. Die WHO hoffe, dass die nötigen Genehmigungen dafür rechtzeitig eintreffen.
10. Januar, 13.13 Uhr: Israels Armee setzt Angriffe in Chan Junis und Zentrum von Gaza fort
Israels Armee setzt ihre Angriffe in der Stadt Chan Junis und im Gebiet des Flüchtlingsviertels Al-Magasi im Zentrum des Gazastreifens fort.
Die israelischen Truppen hätten im Laufe des vergangenen Tages rund 150 Ziele der islamistischen Terrororganisation Hamas angegriffen, teilte das Militär am Mittwoch mit. Insbesondere in Chan Junis, der größten Stadt im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens, ist die Armee nach eigenen Angaben gegen Hamas-Terroristen vorgegangen und hat Dutzende getötet.
In Al-Magasi seien zudem 15 unterirdische Tunnelschächte freigelegt worden. Bei weiteren Einsätzen in dem Gebiet im Zentrum des Gazastreifens entdeckten die Truppen außerdem Raketenwerfer, Drohnen und Sprengsätze, wie das Militär weiter mitteilte.
10. Januar, 12.57 Uhr: Israelischer Politiker bekräftigt Forderung: "Gaza niederbrennen"
Einen Tag vor einer Anhörung vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag zum Gaza-Krieg und zu Völkermord-Vorwürfen gegen Israel hat ein israelischer Politiker erneut gefordert, Gaza niederzubrennen.
Der rechte Knesset-Abgeordnete von der Regierungspartei Likud, Nissim Vaturi, verteidigte am Mittwochmorgen im Gespräch mit dem Radiosender Kol Barama seinen inzwischen gelöschten Beitrag auf der Online-Plattform X (vormals Twitter). Vor knapp anderthalb Monaten schrieb Vaturi: "Gaza jetzt niederbrennen und nicht weniger!"
In dem Radio-Interview sagte Vaturi, dass er seinen X-Post, den er im November geschrieben hatte, nicht bereue und zu seinen Worten stehe. "Ich sagte "Gaza niederbrennen". Niederbrennen, was heißt das? Hineingehen und sie zerreißen."
10. Januar, 12.17 Uhr: Wieder Beschuss an der israelisch-libanesischen Grenze
An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hat es am Mittwoch erneut gegenseitigen Beschuss gegeben.
Das israelische Militär teilte mit, am Morgen ein Militärgelände in Nakura im Grenzgebiet angegriffen zu haben, nachdem sie von dort aus beschossen worden sei.
Weiter hieß es, die Armee habe "terroristische Infrastruktur" und ein Militärgelände nahe Labbouneh im Südlibanon angegriffen. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, dass auch Orte im westlichen Teil des libanesischen Grenzgebiets unter Beschuss genommen wurden.
10. Januar, 10.10 Uhr: Britischer Verteidigungsminister droht Huthi-Rebellen
Großbritanniens Verteidigungsminister Grant Shapps (55) hat den Huthi-Rebellen angesichts des neuen Angriffs auf den Schiffsverkehr im Roten Meer mit Konsequenzen gedroht.
Das Marineschiff "HMS Diamond" habe gemeinsam mit US-Kriegsschiffen über Nacht den "bisher größten Angriff" abgewehrt, teilte Shapps am Mittwochmorgen auf der Plattform X (früher Twitter) mit. Es seien mehrere Angriffsdrohnen zerstört worden, die auf die "Diamond" und auf Handelsschiffe zugesteuert seien. Die Crew sei nicht verletzt worden, auch das Schiff der Navy sei nicht beschädigt worden.
"Großbritannien hat gemeinsam mit seinen Verbündeten bereits klar gemacht, dass diese illegalen Angriffe absolut inakzeptabel sind", schrieb Shapps, "und wenn sie fortgesetzt werden, werden die Huthis die Konsequenzen tragen. Wir werden die nötigen Maßnahmen ergreifen, um unschuldige Leben und die weltweite Wirtschaft zu schützen."
10. Januar, 10 Uhr: Israels Armee setzt Angriffe in Chan Junis und Zentrum von Gaza fort
Israels Armee setzt seine Angriffe in der Stadt Chan Junis und im Gebiet des Flüchtlingsviertels Al-Magasi im Zentrum des Gazastreifens fort.
Die israelischen Truppen hätten im Laufe des vergangenen Tages rund 150 Ziele der islamistischen Terrororganisation Hamas angegriffen, teilte das Militär am Mittwoch mit. Insbesondere in Chan Junis, der größten Stadt im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens, ist die Armee nach eigenen Angaben gegen Hamas-Terroristen vorgegangen und hat Dutzende getötet.
In Al-Magasi seien zudem 15 unterirdische Tunnelschächte freigelegt worden. Bei weiteren Einsätzen in dem Gebiet im Zentrum des Gazastreifens entdeckten die Truppen außerdem Raketenwerfer, Drohnen und Sprengsätze, wie das Militär weiter mitteilte.
10. Januar, 9.54 Uhr: Erneut Angriffe im Roten Meer
Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen haben nach US-Angaben erneut Handelsschiffe im Roten Meer angegriffen.
Das zuständige US-Regionalkommando teilte am Dienstagabend (Ortszeit) mit, 18 Drohnen und drei Raketen seien von Einheiten der USA und Großbritanniens abgefangen worden.
Die Geschosse seien aus den von den Huthis kontrollierten jemenitischen Gebieten in das südliche Rote Meer in Richtung internationaler Schifffahrtswege mit Dutzenden Handelsschiffen abgefeuert worden. Verletzte oder Schäden seien nicht gemeldet worden.
10. Januar, 6.34 Uhr: Hisbollah bestreitet Tod von Kommandeur
"Heute haben wir im Norden den Hisbollah-Kommandeur der Flugeinheit im südlichen Libanon, Ali Hussein Berdschi, mit Hilfe eines Flugzeugs eliminiert", sagte der israelische Armee-Sprecher Daniel Hagari am Dienstag.
Ein Hisbollah-Sprecher bestätigte seinen Tod, bestritt aber, dass es sich um den Anführer ihrer Drohneneinheit handelte.
Berdschi sei in einem Auto auf dem Weg zur Beerdigung des am Montag bei einem israelischen Angriff getöteten Hisbollah-Kommandeurs Wissam al-Tauil in dem Ort Kherbet Selem im Südlibanon gewesen, als eine Rakete in das Fahrzeug einschlug, sagten Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur.
9. Januar, 21.45 Uhr: Blinken will Hilfe für Gaza-Bewohner und wirbt für Zweistaatenlösung
US-Außenminister Antony Blinken (61) hat nach Gesprächen mit der israelischen Regierung mehr Hilfen für die Bewohner des Gazastreifens gefordert und für eine Zweistaatenlösung geworben.
"Alle Partner, die ich auf dieser Reise getroffen habe, erklärten ihre Bereitschaft, eine dauerhafte Lösung zu unterstützen, die den Kreislauf der Gewalt beendet und die Sicherheit Israels gewährleistet", sagte Blinken am Dienstagabend vor Journalisten in Tel Aviv. Bisherige Stationen der Reise Blinkens waren neben Israel auch die Türkei, Griechenland, Jordanien, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien. Bis Donnerstag will er noch das Westjordanland und Ägypten besuchen.
9. Januar, 18.51 Uhr: Laut Hamas-Behörde weitere 126 Tote im Gazastreifen binnen 24 Stunden
Im Gazastreifen sind infolge des israelischen Militäreinsatzes nach Darstellung der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden weitere 126 Menschen getötet und 241 verletzt worden.
Die Zahl der seit Kriegsbeginn getöteten Palästinenser stieg demnach auf 23.210, wie die Behörde am Dienstag mitteilte. Zudem seien nach den jüngsten Angaben 59.167 Menschen verletzt. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
9. Januar, 18.33 Uhr: Sorge vor Rechtsbruch Israels in Gaza
Der britische Außenminister David Cameron (57) ist besorgt über mögliche Verstöße Israels gegen humanitäres Völkerrecht im Gaza-Krieg.
"Wenn Sie mich fragen, ob ich besorgt darüber bin, dass Israel Internationales Recht gebrochen haben könnte, weil ein bestimmtes Gebäude bombardiert wurde, ja natürlich bin ich darüber besorgt", sagte der konservative Politiker am Dienstag im Auswärtigen Ausschuss des britischen Parlaments in London. Er könne sich aber nicht an eine juristische Einschätzung seines Ministeriums erinnern, die einen Rechtsbruch ausdrücklich feststellte, betonte Cameron.
9. Januar, 18.23 Uhr: UN-Experten verurteilen tödliche Drohnenangriffe auf Hamas-Führer
UN-Experten haben Drohnenangriffe auf einen Anführer der terroristischen Palästinenserorganisation Hamas und sechs weitere Akteure im Libanon vergangene Woche verurteilt.
Die Angriffe seien mutmaßlich aus Israel gekommen, teilten die UN-Sonderberichterstatter Ben Saul und Morris Tidball-Binz am Dienstag in Genf mit. Bei solchen Angriffen handele es sich um außergerichtliche Tötungen und Mord. Der UN-Menschenrechtsrat hat Saul und Tidball-Binz als Experten für den Schutz der Menschenrechte beim Vorgehen gegen Terrorismus und für außergerichtliche und willkürliche Tötungen eingesetzt. Israel hat sich zu den kritisierten Angriffen bislang nicht geäußert.
9. Januar, 17.02 Uhr: Baerbock verlangt besseren Zugang zur Versorgung Notleidender in Gaza
Außenministerin Annalena Baerbock (43) hat sich erschüttert über die humanitäre Not der Menschen im Gazastreifen geäußert und dringend einen besseren Zugang zu medizinischer und humanitärer Hilfe verlangt.
Es müsse "jetzt dringend eine Antwort auf dieses medizinische Desaster geben", sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag in der ägyptischen Stadt Al-Arisch nach einem Besuch an der Grenze zum Gazastreifen in Rafah. "Die Krankenhäuser, die es überhaupt noch gibt in Gaza, müssen funktionieren können", ergänzte die Bundesaußenministerin.
9. Januar, 16.04 Uhr: US-Außenminister spricht von "Gelegenheiten" für Annäherung in Nahost
US-Außenminister Antony Blinken (61) erkennt trotz des Gaza-Kriegs "echte Gelegenheiten" für eine künftige Annäherung Israels an arabische Staaten in der Region.
Bei einem Treffen mit seinem neuen israelischen Amtskollegen Israel Katz sagte Blinken am Dienstag, er wisse von Katz' Bemühungen "mehr Verbindungen und Integration im Nahen Osten zu schaffen, und ich glaube, es gibt hier tatsächlich einige echte Gelegenheiten". Man müsse jedoch zunächst "diesen sehr herausfordernden Moment durchstehen", sagte Blinken mit Blick auf den Krieg Israels gegen die islamistische Hamas. Man müsse sicherstellen, dass sich das Massaker vom 7. Oktober nicht wiederhole und daran arbeiten, "eine sehr andere und bessere Zukunft aufzubauen".
9. Januar, 14.36 Uhr: Notlage zwingt im Gazastreifen zu unnötigen Amputationen
Im Gazastreifen müssen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zahlreiche Amputationen vorgenommen werden, obwohl die Gliedmaßen eigentlich gerettet werden könnten.
Dafür gebe es viele Gründe, sagten der WHO-Vertreter für die Palästinensischen Gebiete, Rik Peeperkorn, und der Koordinator der WHO-Notärzteteam, Sean Casey, am Dienstag. Sie sprachen über eine Videoschaltung aus Jerusalem und Rafah im Süden des Gazastreifens mit der Presse in Genf.
Oftmals kämen die Verletzten zu spät an, weil sie die Krankenhäuser wegen andauernder Kämpfe nicht früher erreichen könnten, sagte Casey. Dort fehlten Spezialisten, etwa Gefäßchirurgen. Wegen der großen Not seien Krankenhäuser zudem überfüllt und Operationssäle für lebensrettende Operationen belegt.
9. Januar, 12.56 Uhr: Neun israelische Soldaten in Gaza getötet - Sechs bei Explosion
Mindestens neun israelische Soldaten sind nach Militärangaben im Gazastreifen getötet worden.
Die israelische Armee teilte am Dienstag mit, sie seien am Vortag bei drei verschiedenen Vorfällen ums Leben gekommen. Sechs der Soldaten seien bei der Explosion von Sprengstoff getötet worden, der zur Zerstörung einer Werkstatt der islamistischen Hamas zur Raketenherstellung eingesetzt werden sollte.
Der Sprengstoff sei mit einem Lastwagen in das Gebiet des Flüchtlingsviertels Al-Bureidsch gebracht worden, hieß es. Al-Bureidsch liegt im zentralen Abschnitt des Küstenstreifens. Die "Jerusalem Post" schrieb, es sei noch unklar, ob der Grund für die Explosion ein technischer Fehler oder ein Sprengsatz war.
9. Januar, 12.49 Uhr: Baerbock besucht Rafah - Forderung nach humanitären Feuerpausen
Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) hat eindringlich neue humanitäre Feuerpausen zur Versorgung der notleidenden palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen gefordert.
Nötig sei eine deutlich weniger intensive, gezieltere Anti-Terror-Operation der israelischen Armee. "Und wir brauchen mehr humanitäre Pausen, damit deutlich mehr Hilfe an die Menschen verteilt werden kann", sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag bei einem Treffen mit dem ägyptischen Außenminister Samih Schukri (71) in der neuen Hauptstadt von Kairo.
Baerbock kündigte an, sie werde im Anschluss nach Rafah reisen, an den ägyptischen Grenzübergang zum südlichen Teil des Gazastreifens.
9. Januar, 11.50 Uhr: Weitere Hisbollah-Mitglieder bei Drohnenangriff im Südlibanon getötet
Bei einem weiteren mutmaßlich israelischen Angriff im Süden des Libanons sind am Dienstag mindestens drei Mitglieder der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah getötet worden.
Nach Angaben der Hisbollah und libanesischer Sicherheitskreise wurde ihr Fahrzeug von einer israelischen Drohne beschossen.
Die Hisbollah teilte mit, als Reaktion auf die Tötung ihrer Mitglieder habe die Gruppierung eine Militärbasis in Safed im Norden Israels mit Drohnen angegriffen. Israelische Medien zeigten ein Video von dem Vorfall und schrieben, es sei bei der Explosion der Drohne nur Sachschaden entstanden.
9. Januar, 11.30 Uhr: Blinken will in Israel über "den Weg voran" in Gaza-Frage sprechen
Zum Auftakt seines Besuchs in Israel ist US-Außenminister Antony Blinken (61) am Dienstag mit dem israelischen Staatspräsidenten Izchak Herzog (63) zusammengetroffen.
Blinken sagte bei dem Treffen in Tel Aviv, er wolle bei seinen Gesprächen in Israel teilen, was er bei Besuchen in Ländern der Region, der Türkei, Griechenland, Jordanien, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien, gehört habe. "Es gibt viel zu besprechen, vor allem über den Weg voran", sagte Blinken auch mit Blick auf den Gaza-Krieg.
Blinken sprach von "einer unglaublich herausfordernden Zeit für Israel, für die Länder in der Region und vor allem für die Menschen, die weiter leiden". Blinken wollte auch Angehörige von Geiseln treffen, die drei Monate nach Kriegsbeginn weiter im Gazastreifen festgehalten werden.
9. Januar, 11.06 Uhr: Südkorea sieht Hinweis für Waffenhandel zwischen Nordkorea und Hamas
Südkoreas Geheimdienst hat Medienberichten zufolge Belege für den möglichen Einsatz nordkoreanischer Waffen durch die islamistische Hamas.
Der nationale Aufklärungsdienst (NIS) habe das Foto einer in Nordkorea hergestellten F-7-Panzerfaust veröffentlicht, die von der militanten Palästinenserorganisation benutzt worden sei, berichtete die südkoreanische Zeitung "Joongang Ilbo" am Dienstag.
Die Markierungen auf dem Zünder sind demnach auf koreanisch.
9. Januar, 9.50 Uhr: Hisbollah-Kommandeur soll von israelischer Armee getötet worden sein
Israel steht nach Aussagen seines Außenministers hinter der gezielten Tötung eines Kommandeurs der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah.
Minister Israel Katz (68) sagte dies am Montagabend dem israelischen Sender Kanal 14, obwohl Israel den Angriff nicht offiziell für sich reklamiert hatte. Der Minister von der rechtskonservativen Regierungspartei Likud reagierte dabei auf drängende Fragen der Moderatoren des Senders, der weit rechts auf dem politischen Spektrum verortet wird.
"Was den Angriff in Südlibanon angeht, haben wir Verantwortung übernommen", sagte Katz. Die gezielte Tötung von Wissam al-Tauil am Sonntag sei "Teil unseres Krieges". Dieser schließe auch Angriffe auf Hisbollah-Milizionäre ein.
9. Januar, 6.31 Uhr: UN-Beobachter fordern Rechenschaft für Verbrechen gegen Israelis
Experten der Vereinten Nationen hatten indes am Montag gefordert, die Täter brutaler Tötungen, Entführungen und Sexualverbrechen gegen Israelis am 7. Oktober 2023 juristisch zur Rechenschaft zu ziehen.
"Die wachsende Zahl an Beweisen für die Berichte über sexuelle Gewalt ist besonders erschütternd", sagten die UN-Sonderberichterstatterin für Folter Alice Jill Edwards und Morris Tidball-Binz, UN-Sonderberichterstatter für willkürliche Hinrichtungen.
Sie wiesen auf mutmaßliche Gruppenvergewaltigungen sowie Verstümmelungen und Schusswunden in den Genitalbereich hin. Dabei handle es sich nicht nur um sexuelle Folter und Kriegsverbrechen, sondern möglicherweise auch um Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
9. Januar, 6.19 Uhr: Demonstranten unterbrechen Biden-Rede und stellen Forderung
US-Präsident Joe Biden (81) wurde unterdessen bei einer Wahlkampfrede im Bundesstaat South Carolina von Demonstranten unterbrochen, die einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen forderten.
Er verstehe ihre Leidenschaft, sagte Biden am Montag in einer Kirche in der Stadt Charleston. Er arbeite "im Stillen" mit der israelischen Regierung und wolle erreichen, dass Israel seine Militärpräsenz im Gazastreifen deutlich reduziere.
Zuvor hatte rund eine Handvoll Demonstranten gerufen: "Waffenstillstand, jetzt". Sie wurden schließlich aus der Kirche eskortiert.
9. Januar, 6.14 Uhr: Israelische Soldaten töten laut laut Gesundheitsbehörde drei Palästinenser
Israelische Soldaten haben bei einem Einsatz in der Gegend der Stadt Tulkarm im besetzten Westjordanland nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde drei junge Männer getötet.
Die Opfer im Alter von 22, 23 und 24 Jahren hätten in einem Auto gesessen, als die Soldaten das Feuer eröffneten. Die Opfer seien Mitglieder der Fatah-Partei des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas gewesen, teilte die Palästinenserorganisation mit.
Ob sie auch zur bewaffneten Gruppierung der Fatah, den Al-Aksa-Brigaden, gehörten, wurde nicht gesagt. Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, sie prüfe die Berichte, machte zunächst jedoch keine weiteren Angaben.
8. Januar, 22.23 Uhr: Blinken in Israel eingetroffen
US-Außenminister Antony Blinken (61) ist im Rahmen seiner Nahost-Vermittlungsreise am Montagabend in Israel eingetroffen.
Zuvor hatte er Gespräche in Saudi-Arabien mit Kronprinz Mohammed bin Salman geführt. Bei Treffen in Tel Aviv am Dienstag unter anderem mit seinem neuen israelischen Kollegen Israel Katz dürfte es darum gehen, wie ein Übergreifen des Gaza-Kriegs auf andere Teile der Region - insbesondere den Libanon - verhindert werden kann. Auch die Frage, wie es im Gazastreifen nach einem Ende des Kriegs weitergehen könnte, dürfte erörtert werden.
"Wir wollen zusammenzuarbeiten und unsere Bemühungen koordinieren, um Gaza bei der Stabilisierung und Erholung zu helfen, einen politischen Weg für die Palästinenser festzulegen und auf langfristigen Frieden, Sicherheit und Stabilität hinzuarbeiten", sagte Blinken zuvor in Saudi-Arabien, wie die Zeitung Times of Israel berichtete.
8. Januar, 21.35 Uhr: Habeck im nahen Osten - Das sagt er jetzt zum Krieg
Bei einer Reise in mehrere Länder des Nahen Ostens will Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (54, Grüne) angesichts des Gaza-Kriegs den Dialogprozess in der Region unterstützen.
"Es muss wieder Frieden geben. Die palästinensische Bevölkerung braucht eine klare Perspektive hin zu einer Zweistaatenlösung", sagte Habeck am Montagabend vor dem Abflug nach Oman. "Israel braucht Schutz und hat das Recht, sich zu verteidigen. Aber vor allem muss das Töten jetzt auch aufhören", forderte er.
Nach dem Oman will Habeck auch Saudi-Arabien, Israel und das Westjordanland besuchen. Die Reise soll am Donnerstag enden. Als Themen nannte eine Sprecherin den Umstieg auf klimafreundliche Energieträger und die Intensivierung der Wasserstoffproduktion. Es soll aber auch um die Sicherheitslage und die Bemühungen um Frieden nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel gehen.
8. Januar, 19.59 Uhr: Armee meldet Tötung von Raketen-Experten der Hamas in Syrien
Die israelische Armee hat am Montag eigenen Angaben zufolge einen Raketenexperten der islamistischen Hamas in Syrien getötet.
Hassan Hakascha sei für Raketenbeschuss Israels aus Syrien in den vergangenen Wochen verantwortlich gewesen, teilte die Armee mit. Er habe Hamas-Terrorzellen dirigiert, die aus dem nördlichen Nachbarland Raketen auf israelisches Territorium abgefeuert hätten.
Hakascha sei in dem Ort Beit Dschinn südwestlich von Damaskus in der Nähe der israelisch besetzten Golanhöhen getötet worden. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht mitgeteilt. Israel werde keinen Terrorismus von syrischem Territorium aus tolerieren und Syrien für alle Aktivitäten verantwortlich machen, die von seinem Territorium ausgehen, betonte die Armee in der Mitteilung weiter.
Normalerweise äußert sich Israel nicht zu Angriffen auf Gegner im Ausland.
8. Januar, 13.50 Uhr: Zahl der Toten in Gaza steigt laut Hamas-Behörde auf mehr als 23.000
Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seit Kriegsbeginn vor drei Monaten auf 23.084 gestiegen.
Fast 59.000 Menschen seien verletzt worden, hieß es in der Mitteilung am Montag. Binnen 24 Stunden seien bei israelischen Angriffen in dem Küstenstreifen 249 Menschen getötet worden. Es wird dabei nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterschieden. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
8. Januar, 12.55 Uhr: Hochrangiger Hisbollah-Kommandeur im Libanon getötet
Im Libanon ist ein Kommandeur der schiitischen Hisbollah bei einen mutmaßlich israelischen Drohnenangriff getötet worden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Kreisen der Hisbollah und der Sicherheitsbehörden.
Wissam al-Tauil wurde demnach beim Angriff einer israelischen Drohne auf sein Auto im Südlibanon getötet. Auch die Staatsagentur NNA berichtete, dass er bei einem Angriff mit einer israelischen Drohne am Montagmorgen getötet worden sei. Auch ein weiterer Mensch sei dabei ums Leben gekommen.
Die Hisbollah bestätigte, dass Al-Tauil, der auch unter dem Kampfnamen Hadsch Jauad bekannt war, ums Leben gekommen sei. Die Miliz nannte aber keine weiteren Details. Israels Armee kommentiert Angriffe im Ausland oder Berichte darüber in der Regel nicht und äußerte sich auch am Montag nicht zum Angriff im Libanon.
8. Januar, 12.50 Uhr: Unionsfraktion begrüßt Öffnung der Bundesregierung bei Eurofightern
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt die Öffnung der Bundesregierung für Kampfjet-Lieferungen an Saudi-Arabien als überfällig.
"Saudi-Arabien ist ein wichtiger Sicherheitspartner in der Region", sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Johann David Wadephul (60, CDU) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Gerade jetzt brauchen wir die Partner in der Region, um dem Terror der Hamas ein Ende zu setzen."
"Die Bundesregierung hat sich mit ihrem Zögern sicherheitspolitisch, bündnispolitisch und europapolitisch immer mehr ins Abseits manövriert", beklagte Wadephul. Frust sei nicht nur bei wichtigen Partnern in der Region entstanden, sondern auch in Nato und EU. "Es ist wichtig, dass sich die Grünen in dieser Frage endlich schütteln und letzte Zweifel an der Zuverlässigkeit beseitigen."
8. Januar, 12.45 Uhr: Habeck verteidigt mögliche Eurofighter-Lieferung an Saudi-Arabien
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (54) hat eine mögliche Lieferung von Eurofighter-Kampfflugzeugen an Saudi-Arabien verteidigt. "Die saudi-arabischen Abwehrraketen schützen auch Israel", sagte der Grünen-Politiker und Vizekanzler am Montag ARD und ZDF.
Die Friedensprozesse in der Region hingen auch daran, "dass sich Saudi-Arabien wohlgesonnen gegenüber Israel aufstellt - und das wollen die auch gerne tun." Habeck räumte ein, dass die Menschenrechtslage in Saudi-Arabien weiterhin "gar nicht unseren Standards entspricht". Insofern sei die Situation ambivalent, aber eine andere als vor fünf, sechs Jahren.
Habeck stellte sich damit an die Seite von Außenministerin Annalena Baerbock.
8. Januar, 12.40 Uhr: Scholz ebenfalls offen für Kampfjet-Lieferungen an Saudi-Arabien
Kanzler Olaf Scholz (65, SPD) teilt nach Angaben seines Sprechers die Offenheit von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) für Lieferungen von Eurofightern an Saudi-Arabien. "Ja, der Bundeskanzler teilt diese Einschätzung", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag in Berlin.
Saudi-Arabien nehme seit dem 7. Oktober "eine sehr konstruktive Haltung" gegenüber Israel ein, sagte Hebestreit. An diesem Tag hatten Terroristen der Hamas Israel überfallen. Diese hätten ihr Ziel, eine Wiederannäherung Saudi-Arabiens an Israel zu verhindern, nicht erreicht.
"Die saudi-arabische Luftwaffe hat, auch mit Eurofightern, Raketen der Huthi, die auf dem Weg nach Israel waren, abgeschossen. Und im Lichte all dieser Entwicklungen ist die Positionierung der Bundesregierung, was die Eurofighter angeht, zu sehen. Und das ist eng abgestimmt innerhalb der Bundesregierung."
8. Januar, 12.37 Uhr: Getötete Journalisten waren im Auto eines Terroristen, so Israels Armee
Der bei einem Raketenangriff im Gazastreifen getötete Sohn eines bekannten Al-Dschasira-Korrespondenten soll nach Darstellung der israelischen Armee in einem Fahrzeug mit einem militanten Palästinenser unterwegs gewesen sein.
"Ein israelisches Kampfflugzeug hat einen Terroristen identifiziert und angegriffen, der einen Flugkörper einsetzte, der israelische Truppen gefährdete", hieß es in der Mitteilung vom Montag. Der Vorfall hatte sich am Sonntag im Süden des umkämpften Gazastreifens ereignet.
"Wir sind uns der Berichte bewusst, denen zufolge zwei weitere Verdächtige in demselben Auto wie der Terrorist auch getroffen wurden", teilte die Armee mit. Nach Angaben des arabischen Senders Al-Dschasira wurden der 27 Jahre alte Hamza al-Dahduh und ein weiterer palästinensischer Journalist bei einem Raketenangriff auf ein Fahrzeug im Westen der Stadt Chan Junis getötet. Ein dritter Insasse sei verletzt worden.
8. Januar, 12.30 Uhr: Habeck besucht mehrere Länder des Nahen Ostens
Vizekanzler Robert Habeck (54, Grüne) reist ab diesem Montag in mehrere Länder des Nahen Ostens. Geplant seien Besuche in Oman, Saudi-Arabien, Israel sowie dem Westjordanland, sagte eine Sprecherin am Montag in Berlin. Die Reise solle am Donnerstag enden.
Als Themen der Reise nannte die Sprecherin den Umstieg auf klimafreundliche Energieträger und die Intensivierung der Wasserstoffproduktion. Die Länder des Nahen Ostens seien stark verankert im fossilen Energiesystem, deswegen sei ein Umsteuern wichtig. Auch um die Sicherheitslage und die Bemühungen um Frieden nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel solle es gehen.
In Israel will Habeck den Angaben zufolge in Tel Aviv und Jerusalem Gespräche mit Regierungsvertretern führen. In Ramallah im Westjordanland soll er den palästinensischen Ministerpräsidenten Mohammed Schtaje treffen sowie lokale Wirtschaftsvertreter.
8. Januar, 11.35 Uhr: Baerbock ruft in Israel zum Schutz von Zivilisten in Gaza auf
Außenministerin Annalena Baerbock (43) hat die israelische Regierung aufgefordert, die Palästinenser im Westjordanland besser vor Übergriffen israelischer Siedler zu schützen und Gewalttaten zu ahnden.
"Es ist die Verantwortung der israelischen Regierung, bei Angriffen auf Menschen, die hier legitim wohnen und illegal angegriffen werden, den Rechtsstaat umzusetzen und durchzusetzen", sagte die Grünen-Politikerin am Montag beim Besuch einer palästinensischen Gemeinde im Westjordanland. Sie fügte hinzu, es sei "die Verantwortung der israelischen Armee, die Palästinenserinnen und Palästinenser vor gewaltsamen Siedlern zu schützen".
Die Außenministerin hatte sich zuvor die Situation der Menschen in einer palästinensischen Ortschaft schildern lassen, die von mehreren israelischen Siedlungen umgeben ist. Ein betroffener Landwirt schilderte, dass er seine Gemüse- und Obstfelder nicht mehr bestellen könne, weil die Siedler Straßen gesperrt und ihn und seine Familie gewaltsam angegriffen hätten. Die Israelis hätten ihn auch aus seinem Haus vertrieben.
8. Januar, 11.05 Uhr: Noch 136 Geiseln im Gazastreifen nach drei Monaten Krieg
Zu Beginn des vierten Monats im Gaza-Krieg geht Israel davon aus, dass noch 136 Geiseln im Gazastreifen festgehalten werden. 25 davon seien vermutlich nicht mehr am Leben, teilte eine israelische Regierungssprecherin am Montag mit.
Zu den Geiseln zählt Israel auch die Leichen zweier Soldaten, die während des letzten großen Gaza-Kriegs 2014 entführt worden waren, sowie zwei weitere Israelis, die seit damals in dem Küstenstreifen festgehalten werden.
Von den noch im Gazastreifen festgehaltenen, am 7. Oktober verschleppten Geiseln seien 113 männlich und 19 weiblich, sagte die Sprecherin. Unter ihnen seien zwei Kinder, die jünger als fünf Jahre sind. Es handele sich um 121 Israelis und elf Ausländer. Unter ihnen seien acht Thailänder, ein Nepalese, ein Tansanier sowie ein französisch-mexikanischer Staatsbürger. Unter den verbliebenen Geiseln sollen noch mehrere Deutsche sein.
8. Januar, 10 Uhr: Baerbock besucht Palästinenser-Dorf im Westjordanland
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (43) hat sich im Westjordanland über die Lage der Palästinenser informiert.
Am Montag besuchte sie zunächst eine Gemeinde, in deren Nähe es israelische Siedlungen gibt. Unter anderem wollte die Grünen-Politikerin auch mit Bewohnern sprechen. Im Anschluss war in Ramallah ein Treffen mit Außenminister Riad al-Maliki (68) geplant.
Am Abend wollte Baerbock nach Ägypten weiterreisen. Dort stand am Dienstag unter anderem ein Gespräch mit Außenminister Samih Schukri (71) auf dem Programm.
8. Januar, 9.30 Uhr: Zehn Kämpfer im Gazastreifen getötet, so Israelisches Militär
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in Chan Yunis, der größten Stadt im südlichen Gazastreifen, zehn palästinensische Kämpfer getötet.
Dort seien 30 "bedeutende Terrorziele" angegriffen worden. Zudem sei bei einem Einsatz im Zentrum des von der Hamas kontrollierten Gebietes ein Waffenlager bombardiert worden. Auch ein Tunnelschacht sei freigelegt worden, teilte das Militär mit.
8. Januar, 8 Uhr: Israel beschießt Stellungen der Hisbollah-Miliz im Libanon
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben wieder mehrere Ziele der Hisbollah-Miliz im nördlich angrenzenden Libanon unter Beschuss genommen.
Kampfjets der Luftwaffe hätten eine militärische Anlage nahe Marwahin und einen Raketenwerfer andernorts an der Grenze angegriffen, teilten die Streitkräfte mit. Zudem hätten eine israelische Drohne und ein Hubschrauber Stellungen attackiert, von denen aus Israel beschossen worden sei.
8. Januar, 7.55 Uhr: Tragischer Verlust für Al-Dschasira-Korrespondent
Nach dem Verlust seiner Frau, zweier Kinder und eines Enkels musste ein in der arabischen Welt bekannter Korrespondent des Nachrichtensenders Al-Dschasira im Gazastreifen nun auch den Tod seines ältesten Sohnes beklagen.
Bereits in der Nacht zum Montag berichtete Wael al-Dahdu wieder live im Fernsehen. Sein 27-jähriger Sohn starb laut dem arabischen Sender bei einem israelischen Luftangriff. Fotos zeigten, wie der Vater weinend von seinem ältesten Sohn Abschied nahm.
"Hamza war alles für mich, der älteste Junge, die Seele meiner Seele", sagte er. Auch Hamza al-Dahdu war laut Al-Dschasira Journalist und mit einem Fahrzeug im Westen der Stadt Chan Junis unterwegs gewesen, als eine Rakete einschlug.
8. Januar, 7.40 Uhr: Baerbock trifft Amtskollegen in Israel
Parallel zu Blinkens Nahost-Reise traf die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) in Jerusalem am Sonntag ihren neuen israelischen Amtskollegen Israel Katz (68).
Katz habe ihr für die deutsche Unterstützung Israels und den Einsatz für die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen gedankt, hieß es. Der israelische Minister lobte ferner auch das in Deutschland ausgesprochene Betätigungsverbot für die islamistische Hamas.
7. Januar, 7.35 Uhr: Hilfslieferungen für Gaza reichen nicht
Die Hilfslieferungen für Gaza sind laut Blinken noch "nicht ausreichend, um den enormen Bedürfnissen gerecht zu werden". Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung seien von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. Sie hätten nicht genügend Zugang zu Wasser, Essen, Arzneimitteln und anderen wichtigen Gütern.
In der Nacht zum Montag berichtete die WHO, seit zwölf Tagen nicht mehr in den Norden des Gazastreifens gelangt zu sein. Eine geplante Mission zum Krankenhaus Al-Awda sei zum vierten Mal abgesagt worden, weil die Sicherheit nicht gewährleistet gewesen sei, teilte die UN-Organisation auf der Plattform X mit.
Schwere Bombardierungen, nur eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten und unterbrochene Kommunikation hätten es "nahezu unmöglich" gemacht, medizinische Hilfsgüter in den isolierten Küstenstreifen und vor allem in dessen Norden zu liefern.
8. Januar, 7.30 Uhr: Könnte der Gaza-Krieg "metastasieren"?
US-Außenminister Antony Blinken (61) warnte in Katar vor einer Eskalation in der gesamten Nahost-Region. "Der Konflikt könnte schnell metastasieren, was noch mehr Leid in der Region verursachen würde", sagte er auf seiner vierten Nahost-Reise bei einem Treffen mit Katars Ministerpräsident und Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani (43) in Doha.
Katar habe von Beginn an vor einer wahrscheinlichen und gefährlichen Ausweitung des Konflikts gewarnt, sagte Al Thani. Die Tötung eines Hamas-Anführers in Beirut und eines ranghohen iranischen Generals in Syrien - beide mutmaßlich durch Israel angeordnet - seien zu verurteilen und ein Verstoß gegen die Souveränität dieser Länder.
Blinken forderte, dass Israel die Zivilisten in Gaza bei seinen Angriffen dort besser schützen müsse: "Es ist absolut zwingend, dass Israel mehr zum Schutz von Zivilisten unternimmt". "Es sind schon viel zu viele unschuldige Palästinenser getötet worden", sagte er. Dies werde er auch bei seinem geplanten Besuch in Israel ansprechen.
7. Januar, 22.11 Uhr: Hacker greifen Flughafen von Beirut an - Botschaften gegen Hisbollah
Der Flughafen der libanesischen Hauptstadt Beirut ist zum Ziel eines ungewöhnlichen Angriffs geworden.
Hacker griffen am Sonntagabend die IT-Systeme des internationalen Flughafens Rafic Hariri an, wie der geschäftsführende Tourismusminister Walid Nassar der Staatsagentur NNA zufolge bestätigte. Auf Bildschirmen wurden den Reisenden statt Abflugs- und Ankunftszeiten plötzlich Botschaften gegen die schiitische Hisbollah angezeigt. Auch die Gepäckförderanlage wurde demnach vorübergehend gestört.
Die Botschaften richteten sich gegen die im Libanon mächtige Hisbollah, deren Konfrontationen mit Israels Armee sich im Zuge des Gaza-Kriegs immer weiter verschärft haben, und direkt gegen Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah. "Hassan Nasrallah, du wirst keine Verteidiger mehr haben, wenn der Libanon in den Krieg gezogen wird", war dort zu lesen. Die Hisbollah trage die Konsequenzen.
"Wir kämpfen im Namen von niemandem." Zunächst bekannte sich niemand zu der Attacke.
7. Januar, 20.34 Uhr: Baerbock trifft neuen israelischen Amtskollegen Katz
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ist am Sonntag in Jerusalem mit ihrem neuen israelischen Amtskollegen, Israel Katz, zusammengetroffen.
Katz habe ihr für die deutsche Unterstützung Israels und den Einsatz für die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen gedankt, teilte sein Büro am Sonntagabend mit. Dies gelte auch für regionale Bemühungen um eine Entfernung der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah von der Grenze mit Israel, hieß es in der Stellungnahme.
Er habe Baerbock auch um Unterstützung mit Blick auf die "absurde" Klage Südafrikas gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag gebeten, sagte Katz laut der Mitteilung. Der israelische Minister lobte demnach auch das in Deutschland ausgesprochene Betätigungsverbot für die islamistische Hamas.
7. Januar, 18.15 Uhr: Israel schickt Holocaust-Überlebenden und Ex-Richter nach Den Haag
Zur Anhörung vor dem Internationalen Gerichtshof zum Gaza-Krieg schickt Israel unter anderen den früheren Richter am Obersten Gerichtshof des Landes, Aharon Barak.
Netanjahu habe der Ernennung des 87-jährigen Holocaust-Überlebenden zugestimmt. Barak soll für Israel Teil des Richtergremiums werden. Dies ist eine Besonderheit des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag - klagende und beklagte Staaten können jeweils einen Richter zusätzlich dorthin entsenden.
Die Nachricht kam überraschend, weil Barak als Kritiker der Justizreform gilt, die Netanjahus rechts-religiöse Regierung 2023 trotz heftiger Proteste durchsetzen wollte. Die "Times of Israel" schrieb, Barak sei international hoch angesehen und Netanjahu sei mit seiner Ernennung der Empfehlung der israelischen Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara gefolgt.
7. Januar, 18.10 Uhr: Baerbock besucht Palästinenser im Westjordanland
Außenministerin Annalena Baerbock will sich bei einem Besuch im Westjordanland ein Bild der Lage der Palästinenser dort machen.
Zunächst wollte die Grünen-Politikerin an diesem Montag ein palästinensisches Dorf besuchen und mit Bewohnerinnen und Bewohnern sprechen. Später war in Ramallah ein Treffen mit Außenminister Riad al-Maliki geplant. Am Abend wollte Baerbock nach Ägypten weiterreisen. Dort steht am Dienstag unter anderem ein Treffen mit Außenminister Samih Schukri auf dem Programm.
Am Mittwoch will Baerbock den Libanon besuchen, bevor sie von dort auf die Philippinen, nach Malaysia und Singapur fliegt.
7. Januar, 18.06 Uhr: Baerbock in Jerusalem
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ist am Sonntag zum Auftakt ihres Besuches in Israel von Präsident Izchak Herzog empfangen worden.
Drei Monate nach Beginn des Gaza-Kriegs dürfte es bei dem Treffen in Jerusalem auch um die humanitäre Lage der Palästinenser sowie um Wege hin zu einer Zweistaatenlösung gehen. Die Bemühungen zur Freilassung der von der islamistischen Hamas und anderen Gruppen in den Gazastreifen verschleppten Geiseln dürften ebenfalls Thema sein. Es ist die vierte Reise Baerbocks nach Israel und in die Region seit den Terrorattacken der Hamas am 7. Oktober.
Im Anschluss an die Unterredung mit Herzog war ein Gespräch Baerbocks mit ihrem neuen israelischen Kollegen Israel Katz geplant.
7. Januar, 16.34 Uhr: Israels Armee: Mehr als 100 Ziele im umkämpften Chan Junis zerstört
Israels Armee hat nach eigener Darstellung mehr als 100 Ziele palästinensischer Terroristen in der heftig umkämpften Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens zerstört.
Dutzende Terroristen seien dort zudem getötet worden, teilte das Militär am Sonntag mit. Soldaten zerstörten demnach etwa Tunnel, Beobachtungsposten sowie ein Hauptquartier der Hamas. Dieses habe die Terror-Organisation auch für die Planung ihres Massakers am 7. Oktober in Israel genutzt. Soldaten hätten zudem Granaten und andere Waffen sichergestellt, hieß es weiter.
Extremistische Palästinenser feuerten am Sonntag erneut Raketen Richtung Israel. In Grenzorten nahe des Gazastreifens wurde Raketenalarm ausgelöst.
7. Januar, 16.10 Uhr: Ältester Sohn von Al-Dschasira-Korrespondent in Gaza getötet
Ein in der arabischen Welt bekannter Korrespondent des Nachrichtensenders Al-Dschasira im Gazastreifen hat im Krieg nach seiner Frau, zwei Kindern und einem Enkel nun auch seinen ältesten Sohn verloren.
Der 27-jährige Sohn von Wael al-Dahdu, dem Büroleiter des arabischen Senders in Gaza, sei bei einem israelischen Luftangriff ums Leben gekommen, teilte Al-Dschasira am Sonntag mit. Hamza al-Dahdu sei ebenfalls Journalist gewesen und mit einem Fahrzeug im Westen der Stadt Chan Junis unterwegs gewesen, als eine Rakete einschlug. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe den Bericht.
7. Januar, 15.15 Uhr: Versorgung mit Essen im Gazastreifen verschlechtert sich, so Blinken
Die Versorgung mit Essen für Hunderttausende Menschen im Gazastreifen hat sich nach Worten von US-Außenminister Antony Blinken (61) verschlechtert.
Die Ernährungslage sei für Männer, Frauen und Kinder "sehr schwierig", sagte Blinken am Sonntag in Amman nach Besuch eines Lagerhauses des Welternährungsprogramms (WFP).
Ein Großteil des gelieferten Essens sei fertig zum Verzehr, weil die Menschen dieses unter aktuellen Bedingungen kaum oder gar nicht zubereiten könnten. "Dies ist der einzige Weg, um den Menschen das zu geben, was sie jetzt brauchen", sagte Blinken.
7. Januar, 15 Uhr: USA sollen Israel vor Eskalation gewarnt haben
Die USA sollen Israel einem Medienbericht zufolge vor einer "deutlichen Eskalation" im Nachbarland Libanon gewarnt haben.
Vor dem Hintergrund der Gefechte zwischen der Hisbollah-Miliz und der israelischen Armee im Grenzgebiet berichtete die "Washington Post" nun von entsprechenden persönlichen Gesprächen von US-Regierungsvertretern mit Israel. Die Autoren beriefen sich dabei auf mehrere mit dem Thema vertraute Quellen.
Nach Einschätzung des militärischen Nachrichtendienstes DIA erschwere eine weitere Front die Erfolgsaussichten Israels, wie zwei namentlich nicht genannte Personen der Zeitung verrieten.
7. Januar, 14.55 Uhr: Netanjahu warnt Hisbollah-Miliz: "Kein Terrorist ist immun"
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat angesichts der angespannten Lage in der israelisch-libanesischen Grenzregion der Hisbollah-Miliz im Nachbarland gedroht.
"Ich schlage vor, dass die Hisbollah lernt, was die Hamas in den letzten Monaten bereits gelernt hat: Kein Terrorist ist immun", sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros am Sonntag bei einer Kabinettssitzung.
Er drängte darauf, den Bewohnern Nordisraels eine Rückkehr in ihre Häuser zu ermöglichen. "Dies ist ein nationales Ziel, das wir alle teilen und an dessen Erreichung wir alle verantwortungsvoll arbeiten. Wenn wir können, werden wir dies diplomatisch tun, und wenn nicht, werden wir auf andere Weise vorgehen", sagte der Chef der konservativen Likud-Partei. Er betonte zugleich: "Was am 7. Oktober passiert ist, wird nicht noch einmal passieren."
7. Januar, 14.50 Uhr: Wieder gegenseitige Angriffe zwischen Israels Armee und Hisbollah
Im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon hat es wieder gegenseitige Angriffe zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah gegeben.
Die Angriffe richteten sich gegen Terroristen und mehrere Ziele der vom Iran unterstützten Miliz im Nachbarland, teilte das israelische Militär am Sonntag mit. Zudem sei in der Nacht auf Sonntag ein "feindliches Fluggerät" aus dem Libanon über Nordisrael abgefangen worden. Die Hisbollah teilte mit, sie habe israelische Soldaten nahe der Grenze mit Raketen angegriffen.
Nach Angaben der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA wurden mehrere Grenzorte von israelischem Artilleriebeschuss getroffen. Es gab zunächst keine Berichte über Opfer.
7. Januar, 14 Uhr: Weitere 113 Tote im Gazastreifen binnen 24 Stunden, so Hamas-Behörde
Im Gaza-Krieg sind nach Darstellung der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden weitere 113 Menschen getötet und 250 verletzt worden.
Die Zahl der seit dem brutalen Hamas-Terrorangriff in dem Küstenstreifen durch Gegenangriffe Israels getöteten Menschen stieg auf 22.835, wie die Behörde am Sonntag mitteilte. Zudem seien seitdem 58.416 Palästinenser verletzt worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
7. Januar, 12.30 Uhr: Rotes Kreuz schickt Hilfsgüter nach Gaza
Das Deutsche Rote Kreuz hat rund 33 Tonnen Hilfsgüter für die Menschen im Gazastreifen auf den Weg gebracht.
Die Hubwagen, Zelte, Planen für Notunterkünfte und Rettungsrucksäcke wurden am Sonntag am Flughafen Leipzig verladen und sollen zunächst nach Ägypten gebracht werden. Den weiteren Transport in den Gazastreifen übernimmt der Ägyptische Rote Halbmond.
Anschließend wird der Palästinensische Rote Halbmond die Verteilung übernehmen. Am Montag soll ein weiteres Flugzeug mit 26 Tonnen Hilfsgütern an Bord von Leipzig aus starten.
7. Januar, 12.20 Uhr: Baerbock vor Nahostreise: Terror und humanitäre Not müssen enden
Zum vierten Mal seit der Hamas-Terrorattacke besucht Außenministerin Baerbock Israel. Angesichts weiterer Eskalation droht ein Flächenbrand in der Region. Baerbock will Zeichen setzen.
"Der Terror muss ein Ende haben. Die humanitäre Not der Menschen muss ein Ende haben. Die Region muss aus dem ewigen Zyklus der Gewalt herauskommen", forderte die Grünen-Politikerin am Sonntag zu Beginn einer knapp einwöchigen Reise in den Nahen Osten und nach Südostasien.
Israel habe das Recht und die Pflicht, sich gegen den Terror zu verteidigen, müsse aber Zivilisten bei seinem militärischen Vorgehen viel besser schützen, verlangte sie. Im Gazastreifen sei viel mehr humanitäre Hilfe gegen Hunger, Seuchen und Kälte nötig.
7. Januar, 10.50 Uhr: Jordanien fordert Druck der USA auf Israel
Jordaniens König Abdullah II. (61) hat in einem Gespräch mit US-Außenminister Antony Blinken (61) vor den "katastrophalen Auswirkungen" einer Fortsetzung des israelischen Militäreinsatzes in Gaza gewarnt.
Laut einer Erklärung des königlichen Palastes sagte Abdullah zudem, Washington müsse Druck auf Israel ausüben, einem sofortigen Waffenstillstand in Gaza zuzustimmen. Die USA müssten dort mit auf eine sofortige Waffenruhe, den Schutz von Zivilisten und die angemessene Lieferung von Hilfsgütern hinwirken.
Es werde keine Stabilität in der Region geben ohne eine gerechte Lösung der Palästinenserfrage. Eine Zwangsvertreibung von Palästinensern aus dem Gazastreifen sei ein klarer Verstoß gegen internationales Recht.
7. Januar, 10.30 Uhr: US-Außenminister Blinken führt Gespräche in Jordanien und Katar
Auf seiner diplomatischen Reise im Zeichen des Nahost-Konflikts führt US-Außenminister Antony Blinken (61) am Sonntag Gespräche in Jordanien und Katar.
"Jordanien ist ein entscheidender Partner, um dabei zu helfen, eine Ausweitung des Konflikts in der Region zu verhindern", schrieb Blinkens Sprecher Matthew Miller in der Nacht zum Sonntag auf X nach Blinkens Ankunft in Amman. Die USA seien dem an Israel grenzenden Königreich dankbar für dessen führende Rolle bei den Hilfslieferungen an Zivilisten im Gazastreifen.
Nach Treffen mit dem jordanischen Außenminister Aiman Safadi und König Abdullah II. wollte Blinken am Sonntag weiter nach Katar reisen. In Doha standen Gespräche mit Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani sowie mit dem Emir, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, auf seinem Programm.
7. Januar, 7.40 Uhr: Sechs Tote bei israelischem Luftangriff im Westjordanland
Sechs Menschen sind palästinensischen Angaben zufolge bei einem israelischen Luftangriff im Westjordanland ums Leben gekommen. Die getöteten Palästinenser seien zwischen 18 und 29 Jahre alt, teilte die palästinensische Gesundheitsbehörde in Ramallah am Sonntag mit. Eine weitere Person sei schwer verletzt worden.
Israelischen Medienberichten zufolge wurde auch eine 19 Jahre alte Grenzpolizistin bei dem Anti-Terror-Einsatz in Dschenin in der Nacht getötet. Auch drei weitere Sicherheitskräfte seien verletzt worden. Ihr Wagen wurde den Angaben nach von einem Sprengsatz getroffen. Die Armee teilte auf Anfrage mit, sie werde sich zu einem späteren Zeitpunkt zu dem Vorfall äußern.
Der Luftangriff in der Stadt Dschenin traf Berichten zufolge eine Zusammenkunft mehrerer Anwohner. Demnach kam es dort zuvor zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und der israelischen Armee. Die genauen Umstände des Vorfalls waren zunächst unklar.
7. Januar, 7.30 Uhr: Hamas-Struktur im Norden Gazas demontiert
In der Nacht veröffentlichte Israels Armee auf X Videos zu dem Einsatz im Norden des Gazastreifens. Sprecher Daniel Hagari sagte, die Hamas habe vor Kriegsbeginn im Norden über zwei Brigaden mit zwölf Regimentern verfügt.
"Insgesamt waren es etwa 14.000 Terroristen", sagte er. Seitdem seien zahlreiche Kommandeure getötet sowie Waffen und Munition zerstört worden. Die Soldaten hätten unterirdische Tunnel gefunden und demoliert. Allein im Flüchtlingsviertel Dschabalia wurden laut Hagari acht Kilometer unterirdischer Tunnel sowie 40 Eingänge gefunden. In dem Bereich funktioniere die Hamas nicht mehr auf organisierte Weise.
"Es gibt in Dschabalia immer noch Terroristen, aber jetzt agieren sie ohne Rahmen und ohne Kommandeure." Er erwarte aber weiter sporadische Raketenangriffe auf Israel aus diesem Bereich. Die Armee will sich nach eigenen Angaben nun darauf konzentrieren, die Hamas-Strukturen im Zentrum und Süden des Gazastreifens zu zerstören. Nach Israels Darstellung sind bisher rund 8000 Terroristen getötet worden.
7. Januar, 7.26 Uhr: Mögliches Foto von Hamas-Phantom
Im Zuge der Offensive scheint Israel auch neue Erkenntnisse zu einem untergetauchten Hamas-Führungsmitglied erlangt zu haben. Die Armee veröffentlichte ein Foto, das den Chef des bewaffneten Arms der Hamas, Mohammed Deif, zeigen soll.
Darauf ist ein grauhaariger, bärtiger Mann zu sehen, der in der linken Hand mehrere Geldscheine und in der rechten Hand einen Plastikbecher mit einer Flüssigkeit hält. Bis Kriegsbeginn hatte Israel nur sehr alte Fotos von dem Mann, der als einer der zentralen Drahtzieher des Terrorangriffs gilt. Im Dezember tauchte ein neueres Bild von Deif auf. Jahrelang galt er als Phantom und überlebte bereits zahlreiche Tötungsversuche Israels.
Israel war lange davon ausgegangen, dass Deif mehrere Gliedmaßen verloren hatte. Im Dezember berichteten israelische Medien aber, die Armee habe ein Video gefunden, das Deif mit beiden Armen und beiden Beinen zeige. "Gemeinsam mit (dem Inlandsgeheimdienst) Schin Bet haben wir Terroraktivisten verhört", sagte Hagari. "Das Ergebnis war, dass wir Informationen über ranghohe Hamas-Anführer erlangt haben, darunter auch Dokumentation von Mohammed Deif und auch Informationen über Hamas-Anführer, die sich außerhalb des Gazastreifens aufhalten."
7. Januar, 7.19 Uhr: Beschuss im Norden Israels
Neben den Gefechten in Gaza wurde auch an Israels Nordgrenze zum Libanon wieder geschossen. Die Schiitenmiliz Hisbollah feuerte am Samstag nach eigenen Angaben insgesamt 62 Raketen auf Israel und damit mehr als sonst.
Die mit dem Iran und der Hamas verbündete Miliz visierte demnach eine Militärbasis nahe Meron in Nordisrael an. Der Angriff sei eine "erste Reaktion" auf die Tötung des zweithöchsten Anführers der islamistischen Hamas im Ausland, Saleh al-Aruri, am Dienstag in Beirut gewesen, erklärte die Hisbollah. Sie vermutet Israel hinter der Tat.
Wegen der Tötung Al-Aruris geht das Golfemirat Katar davon aus, dass ein weiterer Deal zur Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas schwierig werden könnte. Das berichtete das Nachrichtenportal "Axios" in der Nacht zum Sonntag unter Berufung auf eine israelische Quelle und einen katarischen Beamten. Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani habe dies mehreren Familien israelischer Geiseln, die ihn in der Hauptstadt Doha trafen, gesagt.
7. Januar, 7.15 Uhr: Weitere Tote laut Hamas-Behörde
Im Gazastreifen sterben bei israelischen Angriffen unterdessen weiter Menschen: Die Zahl getöteter Bewohner stieg auf 22.722, wie die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde am Samstag mitteilte.
Das waren 122 mehr als am Vortag. Zudem seien insgesamt 58.166 Verletzte registriert worden, 256 binnen 24 Stunden. Die israelische Armee setzte ihren Kampf gegen die Hamas in verschiedenen Teilen des nur etwa 40 Kilometer langen und zwischen 6 und 12 Kilometer breiten Küstenstreifens fort.
In der schwer umkämpften Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens sei eine ungenannte Zahl von Gegnern getötet sowie Eingänge zu Hamas-Tunneln und Waffenlager zerstört worden.
7. Januar, 7.10 Uhr: Chefdiplomaten auf Nahost-Reise
In der Hoffnung, eine Deeskalation des Konflikts voranzutreiben besuchte US-Außenminister Antony Blinken (61) Jordaniens Hauptstadt Amman.
"Jordanien ist ein entscheidender Partner, um dabei zu helfen, eine Ausweitung des Konflikts in der Region zu verhindern", schrieb Blinkens Sprecher Matthew Miller in der Nacht zum Sonntag auf X.
Blinken wollte noch Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien sowie Israel, das Westjordanland und Ägypten besuchen. Parallel setzte sich EU-Chefdiplomat Josep Borrell (76) im Libanon für eine Deeskalation ein.
6. Januar, 22 Uhr: Hamas-Struktur im Norden Gazas demontiert
Der israelische Militärsprecher hat die militärische Struktur der islamistischen Hamas im Norden des Gazastreifens als demontiert beschrieben.
Sprecher Daniel Hagari sagte am Samstag, die Hamas habe vor Kriegsbeginn vor drei Monaten im Norden des Küstenstreifens über zwei Brigaden mit zwölf Regimentern verfügt. "Insgesamt waren es etwa 14.000 Terroristen", sagte Hagari. Es seien seitdem zahlreiche Kommandeure getötet sowie Waffen und Munition zerstört worden. Die Soldaten hätten unterirdische Tunnel gefunden und demoliert.
Allein im Flüchtlingsviertel Dschabalia im Nordabschnitt des Gazastreifen seien acht Kilometer unterirdischer Tunnel sowie 40 Eingänge gefunden worden, sagte Hagari. In dem Bereich funktioniere die Hamas nicht mehr auf organisierte Weise. "Es gibt in Dschabalia immer noch Terroristen, aber jetzt agieren sie ohne Rahmen und ohne Kommandeure." Er erwarte aber weiter sporadische Raketenangriffe auf Israel aus diesem Bereich.
6. Januar, 18.30 Uhr: US-Außenminister auf dem Weg nach Nahost
Auf dem Weg zu Gesprächsterminen in mehreren Nahost-Ländern hat US-Außenminister Antony Blinken (61) am heutigen Samstag einen Zwischenstopp auf der Insel Kreta eingelegt und sich dort mit dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis (55) ausgetauscht.
Auf der Agenda standen neben dem Gaza-Krieg und der Lage im Nahen Osten auch Rüstungsthemen sowie die militärische Kooperation der beiden Nato-Partner, wie das griechische Fernsehen berichtete.
"Wir stehen vereint vor einigen der größten Herausforderungen, denen wir je begegnet sind", sagte Blinken zum Auftakt des Treffens. Er wolle die griechische Seite hören - die Kooperation mit dem Land sei bedeutend und die bilateralen Beziehungen so gut wie nie in den vergangenen 30 Jahren. Mitsotakis betonte, dass es wichtig sei, als Alliierte zueinander zu stehen, damit "der Frieden und die Sicherheit in die Region zurückkehren".
6. Januar, 13.21 Uhr: Hamas-Behörde: Weitere 122 Tote im Gazastreifen binnen 24 Stunden
Die Zahl der im Gazastreifen seit Kriegsausbruch vor bald drei Monaten getöteten Bewohner ist auf 22.722 gestiegen, wie die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde am Samstag mitteilte.
Das waren 122 mehr als am Vortag. Zudem seien insgesamt 58.166 Verletzte registriert worden, 256 binnen 24 Stunden.
6. Januar, 10.26 Uhr: Hisbollah meldet massiven Beschuss Israels
Die Schiitenmiliz Hisbollah hat am Freitag nach eigenen Angaben insgesamt 62 Raketen vom Libanon aus auf Israel abgeschossen.
Das waren mehr als an vergangenen Tagen seit Beginn des Gaza-Kriegs Anfang Oktober. Ziel des Angriffs sei eine Militärbasis bei dem Ort Meron in Nordisrael gewesen, fügte die mit dem Iran und der islamistischen Hamas im Gazastreifen verbündete Miliz hinzu.
Bei dem Angriff handele es sich um eine "erste Reaktion" auf die Tötung des zweithöchsten Anführers der islamistischen Hamas im Ausland, Saleh al-Aruri, am Dienstag in Beirut, betonte die Hisbollah.
6. Januar, 7 Uhr: Israel will Südafrikas Völkermord-Klage laut Bericht abwenden
Israel will im Gaza-Krieg einem Medienbericht zufolge internationalen Druck gegen Südafrikas Völkermord-Klage vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag aufbauen.
Ziel sei es, eine entsprechende einstweilige Verfügung des Gerichts zur sofortigen Kampfeinstellung abzuwenden, meldete das Nachrichtenportal "Axios" in der Nacht zum heutigen Samstag unter Berufung auf die Kopie eines Telegramms des israelischen Außenministeriums an seine Botschaften im Ausland.
In diesem würden die Botschaften angewiesen, örtliche Diplomaten und Politiker zu einer Erklärung gegen Südafrikas Klage zu bewegen. Nächste Woche sind Anhörungen zur Klage vor dem Gerichtshof geplant.
5. Januar, 21.11 Uhr: Israelisches Militär verteidigt Untersuchung eigener Versäumnisse
Nach heftiger Kritik einiger rechtsextremer israelischer Minister hat Israels Armee eine geplante Untersuchung zur Aufarbeitung eigener Fehler, die das Hamas-Massaker vom 7. Oktober ermöglicht haben, verteidigt.
Das Militär müsse aus seinen Fehlern lernen, sagte Sprecher Daniel Hagari (48) am Freitagabend. Die Untersuchung habe noch nicht begonnen, betonte er. Es handelt sich den Angaben nach um eine interne Untersuchung, zu der auch ehemalige Verteidigungsbeamte herangezogen werden sollen. Ergebnisse der Aufarbeitung sollen Hagari zufolge öffentlich bekannt gegeben werden.
5. Januar, 18.19 Uhr: Laut Hisbollah-Chef mehr als 670 Einsätze gegen Israel ausgeführt
Die Hisbollah hat nach Aussagen ihres Generalsekretärs seit dem 08. Oktober mehr als 670 Einsätze im Grenzgebiet zu Israel ausgeführt.
Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah (63) sagte in einer Ansprache am Freitag, dass diese Angriffe ein "Gleichgewicht der Abschreckung" hergestellt hätten. Mögliche Verhandlungen zu einer Einigung an der Grenze würden aber erst nach Beendigung der "Aggression gegen Gaza" stattfinden. "Wir stehen vor einer echten Chance, jeden Zentimeter unseres Landes vollständig zu befreien", sagte Nasrallah.
5. Januar, 15.46 Uhr: Schon mehr als 76.000 Vertriebene im Libanon
In Israels nördlichem Nachbarland Libanon sind nach Angaben der Organisation für Migration (IOM) wegen wachsender Spannungen seit Oktober mehr als 76.000 Menschen vertrieben worden.
Stand 2. Januar waren es nach den Zahlen des IOM-Nahostbüros 76.018 Menschen, die wegen "bewaffneter Konfrontationen" ihre Häuser und Wohnungen verlassen haben, wie das Büro am Freitag auf der Online-Plattform X schrieb.
5. Januar, 15.24 Uhr: Laut Unicef 90 Prozent Kinder im Gazastreifen nicht ausreichend ernährt
Nach drei Monaten Krieg im Gazastreifen spitzt sich dem UN-Kinderhilfswerk Unicef zufolge die Lage auch für Minderjährige weiter zu.
90 Prozent aller 1,1 Millionen junger Menschen in der Region seien Ende Dezember einer Untersuchung zufolge nicht vollständig mit Nährstoffen versorgt gewesen. "Die meisten Familien gaben an, dass ihre Kinder nur Getreide – einschließlich Brot – oder Milch bekommen, was der Definition von "schwerer Nahrungsmittelarmut" entspricht", teilte Unicef am Freitag mit. Derweil sei auch die Zahl der Durchfallerkrankungen extrem gestiegen.
5. Januar, 15.20 Uhr: Wieder israelische Angriffe auf Südlibanon
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben wieder Stellungen der Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon angegriffen.
Kampfjets hätten Einrichtungen der mit dem Iran verbündeten Miliz bei den Orten Majdalsun und Aita al Schaab bombardiert, teilte die Armee am Freitag mit. Es habe sich um militärische Posten der Hisbollah und Orte gehandelt, von denen aus Terroristen ihre Angriffe vorbereitet hätten.
Aus libanesischen Sicherheitskreisen wurden die Angriffe bei den beiden Orten bestätigt. Zudem seien israelische Artilleriegranaten bei Hula und Außenbezirken von Tayr Harfa, Jebbayn, Jarin und Al-Bustan eingeschlagen. Eine israelische Drohne habe auch ein Wohnhaus in Mhaibib beschossen. Über mögliche Opfer wurde zunächst nichts bekannt.
5. Januar, 15.18 Uhr: Heftige Kämpfe laut Hamas-Behörde
Bei den anhaltenden schweren Kämpfen der israelischen Armee gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen sind binnen 24 Stunden weitere 161 Menschen getötet und 296 verletzt worden.
Wie die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde am Freitag mitteilte, stieg die Zahl der seit dem blutigen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober in dem Küstenstreifen durch Gegenangriffe Israels getöteten Menschen auf 22.600 und die der Verletzten auf 57.910.
5. Januar, 14.25 Uhr: Schwedische Reederei meidet "bis auf Weiteres" Fahrt durch Rotes Meer
Wegen der anhaltenden Angriffe von Huthi-Rebellen auf Frachtschiffe im Roten Meer will der dänische Reederei-Konzern Maersk das Gewässer "bis auf Weiteres" meiden.
"Alle Maersk-Schiffe (...) werden nach Süden um das Kap der Guten Hoffnung umgeleitet", erklärte das Unternehmen am Freitag. "Alle verfügbaren Informationen bestätigen, dass das Sicherheitsrisiko weiterhin auf einem sehr hohen Niveau liegt."
5. Januar, 14.20 Uhr: 22.600 Palästinenser seit Kriegsbeginn laut Hamas getötet
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Darstellung der dortigen von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seit Kriegsbeginn mindestens 22.600 Palästinenser getötet worden.
Zudem gebe es 57.910 Verletzte. Die Angaben konnten bislang nicht unabhängig geprüft werden.
5. Januar, 14 Uhr: Erste Baerbock-Reise im neuen Jahr führt nach Nahost und Südostasien
Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) bricht an diesem Sonntag vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen in der Region zu einer Reise nach Israel und den Nahen Osten auf.
"Im Zentrum der Gespräche werden die dramatische humanitäre Lage in Gaza, die Situation im Westjordanland sowie die äußerst volatile Lage an der israelisch-libanesischen Grenze stehen", teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Freitag in Berlin mit. Es solle zudem um die Bemühungen für eine Freilassung der von der Hamas nach Gaza verschleppten Geiseln sowie um eine künftige Zweistaaten-Lösung zwischen Israel und den Palästinensern gehen.
Zu Beginn der Nahostreise wird sie nach Angaben des Sprechers in Israel Präsident Izchak Herzog (63) sowie ihren neuen Amtskollegen Israel Katz zu Gesprächen treffen. In den palästinensischen Gebieten wolle die Ministerin unter anderem mit dem Präsidenten der palästinensischen Behörde, Mahmud Abbas (88), sowie mit dem palästinensischen Außenminister Riad al-Maliki (68) reden. In Ägypten sei anschließend unter anderem ein Treffen mit Außenminister Samih Schukri (71) geplant. Außerdem sei ein Besuch im Libanon geplant.
5. Januar, 12.15 Uhr: Mediziner berichten von grausigen Zuständen in Gaza-Krankenhäusern
Der Hamas-Überfall auf Israel und die Gegenangriffe der israelischen Armee haben Gaza in ein Inferno verwandelt. Ärzte berichten über die entsetzlichen Qualen der Menschen, die zwischen die Fronten geraten.
"Wir sehen Verletzungen, die überwiegend durch Explosionen und Splitter verursacht wurden", wird der Leitende Chirurg des Universitätskrankenhauses Oxford und Klinischer Leiter des Medizinischen Notfallteams, Nick Maynard, in einer Mitteilung der privaten Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) vom Freitag zitiert. "Viele Erwachsene, Kinder und Babys werden mit traumatischen Amputationen von Armen und Beinen eingeliefert. Wir haben kleine Kinder mit den furchtbarsten Verbrennungen im Gesicht gesehen", fügte Maynard hinzu.
"Die Szenen in Gaza sind erschütternd. Schon in den ersten Stunden im Krankenhaus behandelte ich einen etwa einjährigen Jungen, der bei der Bombardierung seinen rechten Arm und sein rechtes Bein verloren hatte - auf dem Boden, da keine Tragen zur Verfügung standen", berichtete die Kinderärztin Seema Jilani von IRC. "Waisenkinder und Babys kommen mit schweren Verbrennungen an, stehen unter Schock, zittern vor Angst und leben kaum noch. Mein Herz bricht für die Kinder in Gaza", sagte die Frau.
5. Januar, 11.45 Uhr: Hamas-Angreifer vergewaltigten tote Frau und lachten, so Augenzeuge
Neun Stunden harrte der 24-Jährige in einem Busch aus und versteckte sich vor den Terroristen. Wie er nun schildert, beobachtete er dabei grausame Gewalttaten - vor allem an Frauen.
Die Terroristen hätten gelacht, während sie Frauen vergewaltigten und ermordeten, sagte ein Augenzeuge dem Sender CNN am Donnerstag (Ortszeit) in einem Interview. "Ich glaube, es war zum Spaß", sagte er. Der 24-Jährige war einer der Besucher des Festivals in der Negev-Wüste, bei dem hunderte Menschen getötet wurden, darunter ihm zufolge auch seine Freundin.
Er selbst habe es geschafft, sich in einem Busch zu verstecken, sagte der 24-Jährige weiter. Von dort aus habe er beobachtet, wie fünf Männer in ziviler Kleidung eine Frau umringten und sie auszogen. Einer der Männer habe begonnen, die Frau zu vergewaltigen. "Es dauerte etwa 40 Sekunden", sagte der Augenzeuge. Dann habe der Mann die Frau mit einem Messer getötet und ihren toten Körper weiter vergewaltigt.
Die Aussagen des 24-Jährigen könnten nicht unabhängig überprüft werden.
5. Januar, 11.38 Uhr: US-Außenminister auf Nahostreise - Stopps in Türkei und auf Kreta
Auf seiner Nahostreise macht US-Außenminister Antony Blinken (61) zunächst Station in der Türkei und in Griechenland. Er sollte am Freitagabend in Istanbul landen und trifft tags darauf seinen türkischen Kollegen Hakan Fidan und voraussichtlich auch den Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (69), wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete.
Am Samstagnachmittag reist Blinken dann weiter auf die griechische Insel Kreta, um Regierungschef Kyriakos Mitsotakis zu sprechen. Wie sein Büro in Athen mitteilte, findet das Gespräch in dessen Sommerresidenz nahe dem Hafen von Chania statt.
Weitere Stationen der Reise Blinkens sind Jordanien, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien sowie Israel, das Westjordanland und Ägypten. Bei seinen Stopps wolle er konkrete Schritte diskutieren, wie Akteure in der Region ihren Einfluss geltend machen könnten, um eine Eskalation des Gaza-Kriegs zu vermeiden, wie sein Sprecher mitgeteilt hatte.
5. Januar, 11.26 Uhr: Weitere Verletzte nach Anschlag im Iran gestorben - Trauerzeremonie
Zwei Tage nach den Selbstmordanschlägen im Iran sind weitere Opfer ihren Verletzungen erlegen. Die Zahl der Todesopfer gaben Staatsmedien am Freitag mit 89 an.
Bei einer Trauerzeremonie für die Anschlagsopfer in der Stadt Kerman drohten Vertreter der iranischen Staatsspitze ihren Feinden. Es gab nach Angaben des Innenministers Ahmad Wahidi zudem weitere Festnahmen im Zusammenhang mit der Attacke.
Der Kommandeur der iranischen Revolutionswächter (IRGC) sagte am Freitag bei der Trauerzeremonie: "Seid gewiss, wir werden es dem Feind nicht erlauben, zu dominieren." Irans Regierungschef Ebrahim Raisi sagte: "Seid sicher, dass die Macht der Initiative in den Händen unserer von Gott bestimmten Truppen liegt". Begleitet wurden die Reden wie üblich mit Rufen von Regierungsanhängern wie "Tod Israel" und "Tod Amerika".
5. Januar, 11.20 Uhr: Heftiger Streit bei Sitzung israelischer Regierung
Drei Monate nach Beginn des Gaza-Kriegs ist es bei einer Sitzung des israelischen Kabinetts Medienberichten zufolge zu einem heftigen Streit zwischen rechtsgerichteten Ministern und Generalstabschef Herzi Halevi (56) gekommen.
Die Minister hätten den General scharf angegriffen, nachdem er die Einsetzung einer Kommission angekündigt habe, die untersuchen soll, welche Fehler der Armee den Überraschungsangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober auf Israel ermöglicht haben. Bei der Sitzung in der Nacht zu Freitag sei es zu einem "lauten und wütenden Streit" gekommen, berichtete der staatliche Sender Kan und die Zeitungen "Times of Israel" und "Jerusalem Post". Kan zitierte einen Teilnehmer mit den Worten, es sei "totale Anarchie" ausgebrochen.
Regierungschef Benjamin Netanjahu (74) habe die Sitzung, bei der es eigentlich um die Zukunft des Gazastreifens nach dem Krieg gehen sollte, schließlich vertagt, nachdem schon mehrere Militärs erbost den Raum verlassen hätten, so die von der Regierung zunächst unbestätigten Medienberichte weiter. Halevi sei verbal persönlich angegriffen worden.
5. Januar, 9.50 Uhr: US-Marine sollte bestehende Flotte stärken, findet "Washington Post"
Nach der Eskalation zwischen dem US-Militär und jemenitischen Huthi-Rebellen Ende Dezember im Roten Meer schreibt die "Washington Post" am Freitag über den Zustand der US-Marine:
"Viel zu lange hat Washington zu verherrlichtes Denken an den Tag gelegt. Aus Sorge vor Chinas wachsender maritimer Präsenz hat der Kongress in letzter Zeit den Kauf von etwa elf neuen Kriegsschiffen pro Jahr genehmigt, aber die Vereinigten Staaten haben nur die industriellen Kapazitäten, um einen Teil davon zu bauen. (...)
Unterm Strich vergrößert der Kongress die Marine nicht - die Flotte wird bis 2028 sogar um ein oder zwei Schiffe schrumpfen. Er polstert lediglich die Auftragsbücher einiger großer Rüstungsunternehmen auf. (...) Admiräle und Gesetzgeber sollten aufhören, mehr Schiffe zu bestellen, und sich auf die weniger auffällige, aber wichtigere Aufgabe konzentrieren, die bestehende Flotte so einsatzbereit wie möglich zu halten."
5. Januar, 9.43 Uhr: Israel gräbt sich mit Gaza-Krieg eigenes Grab, so Hamas-Anführer
Nach Einschätzung des ehemaligen Vorsitzenden der islamistischen Hamas, Chalid Maschal, gräbt sich Israel mit seinem Krieg im Gazastreifen "sein eigenes Grab".
Die terroristische Organisation verbreitete am Donnerstagabend die Ansprache Maschals. Anlass war die Tötung des Vize-Leiters des Politbüros der Hamas am Dienstagabend in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Maschal warf Israel vor, seine "Aggressionen" ins Ausland auszuweiten, "weil sie denken, dass dies den Widerstand bricht".
"Der Feind glaubt auch, dass durch die Ermordung von Anführern der Widerstand gebrochen und die Führung geschwächt wird", sagte der Hamas-Anführer. "Das ist eine große Illusion." Immer wenn ein Anführer ausscheide, werde ein neuer aufsteigen.
5. Januar, 6.25 Uhr: Israel mit erneuter Razzia im Westjordanland
Israels Militär hat eigenen Angaben zufolge eine Razzia im Flüchtlingslager Nur Schams in Tulkarm im Nordwesten des Westjordanlands nach mehr als 40 Stunden beendet.
Elf Menschen wurden bei dem Anti-Terror-Einsatz festgenommen, wie die Armee am Donnerstag mitteilte. Was ihnen genau vorgeworfen wird, wurde nicht mitgeteilt.
5. Januar, 6.10 Uhr: UN beklagen humanitäre Lage im Gazastreifen
Hilfsorganisationen können nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA seit Tagen keine dringend benötigte lebensrettende Hilfe in den Norden Gazas liefern.
Wie OCHA in der Nacht zum Freitag mitteilte, seien UN- und ihre Partnerorganisationen vier Tage lang nicht in der Lage gewesen, humanitäre Hilfe nördlich des Flusses Wadi Gaza zu liefern, da der Zugang zu den Gebieten verzögert oder verweigert worden sei und in dem Gebiet weiter gekämpft werde. Dazu gehörten Medikamente, um mehr als 100.000 Menschen einen Monat zu versorgen.
5. Januar, 6 Uhr: Israel beginnt neue Phase im Gazakrieg
Verteidigungsminister Joav Galant sagte weiter, nach der Phase schwerer Bombardierungen werde die Armee im Norden Gazas nun zu einem neuen Kampfansatz übergehen.
Dieser umfasse gezielte Razzien, die Zerstörung von Tunneln, Bodeneinsätze sowie Luftangriffe, um "verbleibende Terrorherde in der Gegend" zu bekämpfen. Der Krieg werde so lange fortgesetzt, bis alle Geiseln freigelassen würden und die militärische und politische Führung der Hamas zerschlagen sei. Die Armee geht nach neuen Informationen von derzeit noch 136 Geiseln im Gazastreifen aus.
4. Januar, 22.11 Uhr: Netanjahu will "grundlegende Änderung" an der Grenze zum Libanon
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat angesichts der Spannungen an der Grenze zum Libanon auf eine Lösung gepocht, damit die von dort evakuierten Anwohner zurückkehren können.
Sein Land bevorzuge, dass dies auf diplomatischem Weg geschehe, sagte Netanjahu am Donnerstag. Es brauche dafür eine "grundlegende Änderung" an der Grenze. Wie konkret diese aussehen soll, teilte er nicht mit. Israelischen Medien zufolge will das Land, dass die libanesische Hisbollah-Miliz ihre Kämpfer vollständig aus dem Grenzgebiet abzieht.
Auch Israels Verteidigungsminister Joav Galant betonte in einem Treffen mit Hochstein, die mehr als 80.000 evakuierten Israelis müssten in ihre Heimatorte in der Grenzregion im Norden des Landes zurückkehren können. "Es gibt nur noch ein kurzes Zeitfenster für diplomatische Verständigungen." Diese sei dem Land lieber. "Wir werden die Bedrohungen durch den iranischen Stellvertreter Hisbollah nicht dulden und die Sicherheit unserer Bürger gewährleisten."
4. Januar, 21.01 Uhr: Palästinenser sollen Gaza Kriegsende selber regieren
Israelis Verteidigungsminister Joav Galant (65) sieht einem Bericht zufolge die Palästinenser nach dem Ende des Kriegs für den Gazastreifen in der Verantwortung.
"Die Hamas wird Gaza nicht regieren, und Israel wird keine zivile Kontrolle über Gaza ausüben", sagte Galant laut der Zeitung "Haaretz" am Donnerstag. Palästinensische Akteure, die Israel nicht feindlich gesinnt seien, würden die Verantwortung übernehmen müssen. Welche Akteure dies sein könnten, ließ Galant offen.
Die USA wollen, dass die im Westjordanland regierende und von der Palästinenserorganisation Fatah dominierte Palästinensische Autonomiebehörde (PA) wieder die Kontrolle im Gazastreifen übernimmt. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu ist dagegen. Einige Vertreter der Fatah-Partei hatten Verständnis für das Hamas-Massaker am 7. Oktober in Israel geäußert.
4. Januar, 20.42 Uhr: Noch 136 Geiseln im Gazastreifen
Die israelische Armee geht nach neuen Informationen von derzeit noch 136 aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Menschen aus.
Wie viele Geiseln aber vielleicht tot sind, blieb nach diesen Armeeangaben unklar. Drei zuvor als vermisst gemeldete Zivilisten gelten Erkenntnissen des Militärs zufolge nun als entführt, wie Armeesprecher Daniel Hagari am Donnerstagabend mitteilte.
Zuletzt hatte das Militär die Zahl der noch im Gazastreifen verbliebenen Geiseln mit 133 angegeben. Israelische Medien meldeten derweil, dass 23 der 136 Entführten bereits tot seien.
4. Januar, 19.03 Uhr: Israels Armee beendet 40-stündigen Einsatz im Westjordanland
Israels Militär hat eigenen Angaben zufolge eine Razzia im Flüchtlingslager Nur Schams in Tulkarm im Nordwesten des Westjordanlands nach mehr als 40 Stunden beendet.
Elf Menschen wurden bei dem Anti-Terror-Einsatz festgenommen, wie die Armee am Donnerstag mitteilte. Was ihnen genau vorgeworfen wird, wurde nicht mitgeteilt.
Hunderte Verdächtige wurden demnach befragt. Israelische Einsatzkräfte hätten auch Waffen beschlagnahmt und Sprengsätze zerstört. Den Angaben nach fanden die israelischen Einsatzkräfte auch ein mit Sprengfallen versehenes Gebäude, in dessen Erdgeschoss sich ein Kindergarten des Palästinenserhilfswerks UNRWA befinden soll.
4. Januar, 16.48 Uhr: Tausende begleiten Beisetzung von Hamas-Anführer Al-Aruri in Beirut
Tausende Menschen haben am Donnerstag an der Beisetzungsfeier des mutmaßlich von Israel getöteten Hamas-Anführers Saleh al-Aruri in der libanesischen Hauptstadt Beirut teilgenommen.
Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen wurde der Sarg des zweithöchsten Anführers der islamistischen Organisation im Ausland zu einem Friedhof in dem palästinensischen Lager Schatila im Süden der Stadt gebracht. Die Teilnehmenden riefen "Freiheit für Palästina" und "Tod für Amerika und Israel".
Unterdessen hieß es aus Hisbollah-Kreisen, dass der Hamas-Anführer Saleh al-Arur in einer Wohnung getötet worden ist, die von der Hamas seit langem als Büro genutzt wird.
Al-Aruri, der Vize-Leiter des Politbüros der Hamas, war am Dienstagabend im südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut getötet worden - mutmaßlich von Israel, das seit dem Angriff der Hamas am 7. Oktober Krieg gegen die islamistische Palästinenserorganisation führt.
4. Januar, 15.44 Uhr: Nach Hamas-Angaben schon mehr als 22.400 Tote im Gazastreifen
Die Zahl der im Gaza-Krieg zwischen der islamistischen Hamas und der israelischen Armee getöteten Palästinenser ist nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 22.438 gestiegen.
Das waren 125 neue Todesopfer binnen 24 Stunden. Weitere 57.614 Menschen seien seit dem 7. Oktober durch israelische Angriffe verletzt worden, teilte die Behörde am Donnerstag weiter mit. 70 Prozent der Opfer seien Frauen sowie Kinder und Jugendliche. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
4. Januar, 15.11 Uhr: Explosion im Iran war Selbstmordattacke
Eine der zwei verheerenden Explosionen im Iran ist laut einem Bericht staatlicher Medien durch einen Selbstmordattentäter verursacht worden.
Dies habe unter anderem die Auswertung von Videoüberwachung ergeben, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Donnerstag auf Telegram unter Berufung auf eine namentlich nicht genannte Quelle aus der Stadt Kerman. Die Hintergründe der zweiten Explosion seien noch nicht abschließend geklärt. Vermutet wird auch ein Selbstmordanschlag.
4. Januar, 14.50 Uhr: Israels Armee berichtet von in Tunneln getöteten Hamas-Terroristen
Die israelische Armee hat bei Kämpfen gegen die islamistische Hamas im Süden des Gazastreifens nach eigenen Angaben zahlreiche ihrer Gegner in Tunneln getötet.
Das hätten auch Terroristen der Hamas bestätigt, die sich in der schwer umkämpften Stadt Chan Junis ergeben hätten, teilte das Militär am Donnerstag auf Telegram mit. Ein mehrere Hundert Meter langes Tunnelsystem sei zerstört und die Kampf- und Führungsfähigkeit der Hamas in der Region erheblich reduziert worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Nach Angaben von Oberst Micky Scharwit wurden in einem Tunnel im Süden allein 20 Terroristen getötet.
4. Januar, 14.15 Uhr: Staatstrauer und Tätersuche im Iran nach Anschlag mit Dutzenden Toten
Nach den verheerenden Explosionen am Todestag des iranischen Generals Ghassem Soleimani sind viele Fragen ungeklärt. Die Regierung ruft Staatstrauer aus und lässt nach den Verantwortlichen fahnden.
Die Regierung in Teheran sprach von einer Terrorattacke, ebenso die Bundesregierung und die EU. Auch am Donnerstag reklamierte allerdings keine Gruppe den Anschlag für sich. Experten hielten es für denkbar, dass die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) dahinter stecken könnte.
Am Donnerstag galt in dem Land mit fast 90 Millionen Einwohnern Staatstrauer. Irans diplomatische Vertretungen im Ausland ließen die Flaggen auf Halbmast hissen, so auch die Botschaft in Berlin. Die Beisetzung der Todesopfer soll Freitag sein, auf einem Märtyrerfriedhof. Rund zwei Drittel der Opfer seien inzwischen identifiziert, sagte der Gouverneur der Provinz laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna.
4. Januar, 13 Uhr: Saudi-Arabien weist Gaza-Umsiedlungspläne israelischer Minister zurück
Saudi-Arabien hat die Forderungen zweier israelischer Minister zur Umsiedlung der Bevölkerung im Gazastreifen zurückgewiesen.
Die Äußerungen von Bezalel Smotrich (43) und Itamar Ben-Gvir (47) seien extremistisch, teilt das saudi-arabische Außenministerium mit. Die beiden Minister hatten auch für eine erneute Besetzung des schmalen Küstenstreifens und den Bau von Siedlungen plädiert.
4. Januar, 12.45 Uhr: Kämpfe zwischen Hisbollah und Israel vor Beisetzung von Hamas-Anführer
Vor der Beisetzung des mutmaßlich von Israel getöteten zweithöchsten Anführers der islamistischen Hamas im Ausland, Saleh al-Aruri, im Libanon hat die Hisbollah am Donnerstag erneut Israel beschossen.
Die wie die Hamas mit dem Iran verbündete Schiitenmiliz teilte mit, sie habe unter anderem israelische Einheiten nahe dem Dorf Schtula beschossen und "Volltreffer" erzielt. Israel machte jedoch keine Angaben über mögliche Opfer.
Das israelische Militär erwiderte nach eigenen Angaben den Beschuss aus dem Libanon. Ein Kampfflugzeug habe einen Beobachtungsposten der Hisbollah bei der Stadt Marun al-Ras beschossen. Zudem sei eine mit Panzerabwehrwaffen ausgerüstete Hisbollah-Einheit unter Feuer genommen worden.
4. Januar, 11.45 Uhr: US-Angriff im Irak - zwei proiranische Milizionäre getötet
In der irakischen Hauptstadt Bagdad sind bei einem mutmaßlichen US-Luftangriff laut Sicherheitskreisen mindestens zwei Mitglieder einer mächtigen proiranischen Miliz getötet worden, darunter ein Kommandeur.
Der US-Angriff habe im Osten der Stadt eine Einrichtung der sogenannten Volksmobilisierungskräfte getroffen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Sicherheitskreisen. Sechs weitere Milizionäre seien verletzt worden.
In Propaganda-Kanälen im Internet, die den proiranischen Milizen nahestehen, war von der Tötung zweier ranghoher Anführer die Rede. Dort wurde auch ein Video veröffentlicht, das eine Rauchwolke über dem angeblichen Angriffsort zeigen soll. Ein Milizen-naher TV-Sender berichtete von einem Angriff mit drei Raketen. Ein Bekenntnis zu dem Angriff oder eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht.
4. Januar, 11.30 Uhr: Israel muss sich Völkermord-Vorwurf stellen, so UN-Gericht
Gut drei Monate nach dem Beginn des Gaza-Kriegs gegen die islamistische Hamas muss sich Israel erstmals vor einem internationalen Gericht für den Militäreinsatz verantworten.
Südafrika hatte Israel vor dem Internationalen Gerichtshof mit Sitz in Den Haag verklagt und des Völkermords beschuldigt. Die Anhörungen dazu wurden nun für den 11. und 12. Januar angesetzt, wie das höchste UN-Gericht am Mittwochabend in Den Haag entschied.
Nach Ansicht von Südafrika haben die Angriffe Israels "einen völkermörderischen Charakter", da sie auf die Vernichtung der Palästinenser in diesem Gebiet abzielten. Israel wies die Anschuldigungen entschieden zurück.
4. Januar, 10.58 Uhr: Protest für Waffenruhe in Gaza stört kalifornische Parlamentssitzung
Hunderte Demonstranten haben im kalifornischen Parlament in Sacramento eine Waffenruhe im Gaza-Krieg gefordert und mit ihrem Protest eine Sitzung unterbrochen.
Etwa 250 Menschen versammelten sich am Mittwochnachmittag (Ortszeit) auf der Galerie des Sitzungssaals, wie US-Medien berichteten. Sie riefen demnach Slogans wie "Waffenruhe jetzt" und forderten auf Bannern einen Stopp der US-Finanzierung für "Israels Völkermord in Palästina".
Die Abgeordneten hätten den Saal verlassen, die Sitzung sei auf Donnerstag vertagt worden, hieß es. Der Protest sei friedlich verlaufen, es habe keine Festnahmen gegeben. Organisiert hatten die Aktion nach Medienangaben unter anderem die antizionistischen jüdischen Organisationen Jewish Voice for Peace und If Not Now.
4. Januar, 10.47 Uhr: Offenbar mehrere Tote im Gazastreifen durch israelischen Angriff
Bei israelischen Angriffen auf Al-Mawasi westlich von Khan Younis im Gazastreifen sind vierzehn Palästinenser getötet worden.
Das sagte ein Beamter des Gesundheitsministeriums gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Unter den Toten seien auch neun Kinder, hieß es weiter. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.
4. Januar, 9 Uhr: Forderung nach einem Ende der Angriffe der Huthi-Rebellen auf Schiffe
Mitglieder des UN-Sicherheitsrates fordern die Huthi im Jemen auf, ihre Angriffe auf die Schifffahrt im Roten Meer und im Golf von Aden einzustellen.
Diese seien illegal und bedrohten die regionale Stabilität, die Freiheit der Schifffahrt und die weltweite Nahrungsmittelversorgung, sagte Chris Lu, Vertreter der USA bei den Vereinten Nationen (UN).
4. Januar, 8.40 Uhr: US-Außenminister Blinken reist erneut in Nahen Osten
Angesichts der Furcht vor einer Ausweitung des Krieges zwischen Israel und der Hamas reist US-Außenminister Antony Blinken (61) nach Angaben aus Washington erneut in den Nahen Osten.
Blinken werde die Reise am Donnerstagabend antreten und in ihrem Verlauf unter anderem Israel besuchen, hieß es am Mittwochabend (Ortszeit) aus Regierungskreisen. Zu den genauen Zielen der Nahost-Reise von US-Außenminister Blinken gab es aus Washington zunächst keine weiteren Angaben.
4. Januar, 7.50 Uhr: Explosionen im Iran nicht im Interesse von USA und Israel
Zu den verheerenden Explosionen im Iran am Todestag des Generals Ghassem Soleimani mit rund 100 Toten schreibt das "Wall Street Journal" am Donnerstag:
"Die Bombenanschläge sind verabscheuungswürdig, unabhängig davon, wer sie verübt hat. (...) Das (iranische) Regime könnte versucht sein, Israel und die USA, seine üblichen Verdächtigen, dafür verantwortlich zu machen. Aber solche Explosionen liegen nicht im Interesse der beiden Länder. Die USA und Israel haben iranische Ziele bislang auch nicht auf diese Art verfolgt, wenn sie dies wollten. Die israelische Methode sieht aus wie die Explosion am Dienstag in Beirut, bei der Saleh al-Aruri, ein hochrangiger Hamas-Führer, getötet wurde (...).
Auf diese Weise haben die USA auch Soleimani auf Befehl von Präsident (Donald) Trump vor vier Jahren getötet. (...) Die USA hatten gute Gründe, Soleimani zu töten, aber sie wollen auch die iranische Öffentlichkeit gegen das diktatorische Regime unterstützen. Zivilisten bei einer Gedenkfeier ins Visier zu nehmen, wäre taktisch und strategisch dumm und zudem unmoralisch. Wenn überhaupt, dann hat die Regierung von (Präsident Joe) Biden alles versucht, um eine gewaltsame Auseinandersetzung mit dem Iran zu vermeiden. (...) Diese Zurückhaltung hat den Iran und seine Stellvertreter in dem Glauben bestärkt, sie könnten weiter ungestraft angreifen."
4. Januar, 6.50 Uhr: Kriegsverbrechen dürfen nicht Antwort auf Kriegsverbrechen sein, mahnt Gysi
Der Linke-Politiker Gregor Gysi (75) hat an Israel appelliert, bei dem Vorgehen gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen die Menschenrechte einzuhalten.
Gysi sagte am Rande seines Israel-Besuchs in einem auf der Plattform X verbreiteten Video, die Geiselnahmen und Meuchelmorde der Hamas am 7. Oktober seien schwere Kriegsverbrechen.
"Darüber kann man gar nicht diskutieren", sagte Gysi. "Wenn die Hamas sich hinter der Zivilbevölkerung versteckt, wenn sie das macht, dann ist das ein Kriegsverbrechen. Wenn aber die israelische Armee Zivilisten tötet mit der Begründung, dass sich dahinter die Hamas versteckt, ist das auch ein Kriegsverbrechen. Und das muss einfach aufhören", mahnte Gysi. Unter den Toten im Gazastreifen seien auch viele Frauen und Kinder.
4. Januar, 6.37 Uhr: 18 Reedereien leiten Schiffe wegen Angriffen im Roten Meer um
Nach mehreren Angriffen auf Handelsschiffe meiden nach Angaben der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation IMO 18 Logistik-Unternehmen die Route durch das Rote Meer.
Es handle sich um eine "beträchtliche Anzahl von Unternehmen", die bereits beschlossen hätten, ihre Schiffe um Südafrika herum umzuleiten, "um die Angriffe auf Schiffe und natürlich auch die Auswirkungen, die sich insbesondere auf Seeleute ergeben, zu verringern", sagte IMO-Generalsekretär Arsenio Dominguez am Mittwoch vor dem Weltsicherheitsrat in New York.
Die Angriffe stellten ein "erhebliches internationales Problem" dar, beklagten am Mittwoch die Regierungen von zwölf Ländern, darunter von Deutschland und den USA, in einer gemeinsamen Erklärung. Die Umleitung über das Kap der Guten Hoffnung verteuere und verzögere die Lieferung von Waren - was letztlich den Verkehr von wichtigen Lebensmitteln, Kraftstoffen und humanitärer Hilfe auf der ganzen Welt gefährde.
4. Januar, 6.45 Uhr: Hisbollah meldet neun tote Kämpfer durch israelische Angriffe
Neun Kämpfer der Hisbollah sind am Mittwoch bei israelischen Angriffen im Libanon getötet worden.
Das gab die schiitische Miliz bekannt. Es handelt sich um eine der höchsten Opferzahlen innerhalb eines Tages während der seit fast drei Monaten andauernden Zusammenstöße zwischen Hisbollah und israelischen Soldaten vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und der Hamas.
Die Hisbollah gab außerdem bekannt, dass sie am Mittwoch elf Angriffe auf israelische Stellungen entlang der Grenze durchgeführt habe. In vier Fällen seien Kurzstreckenraketen vom Typ Burkan eingesetzt worden.
4. Januar, 6.30 Uhr: Iran hat kein Interesse an umfassender Konfrontation, so ein Experte
"Es ist jetzt sehr wichtig, dass die Hisbollah ihre Abschreckungsfähigkeit wiederherstellt und dabei den örtlichen Gegebenheiten Rechnung trägt: Die Libanesen wollen nicht in einen Krieg hineingezogen werden", sagte Anthony Samrani, Chefredakteur der libanesischen Zeitung "L'Orient-Le Jour", dem Auslandsfernsehen des französischen Senders France 24.
Die schiitische Hisbollah verfüge auch gar nicht über die Mittel für einen umfassenden Konflikt mit Israel, "besonders angesichts der starken US-Präsenz in der Region".
Weder die Hisbollah noch ihr größter Unterstützer, der Iran, seien bereit, sich größeren Vergeltungsmaßnahmen zu stellen, sagte auch der politische Analyst Makram Rabah der Deutschen Presse-Agentur. "Seit Beginn des Konflikts ist klar, dass der Iran kein Interesse an einer umfassenden Konfrontation hat", sagte er.
4. Januar, 6.20 Uhr: Libanon will nicht in einen Krieg gezogen werden
Die Tötung Al-Aruris hat den Gaza-Krieg nun bis nach Beirut getragen.
Die dortige Regierung ist bemüht, den Konflikt nicht eskalieren zu lassen: "Wir sind sehr besorgt, die Libanesen wollen nicht hineingezogen werden, selbst die Hisbollah möchte nicht in einen regionalen Krieg hineingezogen werden", sagte Minister Bou Habib (82).
Er forderte die westlichen Staaten auf, "Druck auf Israel auszuüben, damit es all seine Gewalt und alle seine Aktionen einstellt, nicht nur im Libanon, nicht nur in Beirut, sondern auch in Gaza".
3. Januar, 21.05 Uhr: Hisbollah-Chef warnt Israel: "Wir haben keine Angst vor dem Krieg"
Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat Israel nach dem Tod eines ranghohen Hamasvertreters im Libanon vor einer Eskalation des Konflikts mit dem Nachbarland gewarnt.
"Wer über einen Krieg mit uns nachdenkt, wird es bereuen", sagte der Generalsekretär der Schiitorganisation am Mittwoch. "Wenn der Feind einen Krieg gegen den Libanon beginnt, werden wir uns an keine Regeln mehr halten", sagte Nasrallah.
"Die Ermordung Al-Aruris ist ein gefährliches Verbrechen, das nicht ohne Reaktion und Bestrafung bleiben wird", betonte der 63-Jährige. "Wir haben keine Angst vor dem Krieg und wir zögern nicht."
3. Januar, 19.29 Uhr: Auswärtiges Amt fordert zu rascher Ausreise aus dem Libanon auf
Wegen der Zuspitzung der Lage an der israelisch-libanesischen Grenze hat das Auswärtige Amt deutsche Staatsangehörige aufgefordert, den Libanon so schnell wie möglich zu verlassen.
Deutsche, die sich noch in dem Land aufhalten, sollten sich in der Krisenvorsorgeliste Elefand registrieren und "auf schnellstem Wege" ausreisen, schrieb das Auswärtige Amt am Mittwoch auf der Plattform X.
"Eine Eskalation an der Grenze zwischen Israel und Libanon ist nicht auszuschließen", hieß es, nachdem der Krisenstab der Bundesregierung getagt hatte.
3. Januar, 19.08 Uhr: Tötung von Hamas-Anführer war israelischer Angriff, so Hisbollah-Chef
Der Generalsekretär der Hisbollah im Libanon, Hassan Nasrallah, hat Israel für die Tötung des Hamas-Anführers Saleh al-Aruri verantwortlich gemacht.
Er sprach am Mittwoch in einer Rede von einem "eklatanten israelischen Angriff" auf den südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut. "Israel hat versucht, durch die Ermordung von Al-Aruri ein Siegesbild zu vermitteln", sagte Nasrallah.
Der 63-Jährige kündigte an, sich am Freitag erneut an die Öffentlichkeit wenden zu wollen. "Bestimmte aktuelle Themen werde ich am Freitag statt heute Abend besprechen", sagte er.
Titelfoto: Ohad Zwigenberg/AP/dpa