Israel-Krieg: Auswärtiges Amt fordert zu Ausreise aus dem Libanon auf
Tel Aviv/Gaza - Wegen der Zuspitzung der Lage an der israelisch-libanesischen Grenze hat das Auswärtige Amt deutsche Staatsangehörige aufgefordert, den Libanon so schnell wie möglich zu verlassen.
Deutsche, die sich noch in dem Land aufhalten, sollten sich in der Krisenvorsorgeliste Elefand registrieren und "auf schnellstem Wege" ausreisen, schrieb das Auswärtige Amt am Mittwoch auf der Plattform X.
"Eine Eskalation an der Grenze zwischen Israel und Libanon ist nicht auszuschließen", hieß es, nachdem der Krisenstab der Bundesregierung getagt hatte.
Am Dienstagabend war der Hamas-Anführer Saleh al-Aruri in der libanesischen Hauptstadt Beirut bei einer Explosion ums Leben gekommen. Die mit der Hamas verbündete libanesische Schiitenmiliz Hisbollah gab Israel die Schuld am Tod und kündigte Vergeltung an.
Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Israel findet Ihr hier im TAG24-Liveticker.
3. Januar, 21.16 Uhr: Sicherheitsbeamter: Hamas-Vizechef al-Aruri von israelischen Lenkraketen getötet
Der Hamas-Vizechef Saleh al-Aruri ist nach Angaben eines hochrangigen libanesischen Sicherheitsbeamten durch ferngeleitete israelische Raketen getötet worden - und nicht durch eine Drohne.
Diese seien "von einem israelischen Kampfflugzeug abgefeuert" worden, informierte der Beamte über die vorläufigen Ermittlungen.
Zudem habe die libanesische Armee vor Ort gefundene Raketenteile als identisch mit denen identifiziert, die Israel auf Ziele im Südlibanon abgefeuert habe.
Außerdem spreche das beträchtliche Gewicht der Raketen von "hundert Kilogramm" für einen israelischen Raketenangriff. Von den sechs Raketen schlugen nach Angaben des Beamten vier an dem Aufenthaltsort von al-Aruri ein.
3. Januar, 21.05 Uhr: Hisbollah-Chef warnt Israel: Haben keine Angst vor Krieg
Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat Israel nach dem Tod eines ranghohen Hamasvertreters im Libanon vor einer Eskalation des Konflikts mit dem Nachbarland gewarnt.
"Wer über einen Krieg mit uns nachdenkt, wird es bereuen", sagte der Generalsekretär der Schiitorganisation am Mittwoch. "Wenn der Feind einen Krieg gegen den Libanon beginnt, werden wir uns an keine Regeln mehr halten", sagte Nasrallah.
"Die Ermordung Al-Aruris ist ein gefährliches Verbrechen, das nicht ohne Reaktion und Bestrafung bleiben wird", betonte der 63-Jährige. "Wir haben keine Angst vor dem Krieg und wir zögern nicht."
3. Januar, 19.29 Uhr: Auswärtiges Amt fordert zu rascher Ausreise aus dem Libanon auf
Wegen der Zuspitzung der Lage an der israelisch-libanesischen Grenze hat das Auswärtige Amt deutsche Staatsangehörige aufgefordert, den Libanon so schnell wie möglich zu verlassen.
Deutsche, die sich noch in dem Land aufhalten, sollten sich in der Krisenvorsorgeliste Elefand registrieren und "auf schnellstem Wege" ausreisen, schrieb das Auswärtige Amt am Mittwoch auf der Plattform X.
"Eine Eskalation an der Grenze zwischen Israel und Libanon ist nicht auszuschließen", hieß es, nachdem der Krisenstab der Bundesregierung getagt hatte.
3. Januar, 19.08 Uhr: Hisbollah-Chef: Tötung von Hamas-Anführer war israelischer Angriff
Der Generalsekretär der Hisbollah im Libanon, Hassan Nasrallah, hat Israel für die Tötung des Hamas-Anführers Saleh al-Aruri verantwortlich gemacht.
Er sprach am Mittwoch in einer Rede von einem "eklatanten israelischen Angriff" auf den südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut. "Israel hat versucht, durch die Ermordung von Al-Aruri ein Siegesbild zu vermitteln", sagte Nasrallah.
Der 63-Jährige kündigte an, sich am Freitag erneut an die Öffentlichkeit wenden zu wollen. "Bestimmte aktuelle Themen werde ich am Freitag statt heute Abend besprechen", sagte er.
3. Januar, 19.03 Uhr: Militär: Geisel während eines israelischen Befreiungsversuchs getötet
Ein 25-jähriger Israeli ist im vergangenen Monat im Gazastreifen während des Befreiungsversuchs einer israelischen Spezialeinheit getötet worden.
Einem Medienbericht zufolge wurde die Familie des jungen Mannes, der am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt worden war, über die Todesumstände informiert. Laut Israels Armee blieb unklar, ob er von Entführern oder durch Beschuss israelischer Truppen getötet wurde.
Im vergangenen Monat war der Student bereits für tot erklärt worden. Seine Großmutter und sein Bruder waren ebenfalls ermordet worden. Die Kassam-Brigaden, als ein Arm der Hamas, veröffentlichten im Dezember ein Video, auf dem der 25-Jährige zunächst lebend, später tot zu sehen war.
3. Januar, 15.35 Uhr: Nach Tötung Al-Aruris: Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze
Nach der Tötung eines Hamas-Anführers in Beirut hat es am Mittwoch wieder Beschuss an der israelisch-libanesischen Grenze gegeben.
Die mit der Hamas verbündete libanesische Schiitenmiliz Hisbollah gab Israel die Schuld am Tod des Vize-Leiter des Politbüros der Hamas, Saleh al-Aruri, und kündigte Vergeltung an.
Israels Armee registrierte eigenen Angaben mehrere Raketenstarts aus dem Nachbarland, die israelischen Zielen gegolten hätten. Das Militär griff demnach als Reaktion die Orte des Beschusses an.
3. Januar, 14.22 Uhr: Mossad-Chef weist auf Beteiligung an Tötung Al-Aruris hin
Nach der Tötung eines Anführers der islamistischen Hamas im Libanon hat Mossad-Chef David Barnea einem Bericht zufolge auf eine Beteiligung Israels hingewiesen.
Jede arabische Mutter werde wissen, dass, wenn ihr Sohn an dem Massaker vom 7. Oktober beteiligt gewesen sei, sein Blut an seinem eigenen Kopf sein werde, zitierten israelische Zeitungen Barneas Worte auf der Beerdigung des früheren Mossad-Chefs Zvi Zamir am Mittwoch.
Die "Jerusalem Post" sah darin einen "deutlichen Hinweis" auf eine israelische Beteiligung an einer gezielten Tötung des Vize-Leiters des Politbüros der Hamas, Saleh al-Aruri, in Beirut. Barnea erwähnte ihn demnach aber nicht namentlich. Israel hat sich öffentlich nicht zu dem Vorfall geäußert.
3. Januar, 12.51 Uhr: Schifa-Krankenhaus wurde laut US-Geheimdiensten von Hamas genutzt
Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihad haben nach Einschätzung der US-Geheimdienste das Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza als Kommandozentrale für den Kampf gegen israelische Truppen genutzt.
In und unter dem Gebäudekomplex seien zudem Waffen gelagert und zeitweise auch einige Geiseln festgehalten worden, berichteten mehrere US-Medien am Dienstag (Ortszeit) unter Berufung auf kürzlich freigegebene Geheimdienstinformationen.
3. Januar, 12.17 Uhr: USA hatten fünf Millionen US-Dollar Kopfgeld auf Al-Aruri ausgesetzt
Die USA hatten auf den in Beirut getöteten Hamas-Vize Saleh al-Aruri ein Kopfgeld in Höhe von fünf Millionen US-Dollar (4,5 Mio Euro) ausgesetzt.
Eine Belohnung bis zu dieser Höhe versprach das US-Außenministerium für Hinweise zu Al-Aruri, dem stellvertretenden Leiter des Politbüros der islamistischen Hamas. Die USA stufen Hamas wie die EU als Terrororganisation ein. Schon 2015 hatten die USA Al-Aruri als weltweit tätigen Terroristen designiert.
3. Januar, 12 Uhr: Hamas-Behörde: 128 Palästinenser in Gaza binnen 24 Stunden getötet
Binnen 24 Stunden sind bei israelischen Angriffen im Gazastreifen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde 128 Palästinenser getötet worden.
Rund 261 weitere Menschen seien bei insgesamt zehn Attacken verletzt worden, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Damit seien seit Beginn des Kriegs vor fast drei Monaten insgesamt 22.313 Menschen getötet und 57.296 weitere verletzt worden, hieß es weiter.
3. Januar, 11.46 Uhr: Generalstreik im Westjordanland nach Tötung eines Hamas-Anführers
Nach der Tötung eines Anführers der islamistischen Hamas im Libanon ist es am Mittwoch im Westjordanland zunächst relativ ruhig geblieben.
Wegen eines Generalstreiks blieben dort Schulen, Universitäten, Banken, Restaurants und Regierungsbüros geschlossen. Für Mittwochmittag wurde israelischen Medienberichten zufolge zu Demonstrationen sowie Konfrontationen mit Israels Armee in dem Palästinensergebiet aufgerufen. Das Militär führte dort eigenen Angaben zufolge in der Nacht Razzien in mehreren Orten durch.
3. Januar, 11.36 Uhr: UN im Libanon besorgt wegen möglicher Eskalation mit Israel
Nach der Tötung eines Hamas-Anführers in der libanesischen Hauptstadt Beirut zeigt sich die UN-Beobachtermission Unifil im Libanon besorgt wegen der Sicherheitslage im Land.
"Wir sind zutiefst besorgt wegen der Möglichkeit einer Eskalation. Das könnte verheerende Folgen für die Menschen auf beiden Seiten der Grenze haben", sagte die stellvertretende Direktorin des Medienbüros, Kandice Ardiel, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.
3. Januar, 11.14 Uhr: Tötung von Hamasvertreter erzeugt laut Iran mehr Spannungen in Nahost
Irans Verteidigungsminister hat nach der Tötung eines Anführers der islamistischen Hamas im Libanon vor weiteren Spannungen im Nahen Osten gewarnt.
Die Störung des Gleichgewichts in der Region werde sicher Konsequenzen haben, sagte Brigadegeneral Mohammed-Resa Aschtiani am Mittwoch vor einer Kabinettssitzung in Teheran. Verantwortlich sei vor allem die US-Politik. "Der Rauch bläst in ihre eigenen Augen", sagte Aschtiani.
3. Januar, 10.19 Uhr: Regierung im Libanon wünscht keine Reaktion der Hisbollah
Nach der Tötung eines Hamas-Anführers in der libanesischen Hauptstadt Beirut steht die Regierung im Libanon einem Medienbericht zufolge mit der Hisbollah im Kontakt, um sie von einer möglichen Gegenreaktion abzuhalten.
Der geschäftsführende Außenminister, Abdallah Bou Habib, sagte dem britischen Radiosender BBC 4 am Dienstagabend, dass seine Regierung mit der Hisbollah spreche, um "sie davon zu überzeugen, dass sie nicht selbst reagieren sollte."
3. Januar, 8.48 Uhr: US-Institut: Israels Truppenreduzierung in Gaza hilft der Hamas
Israels Armee riskiert im Gaza-Krieg nach Einschätzung von US-Experten, mit einem Nachlassen der bisherigen Bombardierungen in die Hände der islamistischen Hamas zu spielen.
Die israelischen Streitkräfte gingen im Norden des Gazastreifens zu einer Phase gezielter Schläge mit geringerer Truppenstärke über, was es der Hamas wahrscheinlich ermöglichen werde, sich militärisch neu zu formieren, hieß es in einem Bericht des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) vom Dienstag. Israels Armee hat jüngst fünf Brigaden abgezogen und einigen Reservisten die einstweilige Rückkehr ins Zivilleben erlaubt.
3. Januar, 6.40 Uhr: WHO verurteilt israelische Angriffe auf Krankenhaus in Gaza
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Israel "skrupellose" Angriffe auf ein Krankenhaus in der umkämpften Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens vorgeworfen.
Nach Angaben des palästinensischen Rettungsdienstes Roter Halbmond seien bei den Angriffen mindestens fünf Zivilisten getötet worden, darunter ein fünf Tage alter Säugling, schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf der Online-Plattform X, früher Twitter, in der Nacht zu Mittwoch. 14 000 Menschen seien im Al-Amal-Krankenhaus untergebracht gewesen. Viele von ihnen hätten es inzwischen verlassen. "Die heutigen Bombardierungen sind skrupellos", schrieb Tedros.
3. Januar, 6.30 Uhr: Hisbollah soll ausgefeilteres Tunnelsystem als die Hamas haben
Die Hisbollah-Miliz im Libanon soll einem Medienbericht zufolge über ein ausgefeilteres Tunnelsystem verfügen als die islamistische Hamas im Gazastreifen.
Die unterirdischen Wege verliefen im Süden Libanons über Hunderte Kilometer bis zur Grenze nach Israel hinein, berichtete die Zeitung "Times of Israel" am Dienstag unter Berufung auf den Geheimdienstexperten Tal Beeri.
3. Januar, 6.15 Uhr: USA kritisieren israelische Äußerungen zu Wiederbesiedlung von Gaza
Das US-Außenministerium hat mit scharfen Tönen Äußerungen aus Israels Regierung zu einer möglichen Vertreibung von Palästinensern aus dem Gazastreifen kritisiert.
"Die Vereinigten Staaten weisen die jüngsten Äußerungen der israelischen Minister Bezalel Smotrich und Itamar Ben-Gvir zurück, die sich für die Umsiedlung von Palästinensern außerhalb des Gazastreifens aussprechen", teilte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Dienstag in Washington mit. "Diese Rhetorik ist aufrührerisch und unverantwortlich."
Die israelische Regierung und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hätten mehrfach versichert, dass derartige Äußerungen nicht die Regierungslinie darstellten, betonte Miller. "Sie sollten sofort aufhören." Der Gazastreifen sei palästinensisches Land und werde dies auch bleiben, wenn die Hamas dort nicht mehr die Kontrolle habe.
3. Januar, 6.13 Uhr: Netanjahu-Berater: Angriff in Beirut galt Hamas - nicht Hisbollah
Der Sicherheitsberater der israelischen Regierung versucht offensichtlich die Lage nach dem Tod eines Hamas-Anführers bei einer Explosion in Beirut zu entschärfen.
Der mutmaßliche Angriff galt allein der Hamas, betonte Mark Regev dem US-Sender MSNBC. "Wer auch immer das getan hat, es muss klar sein, das dies keine Attacke auf den libanesischen Staat war. Es war nicht einmal eine Attacke auf die Hisbollah." Er sagte weiterhin: "Wer auch immer diesen Angriff ausgeführt hat, ist sehr chirurgisch genau vorgegangen und hatte es auf ein Hamas-Ziel abgesehen. Denn Israel ist im Krieg", sagte er ohne den Satz zu Ende zu führen.
3. Januar, 6.11 Uhr: Tod von Hamas-Anführer in Beirut: Hisbollah kündigt Vergeltung an
Nach der mutmaßlich von Israel veranlassten Tötung des Hamas-Anführers Saleh al-Aruri im Libanon hat die Hisbollah-Miliz Vergeltung angekündigt.
Das "Verbrechen" in Beirut sei "eine gefährliche Attacke auf den Libanon" und dessen Volk und Sicherheit, teilte die Miliz am Dienstagabend mit. "Dieses Verbrechen wird niemals ohne Antwort oder Strafe vorübergehen." Die Hisbollah habe "den Finger am Abzug" und ihre Kämpfer seien "in höchster Stufe der Bereitschaft".
3. Januar, 6.07 Uhr: Hamas-naher Sender: Auch zwei Hamas-Kommandeure in Beirut getötet
Bei der Explosion in Beirut sind laut einem der Hamas nahestehenden Fernsehsender neben einem Anführer auch zwei weitere hochrangige Mitglieder der Islamistenorganisation getötet worden.
Es handelt sich um die Kommandeure Samir Fandi Abu Amer und Assam al-Akra Abu Ammar des bewaffneten Arms der Gruppierung, wie der TV-Sender am Dienstagabend mitteilte. Die Hamas selbst sprach von zwei getöteten Anführern ihrer Kassam-Brigaden. Sie bestätigte auch den Tod eines ihrer Anführer, des stellvertretenden Leiters des Hamas-Politbüros Saleh al-Aruri.
Insgesamt wurden laut Libanons staatlicher Nachrichtenagentur NNA sechs Menschen bei dem Vorfall am Dienstag getötet. Die genauen Hintergründe der Explosion blieben zunächst unklar. Schnell kam der Verdacht auf, dass es sich um eine gezielte Tötung handeln könnte - möglicherweise durch Israels Armee oder im Auftrag Israels. Israels Militär kommentierte die Berichte auf Anfrage nicht.
2. Januar, 22.17 Uhr: Bericht: Geisel-Deal-Gespräche zwischen Israel und Hamas gestoppt
Nach der mutmaßlichen Tötung eines Hamas-Anführers sind die Verhandlungen über ein neues Geisel-Abkommen zwischen Israel und der Hamas zum Stillstand gekommen.
Die Gespräche konzentrierten sich nun darauf, eine Eskalation zwischen Israel und dem Libanon zu verhindern, meldete die israelische Zeitung "Haaretz". Das "Attentat" habe die Situation verändert.
Der stellvertretende Leiter des Politbüros der islamistischen Hamas, Saleh al-Aruri, kam bei einer Explosion in Libanons Hauptstadt ums Leben. Auch die Hamas bestätigte den Tod Al-Aruris.
2. Januar, 20.30 Uhr: Netanjahu: Hamas hat Position bei Geisel-Deal-Gesprächen abgeschwächt
Nach Darstellung des israelischen Regierungschefs hat die Hamas ihre Position bei den Verhandlungen zu einem neuen möglichen Geisel-Deal aufgeweicht.
Die Bemühungen für ein neues Abkommen gingen weiter, sagte Benjamin Netanjahu am Dienstag. Kontakte bei den Gesprächen seien nicht abgebrochen worden. "Es gab ein Ultimatum der Hamas, jetzt wurde es abgeschwächt", so der 74-Jährige.
Die Terrororganisation hatte zuletzt mehrfach betont, sie lehne jegliche Verhandlungen ab, bis ein Waffenstillstand im Gaza-Krieg in Kraft trete.
2. Januar, 18.55 Uhr: Hamas-Chef: Israelische Geiseln kommen nur zu "Bedingungen" der Hamas frei
"Die Gefangenen des Feindes werden nur zu den vom Widerstand festgelegten Bedingungen freigelassen", sagte Ismail Hanija (61) am Dienstag in einer vom Fernsehsender Al-Dschasira übertragenen Ansprache.
Der Hamas-Chef sagte zudem, er sei "offen" für eine gemeinsame Palästinenserregierung für das Westjordanland und den schon jetzt von der Hamas beherrschten Gazastreifen.
"Uns haben zahlreiche Initiativen erreicht bezüglich der internen (palästinensischen) Situation und wir sind offen für die Idee einer nationalen Regierung für das Westjordanland und den Gazastreifen", sagte Hanija.
2. Januar, 18.36 Uhr: Wieder Raketenalarm an Israels Grenze zum Gazastreifen
Nach mehr als 40 Stunden ohne Beschuss hat es in israelischen Grenzorten nahe dem Gazastreifen wieder Raketenalarm gegeben.
Am frühen Dienstagabend heulten im Süden des Landes die Sirenen, wie Israels Armee meldete. Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte.
Das Militär geht seit Beginn des Gaza-Kriegs verstärkt gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen vor.
2. Januar, 18.15 Uhr: Hamas-Anführer bei Explosion in Beirut ums Leben gekommen
Bei einer Explosion in Beirut soll der stellvertretende Leiter des Politbüros der islamistischen Hamas, Saleh al-Aruri, ums Leben gekommen sein.
Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen der Hisbollah-Miliz nach der Explosion am Dienstagabend. Auch der Hisbollah-nahe Fernsehsender Al-Manar berichtete, dass Al-Aruri tot sei.
2. Januar, 16.39 Uhr: Israels neuer Außenminister sieht sein Land im "Dritten Weltkrieg"
Der neue israelische Außenminister Israel Katz sieht sein Land "mitten in einem Dritten Weltkrieg" gegen den Iran und den radikalen Islam.
"Dieser Feind erinnert an die dunkelsten Perioden in der Geschichte der Menschheit, und wir sind entschlossen, unser Ziel zu erreichen, die Hamas zu stürzen", sagte Katz (68) bei seiner Amtsübernahme am Dienstag.
Der Iran hat als Erzfeind Israels eine "Achse des Widerstands gegen Israel" aufgebaut, zu der neben der Hamas im Gazastreifen auch Kräfte in Syrien, die Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon und die Huthis im Jemen gezählt werden.
"Dies ist der Dritte Weltkrieg mit den heutigen Möglichkeiten, und wir stehen an vorderster Front für die ganze Welt", sagte Katz.
2. Januar, 15.31 Uhr: Hilfslieferungen per Schiff aus Zypern Richtung Gazastreifen beginnen
In Ägypten sind am Dienstag erstmals Hilfsgüter per Schiff von Zypern aus für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen angeliefert worden.
Bei dem Frachter handelte es sich um ein Docklandungsschiff der britischen Marine. Laut britischer Botschaft seien rund 90 Tonnen Hilfsmaterial, darunter Thermodecken und Zelte sowie zehn Tonnen Medikamente an Bord.
Vergangene Woche hatte die israelische Regierung nach längeren Verhandlungen grünes Licht für den humanitären Seekorridor gegeben.
2. Januar, 13.57 Uhr: Israels Armee greift erneut Ziele im Libanon an - Luftalarm im Norden
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben als Reaktion auf Raketenbeschuss aus dem Libanon erneut Ziele der Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen.
Wie die israelische Armee am Dienstag mitteilte, wurden Ziele in der Gegend der südlibanesischen Stadt Yaroun unter Feuer genommen. Die Hisbollah teilte mit, sie habe israelische Einheiten bei dem nordisraelischen Dorf Sarit beschossen. Im Norden Israels gab es am Dienstagvormittag erneut Luftalarm. Über mögliche Opfer auf beiden Seiten der Grenze war zunächst nichts bekannt.
2. Januar, 13.14 Uhr: Laut Hamas-Behörde mehr als 22.000 Tote im Gazastreifen
Die Zahl der bei israelischen Angriffen auf die islamistische Hamas getöteten Bewohner des Gazastreifens ist nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 22.185 gestiegen.
Das waren 207 mehr als am Vortag. Weitere 57.035 Menschen seien seit Kriegsbeginn verletzt worden, teilte die Behörde am Dienstag weiter mit. Es handele sich überwiegend um Zivilisten. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht überprüfen.
2. Januar, 11.45 Uhr: Laut Bildungsministerium mehr als 4000 Schüler im Gaza-Krieg getötet
Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast drei Monaten sind nach Angaben des palästinensischen Bildungsministeriums im Gazastreifen mindestens 4119 Schülerinnen und Schüler getötet worden.
In dem Zeitraum seien 7539 weitere verletzt worden, teilte das Ministerium nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa am Dienstag mit. Darüber hinaus seien im Gazastreifen 221 Lehrerinnen und Lehrer sowie Verwaltungsbeamte getötet worden. Nach Angaben des Ministeriums wurden 278 öffentliche und 65 UN-Schulen bei Angriffen beschädigt oder zerstört.
2. Januar, 9.39 Uhr: Vier bewaffnete Palästinenser bei Militäreinsatz Israels getötet
Bei einem israelischen Militäreinsatz im besetzten Westjordanland sind am Dienstag vier bewaffnete Palästinenser getötet worden.
Nach Angaben der Al-Aksa-Brigaden handelte es sich bei den in einem Ort östlich der Stadt Kalkilia Getöteten um Mitglieder der bewaffneten Gruppierung, die der Fatah-Partei des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas nahesteht. Das Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte den Tod der vier Männer im Alter von 18 bis 26 Jahren. Sechs weitere Menschen seien verletzt und festgenommen worden.
2. Januar, 6.12 Uhr: Israels Armee greift Ziele in Syrien und Libanon an
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in Reaktion auf Raketenbeschuss aus Syrien und dem Libanon zurückgefeuert.
Wie die israelische Armee am Montagabend mitteilte, seien fünf aus Syrien abgeschossene Raketen nach Israel geflogen und in offenem Gelände niedergegangen. Israelische Kampfflugzeuge hätten daraufhin die Abschussorte angegriffen.
1. Januar, 21.50 Uhr: USA ziehen Flugzeugträger USS "Gerald R. Ford" ab
Das US-Militär kündigte den Abzug ihres Flugzeugträgers USS "Gerald R. Ford" aus dem östlichen Mittelmeer an.
Der modernste Träger der US-Flotte werde zu seinem Heimathafen im Bundesstaat Virginia zurückkehren, teilt das Militär mit. Zuvor wurde er aufgrund der Angriff der Hamas auf Israel in die Region entsandt worden. Verteidigungsminister Lloyd Austin (70) verlängerte den Einsatz der "Gerald R. Ford" und ihrer Begleitschiffe dreimal, zur Abschreckung gegen ein direktes Eingreifen etwa des Irans in den Gaza-Krieg.
1. Januar, 19.40 Uhr: Israels Oppositionsführer Lapid warnt nach Urteil vor neuem Streit
Der israelische Oppositionsführer Jair Lapid hat seine Unterstützung für das Oberste Gericht ausgedrückt, nachdem dieses ein Kernelement der umstrittenen Justizreform gekippt hatte.
"Die Entscheidung des Obersten Gerichts kommt am Ende eines harten Jahres des Streits, der uns von innen zerrissen und zur schlimmsten Katastrophe unserer Geschichte geführt hat", schrieb Lapid am Montag auf der Plattform X, vormals Twitter. Das Gericht habe treu seinen Auftrag erfüllt, die Bürger Israels zu schützen. "Wir geben dem Obersten Gericht volle Rückendeckung."
Lapid von der Zukunftspartei der Mitte mahnte: "Wenn die israelische Regierung den Streit über das Oberste Gericht wieder anfängt, bedeutet dies, dass sie nichts gelernt haben. Dass sie nichts vom 7. Oktober gelernt haben und von 87 Tagen des Kampfes um unser Heim."
1. Januar, 19.30 Uhr: Israels Parlamentspräsident Ochana spricht Gericht Autorität ab
Der israelische Parlamentspräsident Amir Ochana hat dem Obersten Gericht des Landes die Autorität abgesprochen, Grundgesetze für nichtig zu erklären.
Dies sei "offensichtlich", sagt Ochana nach Medienberichte zu einem Urteil des Obersten Gerichts gegen die umstrittene Justizreform im Land. "Noch offensichtlicher ist es, dass wir uns damit nicht befassen können, solange der Krieg auf seinem Höhepunkt ist", sagte Ochana demnach.
1. Januar, 19 Uhr: Angehörige trauern um Scheich Jussef Salama
1. Januar, 18.57 Uhr: Urteil wird uns nicht entmutigen, sagt Israels Justizminister
Israels Justizminister Jariv Levin hat das Urteil des Obersten Gerichts gegen ein Kernelement der von ihm vorangetriebenen Justizreform kritisiert.
"Die Entscheidung der Obersten Richter, das Urteil während des Krieges zu veröffentlichen, ist das Gegenteil des Geistes der Einigkeit, der in diesen Tagen notwendig ist, damit unsere Kämpfer an der Front Erfolg haben", sagte Levin am Montag nach Angaben der israelischen Nachrichtenseite ynet.
"Das Urteil, das in keiner westlichen Demokratie seinesgleichen hat, wird uns nicht entmutigen. Während der Kampf an verschiedenen Fronten andauert, werden wir weiter mit Zurückhaltung und Verantwortung handeln."
1. Januar, 18.46 Uhr: Netanjahus Likud-Partei kritisiert Urteil des Obersten Gerichts
Die rechtskonservative Likud-Partei des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hat das Urteil des Obersten Gerichts gegen ein Kernelement der Justizreform kritisiert.
"Es ist bedauerlich, dass das Oberste Gericht sich dafür entschieden hat, ein Urteil im Herzen der gesellschaftlichen Auseinandersetzung in Israel ausgerechnet zu einer Zeit zu fällen, in der israelische Soldaten von der Rechten und der Linken kämpfen und ihr Leben im Krieg gefährden", hieß es in einer Stellungnahme der Partei am Montag.
"Die Gerichtsentscheidung widerspricht dem Willen des Volkes nach Einigkeit vor allem in Zeiten des Krieges."
1. Januar, 18.40 Uhr: Demokratiebewegung in Israel lobt Urteil des Obersten Gerichts
Die israelische Bewegung für Qualitätsregierung hat nach dem Urteil des Obersten Gerichts gegen ein Kernelement der Justizreform von einem "historischen Tag" gesprochen.
"Dies ist ein riesiger öffentlicher Sieg derer, die für Demokratie kämpfen", hieß es am Montag in einer ersten Stellungnahme der Organisation. Sie hatte eine von insgesamt acht Petitionen gegen die im Juli im Parlament verabschiedete Grundgesetzänderung eingereicht.
"Die Regierung und die Minister wollten die Rechtsstaatlichkeit loswerden - und haben die Botschaft erhalten, dass es Richter in Jerusalem gibt." Das Urteil sei ein Beweis dafür, "dass die Festung noch steht".
1. Januar, 18.30 Uhr: Israels Oberstes Gericht urteilt gegen Kernelement von Justizreform
Mitten im Gaza-Krieg fällen Israels höchste Richter ein Urteil von großer Tragweite: In einer dramatischen Entscheidung hat Israels Oberstes Gericht ein Kernelement der umstrittenen Justizreform in dem Land gekippt.
Eine hauchdünne Mehrheit von acht der 15 Richter war dafür, eine im Juli verabschiedete Gesetzesänderung für nichtig zu erklären, wie das Gericht am Montag mitteilte. Die Änderung hatte dem Gericht die Möglichkeit genommen, gegen "unangemessene" Entscheidungen der Regierung, des Ministerpräsidenten oder einzelner Minister vorzugehen. Kritiker hatten gewarnt, dass dies Korruption und die willkürliche Besetzung wichtiger Posten fördern könnte.
Als Begründung hieß es in dem Urteil, die Gesetzesänderung hätte "den Kerneigenschaften des Staates Israel als demokratischem Staat schweren und beispiellosen Schaden zugefügt". In Israels Geschichte wurde bisher noch nie ein vergleichbares Gesetz vom Obersten Gericht einkassiert. Sollte die rechtsreligiöse Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Entscheidung nicht akzeptieren, droht dem Land eine Staatskrise.
1. Januar, 18 Uhr: Iranisches Kriegsschiff fährt ins Rote Meer ein
Inmitten der Spannungen ist ein iranisches Kriegsschiff ins Rote Meer eingefahren. Wie die iranische Nachrichtenagentur Tasnim berichtete, durchquerte die "Alborz" die Meerenge Bab al-Mandeb.
Es wurden in dem Bericht keine Gründe für das Vorgehen genannt - aber erklärt, iranische Militärschiffe seien bereits seit 2009 in der Region unter anderem aktiv, um "Schifffahrtsrouten zu sichern" und Piratenangriffe abzuwehren.
1. Januar, 16.25 Uhr: Wieder Beschuss an Grenze zwischen Israel und Libanon
An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es am Montag erneut gegenseitigen Beschuss gegeben. Israels Armee habe Terroristen angegriffen, die versucht hätten, Drohnen Richtung Israel zu starten. Die Hisbollah-Miliz habe versucht, Drohnen aus einem zivilen Gebiet abzufeuern.
Israels Armee habe wiederum die "terroristische Infrastruktur der Hisbollah im Libanon" attackiert, hieß es von der Armee. Einzelheiten der Vorfälle blieben unklar. Im Norden Israels wurde den Angaben nach mehrfach Raketenalarm ausgelöst.
Die proiranische Schiitenmiliz teilte mit, einen israelischen Posten nahe der libanesischen Grenze getroffen zu haben. Bei Gegenschlägen habe Israels Militär ein Haus in einem libanesischen Grenzort attackiert, hieß es am Montag aus libanesischen Sicherheitskreisen. Es sei in dem Gebiet schwerer Sachschaden entstanden. Verletzte gab es demnach aber nicht.
1. Januar, 16.15 Uhr: Israel erwartet Krieg "im Verlauf dieses ganzen Jahres"
Nach fast drei Monaten Krieg beschreiben UN-Vertreter das Leben im Gazastreifen als ständigen Überlebenskampf. Ein Ende ist nicht in Sicht.
Zum Jahresbeginn stellt sich Israels Armee auf einen länger andauernden Krieg ein. "Die Ziele des Krieges erfordern einen längeren Kampf, und wir bereiten uns entsprechend vor", sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntagabend. Das Militär müsse im Voraus planen, "mit dem Wissen, dass wir während dieses ganzen Jahres weitere Aufgaben erfüllen und weiterkämpfen müssen".
Man passe die Truppenaufstellung nun dementsprechend an und erlaube einigen Reservisten diese Woche die einstweilige Rückkehr zu ihren Familien und an ihren Arbeitsplatz, schilderte Hagari. Dies werde Israels Wirtschaft entlasten und es den Reservesoldaten ermöglichen, "Kraft für die bevorstehenden Aktivitäten" in diesem Jahr zu sammeln.
1. Januar, 16 Uhr: 29 israelische Soldaten durch Unfall oder Eigenbeschuss getötet
Jeder Sechste der seit Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen gefallenen israelischen Soldaten ist versehentlich durch eigene Kameraden oder einen Unfall getötet worden.
Die israelische Armee bestätigte am Montag entsprechende Medienberichte. Dies betreffe insgesamt 29 Soldaten. 18 davon seien durch Beschuss eigener Truppen - "friendly fire" - ums Leben gekommen. Zwei weitere wurden durch einen versehentlich gelösten Schuss getötet und neun weitere durch Unfälle etwa mit Munition.
1. Januar, 15.50 Uhr: Israel bereitet offenbar Prozess zu Hamas-Massaker vor
Israelische Ermittler rekonstruieren aktuell anhand von rund 200.000 Fotos und Videos sowie 2000 Zeugenaussagen das Massaker vom 7. Oktober in der Absicht, ein Gerichtsverfahren gegen die Verantwortlichen einzuleiten, wie das "Wall Street Journal" berichtete.
Gerichtsmedizinische Beweise, die der Zeitung nach eigenen Angaben von israelischen Beamten zur Verfügung gestellt wurden, zeigten unter anderem, dass einige Opfer bei lebendigem Leibe verbrannt worden seien. Auf Fotos seien Verstümmelungen an Körpern der Opfer zu sehen, darunter auch der Geschlechtsorgane von Männern und Frauen.
Die Leichen von Frauen und Mädchen wiesen demnach diverse Anzeichen sexueller Gewalt auf. Die Hamas bestreite, Kinder getötet und Frauen vergewaltigt zu haben.
1. Januar, 15.30 Uhr: 156 Palästinenser in Gaza binnen 24 Stunden getötet, laut Hamas-Behörde
Binnen 24 Stunden sind bei israelischen Angriffen im Gazastreifen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde 156 Palästinenser getötet worden.
Rund 250 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte ein Sprecher am Montag mit. Damit seien seit Beginn des Kriegs vor fast drei Monaten insgesamt 21.978 Menschen getötet und rund 57.700 weitere verletzt worden. Es wird dabei nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterschieden.
Bei rund 70 Prozent der Getöteten soll es sich um Frauen und Minderjährige handeln. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. Israel sprach von mehr als 8000 im Gaza-Krieg getöteten Terroristen.
1. Januar, 14.27 Uhr: US-Militärhubschrauber versenken Boote von Huthi-Rebellen
Bei Angriffen jemenitischer Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe im Roten Meer kam es zu einer direkten Auseinandersetzung mit dem US-Militär.
Die proiranische Gruppe habe ein dänisches Containerschiff von vier kleinen Booten aus mit Kleinwaffen angegriffen und versucht, auf das Schiff zu gelangen, teilte das zuständige US-Regionalkommando mit. Ein Sicherheitsteam an Bord habe das Feuer erwidert. US-Kräfte seien dann eingeschritten.
"Die Hubschrauber der US-Marine erwiderten das Feuer in Selbstverteidigung, versenkten drei der vier kleinen Boote und töteten die Besatzungen", hieß es. "Das vierte Boot floh aus dem Gebiet." Auf US-Seite habe es keine Schäden oder Verletzte gegeben.
1. Januar, 13.11 Uhr: Hamas-Kommandeur im Gazastreifen getötet
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen einen Kommandeur der islamistischen Hamas getötet, der führend an dem Terrorangriff auf Israels Grenzorte am 7. Oktober beteiligt gewesen sein soll.
Der Kommandeur der Hamas-Einheit "Nuchba" (Deutsch: Elite) in Dair al-Balah im zentralen Abschnitt des Küstenstreifens sei bei einem Luftangriff getötet worden, teilte das israelische Militär am Montag mit. Von der Hamas gab es dazu zunächst keine Reaktion.
1. Januar, 13.03 Uhr: Ehemaliger palästinensischer Minister bei Luftangriff in Gaza getötet
Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen ist nach Medienberichten ein ehemaliger Minister der Palästinensischen Autonomiebehörde getötet worden.
Scheich Jussef Salama, ehemaliger Minister für religiöse Angelegenheiten sowie Prediger in der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem, sei am Sonntag durch einen Angriff auf sein Haus im Flüchtlingsviertel Al-Maghasi getötet worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Auch Angehörige des 68-Jährigen seien dabei verletzt worden.
Die Ehefrau des Ministers starb nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium später an ihren Verletzungen. Ein israelischer Armeesprecher sagte am Montag, ohne genaue Koordinaten des Vorfalls könne er sich nicht dazu äußern.
1. Januar, 13.01 Uhr: 29 israelische Soldaten durch Unfall oder Eigenbeschuss getötet
Jeder Sechste der seit Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen gefallenen israelischen Soldaten ist versehentlich durch eigene Kameraden oder einen Unfall getötet worden.
Die israelische Armee bestätigte am Montag entsprechende Medienberichte. Dies betreffe insgesamt 29 Soldaten. 18 davon seien durch Beschuss eigener Truppen - "friendly fire" - ums Leben gekommen. Zwei weitere wurden durch einen versehentlich gelösten Schuss getötet und neun weitere durch Unfälle etwa mit Munition.
1. Januar, 7.10 Uhr: Israel lässt einige Reservisten nach Hause
Drei Monate nach Beginn des Krieges gegen die Hamas passt Israels Militär seine Truppenaufstellung in Erwartung noch länger andauernder Kämpfe jetzt an und erlaubt einigen Reservisten die einstweilige Rückkehr ins Zivilleben.
"Die Ziele des Krieges erfordern einen längeren Kampf, und wir bereiten uns entsprechend vor", sagte Israels Armeesprecher Daniel Hagari. Das Militär hält es der "Times of Israel" zufolge für wahrscheinlich, dass der Krieg noch das Jahr 2024 hindurch andauern wird. "Wir passen unsere Art der Kriegsführung und die erforderlichen Kräfte für jedes Gebiet im Gazastreifen an, um den Auftrag bestmöglich zu erfüllen, da jedes Gebiet andere Merkmale und andere operative Notwendigkeiten hat."
Ein Teil der Reservisten werde diese Woche "zu ihren Familien und an ihren Arbeitsplatz zurückkehren". Dies werde Israels Wirtschaft entlasten und den Reservisten erlauben, "Kraft für die bevorstehenden Aktivitäten" im neuen Jahr zu sammeln.
31. Dezember, 23.27 Uhr: Abbas-Berater kritisiert Pläne Israels für Gaza-Grenze mit Ägypten
Ein Berater des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas (88) hat Pläne Israels zur längerfristigen Kontrolle der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten kritisiert.
Hussein al-Scheich, Generalsekretär der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), schrieb am Sonntag auf der Plattform X, vormals Twitter, er sehe einen solchen Schritt als Beweis für eine Entscheidung Israels zur Wiederbesetzung des Gazastreifens. Dies untergrabe die Friedensabkommen mit Ägypten und bedeute "die Beendigung aller Abkommen mit der PLO".
31. Dezember, 14.32 Uhr: Neuer Beschuss an Israels Grenze zum Libanon - Netanjahu warnt
Israels Armee teilte mit, Kampfjets hätten "Terror-Infrastruktur und militärische Einrichtungen" der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen.
Die Hisbollah reklamierte auch einen Angriff auf ein israelisches Ziel für sich. Nach israelischen Armeeangaben wurden bereits am Samstag vom Libanon aus Panzerabwehrraketen auf israelisches Gebiet gefeuert.
Israels Militär habe daraufhin Beobachtungsposten der Hisbollah angegriffen. Von einem der Posten aus seien die Raketen abgefeuert worden. "Wenn die Hisbollah den Krieg ausweitet, wird sie Schläge einstecken, die sie sich nicht hätte träumen lassen, und der Iran ebenso", warnte Netanjahu.
31. Dezember, 11.46 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 21.800
Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seit Kriegsbeginn vor fast drei Monaten auf 21.822 gestiegen.
Mehr als 56.450 Menschen seien verletzt worden, hieß es in der Mitteilung am Sonntag. Binnen 24 Stunden seien bei israelischen Angriffen in dem Küstenstreifen 150 Menschen getötet worden.
Bei rund 70 Prozent der Getöteten soll es sich um Frauen und Minderjährige handeln.
31. Dezember, 11.12 Uhr: Mehr als 5300 Schwerkranke warten auf Evakuierung aus Gazastreifen
Sie könnten vor Ort nicht ausreichend behandelt werden, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA am Sonntag unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden in Gaza.
Zusammen mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werde versucht, einen Transport der Menschen ins Ausland zu organisieren. Im Norden des Gazastreifens sei es gelungen, eingeschränkte Dienste in einigen Krankenhäuser und ärztliche Praxen wieder herzustellen.
Am Mittwoch hieß es von der WHO, dass nur noch 13 von 36 Krankenhäusern im Gazastreifen eingeschränkt arbeiten können. Vielen fehlten Narkose- und Schmerzmittel, Antibiotika, Nahrungsmittel und Wasser sowie Fachkräfte.
31. Dezember, 11.03 Uhr: Israelischer Minister für Wiederbesiedlung des Gazastreifens
Finanzminister Bezalel Smotrich (43) sagte am Sonntag dem israelischen Armeesender, wenn Israel richtig vorgehe, werde es eine Abwanderung von Palästinensern geben, "und wir werden im Gazastreifen leben".
"Wir werden keine Situation erlauben, in der dort zwei Millionen Menschen leben. Wenn in Gaza 100.000 bis 200.000 Araber leben, wird die Diskussion über den Tag danach eine ganz andere sein. Sie wollen gehen, sie leben seit 75 Jahren in einem Getto und in Leid", so Smotrich in einen Post auf X.
Smotrich gilt als Verfechter der Vision von "Groß-Israel" und setzt sich auch für eine Annexion des besetzten Westjordanlands ein.
31. Dezember, 9.26 Uhr: Israels Armee setzt Bombardierungen im Gazastreifen fort
Wie die Armee am Sonntagmorgen mitteilte, wurden erneut Terroristen im Raum der Stadt Gaza mit Kampfflugzeugen sowie durch Bodentruppen angegriffen und ausgeschaltet.
In einem Kindergarten hätten die Truppen Sprengsätze entdeckt und zerstört. Auch im Süden seien Terroristen getötet und weitere Tunnelschächte freigelegt worden, hieß es.
Die Streitkräfte intensivieren derzeit nach eigenen Aussagen den Kampf gegen die Hamas und konzentrieren sich dabei vornehmlich auf den Süden des Küstengebiets sowie auf den mittleren Gazastreifen.
31. Dezember, 8.20 Uhr: Israels Armee beendet groß angelegten Angriff auf Ziele der Hisbollah-Miliz im Libanon
Dabei seien drei "terroristische Zellen ausgeschaltet" worden. Die Armee werde auch weiter militärische Stellungen der Hisbollah im Südlibanon angreifen.
"Die südliche Region des Libanon wird nicht wieder zu dem werden, was sie einmal war", sagte Israels Armeesprecher Daniel Hagari (47).
Im Laufe des Samstags seien mehrere Raketenabschüsse vom Libanon nach Israel festgestellt worden. 80 Prozent der Raketen der Hisbollah seien dabei auf libanesisches Gebiet gefallen.
31. Dezember, 7.44 Uhr: Israels Armeesprecher: Hamas-Hauptquartier im Süden Gazas gestürmt
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben das Hauptquartier der islamistischen Hamas in Chan Junis im Süden des Gazastreifens gestürmt.
Darin habe sich auch die Geheimdienstzentrale der Terrororganisation befunden, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Samstagabend.
Israel vermutet, dass sich in den unterirdischen Tunneln unter Chan Junis der Anführer der Hamas im Gazastreifen, Jihia Sinwar, versteckt hält.
Im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens ist Israels Armee nach eigenen Angaben dabei, die vollständige Kontrolle über das Gebiet auszuüben. Derzeit konzentriere man sich dort auf das Viertel Tufah, die letzte noch verbliebene Hamas-Hochburg, so Hagari.
31. Dezember, 7.27 Uhr: Netanjahu: Bereits mehr als 8000 Terroristen in Gaza "eliminiert"
Die islamistische Hamas werde besiegt werden, sagte der israelische Regierungschef am Samstagabend. Nach einem Jahr im Amt schlägt Netanjahu im eigenen Volk starkes Misstrauen entgegen.
Umfragen zufolge will die Mehrheit der Israelis, dass er spätestens nach dem Ende des Gaza-Kriegs zurücktritt. Einen Rücktritt lehnt Netanjahu (74) jedoch ab. "Das Einzige, wovon ich zurücktreten werde, ist die Hamas. Das ist es, womit ich zu tun habe", sagte er der "Times of Israel" zufolge.
Viele Menschen werfen dem israelischen Regierungschef vor, bislang keine persönliche Verantwortung für das Hamas-Massaker am 7. Oktober in Israel übernommen zu haben.
30. Dezember, 19.27 Uhr: Palästinensiche Terroristen behaupten Geisel sei bei Luftangriff gestorben
Nach Darstellung einer palästinensischen Terrorgruppe ist eine Geisel im Gazastreifen bei einem Luftangriff getötet worden.
Zuvor habe Israels Armee versucht, den israelischen Soldaten zu befreien, hieß es vom bewaffneten Arm der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) am Samstag. Der Versuch sei gescheitert. Die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestufte Gruppe behielt seine Leiche demnach. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
30. Dezember, 16.09 Uhr: Verletzter nach Autoattacke nahe Hebron - Fahrer getötet
Bei einer mutmaßlichen Autoattacke nahe einem Militärposten im besetzten Westjordanland ist israelischen Angaben zufolge am Samstag ein Israeli verletzt worden.
Der Terrorist sei nach dem Vorfall in der Nähe eines Flüchtlingslagers unweit von Hebron "neutralisiert" worden, teilte die Armee mit. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah ist der Palästinenser tot.
Israelische Medien meldeten unter Berufung auf Retter, der mutmaßliche Angreifer habe einen Israeli verletzt. Das Opfer soll demnach bei Bewusstsein sein.
30. Dezember, 14.31 Uhr: Neue Hamas-Zahlen - Zahl der Toten in Gaza steigt auf 21.672
Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 21.672 gestiegen. Zudem seien angeblich 56.165 Menschen verletzt worden, erklärte ein Hamas-Funktionär.
Allein in den vergangenen 24 Stunden seien bei insgesamt 14 israelischen Angriffen 165 Palästinenser getötet und weitere 250 verletzt worden. Zuletzt hatte die Hamas-Behörde am Freitag 21.507 Tote gemeldet. Sie schlüsselt nicht auf, wie viele Zivilisten und wie viele Mitglieder von Terrororganisationen unter den Opfern sind.
30. Dezember, 12.50 Uhr: Mindestens sechs vom Iran unterstützte Terroristen getötet
Bei israelischen Luftangriffen wurden mindestens sechs vom Iran unterstützte Terroristen an der syrisch-irakischen Grenze getötet.
Dies teilten zwei Mitglieder irakischer Milizgruppen der Associated Press am Samstag mit. Stunden zuvor gab die Hisbollah-Terrororganisation bereits bekannt, dass vier Aktivisten aus ihren Reihen etwa zur gleichen Zeit bei israelischen Anschlägen getötet worden seien.
Unabhängig geprüft werden konnten die Angaben zunächst nicht.
30. Dezember, 12.40 Uhr: Israels Armee kündigt vierstündige Kampfpause in einem Lager in Rafah an
Israels Militär hat für Samstag eine vierstündige taktische Kampfpause in einem Lager in Rafah im Süden des Gazastreifens verkündet.
Militärische Aktivitäten würden dort aus humanitären Gründen vorübergehend eingestellt, teilte ein Sprecher der Armee auf der Plattform X am Samstag auf Arabisch mit. Dies solle es der Bevölkerung ermöglichen, Nachschub an Vorräten zu besorgen.
Die Armee wies am Samstag auch eine Route für Zivilisten aus, um eine zuvor für die Flucht genutzte Strecke durch das umkämpfte Chan Junis zu umgehen. Der bisherige Weg sei gefährlich, warnte das Militär.
30. Dezember, 8.30 Uhr: Israel führt Offensive im Gazastreifen fort
Israel setzt seine Angriffe im gesamten Gazastreifen fort.
Armee zerstörte zwei militärische Gebäude der Hamas in der Stadt Beit Lahia im nördlichen Gazastreifen, wie ein Sprecher am Samstagmorgen mitteilte. Zuvor habe man zahlreiche Waffen, Sprengsätze, Gewehre, militärische Ausrüstung und Kommunikationsgeräte.
Im Laufe des Freitages schalteten die Streitkräfte Dutzende von Terroristen aus, darunter 15 mit Angriffen aus der Luft. Am Morgen begann die Armee mit dem Artilleriebeschuss auf mehrere Hamas-Ziele im Norden und im Zentrum des Gazastreifens.
Unabhängig ließen sich die Angaben zunächst nicht überprüfen.
30. Dezember, 8.20 Uhr: USA versorgen Israel weiter mit Waffen
Die USA sorgen als wichtigster Unterstützer Israels dafür, dass der jüdische Staat in seinem Kampf gegen die Hamas weiter mit Waffen versorgt wird.
Das US-Außenministerium hat unter Umgehung des Kongresses den Verkauf weiterer Waffen an Israel im Millionenwert genehmigt. Ohne die sonst bei Rüstungsverkäufen ins Ausland übliche Überprüfung durch den Kongress sei damit grundsätzlich der Verkauf von Waffen im Wert von 147,5 Millionen Dollar (rund 133 Mio Euro) möglich, teilte die zuständige Defense Security Cooperation Agency am Freitag (Ortszeit) mit.
30. Dezember, 7.40 Uhr: WHO warnt vor Ausbreitung von Infektionskrankheiten
Israel betont immer wieder, es befinde sich im Krieg mit der Hamas und nicht mit den palästinensischen Zivilisten im Gazastreifen. Die Hamas benutze Zivilisten als menschliche Schutzschilde. Internationale Hilfsorganisationen werden unterdessen nicht müde, auf die grauenhafte humanitäre Lage im Gazastreifen hinzuweisen.
Die Menschen im Süden des von Israel abgeriegelten Küstengebietes, das kaum größer als die Stadt München ist, seien weiterhin zur Massenflucht gezwungen, schrieb der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus (58), auf der Plattform X.
Die Notunterkünfte seien völlig überfüllt. "Meine WHO-Kollegen und ich sind weiter sehr besorgt über die zunehmende Bedrohung durch Infektionskrankheiten", schrieb Tedros.
30. Dezember, 7.20 Uhr: Israels Armee jagt weiter Hamas-Führung
Die israelische Armee ist weiterhin auf der Suche nach dem militärischem Anführer der Hamas, Jihia Sinwar, der sich nach Vermutung in unterirdischen Tunneln in Chan Junis versteckt.
Die Stadt gilt als Hamas-Hochburg und ist derzeit Fokus der israelischen Bodenoffensive. Sinwar soll Medienberichten zufolge schon kurz nach Kriegsbeginn in den Süden Gazas geflohen sein.
Unterhalb des Gazastreifens erstreckt sich über viele Kilometer ein ganzes Netzwerk aus Tunneln, in denen sich laut Israel etliche Terroristen verstecken und Geiseln aus Israel festhalten. Um Israels Bomben aus der Luft widerstehen zu können, reichen manche Tunnel Dutzende Meter unter die Erde.
30. Dezember, 7 Uhr: Israel weist Genozid-Anschuldigung zurück
In einer am Freitag eingereichten Klage ersucht Südafrika den Internationalen Gerichtshof um eine einstweilige Verfügung, mit der Israel aufgefordert wird, seinen Militäreinsatz im Gazastreifen unverzüglich auszusetzen.
"Die Klage Südafrikas entbehrt sowohl der faktischen als auch der juristischen Grundlage", schrieb ein Sprecher des israelischen Außenministeriums auf X, vormals Twitter, am Freitagabend.
"Südafrika arbeitet mit einer Terrororganisation (Hamas) zusammen, die zur Zerstörung des Staates Israel aufruft." Für das Leid der Palästinenser in Gaza sei ausschließlich die Hamas verantwortlich.
29. Dezember, 22.04 Uhr: Israel zerstört eines der Verstecke von Hamas-Führer Sinwar
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben eines der Verstecke des Hamas-Führers im Gazastreifen, Jihia Sinwar (61), gefunden und zerstört.
Das Haus habe sich nahe der Stadt Gaza im nördlichen Teil des abgeriegelten Küstenstreifens befunden, teilte die Armee am Freitagabend mit. Sinwar wird heute in Chan Junis im Südosten des Gazastreifens vermutet.
Zu Fund und Zerstörung des mutmaßlichen Verstecks bei der Stadt Gaza sei es "in den vergangenen Wochen" gekommen, hieß es in der Mitteilung. Im Keller des Hauses seien die Soldaten auf einen Tunneleingang gestoßen, welcher zu unterirdischen Gängen in einer Tiefe von 20 Metern und mit einer Länge von 218 Metern führte.
29. Dezember, 16.47 Uhr: Zwei Verletzte bei Gefechten an israelisch-libanesischer Grenze
Bei Gefechten an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel wurden libanesischen Sicherheitskreisen zufolge am Freitag zwei Menschen verletzt.
Demnach hat das israelische Militär ein Auto in dem Grenzort Aitarun mit einer Rakete angegriffen. Das israelische Militär gab an, eine "Terrorzelle" der proiranischen Hisbollah-Miliz angegriffen zu haben, die für den Abschuss von Panzerabwehrraketen aus der Gegend um Aitarun verantwortlich gewesen sein soll.
Israels Militär teilte mit, mehrere Abschüsse aus dem Libanon auf israelisches Gebiet registriert zu haben. Als Reaktion darauf habe die Armee mit Artillerie die Ursprungsorte angegriffen. Israelische Kampfflugzeuge hätten außerdem die "terroristische Infrastruktur" der Hisbollah in der Gegend Wadi Hamul im Südlibanon angegriffen.
29. Dezember, 14.57 Uhr: Vier Verletzte nach mutmaßlicher Autoattacke im Westjordanland
Bei einer mutmaßlichen Autoattacke nahe einer Siedlung im Westjordanland sind israelischen Angaben zufolge am Freitag vier Menschen verletzt worden.
Die Fußgänger seien von einem Fahrzeug gerammt worden, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Sanitäter behandelten vier Menschen in ihren Zwanzigern. Sie alle seien bei Bewusstsein, einer befinde sich "in mäßigem Zustand". Drei weitere wurden demnach leicht verletzt. Israelischen Medien zufolge soll es sich bei den Opfern um Israelis handeln.
"Soldaten, die in der Gegend operierten, neutralisierten den Terroristen", teilte die Armee mit. Medien zufolge wurde der Fahrer erschossen. Zu seiner Identität gab es zunächst keine Angaben. Die mutmaßliche Autoattacke ereignete sich den Angaben zufolge neben einem Militärposten nahe der israelischen Siedlung Otniel im Süden des besetzten Westjordanlands unweit der Stadt Hebron.
29. Dezember, 14 Uhr: 187 Tote innerhalb eines Tages im Gazastreifen
Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Darstellung der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde innerhalb eines Tages 187 Menschen getötet worden.
312 Palästinenser seien zudem verletzt worden, teilte die Behörde am Freitag mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Die Zahl der insgesamt seit Kriegsbeginn im Gazastreifen getöteten Palästinenser stieg demnach auf 21.507. Zuletzt war die Zahl am Donnerstag mit 21.320 angegeben worden. Diesen Angaben nach wurden zudem 55.915 weitere Menschen im Gaza-Krieg verletzt.
29. Dezember, 11.10 Uhr: Einsätze in Chan Junis im Gazastreifen werden ausgeweitet
Israels Armee weitet nach eigenen Angaben ihre Einsätze in der Gegend um die Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens aus.
Nähere Details zu den Plänen nannte das Militär in einer Erklärung am Freitag zunächst nicht. Soldaten hätten am Donnerstag Terroristen unter anderem in Chan Junis und im nördlichen Gazastreifen getötet, hieß es darin. "Die Truppen eliminierten Dutzende Terroristen durch Luftangriffe sowie Scharfschützen- und Panzerfeuer."
Im nördlichen Gazastreifen habe es sich um Dutzende bewaffnete Hamas-Mitglieder gehandelt. Sie seien in verschiedenen Gefechten getötet worden. Israel vermutet, dass sich in Chan Junis die Führungsspitze der islamistischen Hamas versteckt hält. Das Militär hatte die Einwohner der Stadt zuvor aufgefordert, sich in Rafah nahe der ägyptischen Grenze in Sicherheit zu bringen.
29. Dezember, 5.50 Uhr: Drohnen und Raketen der Huthis über Rotem Meer abgeschossen
Das US-Militär hat im Süden des Roten Meeres eigenen Angaben zufolge eine Drohne und eine ballistische Antischiffsrakete der im Jemen basierten Huthi-Rebellen abgeschossen.
Die Flugkörper seien am frühen Donnerstagabend Ortszeit von den Huthis abgefeuert worden, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs am Freitagmorgen auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Berichten zufolge sei bei dem Vorfall am Donnerstag keines der 18 Schiffe in der Umgebung beschädigt worden.
29. Dezember, 5.45 Uhr: Palästinensische Sanitäter planen Flüchtlingslager in Chan Junis
Der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond will in der heftig umkämpften Stadt Chan Junis im Südosten des Gazastreifens ein Flüchtlingslager errichten.
Wie die Organisation am Donnerstagabend auf der Plattform X (vormals Twitter) bekanntgab, sollen in einer ersten Phase 300 Zelte für vertriebene Familien erreichtet werden. Später solle die Kapazität auf 1000 Zelte erweitert werden, um Hunderten von vertriebenen Familien in der südlichen Region des Gazastreifens eine Unterkunft zu bieten, hieß es.
Einwohner der Stadt waren von Israels Armee aufgefordert worden, sich in Rafah an der ägyptischen Grenze in Sicherheit zu bringen.
29. Dezember, 5.40 Uhr: Israel greift wohl Ziele in Syrien an
Nach Angaben aus Damaskus hat Israel erneut Gebiete in Syrien angegriffen.
Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete unter Berufung auf Militärkreise am späten Donnerstagabend, das israelische Militär habe "die südliche Region" aus der Luft attackiert. Die Angriffe kämen aus Richtung der von Israelannektierten Golanhöhen. Die syrische Luftverteidigung habe einige der abgefeuerten Raketen abgefangen, hieß es weiter. Es habe Sachschäden gegeben.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London berichtete, dass auch Gebiete nahe dem Flughafen von Damaskus von israelischen Raketen getroffen worden seien. Das israelische Militär prüft die Angaben derzeit.
28. Dezember, 21.44 Uhr: Armee nennt Gründe für versehentliche Geiseltötung
Nach der versehentlichen Tötung dreier Geiseln im Norden des Gazastreifens durch israelische Soldaten vor zwei Wochen hat das Militär neue Erkenntnisse zu dem Vorfall veröffentlicht.
Der Soldat, der zunächst zwei der Geiseln tötete, habe nur eingeschränkte Sicht auf die Geiseln gehabt, teilte die israelische Armee am Donnerstag mit. Zudem hätten zwei Soldaten den Befehl, das Feuer einzustellen, wegen Panzerlärms nicht gehört und später den dritten Mann erschossen.
28. Dezember, 19.52 Uhr: 70-jährige Geisel im Gazastreifen tot
Eine 70-jährige israelische Geisel ist nach Informationen des Kibbuz Nir Oz, dem sie angehörte, von der islamistischen Hamas ermordet worden.
Der Tod der Frau, die auch die US-amerikanische und die kanadische Staatsbürgerschaft besaß, wurde erst jetzt bekannt, wie der Kibbuz und das Forum der Geiselfamilien am Donnerstag mitteilten.
Die 70-Jährige sei beim Überfall der Hamas auf das südisraelische Grenzgebiet am 7. Oktober tödlich verletzt worden, hieß es weiter. Ihre Ermordung konnte aber erst jetzt bestätigt werden.
28. Dezember, 18.58 Uhr: Wieder Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze
An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es am Donnerstag erneut gegenseitigen Beschuss gegeben. Israels Armee meldete zahlreiche Raketenstarts aus dem Nachbarland auf israelische Orte.
Der israelische Sender Channel 12 berichtete über 50 vom Libanon aus Richtung Israel abgefeuerte Geschosse. Im Norden des Landes wurde israelischen Armeeangaben zufolge mehrfach Raketenalarm ausgelöst. Zudem sei eine Drohne aus dem Libanon auf israelisches Gebiet gelangt und dort abgeschossen worden.
Israels Militär reagierte demnach mit Gegenangriffen auf die Orte der Raketenabschüsse sowie auf "die Terrorinfrastruktur der Hisbollah" dort. Die Armee habe unter anderem ein Militärgelände der mit dem Iran verbündeten Schiitenmiliz sowie mehrere Terroristen im Libanon attackiert.
28. Dezember, 15.31 Uhr: Pakistans Regierung verbietet Neujahrsfeiern
Pakistans Regierung hat aus Solidarität mit den Palästinensern Neujahrsfeierlichkeiten verboten.
"In Anbetracht der ernsten Lage in Palästina und als Zeichen der Solidarität mit unseren palästinensischen Brüdern und Schwestern wird es ein striktes Verbot durch die Regierung für jegliche Art von Neujahrsveranstaltungen geben", sagte der geschäftsführende Premierminister Anwarul Haq Kakar laut einer Übersetzung der Zeitung Dawn in einer Ansprache an die Nation am Donnerstag.
28. Dezember, 15.19 Uhr: Israels Armee äußert Bedauern nach Luftangriff mit Dutzenden Toten an Heiligabend
Nach schweren Angriffen in einem Flüchtlingsviertel im Gazastreifen mit Dutzenden Toten an Heiligabend hat die israelische Armee Bedauern über den "Schaden an unbeteiligten Zivilisten" ausgedrückt.
Man arbeite daran, Schlussfolgerungen aus dem Vorfall und Lehren daraus zu ziehen, teilte ein israelischer Armeesprecher am Donnerstag mit.
28. Dezember, 15.15 Uhr: 40 Prozent der Menschen in Gaza laut UN von Hungersnot bedroht
Infolge der Kämpfe im Gazastreifen sind nach Angaben des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA 40 Prozent der dort lebenden Bevölkerung von einer Hungerkatastrophe bedroht.
"Jeder Tag ist ein Kampf ums Überleben, um das Finden von Nahrung und Wasser", schrieb der Gaza-Direktor von UNRWA, Thomas White, am Donnerstag auf der Online-Plattform X, vormals Twitter. Gaza ringe mit einer Hungerkatastrophe, von der 40 Prozent der Menschen bedroht seien.
Es gehe darum, mehr Hilfsgüter zu den Menschen zu bringen, so White. "Die einzige verbleibende Hoffnung ist ein humanitärer Waffenstillstand."
28. Dezember, 14.22 Uhr: Hamas-Behörde - Zahl der Toten in Gaza steigt
Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 23.320 gestiegen. Dies gab ein Sprecher des palästinensischen Gesundheitsministeriums am Donnerstag bekannt.
Demnach wurden 55.603 weitere Menschen verletzt. Allein in den letzten 24 Stunden seien 210 Palästinenser getötet und weitere 360 verletzt worden, fügte der Sprecher hinzu. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht prüfen.
28. Dezember, 12.15 Uhr: Friedensbotschaft der israelischen Oper während des Gaza-Kriegs
Die israelische Nationaloper hat während des Gaza-Kriegs mit jüdischen und arabischen Sängern und Musikern eine Friedensbotschaft aufgenommen.
Gemeinsam singen die Künstlerinnen und Künstler auf Hebräisch, Arabisch und Englisch "Somewhere" aus dem Musical "West Side Story". "Es gibt einen Ort für uns", singen sie. "Es gibt eine Zeit für uns. Irgendwann eine Zeit für uns. Zeit zu lieben." Am Ende die Hoffnung auf eine bessere gemeinsame Zukunft: "Irgendwie. Irgendwann. Irgendwo."
Im Oktober hatte sich die israelische Oper bereits mit einer Aufnahme für die Freilassung minderjähriger Geiseln aus dem Gazastreifen eingesetzt. Nach israelischen Informationen werden noch 129 Geiseln in dem Küstenstreifen festgehalten.
28. Dezember, 11.25 Uhr: Zwei Australier bei Luftangriff im Libanon getötet
Bei einem Luftangriff im Südlibanon sind zwei Australier getötet worden. Das bestätigte der amtierende australische Außenminister Mark Dreyfus am Donnerstag auf der Plattform X, ehemals Twitter.
Die Botschaft in Beirut stehe bereit, die Angehörigen konsularisch zu unterstützen. Für den Libanon gelte weiter eine Reisewarnung, schrieb er.
28. Dezember, 11.24 Uhr: Blauhelmsoldat nahe der Grenze zwischen Israel und Libanon verletzt
Im Libanon ist ein Soldat der UN-Beobachtermission Unifil an der Grenze zu Israel von Unbekannten verletzt worden.
Eine Gruppe junger Männer griff eine Patrouille der Blauhelmsoldaten in der Nacht zu Donnerstag an, wie Unifil mitteilte. Dabei sei der Soldat verletzt worden. Auch ein Fahrzeug wurde demnach beschädigt.
Unifil verurteilte jegliche Angriffe auf Blauhelmsoldatinnen und -soldaten. Sie stellten einen Verstoß gegen die UN-Resolution 1701, die den Libanon-Krieg 2006 beendet hatte, und das libanesische Recht dar. Unifil forderte die libanesischen Behörden auf, "eine umfassende und schnelle Untersuchung einzuleiten und alle Täter vor Gericht zu stellen."
28. Dezember, 9.56 Uhr: Tausende bei Trauerfeier für iranischen General in Teheran
Tausende Regierungsanhänger haben in Irans Hauptstadt Teheran an den Trauerfeierlichkeiten für den Tod eines ranghohen Generals teilgenommen.
Wie Staatsmedien am Donnerstag berichteten, gedachten zahlreiche Spitzenpolitiker und Offiziere des in Syrien getöteten Brigadegenerals Sejed-Rasi Mussawi. Auch Irans Staatsoberhaupt und Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei nahm demnach an der Veranstaltung teil. Mussawi soll bei einem bekannten schiitischen Schrein im Norden Teherans beigesetzt werden.
Am Montag war Mussawi in Syrien durch einen mutmaßlich israelischen Luftangriff getötet worden. Die militärische Führung der Islamischen Republik schwor daraufhin Rache am Erzfeind Israel. Laut "New York Times" soll Mussawi geholfen haben, Waffen-Lieferungen an die libanesische Terror-Organisation Hisbollah zu überwachen.
28. Dezember, 9.48 Uhr: Sanitäter: Zehn Tote bei neuem Angriff nahe Klinik in Chan Junis
Bei einem weiteren mutmaßlichen israelischen Angriff auf ein Gebäude in der Nähe eines Krankenhauses im südlichen Gazastreifen soll es erneut Tote gegeben haben.
Der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond schrieb auf der Plattform X, es seien bei einem Angriff in der Nähe des Al-Amal-Krankenhauses in Chan Junis am Donnerstag zehn Menschen getötet und zwölf weitere verletzt worden. Ein israelischer Armeesprecher sagte am Donnerstag, man gehe dem neuen Bericht nach.
Israel vermutet, dass sich in Chan Junis die Führungsspitze der islamistischen Terror-Organisation Hamas versteckt hält.
28. Dezember, 9.45 Uhr: Viele befreite Hamas-Geiseln weiter schwer traumatisiert
Viele Geiseln, die im November aus den Händen der Hamas-Terroristen im Gazastreifen freikamen, müssen einem Medienbericht zufolge auch Wochen später noch intensiv psychiatrisch behandelt werden.
Die Geiseln hätten die schlimmsten Misshandlungen und Traumata erlitten, die sie in ihrer Laufbahn erlebt habe, sagte Renana Eitan, Leiterin der Psychiatrie am Ichilov-Zentrum in Tel Aviv, der Zeitung "The Guardian". Während einer Feuerpause Ende November waren mehr als 100 Geiseln freigekommen, Israel ließ im Gegenzug 240 palästinensische Häftlinge frei.
Mehr dazu lest Ihr bei TAG24: Hamas-Terroristen aus Gaza haben israelische Kinder-Geiseln sexuell missbraucht.
28. Dezember, 9.02 Uhr: Hunderte weitere Ausländer sollen Gazastreifen verlassen können
Die Ausreisen von Ausländern und Palästinensern mit doppelter Staatsbürgerschaft aus dem Gazastreifen gehen weiter.
Am Donnerstag sollten Hunderte aus dem abgeriegelten Küstenstreifen nach Ägypten ausreisen, wie aus einer Liste der palästinensischen Grenzbehörde am Grenzübergang Rafah hervorging. Darunter sollten auch neun Deutsche sein. Zudem handelte es sich etwa um Menschen mit britischer, kanadischer oder russischer Staatsbürgerschaft.
28. Dezember, 6.41 Uhr: Israels Botschafter betont Bedeutung der Militärmission im Roten Meer
Israels Botschafter, Ron Prosor, hat betont, dass der Schutz der wichtigen Handelsroute durch das Rote Meer auch für Deutschland von großer Bedeutung sei.
"Was die Huthis im Roten Meer tun, richtet sich nicht nur gegen Israel, sondern gegen die ganze internationale Gemeinschaft", sagte Prosor der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die Angriffe der Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe. "Als Exportnation liegt es in Deutschlands Interesse, dass die Seewege frei sind."
Eine Empfehlung an die Bundesregierung, was eine deutsche Beteiligung an dem Militäreinsatz angeht, wollte der israelische Botschafter nicht abgeben. Nach Angaben der USA beteiligen sich bereits mehr als 20 Länder an der Militärallianz im Roten Meer. Die Bundesregierung prüft noch eine Entsendung von deutschen Schiffen.
28. Dezember, 6.38 Uhr: Bisher schwerster Raketenbeschuss durch Hisbollah
Die mit dem Iran verbündete Terror-Organisation Hisbollah reklamierte am Mittwoch neue Raketenangriffe auf Israel für sich.
Es waren laut der Zeitung "The Times of Israel" die bisher schwersten Beschüsse nordisraelischer Städte seit dem Beginn des Gaza-Kriegs. In der Grenzstadt Kiriat Schmona seien mehrere Gebäude beschädigt worden, teilte die israelische Polizei mit. Menschen wurden demnach nicht verletzt.
Bei israelischen Angriffen auf Hisbollah-Stellungen im Südlibanon starben am selben Tag dagegen drei Menschen, unter ihnen ein Hisbollah-Kämpfer, meldete die libanesische Nachrichtenagentur NNA. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006.
28. Dezember, 6.31 Uhr: Blinken reist erneut in den Nahen Osten
Angesichts der sich bedrohlich zuspitzenden Lage im Nahen Osten reist US-Außenminister Antony Blinken nach Informationen des Nachrichtenportals "Axios" Ende nächster Woche erneut in die Region.
Zum fünften Mal seit Beginn des Gaza-Krieges besuche er dabei auch Israel, hieß es. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.
27. Dezember, 22.36 Uhr: Israels Generalstabschef: Müssen für Offensive im Libanon bereit sein
Das israelische Militär zeigt sich zunehmend bereit, den Kampf gegen die Terror-Organisation Hisbollah im Libanon entscheidend auszuweiten.
"Heute haben wir eine Reihe von Plänen für die Zukunft gebilligt, und wir müssen, wenn nötig, für eine Offensive bereit sein", sagte Generalstabschef Herzi Halevi (56) am Mittwoch. "Die israelischen Streitkräfte und ihr Nord-Kommando sind auf einem sehr hohen Niveau der Bereitschaft", fügte er hinzu.
27. Dezember, 21.18 Uhr: WHO: Zehntausende Menschen in Gaza suchen Schutz in Krankenhäusern
Im Schifa-Spital in der Stadt Gaza drängten sich 50.000 Menschen zusammen, im Al-Amal-Spital im südlichen Gazastreifen 14.000, teilte die Organisation auf X, vormals Twitter, mit.
Auf dem Weg zu den Spitälern, um Hilfsgüter zu verteilen, habe das WHO-Team beobachtet, wie Zehntausende Menschen zu Fuß, auf Mauleseln oder in Autos vor den heftigen israelischen Angriffen flohen.
Im gesamten Gazastreifen funktionierten derzeit 13 Spitäler teilweise, 2 auf minimalem Niveau und 21 überhaupt nicht, so die WHO. Man sei äußerst besorgt, dass neue Fluchtbewegungen die Gesundheitseinrichtungen im südlichen Gazastreifen weiter belasten.
27. Dezember, 17.50 Uhr: Erdogan greift Netanjahu scharf an - Vergleich mit Hitler
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (69) hat Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (74) erneut für das Vorgehen im Gaza-Krieg angegriffen.
In den sozialen Medien kursierten in den vergangenen Tagen Videos von palästinensischen Gefangenen, die in einem Stadion im Gazastreifen festgehalten wurden.
"Wir haben Israels Nazilager in Stadien gesehen, nicht wahr? Was ist das? Wie unterscheidet ihr euch von Hitler?" sagte Erdogan am Mittwoch in Ankara. "Gibt es irgendetwas, das Netanjahu weniger getan hat als Hitler? Nein", sagte Erdogan weiter.
Erdogan bemängelte zudem, dass aus Deutschland keine Verurteilung Netanjahus für die vielen zivilen Opfer im Gazastreifen komme.
27. Dezember, 14.09 Uhr: Bericht über zahlreiche Tote bei Angriff nahe Klinik in Chan Junis
Bei einem mutmaßlichen israelischen Angriff auf ein Gebäude in der Nähe eines Krankenhauses in Chan Junis im südlichen Gazastreifen soll es am Mittwoch viele Tote gegeben haben.
Ein Sprecher der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sprach von 20 Toten und Dutzenden Verletzten. Auch der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond schrieb auf der Plattform X, bei einem Angriff auf ein Wohngebäude nahe des Al-Amal-Krankenhauses habe es Dutzende Tote und Verletzte gegeben. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man gehe den Berichten nach.
27. Dezember, 13.06 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten im Gaza-Krieg steigt auf 21.100
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums binnen 24 Stunden 195 Menschen getötet worden.
Der Sprecher teilte am Mittwoch mit, 16 Familien seien betroffen. 325 weitere Menschen seien verletzt worden. Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober seien 21.110 Menschen getötet, mehr als 55.200 Palästinenser verletzt worden. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
27. Dezember, 12.01 Uhr: Telekommunikation im Gazastreifen teilweise wiederhergestellt
Die Telekommunikationsdienste im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben teilweise wiederhergestellt. Sie waren am Dienstag erneut ausgefallen.
"Wir möchten die schrittweise Rückkehr der Kommunikationsdienste (Festnetz, Handy und Internet) im Zentrum und in südlichen Bereichen des Gazastreifens bekanntgeben, nach einem Totalausfall, der durch die fortwährend Aggression verursacht worden war", schrieb das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen Paltel am Mittwoch auf X.
27. Dezember, 11.48 Uhr: Abbas zu Krieg zwischen Hamas und Israel
Der Gaza-Krieg ist nach Worten des palästinensischen Präsidenten, Mahmud Abbas, "mehr als ein Vernichtungskrieg".
In einem Interview mit dem ägyptischen Fernsehsender ON am Dienstagabend sagte er: "Unser Volk hat noch nie einen solchen Krieg erlebt, nicht einmal bei der Nakba-Katastrophe von 1948." Der Begriff Nakba (Katastrophe) bezieht sich auf die Flucht und Vertreibung von Palästinensern im ersten Nahost-Krieg 1948.
Gleichzeitig machte Abbas die USA für die Fortsetzung des Krieges verantwortlich und warnte weiterhin vor einer Ausweitung des Krieges auf das Westjordanland. Israel verfolgt seiner Meinung nach das Ziel, irgendwann alle Palästinenser aus Gaza und dem Westjordanland zu vertreiben.
Allerdings verfolgen Terror-Organisationen wie Hamas und Hisbollah das umgekehrte Ziel: Die Vertreibung aller Juden aus dem Gebiet und die Auslöschung Israels.
27. Dezember, 11.29 Uhr: Raketenangriffe der Terror-Organisation Hisbollah auf Israel
Die Hisbollah reklamierte am Mittwoch neue Raketenangriffe auf Israel für sich. Es war die Rede von Angriffen auf ein Marineziel.
Nach israelischen Armeeangaben gab es Luftalarm in dem israelischen Grenzort Rosch Hanikra an der Mittelmeerküste. Die "Times of Israel" berichtete, mindestens 18 Raketen seien auf Rosch Hanikra abgefeuert worden. Etwa ein Drittel davon habe die Raketenabwehr abgefangen.
27. Dezember, 10.16 Uhr: Irans Verteidigungsminister droht Israel nach Tötung von General
Irans Verteidigungsminister hat nach der Tötung eines hochrangigen Generals in Syrien mit Vergeltung gedroht.
"Zur rechten Zeit am rechten Ort werden wir dem schwachen zionistischen Feind (Israel) eine mächtige Antwort geben", sagte Mohammed-Resa Aschtiani laut der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim am Mittwoch.
Am Montag war der iranische General Sejed-Rasi Mussawi, ein ranghohes Mitglied der iranischen Revolutionswächter (IRGC), in einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus durch einen mutmaßlich israelischen Luftangriff getötet worden.
Syrien zählt für Teheran, neben der Schiitenorganisation Hisbollah im Libanon, zur sogenannten "Achse des Widerstands" im Kampf gegen Israel.
27. Dezember, 10.12 Uhr: Hisbollah-Terrorist getötet
Im Libanon sind bei einem israelischen Angriff nach Medienberichten drei Menschen getötet worden. Darunter soll laut Angaben der proiranischen Terror-Organisation Hisbollah auch eines ihrer Mitglieder gewesen sein.
Eine weitere Person soll verletzt worden sein, berichtete die libanesische Nachrichtenagentur NNA am Mittwoch. Israelische Kampfflugzeuge haben demnach in der Nacht zu Mittwoch den Grenzort Bint Dschubail angegriffen. Der Ort gilt als Hochburg der Hisbollah und war im Libanon-Krieg 2006 bereits Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen der Schiitenmiliz und dem israelischen Militär. Das israelische Militär prüft die Angaben derzeit.
27. Dezember, 10.10 Uhr: Sechs Palästinenser bei israelischem Militäreinsatz getötet
Bei einem israelischen Militäreinsatz in Tulkarem im Westjordanland sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums sechs Palästinenser getötet worden.
Laut palästinensischen Berichten feuerte eine Drohne am Mittwochmorgen eine Rakete auf ein Haus im Flüchtlingsviertel der Stadt. Ein siebter Palästinenser erlitt dabei nach Angaben des Ministeriums lebensgefährliche Kopfverletzungen. Die israelische Armee kündigte eine Stellungnahme zu dem Vorfall an.
27. Dezember, 7.28 Uhr: Feuerwechsel auch an Israels Nordgrenze
Am Dienstag hatten sich auch die Hisbollah-Miliz und die israelische Armee im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon wieder gegenseitig unter Feuer genommen.
Die vom Libanon aus agierende und mit dem Iran verbündete Schiitenmiliz teilte mit, sie habe militärische Ziele in Israel beschossen und dabei "Volltreffer" erzielt. Die israelische Armee schoss nach eigenen Angaben zurück.
27. Dezember, 7.20 Uhr: Israels Verteidigungsminister: Stehen vor Mehrfrontenkrieg
Nach den Worten von Israels Verteidigungsminister Joav Galant steht sein Land vor einem Krieg an gleichzeitig sieben Fronten.
Gemeint sind damit Gaza und das Westjordanland, Libanon, Syrien, Irak, Jemen und der Iran. "An sechs dieser Fronten haben wir bereits reagiert und gehandelt", sagte er nach Angaben der Zeitung "Times of Israel" am Dienstag vor dem Außen- und Verteidigungsausschuss des Parlaments.
27. Dezember, 7.15 Uhr: Israels Generalstabschef: Gaza-Krieg geht noch viele Monate weiter
Der Gaza-Krieg wird nach Einschätzung von Israels Generalstabschef noch viele Monate andauern.
Die Kämpfe im dichtbesiedelten Gazastreifen gegen die islamistische Hamas erfolgten in einem "komplexen" Umfeld. "Der Krieg wird also noch viele Monate andauern, und wir werden auf verschiedene Weise vorgehen, damit der Erfolg über die Zeit erhalten bleibt", sagte Generalstabschef Herzi Halevi am Dienstagabend.
"Es gibt keine magischen Lösungen oder Abkürzungen bei der grundlegenden Zerschlagung einer terroristischen Organisation, sondern nur einen beharrlichen und entschlossenen Kampf", fügte Halevi hinzu.
27. Dezember, 6.55 Uhr: Biden spricht mit Katars Emir über Freilassung von Gaza-Geiseln
Während der Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas unerbittlich weiter tobt, werden im Hintergrund die diplomatischen Bemühungen um eine Freilassung der Hamas-Geiseln fortgesetzt.
US-Präsident Joe Biden sprach hierzu mit dem Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, wie das Weiße Haus am Dienstag (Ortszeit) bekanntgab. Sie hätten "die dringenden Bemühungen um die Freilassung aller noch von der Hamas festgehaltenen Geiseln, darunter auch amerikanische Staatsbürger", gesprochen.
Auch die laufenden Bemühungen, den Zugang für humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu erleichtern, sei ein Thema des Gesprächs gewesen.
27. Dezember, 6.52 Uhr: Bericht: Ägyptens Entwurf für Kriegsbeendigung weiter im Gespräch
Ein Vorschlag Ägyptens zur Beendigung des Gaza-Kriegs ist einem Medienbericht zufolge trotz unnachgiebiger Äußerungen beider Kriegsparteien noch nicht vom Tisch.
Wie das "Wall Street Journal" in der Nacht zum Mittwoch meldete, hat Israels Kriegskabinett Ägyptens Vorschlag für eine stufenweise Beendigung des Kriegs gegen die islamistische Hamas an eine größere Gruppe von Ministern zur Prüfung weitergeleitet. Eine Delegation des Exekutivkomitees der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) werde zudem voraussichtlich in Kürze nach Kairo reisen, um Ägyptens Vorschlag ebenfalls zu erörtern. Die Hamas ist nicht Teil der PLO.
27. Dezember, 6.47 Uhr: US-Militär schießt über Rotem Meer Drohnen und Raketen der Huthis ab
Das US-Militär hat im Süden des Roten Meeres nach eigenen Angaben zwölf Angriffsdrohnen und fünf von den Huthi-Rebellen im Jemen abgefeuerte Raketen abgeschossen.
Dabei seien unter anderem Kampfflugzeuge vom Typ F/A-18 Super Hornet einer US-Flugzeugträgergruppe im Einsatz gewesen. Kein Schiff in dem Gebiet sei zu Schaden gekommen und man habe keine Kenntnis von Verletzten, erklärte das US-Regionalkommando für den Nahen Osten (Centcom) am Dienstag auf der Plattform X, vormals Twitter.
Die Huthis hätten die Kamikaze-Drohnen, drei ballistische Anti-Schiffs-Raketen und zwei Marschflugkörper am Dienstag in einem Zeitraum von etwa zehn Stunden abgefeuert.
27. Dezember, 6.38 Uhr: Huthis reklamieren weiteren Angriff auf Schiff im Roten Meer für sich
Die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben ein weiteres Handelsschiff im Roten Meer angegriffen.
In einer Erklärung der proiranischen Gruppe vom Dienstagabend hieß es, die Schiffsbesatzung der "MSC United" hätte mehrere Warnungen ignoriert. Daraufhin sei das Schiff mit Raketen angegriffen worden. Ob es dabei Verletzte oder Schäden gab, blieb zunächst unklar. Auch wann sich der Vorfall ereignete, wurde nicht näher ausgeführt.
In ihrer Erklärung reklamierten die Huthis auch weitere Angriffe auf Israel für sich. Auf das Gebiet um Eilat im Süden Israels und weitere Ziele "im besetzten Palästina" sei "eine Reihe von Drohnen" abgefeuert worden, hieß es. Das israelische Militär erklärte, im Gebiet des Roten Meeres ein feindliches Luftobjekt abgefangen zu haben, das in Richtung Israel abgefeuert worden sei.
27. Dezember, 6.36 Uhr: UN: Niederländische Politikerin soll Hilfe für Gaza koordinieren
Die niederländische Politikerin Sigrid Kaag soll ab Januar für die Vereinten Nationen die humanitäre Hilfe für Notleidende im Gazastreifen koordinieren.
UN-Generalsekretär António Guterres verkündete die Besetzung der Stelle mit der 62-Jährigen am Dienstag in New York. Kaag, die den neu geschaffenen Posten ab 8. Januar antreten soll, war zuletzt Vize-Ministerpräsidentin der Niederlande und die erste Frau an der Spitze des Finanzministeriums.
26. Dezember, 19.43 Uhr: Telekommunikationsdienste im Gazastreifen erneut ausgefallen
Die Telekommunikationsdienste im umkämpften Gazastreifen sind erneut ausgefallen.
Die im Westjordanland ansässigen palästinensischen Kommunikationsunternehmen Jawwal und Paltel meldeten dies am Dienstag auf der Plattform X, vormals Twitter. Grund sei die "fortwährende Aggression" Israels. Gaza sei erneut von der Außenwelt abgeschnitten.
26. Dezember, 19.22 Uhr: Israel übergibt an Gaza-Übergang Leichen von 80 Palästinensern
Israel hat am Dienstag die Leichen von 80 Palästinensern übergeben, die bei Kämpfen im nördlichen Gazastreifen getötet worden waren.
Die sterblichen Überreste wurden mit einem Lastwagen über den Grenzübergang Kerem Schalom zurück in den Gazastreifen gebracht, wie palästinensische Kreise bestätigten. Sie sollten in Rafah im südlichen Gazastreifen beigesetzt werden.
26. Dezember, 18.35 Uhr: Gegenseitiger Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze fortgesetzt
Im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon haben sich die Hisbollah und die israelische Armee auch am Dienstag wieder gegenseitig unter Feuer genommen.
Die vom Libanon aus agierende und mit dem Iran verbündete Schiitenmiliz teilte mit, sie habe militärische Ziele in Israel beschossen und dabei "Volltreffer" erzielt. Auch bei Schomera weiter westlich habe sie israelische Soldaten getroffen. Die israelische Armee teilte mit, neun israelische Soldaten seien verletzt worden, einer davon schwer.
Nach Angaben der israelischen Armee wurde die Region Har Dov auf den Golanhöhen, auch als Scheeba Farmen bekannt, vom Libanon aus angegriffen. Die Armee habe zurückgeschossen. Am Morgen sei zudem eine Boden-Luft-Rakete aus dem Libanon auf ein israelisches Flugzeug abgeschossen worden, das jedoch nicht getroffen worden sei. Israelische Kampfjets hätten Stellungen der Hisbollah bombardiert.
Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
26. Dezember, 17 Uhr: Israels Armee bereitet nächste Phase im Gaza-Krieg vor
Zwei Monate nach Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen bereitet sich die israelische Armee nach einem Medienbericht auf einen Strategiewechsel vor.
Der israelische Sender N12 berichtete am Dienstag unter Berufung auf Militärkreise, die Truppen würden sich im nächsten Schritt überwiegend in eine etwa einen Kilometer breite Pufferzone im Gazastreifen in der Nähe des Grenzzauns zu Israel zurückziehen. In der neuen Phase - für die kein Zeitplan genannt wurde - seien eher punktuelle Einsätze von Boden- und Marinetruppen sowie der Luftwaffe gegen die Hamas geplant.
26. Dezember, 15.33 Uhr: Israelische Kirche durch Hisbollah-Rakete getroffen - Ein Verletzter
Bei einem Angriff aus dem Libanon hat nach israelischen Militärangaben eine Panzerabwehrrakete eine Kirche im Norden Israels getroffen.
Dabei sei in dem Ort Ikrit auch ein Zivilist verletzt worden, hieß es in der Mitteilung der Armee vom Dienstag. Nach Medienberichten handelt es sich um den rund 80 Jahre alten Wächter der heiligen Stätte. Soldaten und Sanitäter seien vor Ort, um medizinische Hilfe zu leisten.
Die Armee machte die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah für den Vorfall verantwortlich. Die mit dem Iran verbündete Miliz hatte zuvor mitgeteilt, sie habe militärische Ziele in Israel beschossen und dabei "Volltreffer" erzielt.
26. Dezember, 14 Uhr: Hamas-Behörde meldet mehr als 200 Tote in 24 Stunden
Die Zahl der Toten im Gazastreifen seit dem Angriff der israelischen Armee ist nach Angaben der von der radikal-islamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 20.915 gestiegen.
Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 241 Menschen getötet worden. Insgesamt seien 54.918 Menschen durch die Kämpfe verletzt worden. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht prüfen.
Die UN und andere Beobachter weisen darauf hin, dass sie sich in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.
26. Dezember, 13.55 Uhr: Gegenseitiger Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze fortgesetzt
Im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon haben sich die Hisbollah und die israelische Armee auch am Dienstag wieder gegenseitig unter Feuer genommen.
Die vom Libanon aus agierende und mit dem Iran verbündete Schiitenmiliz teilte mit, sie habe militärische Ziele in Israel beschossen und dabei "Volltreffer" erzielt. Auch bei Schomera weiter westlich habe sie israelische Soldaten getroffen.
Nach Angaben der israelischen Armee wurde die Region Har Dov auf den Golanhöhen, auch als Scheeba Farmen bekannt, vom Libanon aus angegriffen. Die Armee habe zurückgeschossen.
Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Über mögliche Opfer wurde nichts bekannt.
26. Dezember, 12.10 Uhr: Jordanien wirft zu Weihnachten Hilfsgüter über Kirche in Gaza ab
Die jordanische Luftwaffe hat zu Weihnachten eine Hilfslieferung für Christen im Gazastreifen abgeworfen.
Es sei bereits die siebte derartige Aktion auf Anweisung von König Abdullah, meldeten jordanische Medien am Montagabend. Ein Flugzeug der Royal Air Force habe die Hilfsgüter transportiert, um den in der orthodoxen Porphyrius-Kirche eingeschlossenen Menschen beizustehen, hieß es in einer offiziellen Erklärung.
Den Angaben zufolge wurden Pakete für die rund 900 Christen per Fallschirm über dem Gotteshaus abgeworfen. Damit wolle Jordanien "eine Botschaft der Solidarität mit unseren christlichen Brüdern" senden.
26. Dezember, 11.45 Uhr: Nach Tod iranischen Generals: Israel warnt Hisbollah
Nach dem Tod eines iranischen Generals bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff in Syrien hat Israel eine scharfe Warnung an die mit dem Iran verbündete Hisbollah im Libanon gerichtet.
"Wir treffen die Hisbollah sehr hart - sie hat rund 150 Kämpfer verloren, ihre Infrastruktur ist beschädigt, sie wurde weit von der Grenze zurückgedrängt und die (israelische) Luftwaffe fliegt ungehindert über dem Libanon. Wir werden unsere Anstrengungen verstärken", sagte Israels Verteidigungsminister Joav Gallant am Montagabend.
26. Dezember, 10.50 Uhr: Iran droht Israel erneut mit Vergeltung für getöteten General
Der Iran hat Israel nach dem Tod eines Generals der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) in Syrien erneut mit Vergeltung gedroht.
Bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf einen Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus war am Montag der IRGC-General Sejed-Rasi Mussawi getötet worden. Laut Informationen der "New York Times" soll er dabei geholfen haben, die Lieferung von Raketen und anderen Waffen an die libanesische Hisbollah-Miliz zu überwachen.
Der Sprecher des iranischen Verteidigungsministerium, Resa Talaei-Nik, drohte Israel laut Nachrichtenagentur Tasnim am Dienstag: "Die Zionisten (Israel) müssen sich auf die Konsequenzen ihres Verbrechens gefasst machen … und die werden schmerzhaft sein."
Israel habe mit dem Angriff nicht nur die territoriale Integrität Syriens verletzt, sondern auch die bereits spannungsgeladene Lage noch weiter eskaliert.
26. Dezember, 9 Uhr: Israels Armee setzt Bombardement im Gazastreifen fort
Die israelische Armee hat ihr Bombardement von Zielen im Gazastreifen fortgesetzt.
Dutzende Kampfflugzeuge hätten im Verbund mit den Bodentruppen erneut mehr als 100 Ziele angegriffen, teilte die Armee am Morgen mit. Es seien unter anderem Tunnelschächte der Hamas und Militäranlagen attackiert worden.
In der Nacht sei eine Terrorzelle in Dschabalia ausgeschaltet worden, die versucht habe, Sprengstoff nahe eines israelischen Panzers zu platzieren. Die Truppen hätten die Terroristen bekämpft. Ein Kampfflugzeug habe sie dann getötet.
26. Dezember, 7.28 Uhr: Raketenalarm in Israel
Während Israels Armee die Kämpfe gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen noch intensiviert, hat es auf israelischer Seite erneut Raketenalarm gegeben.
Wie die israelische Armee in der Nacht zum Dienstag meldete, heulten an der Grenze zum Gazastreifen wieder die Sirenen. Am Montag wurden aus dem Gazastreifen bereits mehrere Raketen auf Israel abgefeuert, die meisten von ihnen wurden aber von der Luftverteidigung abgefangen.
26. Dezember, 7.25 Uhr: "Gibt keinen sicheren Ort mehr im Gazastreifen", so UN
Die mehrfach Vertriebenen im Gazastreifen finden nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) keinen sicheren Platz mehr in dem Küstenstreifen.
"Es gibt keinen sicheren Ort im Gazastreifen", sagt Gemma Connell, Leiterin des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten.
Viele Palästinenser seien den Evakuierungsbefehlen der israelischen Armee gefolgt und hätten sich in den ausgewiesenen Gebieten in Sicherheit gebracht, um dann festzustellen, dass es in dem dicht besiedelten Gebiet nur noch wenig Platz gebe.
Es sei ein "menschliches Schachbrett" auf dem Tausende von Menschen, die bereits mehrfach vertrieben worden seien, erneut auf der Flucht seien, ohne dass es eine Garantie gebe, dass ihr Ziel sicher sei.
26. Dezember, 7.20 Uhr: WHO besorgt über Zustände in Flüchtlingslager
Mit Blick auf das Flüchtlingslager al-Maghasi im Zentrum des Gazastreifens hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärt, ihre Mitarbeiter hätten bei einem Besuch in einem Krankenhaus vom Gesundheitspersonal und von Überlebenden "erschütternde Berichte" über den Angriff auf das Flüchtlingslager gehört.
"Ein Kind hat seine ganze Familie bei dem Angriff auf das Lager verloren. Eine Krankenschwester im Krankenhaus hat den gleichen Verlust erlitten", schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag im Onlinedienst X, früher Twitter.
Laut dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium sollen bei dem Luftangriff auf das Flüchtlingslager mindestens 70 Menschen getötet worden sein.
26. Dezember, 7.16 Uhr: Gespräche über reformierte Autonomiebehörde
Die USA setzen auf eine neu belebte und umgestaltete Palästinensische Autonomiebehörde (PA) von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.
Washington wolle den Weg ebnen, dass die im Westjordanland regierende, aber angeschlagene Behörde auch in Gaza wieder die Kontrolle übernimmt, schrieb die "Washington Post" am Dienstag. Netanjahu hat diese Idee bisher abgelehnt.
Doch zuerst will Netanjahu Gaza nach einer Vernichtung der Hamas entmilitarisiert wissen, wie er im "Wall Street Journal" schrieb. Dass die PA den Gazastreifen entmilitarisiere, sei ein "Wunschtraum", heißt es in seinem Beitrag weiter.
"Sie hat es nicht geschafft, bevor die Hamas sie 2007 aus dem Gebiet vertrieben hat, und sie hat es auch in den heute von ihr kontrollierten Gebieten nicht geschafft", schrieb Netanjahu. Auf absehbare Zeit werde Israel die "oberste Sicherheitsverantwortung" für den Gazastreifen behalten müssen.
26. Dezember, 7.10 Uhr: Hamas lehnt neue Feuerpause ab
Viele fordern eine zweite vorübergehende Feuerpause für einen Austausch der Verschleppten gegen in Israel inhaftierte Palästinenser.
Die Hamas lehnte diese jedoch am Montagabend ab und forderte einen dauerhaften Waffenstillstand. Die Terrororganisation reagierte damit auf einen arabischen Medienbericht, Ägypten habe einen Entwurf zur Beendigung des Gaza-Kriegs in mehreren Stufen erarbeitet. Dieser sehe unter anderem eine mindestens zweiwöchige Feuerpause vor, hieß es.
26. Dezember, 7.07 Uhr: Protestchöre in Israels Parlament
Netanjahu erntet auch im eigenen Land Proteste.
Angehörige der israelischen Gaza-Geiseln forderten am Vortag während einer Rede des Regierungschefs im Parlament mit Sprechchören von Netanjahu sofortige Maßnahmen zur Befreiung der noch mehr als 100 im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.
"Jetzt, jetzt, jetzt", riefen sie immer wieder von der Parlamentstribüne im Chor.
26. Dezember, 7 Uhr: Handeln laut Netanjahu in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht
Premierminister Benjamin Netanjahu (74) im "Wall Street Journal": Israel handele "weiterhin in voller Übereinstimmung mit dem Völkerrecht".
Israel unternehme sein Bestes, um die Zahl ziviler Opfer "so gering wie möglich" zu halten. Nach Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde wurden bisher mehr als 20.600 Menschen getötet.
"Israel zu Unrecht die Schuld an diesen Opfern zu geben, wird die Hamas und andere Terrororganisationen auf der ganzen Welt nur dazu ermutigen, menschliche Schutzschilde einzusetzen", schrieb Netanjahu dazu.
"Um diese grausame und zynische Strategie unwirksam zu machen, muss die internationale Gemeinschaft voll und ganz der Hamas die Schuld an diesen Opfern geben. Sie muss anerkennen, dass Israel die größere Schlacht des zivilisierten Krieges gegen die Barbarei kämpft", schrieb der Regierungschef.
25. Dezember, 20.25 Uhr: Hamas lehnt kurze Feuerpause ab und will dauerhaften Waffenstillstand
"Wir bekräftigen, dass es keine Verhandlungen ohne eine umfassende Einstellung der Aggression geben wird", teilte die Terrororganisation am Montagabend mit.
Die Führung der Hamas setze sich mit "aller Kraft für ein vollständiges und nicht nur vorübergehendes Ende der Massaker an unserer Bevölkerung" ein, stand in der Mitteilung weiter.
Die Hamas reagierte damit auf einen arabischen Medienbericht, Ägypten habe einen Entwurf zur Beendigung des Gaza-Krieges in mehreren Stufen erarbeitet. Demnach sollte eine mindestens zwei Wochen andauernde Feuerpause, inklusive Geiselaustausch, durchgesetzt werden.
In einer zweiten Phase solle es einen palästinensischen Dialog unter der Schirmherrschaft Ägyptens geben, um die "Spaltung zu beenden" und eine technokratische Regierung zu bilden, hieß es. Erst in einer dritten Phase sollte es um einen vollständigen Waffenstillstand gehen.
25. Dezember, 19.34 Uhr: Iran droht Israel mit Rache für Tod von General in Syrien
Nach dem Tod eines Generals der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) bei einem israelischen Luftangriff auf einen Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus hat die IRGC Israel mit Rache gedroht.
"Das zionistische Regime (Israel) wird definitiv für den Märtyrertod unseres langjährigen Militärberaters bezahlen", hieß es auf dem Webportals Sepah-News. Vom israelischen Militär hieß es am Montagabend, man kommentiere keine ausländischen Medienberichte.
Israel attackiert regelmäßig Ziele in Syrien um zu verhindern, dass der Iran dort seinen militärischen Einfluss mit Hilfe von Milizen ausbaut.
25. Dezember, 17.14 Uhr: Gegenseitiger Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze
Die mit dem Iran verbündete Schiitenmiliz Hisbollah und die israelische Armee haben sich am Montag erneut gegenseitig an Israels Nordgrenze unter Beschuss genommen.
Die Hisbollah betonte, sie habe vom Südlibanon aus israelische Einheiten beschossen. Die israelische Armee teilte mit, in der Nacht und am frühen Montagmorgen hätten israelische Kampfjets militärische Anlagen der Hisbollah, terroristische Infrastruktur sowie operative Ziele angegriffen.
Später am Tag ergänzte die Armee, Panzer hätten weitere Hisbollah-Ziele im Südlibanon beschossen. Am Nachmittag gab es laut Armee Luftalarm in einem israelischen Grenzort an der Mittelmeerküste.
25. Dezember, 17.05 Uhr: Armee: Weitere zwei israelische Soldaten im Gazastreifen getötet
Die Armee gab den Tod der beiden am Montagmorgen bekannt. Somit steigt die Zahl der seit Beginn der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen am 27. Oktober getöteten Soldaten auf 156.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (74) richtete sich indes in einer Weihnachtsbotschaft an die Christen auf der Welt.
Darin nannte er das militärische Vorgehen gegen die Hamas einen "Kampf nicht nur Israels gegen diese Barbaren, sondern der Zivilisation gegen die Barbarei". Israel habe es bei der Hamas mit "Monstern" zu tun.
Am Sonntag hatte Netanjahu zudem bekräftigt, dass Israel seinen Krieg gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation so lange fortsetzen werde, bis alle Ziele erreicht und die Hamas "eliminiert" sei.
25. Dezember, 16.44 Uhr: Netanjahu kündigt Verstärkung der Kämpfe im Gazastreifen an
Die Armee werde ihre Kämpfe "in den kommenden Tagen intensivieren", sagte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (74) am Montag.
Der Krieg werde "lang sein" und sei "nicht nah am Ende". Netanjahu war demnach eigenen Angaben zufolge zuvor selbst in den Gazastreifen gereist.
Bei einer Rede vor der Knesset versprach der 74-Jährige später, die noch im Gazastreifen befindlichen Geiseln der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas zu befreien. Die israelische Armee brauche jedoch "mehr Zeit", um den militärischen Druck auf die Hamas zu erhöhen.
Angehörige der Geiseln buhten Netanjahu während seiner Rede mehrfach aus und skandierten "Sofort! Sofort!", um ihre Forderungen nach mehr Bemühungen für eine schnellere Freilassung der Geiseln zu untermauern.
25. Dezember, 12.41 Uhr: Urbi et Orbi: Papst ruft zu Frieden im Nahen Osten auf
Papst Franziskus hat in seiner Weihnachtsbotschaft zu einem sofortigen Frieden im Gaza-Krieg und einer dauerhaften Lösung am Verhandlungstisch aufgerufen.
"Ich flehe darum, dass die Militäroperationen mit ihren entsetzlichen Folgen unschuldiger ziviler Opfer eingestellt werden", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Montag vor mehreren Zehntausend Menschen auf dem Petersplatz in Rom. Franziskus mahnte auch zu Frieden in anderen Konfliktregionen wie der Ukraine, Syrien und der Sahelzone. Zugleich verurteilte er die Geschäfte der Rüstungsindustrie.
25. Dezember, 12.34 Uhr: Hamas-Chef Sinwar: Keine Unterwerfung unter Bedingungen Israels
Der Chef der islamistischen Terrororganisation Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar gibt sich zwei Monate nach Beginn der israelischen Bodeneinsätze in dem Küstenstreifen siegesgewiss.
In einem Brief an den Vorsitzenden des Hamas-Politbüros, Ismail Hanija, sowie andere Mitglieder des Gremiums schrieb Sinwar nach Hamas-Angaben vom Montag: "Die Kassam-Brigaden (der bewaffnete Arm der Hamas) führen einen erbitterten, brutalen und beispiellosen Kampf gegen die israelischen Besatzungstruppen."
Sinwar behauptete, man habe der israelischen Armee schwere Verluste an Leben und Ausrüstung zugefügt. Die Kassam-Brigaden hätten mindestens 5000 israelische Soldaten angegriffen und davon ein Drittel getötet. Diese Zahlen widersprechen eindeutig den Angaben der israelischen Armee, die von mehr als 150 im Gazastreifen getöteten israelischen Soldaten berichtet.
Der Gaza-Chef der Hamas behauptete abschließend, die Kassam-Brigaden hätten die israelischen Truppen "zerschlagen" und seien dabei, sie zu zerschmettern. Auch diese Darstellung widerspricht der Lage. Sinwar schrieb, der bewaffnete Hamas-Arm werde sich den israelischen Bedingungen nicht unterwerfen.
25. Dezember, 12.28 Uhr: Maersk will Schiffe wieder durchs Rote Meer fahren lassen
Die dänische Reederei Maersk will nach einer Pause wegen vermehrter Angriffe bald wieder Schiffe durchs Rote Meer fahren lassen.
Das Unternehmen bereite sich darauf vor, Schiffen wieder die Durchfahrt zu ermöglichen, teilte Maersk am Sonntagabend mit. Am Samstag sei ihnen bestätigt worden, dass die angekündigte Sicherheitsinitiative "Operation Prosperity Guardian" nun eingerichtet sei, um Handelsschiffen die Durchfahrt durch das Rote Meer, den Golf von Aden und den Suezkanal zu ermöglichen.
Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen sind vermehrt Schiffe im Roten Meer von Huthi-Rebellen angegriffen worden. Die Rebellen im Jemen werden US-Geheimdiensten zufolge von Israels Erzfeind Iran unterstützt.
25. Dezember, 10.50 Uhr: Iran weist Beteiligung an Angriffen auf Handelsschiffe erneut zurück
Der Iran hat eine Beteiligung an Angriffen auf Handelsschiffe im Roten und Arabischen Meer erneut zurückgewiesen.
"Diese Anschuldigungen sind grundlos und lediglich eine Rechtfertigung der USA und Großbritanniens, um weiterhin die Verbrechen der Zionisten (Israel) zu unterstützen", sagte Außenamtssprecher Nasser Kanaani am Montag in Teheran. Der Iran habe sich stets verantwortungsbewusst für einen sicheren Transport von Handelsschiffen in internationalen Gewässern eingesetzt und weise daher jegliche Anschuldigungen diesbezüglich vehement zurück.
Nach US-Geheimdienstinformationen ist der Iran tief in die Planung der Angriffe von Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer verwickelt.
25. Dezember, 10.27 Uhr: Mitternachtsmesse in Bethlehem
Der höchste Vertreter der katholischen Kirche im Heiligen Land, Pierbattista Pizzaballa, hat bei der Mitternachtsmesse in Bethlehem Solidarität mit den Menschen im umkämpften Gazastreifen bekundet.
Kardinal Pizzaballa verglich die Lage mit der biblischen Geschichte von Maria und Josef, für die in der Herberge kein Platz war. "So wie es für Maria und Josef war, erscheint es uns heute, als ob es keinen Raum für Weihnachten gäbe", sagte er in der Nacht zu Montag.
Der lateinische Patriarch hatte am Sonntag angesichs des Gaza-Krieges eine deutlich kleinere Weihnachtsprozession von Jerusalem aus zur Geburtskirche in Bethlehem geführt. Die sonst üblichen größeren Feierlichkeiten in dem Ort im Westjordanland, den Christen als Geburtsort Jesu verehren, fielen wegen des Krieges aus.
25. Dezember, 9.59 Uhr: Suche nach Toten nach israelischen Angriffen in Flüchtlingsviertel
Nach schweren israelischen Angriffen im zentralen Abschnitt des Gazastreifen suchen Menschen in den Trümmern weiter nach Toten.
Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium sprach am Montag von einer großen Zahl Toter und Verletzter, um deren Bergung man sich bemühe. Den Angaben zufolge wurden bei Luftangriffen in dem Flüchtlingsviertel Al-Maghasi mehr als 70 Menschen getötet. Die Angaben ließen sich bislang nicht unabhängig überpüfen.
25. Dezember, 7.51 Uhr: Buschmann plädiert für Bekenntnis zu Israel bei Einbürgerungen
Bundesjustizminister Marco Buschmann hält die in Sachsen-Anhalt eingeführte Verpflichtung, sich vor einer Einbürgerung zum Existenzrecht Israels zu bekennen, für sinnvoll und nachvollziehbar.
"Ich denke, man kann durchaus argumentieren, dass das Existenzrecht Israels sozusagen auch Ausfluss der freiheitlich-demokratischen Grundordnung ist", sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Er fügte hinzu: "Es gibt eben zwischen Deutschland und Israel eine ganz besondere Verbindung - der Verantwortung Deutschlands für die nationalsozialistische Unrechtsherrschaft und den Holocaust."
Keine Zweifel hat Buschmann daran, dass der Slogan "From the river to the sea, Palestine will be free" generell verboten sein sollte. Er sei der Auffassung, dass dieser Satz "ein ausdrückliches Bekenntnis" der islamistischen Hamas und des von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ebenfalls verbotenen propalästinensischen Netzwerks Samidoun und daher verboten sei. Im Klartext bedeutet der Slogan, dass Israel als Staat nicht mehr existieren soll.
25. Dezember, 7.50 Uhr: Berlins Polizeipräsidentin: Größter Silvestereinsatz seit Jahrzehnten
Nach den Krawallen im vergangenen Jahr und wegen des Gaza-Kriegs plant die Berliner Polizei zum Jahresende einen Großeinsatz.
"Es ist der größte Polizeieinsatz an Silvester der letzten Jahrzehnte", sagte Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik der Deutschen Presse-Agentur. "Das liegt vor allem am Nahost-Konflikt, der die Einsatzlage deutlich anspruchsvoller und komplexer macht."
25. Dezember, 7.28 Uhr: Bericht: Hamas spaltet sich in Guerilla-Zellen auf
Rund zwei Monate nach Beginn der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen sorgt die radikal-islamistische Terror-Organisation Hamas einem Medienbericht zufolge mit einem Übergang zu Guerilla-Taktiken für zunehmende Verluste unter Israels Bodentruppen.
Wie das "Wall Street Journal" am Sonntag unter Berufung auf einen ranghohen israelischen Offizier berichtete, würden die Soldaten nun von Zellen aus nur zwei bis fünf Kämpfern angegriffen, bevor diese in ihre Tunnel abtauchten.
Sie operierten dabei auch aus zivilen Zufluchtsorten heraus und benutzten Frauen und Kinder, um Informationen zu sammeln und Waffen zu transportieren, hieß es. Die Hamas lagere Waffen zudem in Hunderten von leer stehenden Häusern. Dies ermögliche es ihren Kämpfern, sich frei zu bewegen, sich als Zivilisten auszugeben und sich die Waffen im letzten Moment vor einem Angriff zu greifen.
Allein am Wochenende waren nach Angaben der israelischen Armee 14 ihrer Soldaten in Kämpfen im Süden und im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens gefallen. Insgesamt seien seit dem Beginn der Bodenoffensive Ende Oktober 153 Soldaten getötet worden.
25. Dezember, 7.25 Uhr: Bericht: Israels Kabinett berät Ägyptens Vorschlag für Kriegsende
Israels Kriegskabinett will nach einem Medienbericht an diesem Montag über einen Vorschlag Ägyptens zur Beendigung des Gaza-Krieges beraten.
Das berichtete die Zeitung "Jerusalem Post". Israelische Beamte bestätigten laut der Zeitung "Times of Israel" zuvor, dass Ägypten einen neuen Vorschlag für eine Feuerpause und die Freilassung weiterer israelischer Geiseln im Gazastreifen unterbreitet habe.
Ägyptens Vorschlag sehe eine Beendigung des Krieges in mehreren Stufen vor. In der ersten Phase solle eine mindestens zwei Wochen andauernde Feuerpause durchgesetzt werden. In dieser Zeit sollten 40 Geiseln freigelassen werden. Im Gegenzug würde Israel 120 palästinensische Gefangene freilassen. Danach würde es um einen palästinensischen Dialog unter der Schirmherrschaft Ägyptens gehen.
Eine dritte Phase sehe dann einen vollständigen Waffenstillstand und ein umfassendes Abkommen zum Austausch von Geiseln und Gefangenen vor. Im letzten Schritt würde Israel seine Armee abziehen und alle Vertriebenen könnten zu ihren Wohnorten zurückkehren.
25. Dezember, 7.24 Uhr: Schätzung: Israel will im Gaza-Krieg 7860 Terroristen getötet haben
Israel will im Gaza-Krieg einer Schätzung des Militärs zufolge bisher rund 7860 Terroristen getötet haben. Ein Armeesprecher bestätigte am Sonntag auf Anfrage entsprechende Medienberichte.
Sollte die Schätzung zutreffen, entspräche die Zahl der getöteten islamistischen Kämpfer knapp 40 Prozent der bisher im Gazastreifen insgesamt registrierten Todesopfer.
Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete am Sonntag, General Elieser Toledano, Leiter der strategischen Abteilung der Armee, habe die Zahl getöteter Terroristen während einer Kabinettssitzung erwähnt. Die Schätzung basiere unter anderem auf Befragungen von Hamas-Gefangenen sowie der Auswertung von Informationen über bewaffnete Konfrontationen und Luftangriffe im Gazastreifen.
25. Dezember, 7.21 Uhr: Hamas-Behörde: 70 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen
Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums rund 70 Menschen getötet worden.
Es seien mehrere Familien im Flüchtlingsviertel Al-Maghasi im zentralen Abschnitt des schmalen Küstenstreifens betroffen, teilte ein Sprecher des Ministeriums am Sonntag mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Ein Sprecher der israelischen Armee teilte mit, man untersuche die Berichte.
25. Dezember, 7.15 Uhr: Israels Armee: Leichen von fünf Geiseln aus Tunnelnetzwerk geborgen
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Leichen von insgesamt fünf Geiseln aus einem Tunnelnetzwerk im nördlichen Gazastreifen geborgen.
Die sterblichen Überreste der am 7. Oktober aus Israel verschleppten Männer und Frauen seien in einem sehr weitreichenden und tiefen Tunnelsystem im Bereich des Flüchtlingsviertels Dschabalia gefunden worden, teilte das Militär am Sonntag mit. Nach Angaben der Zeitung "Jerusalem Post" waren zwei der Leichen bereits vor zwei Wochen, drei weitere einige Tage später gefunden worden.
25. Dezember, 7.12 Uhr: Israels Präsident warnt: Interne Streitigkeiten dienen dem Feind
Der israelische Staatspräsident, Izchak Herzog, hat sein Volk während des Gaza-Kriegs zur Einigkeit aufgerufen.
Der Krieg mit der islamistischen Hamas sei hart, lang und schmerzhaft, sagte Herzog am Sonntagabend in einer Rede an die Nation. "Der Feind wartet nur darauf, eine Spaltung unter uns zu sehen", sagte er. "Er sieht die Auseinandersetzungen, die Ego-Kämpfe, die politischen Konfrontationen - mit Blick auf den Tag zuvor und den Tag danach - und feiert jedes Mal, wenn die Kontroverse uns spaltet."
Herzog bezog sich dabei unter anderem auf Berichte über Spannungen zwischen der politischen und der militärischen Führung Israels. Anders als Verteidigungsminister, Joav Galant, und die Geheimdienstchefs hat Ministerpräsident Netanjahu bisher keine persönliche Verantwortung dafür eingeräumt, dass der blutige Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober geschehen konnte. Er betont stets, dies werde nach dem Krieg geklärt werden.
Kritiker werfen Netanjahu vor, er arbeite bereits hinter den Kulissen daran, die Schuld auf Andere abzuwälzen, etwa auf die Militärspitze.
25. Dezember, 7.11 Uhr: Papst: "Unser Herz ist heute Abend in Bethlehem"
"Unser Herz ist heute Abend in Bethlehem, wo der Friedensfürst noch immer von der zum Scheitern verurteilten Logik des Krieges zurückgewiesen wird, vom Lärm der Waffen."
Das sagte Papst Franziskus am Sonntagabend mit Blick auf den Krieg im Nahen Osten während der Christmette im Petersdom.
25. Dezember, 7 Uhr: Papst mahnt in Christmette zu Frieden
Papst Franziskus hat die Christmette im Petersdom als Mahnung für den Frieden genutzt. Das Oberhaupt der Katholiken erinnerte am Sonntagabend bei dem Gottesdienst im Vatikan an die Weihnachtsbotschaft "Friede auf Erden den Menschen".
Mit Blick auf den Krieg im Nahen Osten fügte Franziskus hinzu: "Unser Herz ist heute Abend in Bethlehem, wo der Friedensfürst noch immer von der zum Scheitern verurteilten Logik des Krieges zurückgewiesen wird, vom Lärm der Waffen."
Das Fest steht in diesem Jahr insbesondere unter dem Eindruck der Kriege im Gazastreifen und in der Ukraine. Im Heiligen Land wird Weihnachten in diesem Jahr wegen des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas sehr still begangen.
24. Dezember, 18.35 Uhr: Proteste gegen Hamas im Gazastreifen nach Tod eines Jugendlichen
Nach dem Tod eines Jugendlichen ist es im Süden des Gazastreifens zu Protesten wütender Palästinenser gegen die islamistische Hamas gekommen. Augenzeugen berichteten am Sonntag von Unruhen in der Grenzstadt Rafah. Daran seien Dutzende Menschen beteiligt gewesen.
Hintergrund waren Vorwürfe, bewaffnete Hamas-Mitglieder hätten auf eine Gruppe junger Männer geschossen, die im Grenzgebiet zu Ägypten humanitäre Hilfsgüter ohne Erlaubnis an sich bringen wollten. Dabei seien ein Jugendlicher getötet und weitere Menschen verletzt worden. Bei den Protesten wurde den Berichten zufolge auch eine Polizeistation der Hamas angezündet.
24. Dezember, 16.32 Uhr: UN-Schätzungen: Rund 50.000 Schwangere im umkämpften Gazastreifen
Im umkämpften Gazastreifen leben nach UN-Schätzungen gegenwärtig rund 50.000 Schwangere. Es gebe jeden Tag mehr als 180 Geburten, teilte das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA am Sonntag auf der Plattform X mit.
"Ärzte und Hebammen unternehmen alles Mögliche, um sich in sieben (von 22) noch einsatzfähigen UNRWA-Gesundheitszentren um Wöchnerinnen und Hochrisiko-Schwangere zu kümmern", hieß es weiter.
Die Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen ist vielerorts sehr schlimm. Menschen kampieren in provisorischen Zeltlagern oder im Freien, bei zunehmend schlechtem Wetter.
24. Dezember, 16.31 Uhr: Neuer Beschuss an Libanons Grenze zu Israel
An Israels Grenze zum Libanon ist es am Sonntag erneut zu gegenseitigem Beschuss gekommen. Es seien mehrere Geschosse vom Libanon aus auf Israel abgefeuert worden, teilte die israelische Armee mit.
Das Militär habe mit Artillerie- und Panzerfeuer auf die Orte reagiert, von denen aus geschossen worden sei. Zuvor habe ein israelischer Kampfjet Infrastruktur der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen. Die Hisbollah teilte mit, sie habe Stellungen der israelischen Armee beschossen.
24. Dezember, 15.15 Uhr: Israel weist Berichte über Armee-Gräueltaten als Lügen zurück
Israel hat Berichte über Gräueltaten israelischer Soldaten bei einem Krankenhaus im Gazastreifen als Lügen zurückgewiesen.
Die Armee (IDF) habe nichts mit Leichen zu tun, die beim Kamal Adwan-Krankenhaus in Dschabalia im Norden des Gazastreifens entdeckt worden seien, stand in einer Mitteilung vom Sonntag.
Unter anderem sei in sozialen Medien ein Video verbreitet worden, in dem ein roter Bulldozer angeblich Menschen bei einem Krankenhaus unter sich begräbt, hieß es weiter. Dieses Video stamme jedoch aus dem Jahr 2013 und habe nichts mit dem aktuellen Einsatz israelischer Soldaten in Dschabalia zu tun. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
24. Dezember, 13.45 Uhr: Ägypten schlägt Friedensplan vor
Ägypten hat arabischen Medienberichten zufolge einen Entwurf zur Beendigung des Gaza-Krieges in mehreren Stufen erarbeitet.
Wie der saudische TV-Kanal Aschark News am Sonntag berichtete, ginge es in der ersten Phase darum, eine mindestens zwei Wochen andauernde Feuerpause durchzusetzen.
In dieser Zeit sollten auch 40 im Gazastreifen festgehaltene Geiseln freigelassen werden. Im Gegenzug sollte Israel 120 palästinensische Gefangene freilassen. Auf beiden Seiten sollte es sich dabei um Frauen, Kinder unter 18 Jahren und ältere, kranke Menschen handeln. Der Bericht bezog sich auf "informierte Quellen", die nicht näher ausgeführt wurden.
In der zweiten Phase ginge es darum, einen nationalen palästinensischen Dialog unter der Schirmherrschaft Ägyptens herzustellen. Ziel sei es, die "Spaltung zu beenden" und eine technokratische Regierung zu bilden, hieß es. Dieser Passus bezieht sich auf die Rivalität zwischen den beiden größten Palästinensergruppen, der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und der islamistischen Hamas.
Die dritte Phase sehe einen vollständigen Waffenstillstand und ein umfassendes Abkommen zum Austausch von Geiseln und Gefangenen vor. Zum Schluss sieht der Plan den Angaben zufolge einen vollständigen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen vor. Gleichzeitig müsste es allen Vertriebenen ermöglicht werden, zu ihren Wohnorten zurückzukehren.
24. Dezember, 9.23 Uhr: US-Militär schießt Huthi-Drohnen überm Roten Meer ab
Das US-Militär hat im Roten Meer nach eigenen Angaben vier Drohnen abgeschossen, die aus einem von Huthi-Rebellen kontrollierten Gebiet im Jemen gestartet worden sein sollen.
Das zuständige Regionalkommando des US-Militärs teilte in der Nacht zu Sonntag mit, dass es bei dem Vorfall am Samstag weder Schäden noch Verletzte gegeben haben soll.
Den US-amerikanischen Angaben zufolge wurden am Samstag auch zwei Raketen der Huthi auf internationale Schifffahrtsrouten im Roten Meer abgefeuert. Es habe keine Berichte von Schiffen gegeben, die von den Raketen getroffen wurden. Die Rebellen äußerten sich bisher nicht zu den Angriffen.
24. Dezember, 9.17 Uhr: Für Kinder angepasste Sprengstoffgürtel in Gaza gefunden
Das israelische Militär hat in einem Waffenlager der islamistischen Hamas im Gazastreifen nach eigenen Angaben für Kinder angepasste Sprengstoffgürtel gefunden.
Wie die Armee am Sonntagmorgen weiter mitteilte, hat sich das Waffenlager in einem zivilen Gebäude im Norden des abgeriegelten Küstengebiets befunden, das an Schulen, einer Moschee und einer Klinik angrenze.
In dem Waffenlager seien außer den Sprengstoffgürteln auch Dutzende Mörsergranaten, Hunderte von anderen Granaten und Geheimdienstdokumente gefunden worden.
24. Dezember, 7.25 Uhr: Israels Armee konzentriert sich verstärkt auf Hamas-Tunnel
Jedem vierten Palästinenser in Gaza droht nach Angaben der Vereinten Nationen der Hungertod. Die US-Regierung hatte zuletzt immer wieder im Gespräch mit Israels Führung auf gezieltere militärische Einsätze gepocht, die sich auf die Führung der Hamas konzentrieren sollten. Die versteckt sich nach Angaben Israels in Tunneln unter dem Gebiet.
Um diese zu zerstören, habe man etwa in der südlichen Stadt Chan Junis die technischen Kräfte verstärkt, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Die Kapazitäten der dort kämpfenden Division würden in den kommenden Tagen nochmals weiter ausgebaut.
Unterhalb des Gazastreifens erstreckt sich über viele Kilometer ein ganzes Netzwerk aus Tunneln, in denen sich laut Israel etliche Terroristen der Hamas verstecken und dort auch Geiseln aus Israel festhalten. Um Israels Bomben aus der Luft widerstehen zu können, reichen manche Tunnel Dutzende Meter unter die Erde. Die Terroristen nutzen die unterirdischen Wege darüber hinaus zugleich dafür, um aus dem Nichts aufzutauchen und hinterrücks anzugreifen.
24. Dezember, 7.15 Uhr: Mehr als 700 Terroristen laut Israel festgenommen
Bislang seien während des Bodeneinsatzes mehr als 700 Mitglieder von Terrororganisationen in dem Küstenstreifen gefangen genommen worden, teilte Israels Militär mit. Innerhalb einer Woche seien es allein mehr als 200 gewesen.
Sie seien für Verhöre nach Israel gebracht worden. Einige hätten sich ergeben.
Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.
24. Dezember, 6.50 Uhr: Joe Biden spricht mit Benjamin Netanjahu über militärisches Vorgehen in Gaza
US-Präsident Joe Biden hat nach Angaben des Weißen Hauses mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu über das militärische Vorgehen im Gazastreifen gesprochen. Dabei sei es darum gegangen, die "Ziele und die Phasen" des israelischen Militäreinsatzes einzubeziehen, teilte das Weiße Haus nach einem Gespräch Bidens und Netanjahus mit.
Die US-Regierung hatte zuletzt immer wieder auf gezieltere militärische Einsätze Israels im Gazastreifen gepocht, die sich auf die Führung der islamistischen Hamas konzentrieren sollten. Wenn das geschehe, werde auch die Zahl der zivilen Opfer dort zurückgehen, hatte US-Außenminister Antony Blinken vor wenigen Tagen gesagt.
Biden betonte in dem Telefonat mit Netanjahu dem Weißen Haus zufolge, dass die Zivilbevölkerung einschließlich der humanitären Helfer unbedingt geschützt werden müsse. Es sei wichtig, "der Zivilbevölkerung zu ermöglichen, sich sicher aus den Gebieten zu entfernen, in denen die Kämpfe andauern". Das Weiße Haus teilte weiter mit, dass Biden und Netanjahu erörtert hätten, wie wichtig es sei, die Freilassung aller verbleibenden Geiseln sicherzustellen.
23. Dezember, 20.37 Uhr: Iran in Angriffe der Huthis auf Schiffe verwickelt?
Der Iran ist nach US-Geheimdienstinformationen tief in die Planung der Angriffe von Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer verwickelt.
Die Drohnen und Raketen, die bei den Attacken eingesetzt wurden, seien vom Iran bereitgestellt worden, sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Adrienne Watson, dem Sender CNN am Freitag (Ortszeit). Sie bezog sich dabei auf kürzlich freigegebene Informationen der Geheimdienste.
Darüber hinaus habe der Iran auch Überwachungssysteme zur Verfügung gestellt, "die entscheidend für die Angriffe der Huthi waren".
23. Dezember, 18.06 Uhr: Verantwortlichen für Hamas-Waffennachschub in Gaza getötet
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen hochrangigen Funktionär der Hamas getötet, der demnach für den Waffennachschub der Terrororganisation verantwortlich war.
Hassan al-Atrasch sei am Freitag bei einem gezielten Luftangriff in Rafah im südlichen Gazastreifen getötet worden, teilte die israelische Luftwaffe am Samstag mit.
Al-Atrasch habe die Produktion und Verteilung von Waffen im Gazastreifen sowie den Schmuggel von Rüstungsgütern aus dem Ausland organisiert, hieß es in der Mitteilung. Auch militante Palästinenser im israelisch besetzten Westjordanland habe er mit Waffen versorgt. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Palästinensische Medien hatten am Freitag berichtet, dass bei einem Luftschlag in Rafah drei Menschen ums Leben gekommen seien.
23. Dezember, 17.10 Uhr: Hamas will Kontakt zu Kampftruppe mit fünf Geiseln verloren haben
Die islamistische Hamas hat eigenen Angaben zufolge den Kontakt zu einem Kampftrupp verloren, der fünf Geiseln in seiner Gewalt haben soll.
Zum Abbruch der Kommunikation sei es infolge eines israelischen Luftangriffs im Gazastreifen gekommen, teilte ein Sprecher der Kassam-Brigaden, des militärischen Flügels der Hamas, am Samstag in Gaza mit. Die Terrororganisation glaubt demnach, dass die fünf Geiseln bei den israelischen Angriffen ums Leben gekommen seien. Belege dafür legte der Sprecher keine vor.
Die Angaben der Hamas ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
23. Dezember, 14.50 Uhr: Kämpfe im Norden des Gazastreifens
Einen Tag nach der UN-Forderung nach Hilfen für den Gazastreifen konzentrierten sich die Kämpfe zwischen Israels Armee und der radikal-islamischen Hamas auf den Norden des Küstengebietes.
Über der Stadt Dschabalia, in der sich auch das größte Flüchtlingslager des Gazastreifens befindet, hing am Samstag dichter Rauch. Bewohner berichteten von anhaltenden Luftangriffen und Panzer-Beschuss.
Die Al-Kassam-Brigaden bestätigten die Kämpfe und gaben an, fünf Panzer abgeschossen zu haben. Im Süden Israels ertönten Sirenen, die vor möglichen Raketenangriffen aus dem Gazastreifen warnten.
23. Dezember, 13.36 Uhr: Bericht zufolge über 70 Verwandte bei einem Luftschlag in Gaza umgekommen
In der Stadt Gaza sollen nach Angaben der Vereinten Nationen bei einem Luftangriff womöglich mehr als 70 Verwandte gleichzeitig ums Leben gekommen sein. Darunter war ein Mitarbeiter des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP), wie die Organisation am Samstag mitteilte. Israels Armee teilte mit, sie versuche, den Bericht zu prüfen.
Der langjährige Mitarbeiter Issam Al Mughrabi (56) sei mit seiner Frau (53) sowie seinen drei Söhnen und zwei Töchtern im Alter zwischen 13 und 32 Jahren ums Leben gekommen, berichtete das UNDP. Mit ihm seien Berichten zufolge rund 70 weitere Angehörige aus seinem Verwandtenkreis getötet worden. In arabischen Medienberichten war von 76 Toten die Rede.
"Dieser Krieg muss enden", teilte UNDP-Chef Achim Steiner mit. "Keine Familie sollte den Schmerz und das Leid erleben, das Issams Familie und unzählige andere durchmachen."
23. Dezember, 13.30 Uhr: Iranischer General warnt vor Blockaden weiterer Seerouten
Ein hochrangiger General der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) hat die USA und den Westen gewarnt, dass weitere internationale Seerouten blockiert werden könnten.
"Mit der Kontinuität der Verbrechen im Gazastreifen sollten sich die USA und ihre Verbündeten auf die Geburt von weiteren Widerstandsgruppen und Blockierung weiterer Seerouten gefasst machen", sagte Mohammad-Resa Naghdi, einer Stellvertreter des IRGC-Oberkommandeurs, am Samstag.
Zunächst seien es der Persische Golf und das Rote Meer, schon bald aber könnten auch das Mittelmeer, die Straße von Gibraltar und andere Routen blockiert werden, so der General laut Nachrichtenagentur Fars.
23. Dezember, 11.44 Uhr: Israels Militär meldet festgenommene 200 Terroristen im Gazastreifen
Israelische Einsatzkräfte haben im Gazastreifen innerhalb einer Woche Armeeangaben zufolge mehr als 200 Mitglieder palästinensischer Terrororganisationen festgenommen.
Die Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihads seien für Befragungen nach Israel gebracht worden, hieß es vom Militär am Samstag. "Einige der Akteure stellten sich freiwillig", teilte die Armee mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Aufnahmen von nur mit Unterhosen bekleideten palästinensischen Gefangenen im Gazastreifen hatten jüngst Besorgnis über Israels Festnahmeverfahren ausgelöst und Fragen über mögliche Rechtsverletzungen oder erniedrigende Behandlung aufgeworfen.
Die israelische Armee verwies darauf, dass die Festnahmen im Einklang mit internationalem Recht erfolgten. Die Entkleidung sei nötig, um sicherzustellen, dass niemand Waffen oder Sprengstoff verstecke.
23. Dezember, 11.30 Uhr: Israels Armee hat erneut Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen
Israels Militär hat eigenen Angaben zufolge erneut Ziele der Hisbollah im Südlibanon angegriffen.
Soldaten hätten im Nachbarland in der Nacht und am Morgen unter anderem ein Militärgelände der Schiitenmiliz attackiert, teilte die Armee mit. Sie meldete zudem Artillerieangriffe auf das libanesische Grenzgebiet.
Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von drei israelischen Luftangriffen im Südlibanon. Es gibt bislang keine Berichte über Angriffe der Hisbollah auf Ziele in Israel. Die israelische Armee äußerte sich auf Anfrage dazu zunächst nicht.
23. Dezember, 11.18 Uhr: UN-Resolution zum Gaza-Krieg "fast bedeutungslos", so Ärzte ohne Grenzen
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat die Resolution des UN-Sicherheitsrats zum Gaza-Krieg als völlig unzureichend kritisiert.
"Diese Resolution wurde so weit abgeschwächt, dass deren Wirkung auf das Leben von Zivilisten in Gaza nahezu bedeutungslos sein wird", teilte MSF am Freitag nach Verabschiedung mit. Der Text bleibe "schmerzhaft weit" hinter dem zurück, was angesichts der Krise im Gazastreifen notwendig sei: "eine sofortige und anhaltende Waffenruhe", teilte Avril Benoit mit, MSF-Exekutivdirektor in den USA.
Benoit kritisierte auch die Arbeitsweise des mächtigsten UN-Gremiums, das sich mehr als zwei Monate nach Kriegsbeginn zu der Resolution durchgerungen hatte.
"Es ist unergründlich, dass der UN-Sicherheitsrat mitten in einer totalen humanitären Katastrophe, wo jede Minute zählt, tagelang in Uneinigkeit feststeckte über etwas, dass vom Beginn der Krise hätte etabliert werden müssen", teilte Benoit mit - nämlich der schnelle Fluss von Hilfsgütern nach Gaza und ungehinderte Lieferungen innerhalb des Küstengebiets.
23. Dezember, 10.54 Uhr: Iran laut US-Geheimdienst in Angriffe der Huthis auf Schiffe verwickelt
Der Iran ist nach US-Geheimdienstinformationen tief in die Planung der Angriffe von Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer verwickelt.
Die Drohnen und Raketen, die bei den Attacken eingesetzt wurden, seien vom Iran bereitgestellt worden, sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Adrienne Watson, dem Sender CNN am Freitag (Ortszeit).
Sie bezog sich dabei auf kürzlich freigegebene Informationen der Geheimdienste. Darüber hinaus habe der Iran auch Überwachungssysteme zur Verfügung gestellt, "die entscheidend für die Angriffe der Huthi waren".
Zwar habe der Iran operative Entscheidungen den Huthi überlassen, sagte Watson weiter. Ohne die Unterstützung der Islamischen Republik seien die Rebellen im Jemen jedoch nur schwer in der Lage, die Routen der Handelsschiffe im Roten Meer und dem Golf von Aden effektiv zu verfolgen und Angriffe zu verüben.
23. Dezember, 10.20 Uhr: Israels Armee will weitere Terroristen im Gazastreifen getötet haben
Israels Militär hat eigenen Angaben zufolge bei Angriffen im Gazastreifen wieder Dutzende Terroristen getötet.
Die Armee habe ein Haus, das als Hamas-Hauptquartier diente, aus der Luft angegriffen und die Mitglieder der Terrororganisation dabei eliminiert, teilte die Armee mit. Zuvor hätten Bodentruppen das Feuer eröffnet, um die Terroristen dazu zu bringen, sich in das Gebäude zurückziehen.
Auch weitere Häuser in der Umgebung, die die Hamas den Angaben nach als militärische Standorte nutzte, hätten Soldaten zerstört. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
23. Dezember, 8.44 Uhr: Generalsekretär Guterres gedenkt getöteter UN-Mitarbeiter in Gaza
UN-Generalsekretär António Guterres (76) hat den im Gaza-Krieg getöteten Mitarbeitern der Vereinten Nationen Tribut gezollt.
"136 unserer Kollegen in Gaza sind binnen 75 Tagen getötet worden", schrieb Guterres am Samstag auf der Online-Plattform X. So etwas sei in der Geschichte der UN noch nie dagewesen. "Die meisten unserer Mitarbeiter sind mit Gewalt aus ihren Häusern vertrieben worden", schrieb der Generalsekretär.
Er spreche ihnen und den Tausenden humanitären Helfern seine Anerkennung aus, die ihr Leben für die Zivilisten im Gazastreifen riskierten.
23. Dezember, 7.20 Uhr: USA verschärft Ton gegenüber dem Iran
Die USA haben angesichts der Angriffe der jemenitischen Huthis auf Handelsschiffe im Roten Meer den Ton gegenüber Iran verschärft.
Wir wissen, dass Iran maßgeblich an der Planung der Einsätze gegen Handelsschiffe im Roten Meer beteiligt war", sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats, Adrienne Watson, am Freitag. Washington habe "keinen Grund zu der Annahme, dass Iran versucht, die Huthis von diesem rücksichtslosen Verhalten abzubringen".
Zuvor hatte das Weiße Haus Geheimdienstinformationen veröffentlicht, denen zufolge Iran den Huthis Drohnen und Raketen sowie taktische Geheimdienstinformationen zur Verfügung gestellt hat.
23. Dezember, 7.13 Uhr: Gazastreifen am Rande der Hungerkatastrophe
Als Folge der israelischen Kriegsführung der vergangenen zehn Wochen ist die humanitäre Situation der mehr als zwei Millionen Menschen im Gazastreifen dramatisch.
Eine aktuelle UN-Studie kommt zu dem Schluss, dass in dem abgeriegelten Küstenstreifen 577.000 Menschen in die schwerwiegendste Kategorie des Hungers fallen. Im gesamten Rest der Welt zusammen gibt es dagegen gegenwärtig 129.000 Menschen, die ähnlich bedroht seien.
23. Dezember, 7.20 Uhr: Biden "untröstlich" über Tod eines Amerikaners in Hamas-Gewalt
US-Präsident Joe Biden (81) hat sich "untröstlich" über die Nachricht vom Tod eines Amerikaners in Hamas-Gewalt gezeigt.
"Wir beten weiterhin für das Wohlergehen und die sichere Rückkehr seiner Ehefrau Judy", teilte Biden am Freitag mit.
Der 73-Jährige sei von den Hamas-Terroristen bereits am 7. Oktober ermordet worden, meldeten die Zeitungen "Haaretz" und "Jerusalem Post" zuvor unter Berufung auf seinen Heimatort Nir Oz. Sie hätten seine Leiche mit in den Gazastreifen genommen. Der Mann war zuvor als Geisel gelistet worden.
Der Jazz-Musiker besaß Medien zufolge neben der US- auch die israelische Staatsbürgerschaft. Seine Frau, ebenfalls Doppelstaatlerin, wurde auch am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt.
23. Dezember, 7.07 Uhr: UN-Koordinator für Hilfslieferungen noch in diesem Jahr
Neben der Streichung einer Passage, die skrupellose Angriffe auf Zivilisten verurteilt, kam der Rat den USA in der umstrittenen Frage nach der Kontrolle der Hilfsgüter entgegen.
Die Resolution verlangt hier, dass ein UN-Koordinator eingesetzt und mit der Überprüfung der Güter beauftragt wird, die über alle verfügbaren Grenzübergänge in den Gazastreifen fließen sollen. Die Vereinten Nationen wollen diese Stelle Kreisen zufolge noch in diesem Jahr besetzen.
"Israel wird die gesamte humanitäre Hilfe für Gaza weiterhin aus Sicherheitsgründen inspizieren", schrieb Außenminister Eli Cohen am Freitagabend auf der Plattform X, vormals Twitter. Er betonte, sein Land werde den Krieg fortsetzen "bis alle Geiseln freigelassen sind und die Hamas im Gazastreifen eliminiert ist".
23. Dezember, 7.05 Uhr: Resolution sei laut Verhandlungsführerin "nicht perfekt"
Die Verhandlungsführerin der Resolution, die emiratische Botschafterin Lana Nusseibeh, nannte den Text "nicht perfekt" und betonte ebenfalls die Notwendigkeit einer Waffenruhe.
Auch China äußerte deshalb Enttäuschung. Offen bleibt auch, wie viel Einfluss die Resolution tatsächlich haben wird. Trotz ihrer völkerrechtlichen Verbindlichkeit dürften die Konsequenzen für Israel bei Zuwiderhandlung überschaubar sein.
Die 15 Mitglieder des Sicherheitsrates hatten tagelang um die Resolution gerungen und eine Abstimmung immer wieder verschoben, um ein drohendes Veto der USA zu verhindern. Insgesamt stimmten schließlich 13 der 15 Länder für den Text, neben den USA enthielt sich auch Russland.
22. Dezember, 20.54 Uhr: Vereinte Nationen wollen Gaza-Koordinator bis Jahresende ernennen
Die Vereinten Nationen wollen den vom Weltsicherheitsrat geforderten Koordinator für humanitäre Hilfe im Gazastreifen bis zum Jahresende ernennen.
Ein Kandidat oder eine Kandidatin sei bereits gefunden, durchlaufe momentan einen obligatorischen Überprüfungsprozess und soll in der kommenden Woche vorgestellt werden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus UN-Kreisen.
22. Dezember, 20.43 Uhr: UN-Resolution war laut britischem Außenminister "schwieriger Prozess"
Der britische Außenminister David Cameron (57) hat die vom Weltsicherheitsrat angenommene Resolution zum Gazakrieg begrüßt.
"Es war ein schwieriger Prozess, eine Einigung innerhalb der Vereinten Nationen zu erzielen", sagte Cameron in einem Video, das am Freitagabend beim Kurznachrichtendienst X veröffentlicht wurde.
Aber es herrsche nun größere Einigkeit darüber, was geschehen müsse, um die humanitäre Krise zu lindern und auf einen nachhaltigen Waffenstillstand hinzuarbeiten. Menschen im Gazastreifen bräuchten dringend Lebensmittel, Medizin und Unterkünfte, sagte Cameron.
22. Dezember, 20.45 Uhr: "Viel mehr nötig" als verabschiedete Resolution, so UN-Generalsekretär
UN-Generalsekretär António Guterres (74) hat sich skeptisch über die vom Weltsicherheitsrat angenommene Gaza-Resolution geäußert.
Er hoffe, dass der Beschluss des mächtigsten UN-Gremiums vom Freitag dazu beitragen kann, dass Leiden der Menschen im Gazastreifen zu lindern - aber es sei "unverzüglich noch viel mehr nötig", sagte Guterres mit Blick auf die in dem Papier fehlende Forderung nach einem Ende der Gewalt.
"Ein humanitärer Waffenstillstand ist die einzige Möglichkeit, den dringenden Bedürfnissen der Menschen in Gaza gerecht zu werden und ihren anhaltenden Alpträumen ein Ende zu setzen", so der 74-jährige Portugiese weiter. Humanitäre Hilfe könne nur dann wirksam geleistet werden, wenn nicht gekämpft werde.
22. Dezember, 18.25 Uhr: Weltsicherheitsrat fordert mehr humanitäre Hilfe für den Gazastreifen
Nach tagelangem Ringen hat der Weltsicherheitsrat in einer Resolution die Aufstockung der humanitären Hilfe für etwa zwei Millionen Notleidende im Gazastreifen gefordert.
Das mächtigste UN-Gremium verabschiedete am Freitag in New York einen aufgeweichten Kompromisstext. Die USA sahen von einem Veto ab und enthielten sich.
Der völkerrechtlich bindende Beschluss fordert Israel dazu auf, "unverzüglich einen sicheren und ungehinderten humanitären Zugang" in den Gazastreifen zu ermöglichen. Auch müssten die Voraussetzungen für eine nachhaltige Einstellung der Gewalt geschaffen werden.
In der strittigen Frage nach der Art der Kontrolle der Hilfsgüter einigten sich die Ratsmitglieder darauf, einen zuständigen UN-Koordinator einzusetzen. Dieser solle in Zusammenarbeit mit allen Akteuren auch für die Beschleunigung der Lieferungen sorgen.
22. Dezember, 16.50 Uhr: Tausende Menschen im Jemen demonstrieren gegen US-Militär-Initiative
Tausende Menschen im Jemen sind auf die Straße gegangen, um gegen die von den USA geführte Militärkoalition im Roten Meer zu protestieren.
Die von den Huthis kontrollierte Nachrichtenagentur Saba veröffentlichte am Freitag zahlreiche Nachrichten über Demonstrationen in größeren Städten im Norden des Jemen, darunter in der Hauptstadt Sanaa. Ein Sprecher des Militärs veröffentlichte Fotos von großen Menschenansammlungen in Sanaa.
Gleichzeitig warnte eine von den Huthis veröffentlichte Mitteilung Länder, sich der Koalition der USA anzuschließen. Man werde auf jede feindliche Aktion antworten.
22. Dezember, 16.15 Uhr: Israelisch-amerikanischer Mann in Hamas-Gewalt tot
Ein 73 Jahre alter Mann in der Gewalt der Hamas ist Zeitungsberichten zufolge tot.
Terroristen hätten ihn bereits am 7. Oktober ermordet und seine Leiche mit in den Gazastreifen genommen, meldeten die Zeitungen "Haaretz" und "Jerusalem Post" am Freitag unter Berufung auf seinen Heimatort Nir Oz. Seine Leiche sei noch im Gazastreifen.
Das Paar habe zum Zeitpunkt des Massakers einen Spaziergang durch den Kibbuz gemacht. Terroristen hätten ihrem Mann in den Kopf und ihr in den Arm geschossen, berichtete die Frau Medien zufolge Nachbarn am Telefon, als sie um Hilfe rief. Seitdem habe es kein Lebenszeichen mehr von den beiden gegeben.
22. Dezember, 16 Uhr: Nach Beschuss aus Libanon: Israel greift Hisbollah-Stellungen an
Israelische Kampfjets haben am Freitag nach Angaben der Armee erneut Stellungen der Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon angegriffen. Die Attacke erfolgte als Reaktion auf mehrere Raketenangriffe der Miliz auf Ziele im Norden Israels, teilte die Armee mit.
Die israelische Artillerie habe zunächst die Stellungen beschossen, aus denen heraus die Raketen abgefeuert worden waren. Anschließend stiegen israelische Kampfjets auf, die die Raketenstellungen angriffen. Darüber hinaus seien "Terror-Infrastruktur" sowie militärische Einrichtungen der Hisbollah getroffen worden.
Das israelische Militär machte zunächst keine Angaben, ob es bei den Raketenangriffen auf israelischer Seite Tote oder Verletzte gab. Die Schiitenmiiliz gab bekannt, dass ihre Angriffe israelischen Kasernen und Truppenkonzentrationen im Norden Israels gegolten hatten.
Zugleich seien bei den israelischen Angriffen zwei Hisbollah-Kämpfer getötet worden, hieß es weiter. Von unabhängiger Seite ließen sich diese Angaben zunächst nicht überprüfen.
22. Dezember, 15.30 Uhr: UN-Sicherheitsrat ringt um neue Resolution
Der UN-Sicherheitsrat will heute einen neuen Anlauf zur Verabschiedung einer Resolution zum Gazakrieg nehmen.
Die Abstimmung war in den vergangenen Tagen immer wieder verschoben worden, weil die Mitglieder des Gremiums intensiv über den Wortlaut verhandelt hatten, um ein erneutes Veto der USA - einen der wichtigsten Verbündeten Israels - zu vermeiden.
Im dem nun vorliegenden Entwurf werden nach AFP-Informationen "dringende Schritte" zu einem "sicheren und ungehinderten" Zugang für humanitäre Hilfe im Gazastreifen gefordert. Eine Aufforderung zur sofortigen Einstellung der Kampfhandlungen enthält der Text nicht mehr.
22. Dezember, 15.10 Uhr: Palästinenserbehörde bekommt dreistelligen Millionenbetrag von der EU
Die Palästinenserbehörde im Westjordanland bekommt von der EU weitere Finanzhilfen im Umfang von mehr als 118 Millionen Euro.
Die Billigung der Mittel sei nach einer sorgfältiger Prüfung erfolgt, teilte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (65) am Freitag mit. Derzeit werde nachgedacht, wie eine künftige längerfristige Unterstützung aussehen könnte. Planungen für 2024 gibt es bereits.
Der jetzt bewilligte Millionen-Betrag kommt nach Kommissionsausgaben aus einem schon existierenden Topf für Palästinenser-Hilfen, der für die Jahre 2021 bis 2024 etwa 1,2 Milliarden Euro umfasst.
Die Finanzhilfe für die Palästinensische Autonomiebehörde soll es unter anderem ermöglichen, dass Gehälter und Pensionen für Beamte sowie Sozialhilfeleistungen für arme Familien gezahlt werden können.
22. Dezember, 13.50 Uhr: Über 20 Länder beteiligen sich an USA-Militärbündnis im Roten Meer
Mehr als 20 Länder haben sich nach Angaben der USA bislang bereit erklärt, bei "Prosperity Guardian" mitzumachen.
An dem Bündnis beteiligen sich demnach unter anderen das Vereinigte Königreich, Bahrain, Kanada, Frankreich, Italien, die Niederlande, Norwegen und die Seychellen. Große Reedereien meiden zunehmend die Route, über die etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels läuft.
22. Dezember, 13.44 Uhr: EU bereitet Unterstützung von US-Militäreinsatz im Roten Meer vor
Die Angriffe von Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer bedrohen den internationalen Handel. Die EU will sich nun an einer US-geführten Militär-Initiative beteiligen.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell (76) einen Vorschlag gemacht, wie dafür das Mandat der bereits existierenden Antipiraterie-Operation Atalanta ausgeweitet werden könnte. Er wird derzeit von den 27 EU-Mitgliedstaaten geprüft und soll möglichst kurzfristig formalisiert werden.
Die von den USA ins Leben gerufene Operation "Prosperity Guardian" (etwa: Hüterin des Wohlstands) sieht vor, die internationale Militärpräsenz im Roten Meer deutlich zu verstärken.
22. Dezember, 12.12 Uhr: Israel fordert weitere Anwohner im Gazastreifen zur Flucht auf
Israels Militär hat die Anwohner des Flüchtlingslagers Al-Bureidsch im Zentrum des Gazastreifens zur Flucht aufgerufen.
Die Menschen sollen in Schutzräume in Deir al-Balah rund sechs Kilometer weiter südlich aufsuchen, wie ein Sprecher der Armee am Freitag auf der Plattform X auf Arabisch mitteilte. Die Aufforderung gilt demnach auch für Menschen aus anderen Vierteln im Norden sowie im Zentrum des Küstengebiets. Ein Zeitrahmen dafür nannte die Armee nicht.
22. Dezember, 11.38 Uhr: Laut Hamas-Behörde mehr als 20.000 Tote seit Kriegsbeginn im Gazastreifen
Nach Darstellung der von der islamistischen Hamas im Gazastreifen kontrollierte Gesundheitsbehörde sind seit Kriegsbeginn 20.057 Palästinenser im Gazastreifen getötet worden.
Allein in den vergangenen zwei Tagen seien 390 Menschen getötet worden, teilte die Behörde am Freitag mit. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht überprüfen.
Den Angaben nach sollen insgesamt 53.320 Menschen verletzt worden sein. Zuletzt hatte die Hamas-Behörde von mindestens 20.000 Toten gesprochen, die Zahl aber nicht konkret benannt. Unter den Todesopfern sollen demnach auch Tausende Minderjährige sein. Auch diese Angaben können derzeit nicht überprüft werden.
22. Dezember, 11.20 Uhr: Dutzende weitere Ausländer sollen Gazastreifen verlassen
Die Ausreisen von Ausländern und Palästinensern mit zweitem Pass aus dem Gazastreifen gehen weiter.
Am Freitag sollten Dutzende aus dem abgeriegelten Küstengebiet nach Ägypten ausreisen, wie aus einer Liste der palästinensischen Grenzbehörde am Grenzübergang Rafah hervorging. Es handelt sich demnach um Menschen mit britischer, US-amerikanischer und mexikanischer Staatsbürgerschaft.
22. Dezember, 10.58 Uhr: Im Süden Gazas mehr als 12.000 Menschen pro Quadratkilometer
Im Gazastreifen leben durch die von Israel angeordneten Räumungen weitreichender Landstriche inzwischen Hunderttausende Menschen auf kleinstem Raum.
Die Bevölkerungsdichte in der Region Rafah im Süden an der Grenze zu Ägypten liege bei mehr als 12.000 Personen pro Quadratkilometer, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA am Freitag. Das entspricht viermal so viel wie vor Beginn der jüngsten Eskalation am 7. Oktober, die mit dem Überfall von Terroristen aus dem Gazastreifen auf Israel begann.
22. Dezember, 6.19 Uhr: Abstimmung über Gaza-Resolution erneut vertagt
Nach grundlegenden Änderungen in einem Kompromissentwurf für eine Gaza-Resolution im UN-Sicherheitsrat ist eine Abstimmung abermals vertagt worden.
Mehrere Länder müssten sich mit ihren Regierungen beraten, hieß es. Einige Ratsmitglieder hatten sich in Gesprächen hinter verschlossenen Türen unzufrieden mit dem aufgeweichten Text zur Aufstockung der humanitären Hilfe für den Gazastreifen gezeigt.
22. Dezember, 6.01 Uhr: Möglicher Kompromiss für Gaza-Resolution im Weltsicherheitsrat
Nach tagelangem Ringen um eine Resolution zur Linderung der humanitären Not im Gazastreifen zeichnet sich ein möglicher Kompromiss im UN-Sicherheitsrat ab.
In einem veränderten Entwurf, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, sind einige Formulierungen in Richtung Israels - wie zum Beispiel die Verurteilung der Angriffe auf Zivilisten - deutlich abgeschwächt oder gestrichen. Zudem wird bei der besonders umstrittenen Frage, wie Hilfslieferungen überprüft werden sollen, die Einsetzung eines UN-Koordinators gefordert.
Der Text ist das Ergebnis intensiver Verhandlungen der USA mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten. Die Unterhändler waren in den vergangenen Tagen weit auf den Israel-Verbündeten USA zugegangen, um ein Veto und damit ein Scheitern der Resolution zu verhindern. Es blieb zunächst allerdings unklar, ob die neu vorliegende Version des Textes unverändert zur Abstimmung gestellt wird.
21. Dezember, 19.38 Uhr: UN: Hunderttausende im Gazastreifen akut von Hungertod bedroht
Die Vereinten Nationen warnen angesichts einer "weltweit beispiellosen" Lage im Gazastreifen vor dem Hungertod Hunderttausender Palästinenser.
Eine neue Studie mehrerer UN-Agenturen und anderer Institutionen vom Donnerstag kommt zu dem Schluss, dass in dem abgeriegelten Küstenstreifen 577.000 Menschen in die schwerwiegendste Kategorie des Hungers fallen. Im gesamten Rest der Welt zusammen gibt es dagegen gegenwärtig 129.000 Menschen, die der Analyse zufolge ähnlich bedroht sind.
21. Dezember, 17.53 Uhr: Israels Armee reklamiert Kontrolle über Hamas-Hochburg Schedschaija
Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die "operative Kontrolle" über das als Hamas-Hochburg geltende Gaza-Stadtviertel Schedschaija hergestellt.
"Die Truppen werden in dem Viertel weiterhin begrenzte Einsätze durchführen, um verbliebene Infrastruktur der Hamas zu zerstören und Kämpfer, die sich verstecken, zu töten", hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung des Militärs.
Schedschaijia im Norden des Küstenstreifens war bis zuletzt Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Terroristen der islamistischen Hamas.
21. Dezember, 17.51 Uhr: Israel gegen Gaza-Verwaltung durch derzeitige Palästinenserbehörde
Israel lehnt eine Verwaltung des Gazastreifens nach einem Ende des Krieges durch die Palästinenserbehörde im Westjordanland in ihrem jetzigen Zustand ab.
Alle Welt wolle das, aber das sei unmöglich, solange die Palästinensische Autonomiebehörde die Menschen anstachele, Israelis zu hassen, und die Kinder dazu erziehe, Israelis zu töten, sagte ein ranghoher Vertreter der israelischen Regierung am Donnerstag.
Israel wolle nach dem Ende der Kämpfe eine neue zivile Führung im Gazastreifen. Diese müsse unter der Leitung von Menschen stehen, die vernünftig und nicht hasserfüllt seien und sich für die Zukunft der Bevölkerung in dem Küstenstreifen einsetzten, sagte der Sprecher.
21. Dezember, 16.18 Uhr: UN-Hilfswerk: Beispiellose Lage für Menschen im Gazastreifen
Die Versorgungslage der Menschen im Gazastreifen ist nach Angaben des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA beispiellos.
93 Prozent der vertriebenen Familien im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens hätten nur unzureichend Zugang zu Nahrungsmitteln, teilte die Organisation über den Nachrichtendienst X am Donnerstag mit. Die Menschen hielten Lastwagen mit Hilfslieferungen an und würden direkt essen. Dies sei etwas komplett Neues.
Die Vereinten Nationen sprachen von einer besorgniserregenden Lage mit einem flächendeckenden Mangel an Wasser und Nahrung.
21. Dezember, 16.06 Uhr: Israels Polizei ermittelt nach Tod eines palästinensischen Häftlings
Nach dem Tod eines palästinensischen Häftlings in Israel ermittelt die Polizei wegen mutmaßlicher Gewaltanwendung durch Wächter. Insgesamt 19 Gefängnisaufseher seien in der Affäre verhört und dann unter Auflagen freigelassen worden, teilte die Polizei am Donnerstag mit.
Die Zeitung "Israel Hajom" berichtete, der 38-jährige Häftling aus dem Westjordanland sei dem Verdacht nach vor einem Monat in seiner Zelle mit Stöcken geschlagen und dabei schwer verletzt worden. Später sei er in seiner Zelle tot aufgefunden worden. Eine Autopsie habe kein klares Ergebnis gehabt.
Der Häftling war den Informationen nach Mitglied der Fatah-Organisation von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Er sei unter anderem wegen versuchten Mordes zu einer 20-jährigen Haftstrafe verurteilt worden.
21. Dezember, 13.01 Uhr: Raketenalarm in Tel Aviv und anderen israelischen Städten
In der Küstenmetropole Tel Aviv und anderen israelischen Städten hat es am Donnerstag erneut Raketenalarm gegeben.
Im Stadtzentrum von Tel Aviv waren dumpfe Explosionen zu hören. Der bewaffnete Arm der islamistischen Hamas-Organisation, die Kassam-Brigaden, hatte sich zuvor zu Raketenangriffen auf israelische Grenzorte in der Nähe des Gazastreifens bekannt.
21. Dezember, 12.22 Uhr: Großbritannien drängt auf Hilfslieferungen per Schiff nach Gaza
Der britische Außenminister David Cameron drängt auf mehr Hilfslieferungen per Schiff nach Gaza.
Man arbeite daran, dass künftig britische Schiffe Hilfslieferungen von Zypern aus nach Gaza bringen können, sagte Cameron nach einem Treffen mit dem ägyptischen Außenminister Samih Schukri am Donnerstag.
21. Dezember, 12.21 Uhr: Deutsche Familie in Gaza getötet? Staatsanwaltschaft ermittelt
Die Staatsanwaltschaft in Dortmund hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet, um Erkenntnisse zum Fall einer mutmaßlich im Gaza-Krieg getöteten deutschen Familie zu gewinnen.
Die zuletzt in Dortmund wohnhafte sechsköpfige Familie soll unbestätigten Berichten zufolge bei einem Aufenthalt im Gazastreifen Ende Oktober ums Leben gekommen sein, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Donnerstag auf Anfrage. Eine Rakete soll das Haus getroffen haben, in dem sich das Ehepaar mit seinen vier Kindern befunden habe. Zuvor hatte der WDR von den aufgenommenen Ermittlungen berichtet.
21. Dezember, 10.52 Uhr: Suchhund-Kamera zeichnete Stimmen von Geiseln auf
Beim Einsatz eines Suchhundes der israelischen Armee im Gazastreifen sind Hilferufe von drei Geiseln aufgezeichnet worden, die fünf Tage später versehentlich von Soldaten erschossen wurden.
Der Hund sei während eines Gefechts mit einer Körperkamera in ein Gebäude geschickt worden, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari laut einer in der Nacht zum Donnerstag veröffentlichen Mitschrift.
"Die Terroristen haben auf den Hund geschossen, und von dem Punkt an hörten wir die Stimmen der Geiseln", sagte Hagari. Die Kamera am Körper des Hundes, der bei dem Einsatz getötet wurde, sei erst am Dienstag gefunden und ausgewertet worden.
21. Dezember, 10.15 Uhr: Neue Wasserleitung versorgt Gazastreifen aus Ägypten
Eine neue Pipeline versorgt den Gazastreifen aus Ägypten heraus mit Wasser.
Wie die offizielle Nachrichtenagentur der Vereinigten Arabischen Emirate (WAM) mitteilte, sollen täglich rund 2271 Kubikmeter Meerwasser aus dem Mittelmeer durch drei Entsalzungsanlagen aufbereitet werden. Dadurch könnten bis zu 300.000 Menschen im Gazastreifen mit Wasser versorgt werden. Zum Vergleich: Der Wasserverbrauch in Berlin liegt bei rund 436.000 Kubikmetern pro Tag.
21. Dezember, 9.27 Uhr: Frau bei israelischem Artilleriebeschuss in Grenzort getötet
Bei israelischem Artilleriebeschuss im Südlibanon ist am Donnerstag nach libanesischen Angaben eine Frau getötet worden.
Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, bei einem direkten Treffer in ihrem Haus in dem Grenzort Marun al-Ras sei auch ihr Ehemann verletzt worden. Beide seien ältere Leute in ihren 70ern.
Die israelische Armee bestätigte am Donnerstag Artillerieangriffe im Libanon. In der Nacht und am Morgen habe die Luftwaffe erneut Stellungen der Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen. Es seien "Terror-Infrastruktur" sowie eine Raketen-Abschussrampe getroffen worden. Diese sei am Mittwoch bei Raketenangriffen aus dem Libanon auf israelisches Gebiet eingesetzt worden.
21. Dezember, 6.28 Uhr: Israel ordnet weitere Evakuierungen in Chan Junis an
Israel hat nach Angaben der Vereinten Nationen weitere großflächige Evakuierungen der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens angeordnet.
Das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) erklärte, Israel habe am Mittwoch Karten veröffentlicht, in denen rund 20 Prozent des Stadtgebiets neu als zu räumendes Gebiet ausgezeichnet würden.
20. Dezember, 22.23 Uhr: Israel greift Hisbollah-Stellungen an - Neuer Beschuss aus Libanon
Die israelische Luftwaffe hat am Mittwoch nach Angaben der Armee erneut Stellungen der Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon angegriffen.
Es seien "Terror-Infrastruktur" sowie militärische Einrichtungen der Hisbollah getroffen worden, teilte die Armee mit. Darüber hinaus sei auf "eine Reihe von Terroristen, die sich vom Libanon entlang der Grenze im Gebiet Metulla dem Sicherheitszaun näherten" geschossen worden. Dabei seien Treffer festgestellt worden. Eine Bestätigung aus dem Libanon stand zunächst aus.
20. Dezember, 22.12 Uhr: Israels Militär greift nach neuem Raketenbeschuss Ziele in Syrien an
Israels Militär hat nach erneutem Raketenbeschuss Ziele in Syrien angegriffen. Die Abschussorte der vier Raketen sowie ein syrischer Militärposten seien beschossen worden, teilte das israelische Militär am Mittwochabend mit.
Welche Gruppierung für den Abschuss aus Syrien verantwortlich war, war zunächst unklar.
Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London bestätigte israelische Angriffe nach Raketenbeschuss im Grenzgebiet. Berichte von Opfern waren zunächst nicht bekannt.
20. Dezember, 21.30 Uhr: Israels Armee veröffentlicht neue Details zu Tunnelsystem in Gaza
Das israelische Militär hat neue Erkenntnisse zum weitreichenden Tunnelsystem der islamistischen Hamas im nördlichen Gazastreifen veröffentlicht.
Eine entscheidende Rolle spiele der Palästina-Platz im Zentrum der Stadt Gaza, teilte die Armee am Mittwoch mit. Von dort sollen "Büros und Wohnungen der politischen sowie militärischen Hamas-Führung" unterirdisch erreichbar gewesen sein. Die Angaben waren gegenwärtig nicht unabhängig zu überprüfen.
20. Dezember, 20.05 Uhr: Abstimmung auf Donnerstag verschoben
Im Ringen um eine Resolution zur Linderung der humanitären Not im Gazastreifen soll der Weltsicherheitsrat nun erst am Donnerstagmorgen New Yorker Zeit abstimmen.
Das teilte der ecuadorianische Botschafter José Javier De la Gasca Lopez Domínguez, der dem mächtigsten UN-Gremium momentan vorsitzt, am Mittwoch in New York mit.
20. Dezember, 18.27 Uhr: Blinken - Erwarten von Israel "gezielteres" Vorgehen in Gaza
US-Außenminister Antony Blinken (61) hat erneut auf "gezieltere" militärische Operationen Israels im Gazastreifen gepocht.
"Wir erwarten und wollen eine Verlagerung zu gezielteren Operationen mit einer geringeren Anzahl von Kräften sehen, die sich wirklich auf die Führung der Hamas, das Tunnelnetzwerk (...) konzentrieren", sagte Blinken am Mittwoch in Washington. Wenn das geschehe, werde auch die Zahl der zivilen Opfer im Gazastreifen zurückgehen. Die US-Regierung hatte diese Erwartung bereits in der vergangenen Woche nach dem Besuch des Nationalen Sicherheitsberaters von US-Präsident Joe Biden (81), Jake Sullivan, in Israel geäußert.
Blinken machte gleichzeitig deutlich, dass er von der internationalen Gemeinschaft deutlichere Worte zum Vorgehen der islamistischen Hamas erwarte. "Und was mir auffällt, ist, dass wir immer wieder hören, wie viele Länder auf ein Ende dieses Konflikts drängen, das wir alle gerne sehen würden", sagte er.
20. Dezember, 18.22 Uhr: Ringen um Gaza-Resolution - USA bitten erneut um mehr Zeit
Im Ringen um eine Resolution zur Linderung der humanitären Not im Gazastreifen könnte der Weltsicherheitsrat eine Abstimmung erneut verschieben. Die Vereinigten Staaten baten am Mittwoch erneut um mehr Zeit, um einen Kompromiss zu erreichen. Wenn der Rat zustimmt, könnte das Votum in der Nacht zum Donnerstag (MEZ) stattfinden.
Der von den Vereinigten Arabischen Emiraten eingebrachte Text fordert unter anderem eine Aussetzung der Gewalt im Gazastreifen, um mehr humanitäre Hilfslieferungen für über eine Million notleidende Palästinenser möglich zu machen. Bis zuletzt hatten die Mitglieder des 15-köpfigen Sicherheitsrates versucht, ein Veto des Israel-Verbündeten USA zu verhindern.
Dem Vernehmen nach sind führende US-Diplomatinnen und Diplomaten zu einer Enthaltung bereit, nachdem die Unterhändler den Vereinigten Staaten bei den Beratungen weit entgegengekommen waren. Doch US-Präsident Joe Biden hatte demnach nach einem Gespräch mit UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield die Entscheidung für ein Veto getroffen.
20. Dezember, 17.57 Uhr: Netanjahu knallhart: "Wir setzen den Krieg bis zum Ende fort"
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (74) hat einem baldigen Ende der Kämpfe gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen eine Absage erteilt.
"Wir setzen den Krieg bis zum Ende fort. Er wird weitergehen, bis die Hamas beseitigt ist - bis zum Sieg", sagte Netanjahu am Mittwoch in einer Videobotschaft. "Wer glaubt, dass wir aufhören werden, ist fernab jeder Realität." Israel werde nicht aufgeben, bis alle Ziele erreicht seien. Diese seien "die Eliminierung der Hamas, die Freilassung unserer Geiseln und die Beseitigung der Bedrohung aus dem Gazastreifen".
Dabei betonte Netanjahu erneut, dass alle Hamas-Terroristen, "vom ersten bis zum letzten, dem Tod geweiht" seien. Dabei greife Israel die Hamas sowie ihre Komplizen "in nah und fern" an. Sie hätten nur zwei Möglichkeiten: "Ergeben oder sterben", sagte Netanjahu weiter.
20. Dezember, 17.19 Uhr: Deutsch-Israeli bei Kämpfen im Gazastreifen getötet
Ein israelischer Soldat, der auch die deutsche Staatsbürgerschaft hat, ist bei Kämpfen im Gazastreifen getötet worden.
"Wir wurden von den israelischen Streitkräften (IDF) informiert, dass leider ein deutscher Staatsangehöriger unter den Opfern der Kämpfe in Gaza ist", hieß es am Mittwoch aus dem Auswärtigen Amt. Die Botschaft in Tel Aviv stehe mit den Angehörigen in Kontakt. Zuvor hatte die Bild-Zeitung berichtet.
Israelischen Medienberichten zufolge war der 20-Jährige am vergangenen Donnerstag bei Kämpfen im Süden des Gazastreifens schwer am Kopf verletzt worden. Er starb den Angaben nach wenige Tage später in einem israelischen Krankenhaus.
20. Dezember, 15.36 Uhr: Israel bombardiert erneut Hisbollah-Stellungen im Libanon
Die israelische Luftwaffe hat am Mittwoch nach Angaben der Armee erneut Stellungen der Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon bombardiert.
Es seien "Terror-Infrastruktur" sowie militärische Einrichtungen der Hisbollah getroffen worden. Anders als sonst üblich betonte die Armee, Israel sei zuvor nicht vom Libanon aus unter Beschuss genommen worden. Warum die Luftwaffe dennoch im Einsatz war, erklärte die Armee auf Nachfrage nicht.
Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es hingegen, die Hisbollahmiliz habe mehrere Geschosse auf Israel abgefeuert. Auch die Hisbollah betonte, sie habe israelische Soldaten bei dem Grenzort Metulla beschossen. Über Opfer auf beiden Seiten der Grenze wurde zunächst nichts bekannt.
20. Dezember, 14.27 Uhr: Aus Zypern sollen Hilfslieferungen an Gaza starten
In den kommenden Tagen sollen Hilfslieferungen per Schiff von Zypern aus für die Bevölkerung im Gazastreifen aufgenommen werden.
Das erklärten die Außenminister Israels und Zyperns, Eli Cohen (51) und Konstantinos Kombos (47), nach einem Treffen am Mittwoch in Larnaka. Die Lieferungen würden den Menschen in Gaza, die unter der Hamas litten, helfen, erklärte Cohen. "In den nächsten zwei Tagen werden alle Einzelheiten geklärt sein", sagte er laut zyprischem Rundfunk (RIK).
Im Anschluss an das Treffen wurde mit einer umfangreichen Inspektion des Hafens von Larnaka begonnen, an der auch israelische Sicherheitsexperten teilnahmen. Über die Einrichtung eines Hilfskorridors hatten Zypern, Israel und auch Ägypten bereits seit Wochen diskutiert.
20. Dezember, 13.25 Uhr: Israel hat laut Hamas-Behörde Spitalchef durch Folter zu Lügen gezwungen
Die von der islamistischen Hamas im Gazastreifen kontrollierte Gesundheitsbehörde hat Israel vorgeworfen, einen Krankenhausdirektor durch Folter zu Lügen über die Hamas gezwungen zu haben.
Der Leiter des Krankenhauses Kamal Adwan in Dschabalia im Norden des Küstenstreifens, Ahmed Kahalot, sei von Israelis eingeschüchtert und durch "Schläge und Folter" dazu gebracht worden, die "Darstellung der Besatzung" zu erzählen, stand in einer Mitteilung der Gesundheitsbehörde vom Mittwoch. Mit "Besatzung" meint die Hamas Israel.
Die israelische Armee hatte am Dienstag ein Video veröffentlicht, in dem ein als Krankenhausdirektor bezeichneter Mann die Nutzung seines Spitals im Gazastreifen durch die islamistische Hamas einräumt. Israel hat der Hamas wiederholt vorgeworfen, Krankenhäuser als Basis für Terror-Aktivitäten zu missbrauchen. Die Hamas bestreitet das.
20. Dezember, 13.13 Uhr: Versuchte Autoattacke bei Hebron - Angreifer erschossen
Israelische Soldaten haben dem palästinensischen Gesundheitsministerium zufolge einen 27 Jahre alten Mann in der Nähe von Hebron im Westjordanland getötet.
Die israelische Armee teilte am Mittwoch mit, der Fahrer eines Autos sei nach einem Rammangriff an einer Kreuzung "neutralisiert" worden. Wen oder was der mutmaßliche Angreifer mit seinem Auto rammen wollte, teilte die Armee nicht mit.
Israelische Medien meldeten, der Mann habe versucht, israelische Soldaten anzufahren. Verletzt wurde bei dem Vorfall nach Angaben der Armee niemand.
20. Dezember, 11.36 Uhr: Hamas-Führer zu Gesprächen in Ägypten eingetroffen
Der Anführer der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, ist zu Gesprächen in Ägypten eingetroffen.
Eine Delegation der Hamas sei am Mittwochmorgen am Flughafen Kairo angekommen, hieß es aus Flughafenkreisen. Bei den Gesprächen soll es unter anderem um eine mögliche Waffenruhe für den Gazastreifen sowie die Freilassung von Geiseln gehen. Israel hat Berichten zufolge, einen entsprechenden Vorschlag unterbreitet.
Hanija ist eine der wichtigsten Führungsfiguren der Hamas. Er hält sich seit einigen Jahren nicht im Gazastreifen, sondern in Katar auf. Die Hamas bestätigte auf Telegram den Besuch in Ägypten.
20. Dezember, 11 Uhr: Anders als gedacht - wichtiger Hamas-Führer hat noch Beine
Nach sieben israelischen Tötungsversuchen gingen die meisten Israelis bislang davon aus, dass der Hamas-Kommandeur, Mohammed Deif, mehrere Körperteile verloren hat. Das scheint Berichten zufolge aber ein langjähriger Irrtum zu sein.
Die Armee habe ein Video gefunden, das Mohammed Deif mit beiden Beinen und Armen zeige, meldete das israelische Armeeradio am Mittwoch. Bislang wurde angenommen, dass der Kommandeur der sogenannten Kassam-Brigaden beide Beine sowie einen Arm bei israelischen Angriffen vor mehr als einem Jahrzehnt verloren hat und dass er teilweise gelähmt ist.
"Deif kann alleine gehen und braucht keinen Rollstuhl. Er scheint auch in der Lage zu sein, beide Arme zu benutzen", hieß es in einem Bericht de israelischen Zeitung "Maariv". Dies stehe "im völligen Widerspruch zu den detaillierten Einschätzungen des israelischen Geheimdienstes über seine körperliche Verfassung aus den letzten Jahren".
Die Zeitung sprach von "Versäumnissen der israelischen Geheimdienste". Nach Angaben des Armeeradios war diesen aber bereits seit Jahren bekannt, dass der Hamas-Kommandeur in deutlich besserer Verfassung ist als allgemein bekannt. Israels Armee wollte sich auf Nachfrage nicht zu den Berichten äußern.
20. Dezember, 10.53 Uhr: Telekommunikationsdienste im Gazastreifen erneut ausgefallen
Im umkämpften Gazastreifen sind die Telekommunikationsdienste nach Angaben des Anbieters Paltel wieder einmal ausgefallen.
Alle Kommunikations- und Internetdienste seien wegen der "anhaltenden Aggression" vollständig eingestellt worden, schrieb das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen am Mittwoch auf Facebook. Auch die Organisation NetBlocks, die für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist, bestätigte am Mittwoch auf der Plattform X, den erneuten Zusammenbruch der Konnektivität im Gazastreifen.
"Der Vorfall betrifft Gebiete im Süden, in denen die Telekommunikation in den letzten Tagen teilweise wiederhergestellt wurde." Paltel hatte am Sonntag angekündigt, die Telekommunikationsdienste in den südlichen und zentralen Gebieten des Gazastreifens nach einem mehrtägigem Ausfall wiederherzustellen. NetBlocks zufolge sind andere Gebiete seit dem vorherigen Ausfall der Dienste am vergangenen Donnerstag "weiterhin offline".
20. Dezember, 10.50 Uhr: Hunderttausenden im Gazastreifen fehlt laut Unicef Wasser
Hunderttausenden vertriebenen Menschen im Gazastreifen fehlt es nach Angaben des Kinderhilfswerks Unicef an Wasser.
Kindern stünden im pro Tag nur 1,5 bis 2 Liter Wasser zur Verfügung, teilte Unicef am Mittwoch mit. Nach humanitären Standards liege das Minimum in solchen Notsituationen für Trinken, Waschen und Kochen bei 15 Litern. Zum Überleben seien mindestens drei Liter notwendig.
Die Wasser- und Hygienesituation im Grenzort Rafah, wo Hunderttausende Menschen Zuflucht gesucht haben, sei in einem extrem kritischen Zustand, berichtete das Kinderhilfswerk.
20. Dezember, 10.47 Uhr: Politischer Flügel der Hamas für Ende des Gaza-Kriegs
Nach mehr als zwei Monaten Krieg im Gazastreifen zeichnen sich innerhalb der Führung der islamistischen Hamas einem Medienbericht zufolge zunehmend Differenzen über den weiteren Kurs ab.
Während sich der militärische Arm der Hamas unter Führung von Jihia Sinwar weiter Kämpfe mit Israels Armee liefert, sprechen Vertreter des politischen Arms der Hamas nach einem Bericht des "Wall Steet Journal" über ein Ende des Krieges sowie mit palästinensischen Rivalen über die Zeit danach. "Wir wollen, dass der Krieg beendet wird", sagte Husam Badran, Mitglied des Politbüros der Hamas, der Zeitung in Doha.
"Wir kämpfen nicht nur, weil wir kämpfen wollen. Wir sind keine Anhänger eines Nullsummenspiels", sagte Badran der Zeitung am Rande der katarischen Hauptstadt. Während die dort ansässige politische Führung der Hamas nun mit ihren palästinensischen Rivalen Gespräche darüber führe, wie der Gazastreifen und das besetzte Westjordanland nach dem Ende des Krieges regiert werden sollen, führt der militante Arm unter Sinwar in Gaza weiter Krieg.
Solche Verhandlungen drohten zu einem Konflikt mit Sinwars militanten Flügel zu werden, hieß es.
20. Dezember, 10.45 Uhr: Menschen in Gaza muss Zugang zu Hilfe ermöglicht werden, so Rotes Kreuz
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat die Bemühungen um eine neue Kampfpause im Gaza-Krieg begrüßt.
"Wir würden jede Vereinbarung begrüßen, die den im Gazastreifen leidenden Menschen eine Atempause verschafft", sagte IKRK-Koordinator Stephen Ryan dem US-Sender CNN am Mittwoch. Dies gelte auch für jede Abmachung, die es den Menschen in Israel ermögliche, sicher in ihre Häuser zurückzukehren. Solange die Kämpfe in Gebieten andauerten, in denen sich Zivilisten befänden, sei es dem Roten Kreuz nicht möglich, die Hilfe dorthin zu bringen.
Es gehe nicht darum, einfach mehr Lastwagen mit Hilfsgütern über die Grenze zu fahren. "Es müssen auch Bedingungen geschaffen werden, die es Organisationen wie dem IKRK ermöglichen, unsere Arbeit zu tun", sagte Ryan, der sich derzeit im südlichen Gazastreifen befindet. "Die Menschen müssen Zugang zu Hilfe haben, wo immer sie auch ist. Und wir müssen in der Lage sein, diese Menschen zu erreichen, wo immer sie sich auch im Gazastreifen befinden".
20. Dezember, 10 Uhr: Israels Armee greift erneut Hunderte Ziele im Gazastreifen an
Die israelische Armee setzt ihre Kämpfe gegen die islamistische Hamas im Gazasstreifen fort.
Im Verlaufe des vergangenen Tages seien mehr als 300 Ziele angegriffen worden, teilte die Armee am Mittwochmorgen mit. So habe die Luftwaffe eine Raketenabschussrampe, von der aus am Dienstag auf Israel gefeuert worden sei, beschossen. Die Bodentruppen lieferten sich zugleich Nahkämpfe mit Terroristen und attackierten im Verbund mit der Luftwaffe und Marine deren Infrastruktur, hieß es.
In Reaktion auf feindlichen Beschuss seien die Truppen zudem in der Gegend der heftig umkämpften Stadt Chan Junis im Süden des Küstenstreifens gezielt gegen Kommando- und Kontrollzentren sowie Waffenlager vorgegangen. Die Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.
20. Dezember, 9.30 Uhr: Hamas-Chef Sinwar soll Israels Armee knapp entkommen sein
Der Chef der islamistischen Hamas im Gazastreifen soll einem Medienbericht zufolge der israelischen Armee knapp entkommen sein.
Soldaten seien einige Male an Orte gelangt, an denen sich Jihia Sinwar bis kurz davor aufgehalten haben soll, meldete der israelische TV-Sender Channel 13 am Dienstagabend.
Dem Bericht zufolge gibt es Hinweise darauf, dass der 61-Jährige nie für lange Zeit an einem Ort bleibt. Laut israelischen Medien flüchtete er zu Beginn des Krieges aus dem Norden des Gazastreifens und hält sich nun in der Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets auf. Diese gilt als Hochburg der Hamas. Die Armee hatte am Dienstagabend angekündigt, ihren Einsatz dort intensivieren zu wollen.
20. Dezember, 8.40 Uhr: Israel bietet im Gaza-Krieg einwöchige Feuerpause an
Israel hat in Verhandlungen über eine Freilassung weiterer Geiseln aus dem Gazastreifen einem Medienbericht zufolge eine erneute Kampfpause von mindestens einer Woche angeboten.
Wie das Nachrichtenportal "Axios" in der Nacht zum Mittwoch unter Berufung auf zwei israelische Beamte sowie eine weitere informierte Quelle berichtete, erwarte Israel im Gegenzug von der islamistischen Hamas die Freilassung von mehr als drei Dutzend Geiseln. Israels Präsident Izchak Herzog hatte am Vortag eine neue Kampfpause in Aussicht gestellt.
"Israel ist zu einer weiteren humanitären Pause und zusätzlicher humanitärer Hilfe bereit, um die Freilassung von Geiseln zu ermöglichen", sagte er laut einem Sprecher zu Diplomaten.
20. Dezember, 7.17 Uhr: Israel fordert für Feuerpause Freilassung Dutzender Geiseln
Israel erwarte im Gegenzug für eine neue Feuerpause die Freilassung der restlichen noch in Gaza festgehaltenen Frauen sowie Männer über 60 Jahre und anderer Geiseln, die krank oder schwer verwundet seien und dringend medizinische Hilfe benötigten.
Das berichtete "Axios" unter Berufung auf zwei israelische Beamte sowie eine weitere informierte Quelle. Bei einer einwöchigen Feuerpause waren im November 105 Geiseln freigekommen. Nach israelischen Schätzungen werden derzeit noch mindestens 109 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Die Hamas gebe zudem Leichen mehrerer entführter Menschen nicht heraus.
20. Dezember, 6.58 Uhr: Israel greift nach Raketenbeschuss erneut Stellung im Libanon an
Die israelische Armee fing unterdessen eigenen Angaben zufolge erneut im Norden Israels mehrere Raketen aus dem Libanon ab und feuerte auf die Abschussstellung.
Wie die Armee am späten Dienstagabend mitteilte, beschoss daraufhin ein Kampfflugzeug sowohl den Raketenwerfer als auch eine "terroristische Zelle". Zudem sei eine militärische Anlage der Hisbollah-Miliz getroffen worden.
20. Dezember, 6.47 Uhr: Weitere Ausländer aus Gaza ausgereist
Vom Grenzübergang Rafah in Ägypten gelangen Hilfslieferungen nach Gaza, auch wenn sie laut Hilfsorganisationen bei weitem nicht ausreichen, um die Zivilbevölkerung ausreichend zu versorgen.
Am Dienstag reisten über den Grenzübergang zudem etwa 100 weitere Ausländer und Palästinenser mit zweitem Pass nach Ägypten aus, darunter auch rund 20 Deutsche, wie aus einer Liste der palästinensischen Grenzbehörde hervorging.
Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden bislang bei den Kämpfen in Gaza mehr als 19.600 Menschen getötet. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
20. Dezember, 6.35 Uhr: Israel erwägt offenbar humanitäres Lager im Norden Gazas
Israel erwägt nach Ende der derzeitigen Kampfphase im Norden des Gazastreifens die Errichtung eines humanitären Lagers.
Wie der US-Fernsehsender CNN am Dienstag (Ortszeit) unter Berufung auf zwei israelische Beamte sowie einem mit den Plänen vertrauten Vertreter internationaler humanitärer Hilfseinsätze berichtete, seien die Planungen noch im Anfangsstadium. Es sei aber der erste Hinweis darauf, dass Israel sich Gedanken darüber mache, wie palästinensische Zivilisten in den nördlichen Gazastreifen zurückkehren könnten.
Dort eroberte Israels Armee nach eigener Darstellung jetzt die Hamas-Hochburg Dschabalia. Verteidigungsminister Joav Galant (65) will die Bodenoffensive nun ausweiten. Laut der "Times of Israel" könnte das Zentrum Gazas oder die Stadt Rafah im Süden gemeint sein, in der sich auch der Grenzübergang zu Ägypten befindet.
20. Dezember, 6.33 Uhr: USA erwarten neue Phase im Gaza-Krieg
Die USA pochen auf den Beginn einer neuen Phase im Gaza-Krieg.
Derzeit kämpfe Israels Armee mit "hoher Intensität", künftig werde es aber gezieltere Einsätze gegen die islamistische Hamas in dem abgeriegelten Küstenstreifen geben, hatte der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan (47), kürzlich bei einem Besuch in Tel Aviv gesagt.
Wann genau die neue Phase beginnen soll, sagte er nicht. Laut Medien wird aber damit in den nächsten Wochen gerechnet.
20. Dezember, 6 Uhr: Berichten zufolge veröffentlicht auch Islamischer Dschihad Geisel-Video
Nach der Hamas hat israelischen Medienberichten zufolge nun auch die Terrororganisation Islamischer Dschihad ein Video von israelischen Geiseln veröffentlicht.
In dem Video seien ein 79 Jahre alter Mann und ein 47-Jähriger zu sehen, berichtete die "Times of Israel" am Dienstagabend. Beide Männer würden darin warnen, dass sie aufgrund der Angriffe des israelischen Militärs jeden Moment sterben könnten, hieß es.
Unter welchen Umständen das Video entstand und wann es gedreht wurde, war zunächst unklar. Auch die Nachrichtenseite Ynet berichtete über das Video. Demnach waren die Männer am 7. Oktober aus einem Kibbuz im Grenzgebiet in den Gazastreifen verschleppt worden.
19. Dezember, 22.21 Uhr: UN-Sicherheitsrat verschiebt Abstimmung um Gaza-Resolution erneut
Der UN-Sicherheitsrat hat eine Abstimmung über eine neue Gaza-Resolution auf Bitten der Vereinigten Staaten erneut verschoben.
Das Votum ist nun auf Mittwoch (17 Uhr MEZ) angesetzt, teilten mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag mit. Das von den Vereinigten Arabischen Emiraten vorgelegte Papier fordert unter anderem eine Aussetzung der Gewalt im Gazastreifen, um mehr humanitäre Hilfslieferungen zu ermöglichen.
Ein Diplomat eines Ratsmitglieds sagte auf Anfrage, die verlängerte Frist scheine dazu zu dienen, US-Präsident Joe Biden zu überzeugen, nicht vom amerikanischen Vetorecht Gebrauch zu machen. Eine Enthaltung des Israel-Verbündeten USA würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Annahme der Resolution bedeuten.
Titelfoto: Marwan Naamnai/dpa